Tipps zum Ausbildungsstart: Ausbildungsbeginn mit Erfolg!

Für die meisten Azubis beginnt die Ausbildung am 1. September, teilweise auch im März oder April. Der Ausbildungsvertrag ist dann schon unterschrieben und Sie starten in die Lehre und ins Berufsleben. Unsere Checkliste zeigt, wie Sie die Probezeit bestehen und einen perfekten Ausbildungsstart hinlegen…

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Tipps zum erfolgreichen Ausbildungsstart

Genau genommen beginnt die Ausbildung schon, wenn Sie den passenden Ausbildungsplatz gefunden und den Ausbildungsvertrag unterschrieben haben. Dann nämlich müssen Sie bereits einige wichtige Vorbereitungen treffen und Unterlagen besorgen und bereithalten.

Was ist vor dem Ausbildungsstart zu erledigen?

  • Erstuntersuchung machen

    Jugendliche unter 18 Jahren müssen sich vor dem Start ins Berufsleben medizinisch untersuchen lassen, ob sie körperlich und gesundheitlich für den Beruf geeignet sind. Die sog. Erstuntersuchung kann der Hausarzt machen. Die Bescheinigung dazu bekommt der Arbeitgeber. Achtung: Die Untersuchung muss innerhalb von 14 Monaten vor Beginn der Ausbildung erfolgen!

  • Bankkonto einrichten

    Während der Ausbildung erhalten Azubis Gehalt. Für die sog. Ausbildungsvergütung benötigen Sie ein Girokonto. Viele Banken bieten für Auszubildende günstigere Konditionen an.

  • Krankenversicherung

    Mit dem Ausbildungsbeginn fallen Sie aus der Krankenversicherung der Eltern heraus und müssen sich selbst versichern. Den Nachweis für die Krankenversicherung (Mitgliedsbescheinigung) sollten Sie direkt am ersten Tag des Ausbildungsstarts mitbringen.

  • Haftpflicht- und Berufsunfähigkeitsversicherung

    Wir empfehlen, dass Sie zusätzlich eine Haftpflichtversicherung abschließen. die kostet nur wenige Euro im Jahr und deckt viele Schäden ab, die Sie aus Unwissenheit oder Fahrlässigkeit im Betrieb verursachen. Zusätzlich sollten Sie über eine Berufsunfähigkeitsversicherung nachdenken: Die sichert Sie ab, falls Sie in der Ausbildung schwer erkranken oder einen Unfall haben, der die weitere Ausübung des Berufs unmöglich macht.

  • Unterlagen bereithalten

    Der Ausbildungsbetrieb benötigt immer noch folgende Unterlagen zum Ausbildungsstart. Diese sollten Sie rechtzeitig besorgen und am ersten Tag mitbringen:
    Steueridentifikationsnummer
    ➠ Sozialversicherungsausweis
    ➠ Bankverbindung (IBAN)
    ➠ Krankenversicherungsnachweis
    Polizeiliches Führungszeugnis (falls verlangt)
    ➠ Schulzeugnisse (falls verlangt)
    ➠ Gesundheitszeugnis, Impfungen (falls erforderlich)

Tipp: Informieren Sie sich vor dem Start der Ausbildung darüber, ob Sie vermögenswirksame Leistungen bekommen. Die zahlt der Arbeitgeber zusätzlich zum Gehalt!

Worauf sollte ich in den ersten Tagen achten?

Die erste Woche im neuen Job ist immer aufregend. Entscheidend ist, dass Sie sofort einen guten Eindruck machen. Hierbei helfen die folgenden bewährten Tipps zum Ausbildungsstart:

  • Kommen Sie pünktlich

    Sehen Sie sich schon im Vorfeld an, wie Sie zur Ausbildungsstätte kommen – mit Bus, Bahn oder eigenem Auto. Planen Sie genug Zeipuffer für Staus oder Verspätungen ein und kommen Sie am ersten Arbeitstag und in den ersten Wochen unbedingt pünktlich zur Arbeit!

  • Passende Kleidung wählen

    Je nach Ausbildung und Betrieb ist die Kleidung unterschiedlich wichtig. Teil bekommen Sie die Arbeitskleidung schon vom Ausbilder zur Verfügung gestellt. Falls nicht, sollten Sie sich über den herrschenden Dresscode informieren und sich der Kleiderordnung anpassen. In Banken ist das z.B. Anzug und Krawatte bzw. ein gepflegtes Kostüm.

  • Seien Sie freundlich und höflich

    In den ersten Tagen lernen Sie viele neue Kollegen und Gepflogenheiten im Betrieb kennen. Begrüßen Sie jedem im Team stets freundlich und stellen Sie sich anfangs immer mit Namen vor. Gute Umgangsformen und ein freundlicher Umgangston erleichtern den Berufseinstieg enorm (siehe auch: Duzen oder Siezen im Job).

  • Zeigen Sie Interesse

    Dass Sie anfangs viele Fragen stellen, ist normal – und wird auch erwartet. Denn das zeigt Interesse. Nehmen Sie sich deshalb auch etwas zu Schreiben mit und machen Sie sich Notizen (auch zu Namen). Es ist völlig okay, dass Sie nachfragen, wenn Sie etwas nicht gleich verstanden haben.

  • Vermeiden Sie Leerlauf

    Nichts hinterlässt einen schlechteren Eindruck, als wenn Sie einfach nur untätig dasitzen. Falls Sie einmal nichts zu tun haben, gehen Sie zu den Kollegen und bieten Sie Hilfe an oder fragen Sie, was Sie tun können. Manchmal ist das auch ein Test, wie fleißig und engagiert Sie wirklich sind!

  • Bitten Sie aktiv um Feedback

    Auch das beweist Ihren Lernwillen: Bitten Sie Kollegen und Vorgesetzte regelmäßig um Feedback: Wobei kann ich mich verbessern? Was kann ich noch lernen? Wie sind Sie mit meiner Arbeit zufrieden? Auch der richtige Umgang mit Kritik ist wichtig – Lehrjahre sind keine Herrenjahre.

Neuer Job? Gleich alles richtig machen!

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Welche Fehler sollte ich beim Ausbildungsstart vermeiden?

In den ersten Wochen (maximal 4 Monate) sind Sie noch in der Ausbildung Probezeit. Bedeutet: In dieser Erprobungsphase können beide Seiten ohne Angabe von Gründen den Vertrag fristlos kündigen. Deshalb sollten einige Patzer und Fehler zum Ausbildungsstart unbedingt vermeiden:

  • Schlechte Vorbereitung

    Kommen Sie nicht unvorbereitet zur Ausbildung. Dazu gehört zum Beispiel, wichtige Unterlagen zu vergessen oder die falsche Kleidung zu tragen

  • Mangelnde Sorgfalt

    Nach einer ersten Anlernphase wird Ihnen der Ausbilder erste Aufgaben übertragen. Diese müssen Sie unbedingt sorgfältig erledigen. Das ist wichtiger, als diese schnell zu erledigen! Und natürlich muss man sich dabei auf Sie verlassen können: Was Sie übernehmen oder versprechen, machen Sie bitte auch.

  • Kritikunfähigkeit

    Fehler passieren. Gerade am Anfang. Absolut tödlich ist es, wenn Sie diese verschweigen, vertuschen oder abstreiten und andere dafür verantwortlich machen! Übernehmen Sie immer Verantwortung, beweisen Sie Lernbereitschaft und machen Sie es in Zukunft besser.

  • Ungepflegtes Berichtsheft

    Als Azubi ist es Ihre Pflicht ein Berichtsheft über den Ausbildungsverlauf zu führen. Das kann manchmal lästig und zeitraubend sein. Trotzdem dürfen Sie hierbei nicht schludern und schlampen. Das wirft immer auch ein schlechtes Licht auf Ihre Arbeitsqualität.

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Was sind meine Rechte und Pflichten in der Ausbildung?

Als Azubi gehen Sie mit der Unterschrift unter dem Ausbildungsvertrag Azubi Rechte und Pflichten ein. An diese Regeln müssen Sie sich während der Ausbildung halten. Zu den Pflichten gehören zum Beispiel:

  • Lernpflicht
    Azubis müssen sich bemühen, die Ausbildung erfolgreich abzuschließen.
  • Teilnahmepflicht
    Der Besuch der Berufsschule und Ausbildungsmaßnahmen ist Pflicht.
  • Sorgfaltspflicht
    Azubis müssen ihre Aufgaben zuverlässig und ordentlich erledigen.
  • Erfüllungspflicht
    Anweisungen des Ausbilders müssen befolgt werden (Ausnahme: Diese verstoßen gegen die Sitten oder gefährden die Gesundheit).
  • Einhalten der Betriebsordnung
    Regeln des Ausbildungsbetriebs und Sicherheitsvorschriften sind einzuhalten.
  • Schweigepflicht
    Betriebsgeheimnisse dürfen nicht verraten werden.

Gleichzeitig haben Sie ebenso Rechte als Azubi. Deshalb hier noch einige Tipps für besondere Fälle:

Wie viel Azubi-Gehalt steht mir zu?

Zwar gibt es bei der Ausbildungsvergütung zwischen den Branchen und Berufen erhebliche Unterschiede. In Deutschland gilt aber das Mindestvergütungsgesetz. Die gesetzliche Mindestvergütung für eine Berufsausbildung beträgt im Jahr 2025 für das erste Ausbildungsjahr 682 Euro; im zweiten Jahr 805 Euro; im dritten Jahr 921 Euro und im vierten Jahr 955 Euro pro Monat.

Welche Arbeitszeit ist vorgeschrieben?

Sind Sie noch minderjährig? Dann dürfen Sie laut Jugendarbeitsschutzgesetz pro Woche maximal 40 Stunden arbeiten. Erwachsene dürfen bis zu 48 Stunden arbeiten. Das entspricht 8 Stunden täglich, Erwachsene: 10 Stunden. An einzelnen Tagen können es auch mal 30 Minuten länger sein – aber nur, wenn die Überstunden kurzfristig ausgeglichen werden.

Was tun, wenn ich krank werde?

Krank ist krank – auch als Azubi müssen Sie deswegen nicht weiterarbeiten. Gehen Sie ganz normal zum Arzt und lassen Sie sich krankschreiben. Die Krankschreibung sollten Sie jedoch unverzüglich beim Ausbildungsbetrieb melden. Fallen Sie länger als 3 Tage aus, brauchen Sie definitiv ein Attest vom Arzt. Dasselbe gilt für die Berufsschule. Bis zu 6 Wochen erhalten Sie weiterhin Ihr Gehalt vom Betrieb, danach zahlt die Krankenkasse Krankengeld.

Wie viel Urlaub steht mir zu?

Der jährliche Urlaubsanspruch steht genau im Ausbildungsvertrag. Den Jahresurlaub dürfen Sie in Abstimmung mit dem Arbeitgeber vollständig im laufenden Kalenderjahr nehmen. Davon müssen mindestens 2 Wochen zusammenhängend gewährt werden. Der gesetzliche Mindesturlaub für Auszubildende beträgt 24 Werktage pro Jahr. Jugendliche unter 18 Jahren haben je nach Alter einen höheren Urlaubsanspruch: zwischen 25 und 30 Werktage.

Was tun bei schlechter Ausbildung?

Wenn Sie mit dem Ablauf und den Inhalten der Ausbildung unzufrieden sind, sollten Sie das zuerst mit dem Ausbildungsbetrieb besprechen. Hilft das nicht, können Sie sich mit der Beschwerde an die zuständige Kammer, den Betriebsrat oder die Gewerkschaft wenden oder die Ausbildung wechseln.

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Checkliste zum Ausbildungsbeginn

Nutzen Sie zum Ausbildungsstart unsere detaillierte „Checkliste zum Ausbildungsbeginn“, damit Sie nichts vergessen und perfekt vorbereitet starten…

PS: Die Checkliste können Sie online direkt im Browser abhaken!

Vor dem Ausbildungsbeginn

    Ausbildungsvertrag prüfen und unterschreiben

  • Sind alle Angaben korrekt? (Name, Beginn, Dauer, Probezeit, Vergütung, Urlaub)
  • Ich habe eine Kopie für die eigenen Unterlagen
  • Wichtige Unterlagen bereithalten

  • Steueridentifikationsnummer
  • Sozialversicherungsausweis
  • Bankverbindung (IBAN)
  • Krankenversicherungsnachweis
  • Nachweis über Impfungen, Gesundheitszeugnis (z.B. in Gastronomie, Pflege)
  • Schul- und Abschlusszeugnisse (falls gefordert)
  • Finanzielles & Versicherung

  • Konto für Gehalt ist eingerichtet
  • Krankenversicherung ist geklärt (Familienversicherung oder eigene)
  • Berufsunfähigkeitsversicherung, Haftpflichtversicherung vorhanden
  • BAföG oder BAB (Berufsausbildungsbeihilfe) beantragt (falls nötig)
  • Berufsschule

  • Einschreibung, Anmeldung ist geprüft (macht der Betrieb)
  • Stundenplan und Schulmaterial vorhanden
  • Schultasche, Hefte, Ordner, Stifte

Am ersten Arbeitstag

    Unterlagen mitnehmen

  • Personalausweis
  • Fahrkarte, Jobticket
  • Notizblock & Stift
  • Arbeitskleidung (vorher abklären!)
  • Kennenlernen & Organisation

  • Ansprechpartner im Betrieb merken (Ausbilder, Kollegen, Personalabteilung)
  • Rundgang durchs Unternehmen (Arbeitsplatz, Pausenräume, Kantine, Notausgänge)
  • Zugangsdaten für Computer, E-Mail, Zeiterfassung, Lernplattformen erhalten
  • Arbeitszeiten und Pausenregelung klären
  • Bei Unklarheit: Sofort Fragen stellen

In den ersten Wochen

    Organisation

  • Ausbildungsnachweisheft führen (Berichtsheft)
  • Arbeitskleidung, Sicherheitsausrüstung oder Spind organisieren
  • Kommunikation & Lernen

  • Feedback suchen (Wie geht das? Was kann ich besser machen?)
  • Berufsschultage mit dem Betrieb abstimmen
  • Kontakte zu Mitschülern, Kollegen knüpfen

Langfristige Planung

    Ziele & Entwicklung

  • Ausbildungsordnung und Rahmenplan anschauen (welche Inhalte kommen wann?)
  • Eigenes Lernen strukturieren (Ordner, digitale Ablage, Karteikarten)
  • Zwischenprüfung, Abschlussprüfung im Blick behalten
  • Persönliches

  • Arbeitswege einplanen (pünktlich sein, Fahrzeiten einkalkulieren)
  • Ausgleich schaffen (Sport, Hobbys, Freunde)
  • Auf Gesundheit achten (Ernährung, Schlaf, Stressmanagement)

Tipp: Am besten drucken Sie sich die Checkliste als PDF aus und haken diese im Verlauf der Ausbildung Schritt für Schritt ab.

Kostenloser Download:

Checkliste zum Ausbildungsstart (PDF)

Wir wünschen viel Erfolg bei Ihrem Ausbildungsstart!


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