Was ist ein Anschreiben?
Das Anschreiben ist – neben dem Lebenslauf – das zweitwichtigste Dokument den Bewerbungsunterlagen. Es ist oft das erste Dokument, das Personaler lesen, soll Interesse wecken sowie zwischen den Anforderungen und der Motivation für die Stelle vermitteln – ohne den Lebenslauf zu wiederholen.
Bis heute dient das Bewerbungsanschreiben der Differenzierung, kann Kandidaten positiv von der Masse abheben und Bewerbungschancen steigern, indem es relevante Soft Skills oder besondere Erfahrungen betont, die im CV keinen Platz finden. Als Aushängeschild der Persönlichkeit zeigt es insbesondere welchen Mehrwert Bewerber für das Unternehmen bieten.
Anschreiben Aufbau
Laut herrschendem Standard wird das Anschreiben stets nach diesem Muster aufgebaut:
- Briefkopf (Absender, Empfänger, Datum)
- Betreffzeile
- Anrede & Einleitung
- Hauptteil
- Schluss
- Grußformel & Unterschrift
- Anlagen (optional)
Die richtige Länge für das Anschreiben ist eine DIN A4 Seite – nie länger! Mehr wollen Personaler nicht lesen und der Platz reicht für 3-4 starke Argumente völlig.
Was ist der Unterschied zum Motivationsschreiben?
- Das Anschreiben ist kürzer und fokussiert sich darauf, die Eignung für die Stelle und die wichtigsten Qualifikationen zu erläutern.
- Das Motivationsschreiben geht stärker auf die persönliche Motivation und Hintergründe eines Bewerbers ein und kann auch tabellarisch aufgebaut sein.
Bedeutung im Bewerbungsprozess
Ein professionell formuliertes Anschreiben kann entscheidend sein, um sich von anderen Bewerbern abzuheben und eine Einladung zum Vorstellungsgespräch zu erhalten. Es zeigt, dass sich ein Kandidat intensiv mit der Stelle und dem Unternehmen auseinandergesetzt hat und zwischen den eigenen Stärken und der Position eine individuelle und überzeugende Eignung ableiten kann.
Zwar nutzen viele Bewerber heute KI, um sich die Bewerbung schreiben zu lassen. Generische Formulierungen und Floskeln überzeugen aber nicht und werden bereits oft als KI-Texte erkannt. Effekt: Absage. Durch ein persönliches Anschreiben können Sie jedoch den Bewerbungsprozess zu Ihren Gunsten beeinflussen.
Überdies baut das Anschreiben zur Bewerbung eine wichtige Brücke zwischen Lebenslauf und Motivation für die Stelle – vor allem wenn der Lebenslauf (noch) nicht aussagekräftig genug ist (z.B. Berufseinsteiger, Quereinsteiger). Generell gibt es der Bewerbung eine persönliche Note.
Anschreiben Bewerbung – Vorlage
Fällt Ihnen das Formulieren des Anschreibens schwer? Dann nutzen Sie gerne unsere Musterbeispiele für ein professionelles Bewerbungsanschreiben! Die kostenlosen Vorlagen in Word enthalten zudem Beispiele für Bewerbungstexte für jeden Anlass – zum Download einfach anklicken:
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Weitere Anschreiben Vorlagen mit Mustertext:
- Muster Anschreiben Ausbildung
- Muster Anschreiben Praktikum
- Muster Anschreiben Schülerpraktikum
- Muster Anschreiben Englisch
- Muster Anschreiben Werkstudent
- Muster Anschreiben Studium
- Muster Anschreiben Berufseinsteiger
- Muster Anschreiben Berufserfahrung
- Muster Anschreiben Führungskraft
- Muster Anschreiben Intern
- Muster Anschreiben Initiativbewerbung
- Muster Anschreiben Minijob
- Muster Anschreiben Erzieherin
- Muster Anschreiben Wohnung
- Muster Anschreiben Modern
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Anschreiben Bewerbung – Vorbereitung
Bevor Sie mit dem Schreiben und Formulieren Ihres Bewerbungsbriefs beginnen, setzen Sie sich bitte ausführlich mit der Stellenanzeige auseinander. Lesen Sie sich genau durch, welche Informationen Ihre Bewerbung enthalten muss und worauf das Unternehmen besonderen Wert legt. Profis unterscheiden hierbei zwischen Muss- und Kann-Anforderungen.
Fokussieren Sie sich anschließend auf Ihre 2-3 wichtigsten Argumente und Stärken, die Sie von anderen Bewerbern positiv unterscheiden. So finden Sie bereits einen guten und überzeugenden Einstieg ins Anschreiben. Überlegen Sie sich auch, was Ihre besondere Motivation ist, genau bei diesem Unternehmen zu arbeiten. Danach fällt es Ihnen schon leichter, ein Anschreiben zu erstellen.
Anschreiben erstellen: Aufbau & Inhalt
Ein aussagekräftiges Anschreiben kann den Ausschlag für eine erfolgreiche Bewerbung geben. Orientieren können Sie sich beim Aufbau an der DIN 5008 bzw. diesem bewährten Muster:
In der folgenden Anleitung gehen wir auf die 12 Bausteine Schritt für Schritt ein…
Anschreiben Briefkopf
Der sogenannte Briefkopf bildet den Anfang des Anschreiben. Er besteht aus den eigenen Kontaktdaten sowie dem Namen des Empfängers, inklusive Ansprechpartner und Anschrift.
Konkret gehören in den Briefkopf in Ihrem Anschreiben folgende vier Elemente:
- Absender (Vor- und Nachname, Adresse, Telefon, E-Mail)
- Empfänger (Firmenname, Ansprechpartner, Anschrift)
- Ort & Datum (aktuell!)
- Betreffzeile (z.B. „Meine Bewerbung für…“)
Der Briefkopf steht in der Regel linksbündig, nur das Datum wird rechtsbündig gesetzt. Tatsächlich werden oben im Anschreiben die meisten Fehler gemacht! Im Detail…
1. Absender
In die Kontaktdaten gehören unbedingt der vollständige Name und die Adresse des Bewerbers. Die meisten Kandidaten geben zusätzlich eine Telefonnummer, E-Mail-Adresse und einen Link zu einem Online-Profil (z.B. Linkedin) an. Das Wichtigste: Achten Sie auf eine seriöse E-Mail-Adresse (perfekt: max@muster.de).
2. Empfänger
In jeder Stellenanzeige steht die Anschrift des Arbeitgebers, teils mit Ansprechpartner oder Personaler. Ein schwerer Fehler wäre es, den Namen des Unternehmens falsch zu schreiben oder die Firmierung (GmbH, AG, SE) wegzulassen. Namen sind ein erster Sorgfaltstest und müssen stets korrekt sein!
3. Ort & Datum
Das Datum steht im Anschreiben rechts, zwischen Empfängeradresse und der Betreffzeile. Der Ort kann dazu geschrieben werden, muss aber nicht. Mögliche Schreibweisen sind:
Köln, 4.5.2025
Köln, 4.5.25
4. Mai 2025
4.5.2025
TIPP: Lassen Sie die Nullen (04.05.) weg! Das Anschreiben ist kein Formular, bei dem Sie Leerfelder ausfüllen müssen. Achten Sie dafür auf ein aktuelles Datum! Sonst wirkt die Bewerbung veraltet.
Anschreiben Bewerbung – Betreff
Jedes Anschreiben braucht eine Betreffzeile. Diese enthält den Jobtitel oder die Position auf die Sie sich bewerben sowie – falls vorhanden – eine Referenznummer aus der Stellenanzeige. Aber nie das Wort „Betreff“ oder „Btr.“ – veraltet!
Die Betreffzeile sollte 2-4 Punkte größer sein als der Fließtext und wird mit Fettschrift hervorgehoben. Sie können diese noch um eine „Bezugzeile“ ergänzen, die in kleinerer Schrift direkt darunter gesetzt wird.
Beispiel Anschreiben Betreff
- Bewerbung für ein Praktikum, Referenz 112233
Ihre Stellenanzeige auf Karrierebibel.de am 2. September 2025
Anschreiben Bewerbung – Inhalt
Das eigentliche Bewerbungsanschreiben bildet zusammen mit Lebenslauf und optionalem Deckblatt den Kern der Bewerbung. Bei einer „vollständigen Bewerbung“ kommen noch Zeugnisse und Zertifikate hinzu.
So schreiben Sie ein professionellen Anschreiben-Text:
Bewerbung Anschreiben – Anrede
Beginnen Sie möglichst mit einer persönlichen Anrede. Die Formulierung „Sehr geehrte Damen und Herren“ ist nicht falsch, aber unpersönlich. Versuchen Sie vorab einen Ansprechpartner zu recherchieren.
Ist das Stellenangebot in Du-Form formuliert, dürfen Sie die Anrede im Anschreiben spiegeln. Wer sich unsicher ist (oder das DU nicht mag), darf weiterhin siezen. Achtung: Nie das Komma nach der Anrede vergessen! Danach folgt eine Leerzeile, und Sie schreiben klein weiter…
Bewerbung Anschreiben – Einleitung
Beginnen Sie das Bewerbungsanschreiben mit einem originellen Einleitungssatz, um Interesse zu wecken. Schlecht sind Sätze, wie: „hiermit bewerbe ich mich als…“ Oder: „mit großem Interesse habe ich Ihre Stellenanzeige gelesen…“ – Das sind Floskeln! Wir empfehlen stattdessen folgende Einstiege und Formulierungen:
- „Ich möchte Ihnen gleich zu Beginn drei Gründe nennen, warum Sie von mir als neuem Mitarbeiter profitieren werden: 1. … 2. … 3. …“
- „Im Grunde kennen wir uns schon lange: Ich bin seit __ Jahren treuer Kunde Ihres Unternehmens. Vor allem Ihr Produkt __ hat es mir angetan…“
Bewährte Tipps zur Anschreiben Einleitung
- Zahlen einbauen
Zeigen Sie, dass Sie sich intensiv mit dem Job befasst haben und zitieren Sie aktuelle Zahlen zum Unternehmen oder Produkt oder gehen Sie auf ein kürzlich veröffentlichtes Interview des CEO ein. - Kontakt nutzen
Gab es schon ein Vorgespräch mit dem Personaler? Am Telefon oder auf einer Jobmesse? Dann nehmen Sie darauf Bezug!
Bezug zum Unternehmen
Formulieren Sie im Bewerbung Anschreiben immer einen einen Bezug zum Arbeitgeber. Das unterscheidet das Schreiben von austauschbarer Massenware! Ziel ist eine Verbindung zwischen Ihren Stärken und dem angestrebten Job zu schaffen. Beispiele:
- „Ihren Fokus auf den Ausbau im Bereich Social Media teile ich zu 100 Prozent. Schon bei meinem letzten Arbeitgeber habe ich ein Projekt angeregt, um Youtube und Tiktok zum Ausbau der Kundenbeziehungen zu nutzen. Dieses Know-how will ich gerne einsetzen, um mit einer neuen Content-Strategie die Reichweite innerhalb von einem Jahr um mehr als 30 Prozent zu steigern.“
Unser besten Tipps zum Unternehmensbezug
- Details recherchieren
Informieren Sie sich über die Ziele des Arbeitgebers, Produkte oder Neuentwicklungen und gehen Sie darauf ein. So zeigen Sie, dass Sie sich mit dem Unternehmen beschäftigen und mithelfen können, Probleme zu lösen. - Namen nennen
Erwähnen Sie ruhig nochmal den Namen des Ansprechpartners oder den des CEO oder Geschäftsführers. Selbst wenn Sie diese nicht persönlich kennen: Namen wirken. Immer!
Anschreiben Formulierungen – Motivation
In einem weiteren Abschnitt sollten Sie relevante Soft Skills und Ihre besondere Motivation für die Stelle beschreiben. Beispiel:
- „Nachhaltige Kundenbeziehungen liegen mir extrem am Herzen. Bei meinem aktuellen Arbeitgeber habe ich eigenständig ein Projekt initiiert, um das Bestandskundenmanagement zu optimieren. Die Kundenzufriedenheit stieg danach um 15 Prozent.“
Unsere Tipps zur Motivation
- Inhalte auswählen
Zählen Sie die Skills nicht bloß auf! Fokussieren Sie sich auf 2-3 relevante Kompetenzen, die Sie zum idealen Kandidaten machen. Nicht Masse, sondern Klasse überzeugt! - Floskeln vermeiden
Beliebte Floskeln („Ich bin teamfähig, belastbar…“) sind im Anschreiben tabu. Schreiben Sie besser Beispiele dazu, die die Soft Skills belegen. - Listen einbauen
Das Anschreiben der Bewerbung muss nicht nur aus Fließtext bestehen. Sie dürfen ebenso Listen einbauen. Das fällt auf und lenkt die Aufmerksamkeit auf wichtige Schlüsselkompetenzen. Zweiter Vorteil: Sie wiederholen „Keywords“ aus der Stellenanzeige. Auf diese achten Personaler besonders.
Anschreiben Bewerbung – Schlussteil
Das Anschreiben zur Bewerbung endet mit dem sogenannten Schlussteil. Der besteht aus 1-3 Schlusssätzen. Darin bekräftigen Sie nochmal den Wunsch, sich persönlich vorzustellen und nennen – falls verlangt – Ihre Gehaltsvorstellungen oder den frühestmöglichen Eintrittstermin.
Etwaige Aufforderungen in der Stellenanzeige bitte nie ignorieren, sondern unbedingt Angaben dazu machen!
Gehaltsvorstellung im Anschreiben
Gehaltsvorstellungen geben Sie immer als Brutto-Jahresgehalt an. Falls Sie den Job wechseln, sollten Sie nicht mehr als 20 Prozent aufschlagen – wirkt sonst gierig. Optimal ist eine möglichst konkrete Zahl, Beispiele:
- „Meine Gehaltsvorstellungen liegen bei 45.580 Euro brutto im Jahr.“
- „Meinen beruflichen Qualifikationen entsprechend empfinde ich ein Gehalt von 46.890 Euro als angemessen.“
Frühestmöglicher Eintrittstermin im Anschreiben
Falls Sie eine Kündigungsfrist einhalten müssen, sollten Sie das erwähnen. Der Hinweis stärkt Ihre Verhandlungsposition: Sie haben aktuell noch einen Job und sind auf eine Zusage nicht angewiesen!
Wenn Sie möchten, dass Ihre Bewerbung vertraulich behandelt wird, können Sie noch einen sogenannten Sperrvermerk einfügen und um Diskretion und Vertraulichkeit bitten. Beispiel:
- „Da ich mich zurzeit in einem ungekündigten Arbeitsverhältnis befinde, könnte ich die Stelle frühestens am TT.MM.JJJJ antreten. Bitte behandeln Sie diese Bewerbung vertraulich und rufen Sie mich nur abends ab 20 Uhr unter obigen Nummer zurück.“
Nutzen Sie den Schlusssatz überdies für einen sogenannten Call-to-action (CTA) und fordern Sie Personaler indirekt zu einer Einladung zum Vorstellungsgespräch auf. Beispiele:
- „Ich brenne darauf, mich mit meinen Fähigkeiten und Erfahrungen der neuen Aufgabe zu stellen. Gerne überzeuge ich Sie von meiner Motivation persönlich. Auf einen Terminvorschlag zum Bewerbungsgespräch freue ich mich.“
- „Gerne überzeuge ich Sie in einem persönlichen Gespräch davon, dass Sie mit mir eine ebenso engagierte wie erfahrene Mitarbeiterin gewinnen.“
- „Habe ich Ihr Interesse geweckt? Dann freue ich mich auf ein persönliches Gespräch. Oder rufen Sie mich gleich an, unter: 0123-4567890.“
Anschreiben Grußformel & Unterschrift
Ein professionelles Anschreiben endet mit einer angemessenen Grußformel. Neutral und immer richtig ist die Formel: „Mit freundlichen Grüßen“. Alternativ gehen auch „Beste Grüße“. Achtung: Danach folgt nie ein Komma!
Mit einer Leerzeile Abstand folgt Ihre persönliche Unterschrift (eingescannt oder handschriftlich). Unterschrieben werden Anschreiben UND Lebenslauf! Damit dokumentieren Sie, dass alle Angaben wahr und aktuell sind. Unterschreiben Sie möglichst mit Füller oder Kuli (kein Filzstift oder Bleistift). Blaue Tinte wirkt sympathischer als schwarze.
Anlagen zur Bewerbung
Bei einer umfangreichen Bewerbungsmappe und wenn Sie kein Deckblatt nutzen, empfehlen wir ganz unten im Anschreiben noch ein sogenanntes Anlagenverzeichnis einzufügen. Das sorgt für mehr Übersichtlichkeit. Beispiel:
Anlagen
– Lebenslauf
– Abschlusszeugnisse
– Arbeitszeugnisse
– Fortbildungen
Ein Trick im Anschreiben sorgt für Extra-Aufmerksamkeit: Nutzen Sie ein „PS:“ in der Bewerbung. Auch wenn es veraltet ist, wird es immer gelesen und bleibt im Gedächtnis. Beispiele:
- „PS: Versuchen Sie bitte die Krawatte auf meinem Bewerbungsfoto zu ignorieren. Normalerweise trage ich auch keine.“
- „PS: Wegen meiner ungekündigten Position bitte ich Sie, meine Bewerbung vertraulich zu behandeln. Ich bin ich zu den folgenden Zeiten gut erreichbar: …“
Anschreiben Format: Tipps fürs Layout
Bei der Gestaltung von Bewerbung und Anschreiben können mit den folgenden Tipps zum Layout noch ein paar Extra-Pluspunkte sammeln und das Bewerbungsanschreiben optimieren:
-
Schriftarten
Verwenden Sie keine ausgefallenen Schriftarten. Was zählt, ist der Inhalt. Klassiker wie Helvetica, Verdana, Times oder Georgia reichen völlig.
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Nur 3 Schriftgrößen
Die Schriftgröße sollte lesefreundlich sein. Orientieren Sie sich an der 11-13-15-Regel: Fließtext in 11-Punkt; Datum, Adressen oder Zwischenüberschriften in 13-Punkt; Ihren Namen und die Betreffzeile in 15-Punkt.
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Einheitlichkeit
Achten Sie auf einheitliche Einzüge, Linien und Abstände in allen Dokumenten der Bewerbung. Ein eineinhalbzeiliger Zeilenabstand hat sich bewährt.
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Kurze Sätze
Vermeiden Sie Floskeln und Schachtelsätze. Kurze Hauptsätze wirken stärker. Dasselbe gilt für starke Verben statt vieler Adjektive.
-
Hochwertiges Papier
Schreiben Sie noch eine klassische Bewerbung auf Papier? Dann nutzen Sie hochwertigeres Papier (100 Gramm). Die Blätter haben bitte keine Flecken, Knicke, Eselsohren und der Druck ist scharf.
-
Individuelles Anschreiben
Schreiben Sie jede Bewerbung neu! Bitte nie aus Online-Generatoren oder Vorlagen 1:1 abschreiben! Diese Seiten kennen auch Personaler und erkennen in den Kopien geistige Faulheit.
Wohin kommt das Anschreiben in der Bewerbung?
Bei der Zusammenstellung der Unterlagen sollten Sie die richtige Reihenfolge der Unterlagen einhalten. Eine korrekte Bewerbung ist so aufgebaut – das gilt auch für die E-Mail-Bewerbung oder Online-Bewerbung, in der die Dokumente so zu einem PDF zusammengefasst werden:
Anschreiben Bewerbung – Häufige Fehler
Auch wenn das Anschreiben zur Bewerbung keine Raketenwissenschaft ist, gibt es doch ein paar Formulierungen und Sätze, die Sie in der Bewerbung nicht verwenden sollten:
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Superlative
Übertreibungen machen unglaubwürdig. Würden Sie diesem Satz glauben: „Zu meinen Stärken gehören meine herausragende Teamfähigkeit und ausgeprägte emotionale Intelligenz.“? Zu viele Adjektive und Superlative wirken unseriös. Umschreiben Sie Ihre Skills lieber mit Beispielen.
-
Konjunktive
Der Konjunktiv schwächt jede Aussage und zieht sie zugleich in Zweifel: „Ich würde mich über eine Einladung zum Bewerbungsgespräch freuen.“ Oder: „Ich freue mich…“ – nur der zweite Satz klingt selbstbewusst. Sie sind kein Bittsteller – schreiben Sie auch so!
-
Anbiederei
Klar, Sie präsentieren sich im Bewerbung Anschreiben von Ihrer besten Seite, wollen gefallen und überzeugen. Aber biedern Sie sich dabei nicht zu sehr an, das wirkt verzweifelt. Das ist Ihr Wunschjob, aber auch andere Arbeitgeber haben schöne Jobs…
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Falschangaben
Achtung bei falschen Angaben in Anschreiben oder Lebenslauf! Das macht zwar jeder Dritte Bewerber. Doch sind frisierte Kenntnisse oder Abschlüsse ein Kündigungsgrund. Auch nach Jahren im Job!
Wo kann ich Hilfe beim Anschreiben bekommen?
Wenn Sie bei Ihrer Bewerbung immer wieder Absagen erhalten, kann es sinnvoll sein, sich professionelle Unterstützung zu suchen. Bei diesen Stellen können Sie Hilfe beim Bewerbungsschreiben bekommen:
-
Bundesagentur für Arbeit
Die Arbeitsagentur bietet kostenlos Bewerbungstrainings sowie eine persönliche Beratung an – online und vor Ort im Jobcenter.
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Career Services
An einigen Schulen und Hochschulen gibt es Angebote zur Bewerbungsberatung oder Workshops im sogenannten Career Service für Studenten – ebenfalls kostenlos.
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Bewerbungscoaches
Professionelle Bewerbungscoaches und Bewerbungsschreiber helfen dabei, die Bewerbungsstrategie zu verbessern sowie beim Schreiben und Optimieren der Bewerbungsunterlagen. Sich seine Bewerbung schreiben zu lassen ist übrigens legal und kostet zwischen 100-500 Euro – je nach Umfang der Unterlagen.
Als weitere Hilfe für Ihre Bewerbung können Sie unser kostenloses KI-Coaching nutzen. „JobGenius“ beantwortet rund um die Uhr Ihre persönlichen Fragen: Hier geht’s zum 24h Coach.
5-teiliges Bewerbungs-Training: 100% kostenlos!
Knacken Sie den Bewerbungs-Code mit unserem kostenlosen Video-Training: 5 Videos in 5 Tagen mit praxiserprobtem Insider-Wissen zeigen Ihnen, wie Ihre Bewerbung Personaler überzeugt:
Anschreiben Checkliste
Damit Sie in Ihrem Bewerbung Anschreiben nichts vergessen, können Sie sich formal und inhaltlich an dieser Checkliste orientieren – und diese gleich online abhaken:
- Länge: max. 1 DIN A4 Seite
- Immer individuell formuliert
- Design passend zu Job & Branche
- Aktuelles Datum
- Eigenhändige Unterschrift
- Motivation für die Position
- Bezug zum Unternehmen
- Besondere Qualifikationen
- Alleinstellungsmerkmale
- Wechselmotivation
- Gehaltsvorstellungen (falls verlangt)
- Frühester Eintrittstermin (falls verlangt)
- Sperrvermerk (bei diskreter Bewerbung)
- Briefkopf (Absender, Empfänger)
- Betreff (mit Bezugzeile)
- Einleitung (originell, weckt Neugier)
- Hauptteil (Motivation, Soft Skills)
- Unternehmensbezug (Einsatz, Ziele)
- Schlusssatz (Ausblick, Grußformel, Unterschrift)
- Anlagen (Lebenslauf, Zeugnisse, Zertifikate)
- Keine Rechtschreibfehler
- Keine Namen falsch geschrieben
- Kein erkennbares Massenschreiben
- Unterschrift fehlt nicht
Format
Inhalte
Aufbau
Fehlerquellen
Laden Sie sich die Bewerbungsschreiben Checkliste hier zusätzlich als PDF und Merkhilfe beim Schreiben Ihrer Bewerbung herunter:
Bewerbungsschreiben Checkliste (PDF)
Welche Vorteile hat das Anschreiben?
Auch wenn das Anschreiben zur Bewerbung bei vielen unbeliebt ist, hat es doch einige Vorteile und sollte den Lebenslauf daher stets ergänzen. Wir empfehlen es unter anderem aus diesen Gründen:
Bei Elternzeit, Krankheit oder Jobverlust durch Kündigung entstehen schnell Lücken im Lebenslauf. Auf diese achten Personaler besonders – gleichzeitig sind sie erklärungsbedürftig.
Genau das leistet das Anschreiben: Es zeigt Eigeninitiative, liefert plausible Erklärungen und räumt so etwaige Zweifel an der Motivation oder Eignung eines Arbeitnehmers mit buntem Lebenslauf aus. Bleiben Sie bei der Begründung zu den Lücken im Lebenslauf aber stets transparent und ehrlich!
In der Fachsprache heißt das „Permission Paradox„: Ohne Job keine Erfahrung; aber ohne Erfahrung kein Job! Darunter leiden vor allem Berufs- und Quereinsteiger.
Fehlende Arbeitserfahrung sollte Sie aber nicht abschrecken: Auch wenn Sie nur 70% der Anforderungen erfüllen, haben Sie gute Chancen auf den Job. Dafür können Sie im Anschreiben wunderbar auf Fähigkeiten eingehen, die auf die neue Stelle übertragbar sind und so Ihre Defizite ausgleichen. Zum Beispiel Erfahrungen aus Ehrenamt, Praktika oder eigenen Projekten.
Wer beruflich freiwillig ein paar Gänge runterschalten will (siehe: Downshifting), wirkt zunächst nicht allzu motiviert oder belastbar. Auch das können Sie im Anschreiben erklären und so mögliche Vorbehalte entkräften.
Die Liste lässt sich beliebig erweitern: Auf Bewerber, die aus der Selbstständigkeit zurück ins Angestelltenverhältnis wechseln; Bewerbungen mit Ü50 oder Kandidaten die 20 Jahre bei demselben Arbeitgeber waren und nun plötzlich eine berufliche Neuorientierung anstreben: Immer erzählt der Lebenslauf wenig über Hinter- oder Beweggründe – das Anschreiben schon!
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