Wie bewirbt man sich für einen Arbeitsplatz?
Jede Bewerbung um einen Arbeitsplatz beginnt mit der Jobsuche beziehungsweise mit einer passenden Stellenanzeige. Diese finden Sie heute in zahlreichen Online-Jobbörsen und Metasuchmaschinen. Bevor Sie Ihre Bewerbung schreiben, sollten Sie das gesuchte Anforderungsprofil genau analysieren.
Muss- und Kann-Anforderungen
Lesen Sie die geforderten Qualifikationen aufmerksam durch. Grundsätzlich wird zwischen Muss- und Kann-Anforderungen unterschieden:
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Muss-Anforderungen
Muss-Qualifikationen sind für den Arbeitsplatz in spe unverzichtbar. Bewerber müssen diese in der Regel mit Arbeitszeugnissen oder Zertifikaten belegen. Erkennbar sind Muss-Kriterien an Formulierungen wie: „Voraussetzungen sind…; Erwarten wir…; Sie bringen mit…; …setzen wir voraus; …sollten Sie erfüllen; …sind erforderlich“
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Kann-Anforderungen
Deutlich weicher formuliert, sind Kann-Anforderungen. Diese sind aus Unternehmenssicht wünschenswert, jedoch nicht zwingende Voraussetzung für die Bewerbung. Sie werden also nicht gleich aussortiert, falls Sie diese nicht erfüllen. Erkennbar sind sie an Formulierungen wie: „Idealerweise bringen Sie mit…; Wünschenswert sind zudem…; Gerne gesehen sind…; Zusätzlich freuen wir uns über…; Hilfreich wäre zudem…“
Natürlich können Sie sich auch bewerben, wenn Sie nur 80 Prozent der Anforderungen erfüllen. Die Bewerbungschancen steigen aber, je mehr Schlüsselqualifikationen Sie bei der Bewerbung für einen Arbeitsplatz nennen.
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Wie schreibt man die Bewerbung für einen Arbeitsplatz?
Stellen Sie nun Ihre Bewerbungsunterlagen zusammen und bringen Sie diese in die richtige Reihenfolge. Orientieren Sie sich wieder daran, was in der Stellenausschreibung verlangt wird: eine vollständige Bewerbungsmappe auf Papier und per Post? Oder eine eMail-Bewerbung mit PDF-Anhang? Oder eine Online-Bewerbung im Formular der Firmenhomepage?
Egal, welchen Weg Sie wählen (müssen) – als Faustregel gilt: Je anspruchsvoller der Job und je höher der Arbeitsplatz dotiert ist, desto hochwertiger sollte Ihre professionelle Bewerbung für den Arbeitsplatz sein. Wer hier spart oder sich keine Mühe gibt, sägt am eigenen Ast.
Bewerbungsunterlagen: Aufbau + Reihenfolge
Falls „vollständige“ Bewerbungsunterlagen verlangt werden (das Gegenstück wäre die Kurzbewerbung), bestehen diese immer aus folgenden Dokumenten:
- Bewerbungsschreiben (max. 1 Seite)
- Deckblatt (optional, zur Übersicht)
- Lebenslauf (max. 3 Seiten)
- Bewerbungsfoto (freiwillig, im Lebenslauf)
- Ausbildungszeugnisse (höchster Bildungsabschluss)
- Arbeitszeugnisse (max. 3, nur Kopien)
- Fortbildungen + Zertifikate (nur relevante)
- Referenzen oder Empfehlungsschreiben (optional)
- Arbeitsproben (falls verlangt)
- Kopie des Führerscheins (falls verlangt)
- Kopie des Führungszeugnisses (falls verlangt)
Das Muster einer vollständigen und aussagekräftigen Bewerbungsmappe sieht zum Beispiel so aus:
Bewerbungsmappe: Umfang + Seitenzahl
Insgesamt sollte die Arbeitsplatz Bewerbung 10 DIN A4 Seiten nicht übersteigen. Mehr wollen Personaler zur ersten Bewerberauswahl nicht lesen. Wählen Sie daher immer und für jede Bewerbung aufs Neue aus: In die Unterlagen kommt nur, was Ihre Eignung für den Arbeitsplatz belegt und bekräftigt.
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Bewerbung um einen Arbeitsplatz: Anschreiben
Zur Bewerbung um einen Arbeitsplatz benötigen Sie immer ein Anschreiben. Ziel des Bewerbungsschreibens ist, auf maximal einer Seite seine Motivation für die Stelle zu begründen sowie einen Bezug zwischen Ihren Qualifikationen und der dem ausgeschriebenen Arbeitsplatz herzustellen.
Wer aktuell arbeitssuchend ist, kann im Anschreiben zudem erklärungsbedürftige Lücken im Lebenslauf erläutern (nie rechtfertigen!). Wer sich hierbei erkennbar Mühe gibt, beweist Sie mit originellen und individuellen Formulierungen großes Interesse und hohe Sorgfalt.
Bewerbungsschreiben Arbeitsplatz: Aufbau + Inhalt
Ganz oben im Anschreiben (auch Motivationsschreiben genannt) steht der Briefkopf. Er besteht aus dem Absender und Ihren Kontaktdaten sowie Namen und Anschrift des Zielunternehmens. Achten Sie auf eine eigene seriöse E-Mail-Adresse (perfekt: max@muster.de).
Beim Anschreiben für einen Arbeitsplatz hat sich folgender Aufbau durchgesetzt:
- Briefkopf
- Betreff
- Einleitung
- Hauptteil
- Unternehmensbezug
- Schlussteil
- Grußformel + Unterschrift
Bewerbung um Arbeitsplatz Muster
Was schreibe ich im Betreff?
Die Betreffzeile sticht im Anschreiben heraus, denn sie ist größer als der normale Text und steht (oft in Fettschrift) an exponierter Stelle. Der Betreff sollte prägnant und aussagekräftig sein (nie „Betreff“ oder „Btr.“ davor schreiben!) und ist nie länger als eine Zeile. Er wird höchstens durch eine „Bezugzeile“ mit Referenznummer ergänzt. Beispiel:
Bewerbung als Kauffrau im Einzelhandel
Bewerbung um einen Arbeitsplatz als Altenpflegerin
Ihre Stellenanzeige vom 5.1.2025, Referenznummer 0815-007
Was schreibe ich in der Einleitung?
Eine erfolgreiche Bewerbung ist eine individuelle Bewerbung. Bedeutet: Schreiben Sie in der Anrede nicht „Sehr geehrte Damen und Herren„, sondern adressieren Sie Ihre Bewerbung namentlich an einen Ansprechpartner. Sollte in der Stellenausschreibung kein Ansprechpartner genannt sein, versuchen Sie diesen telefonisch zu recherchieren.
Die eigentliche Bewerbung für den Arbeitsplatz beginnt dann mit einem originellen ersten Satz. Starten Sie mit Ihrer Motivation für diesen Job, Ihrem stärksten Argument oder Alleinstellungsmerkmal. Nie mit: „hiermit bewerbe ich mich als…“ – abgenutzt! Beispiel:
Ich möchte Ihr Team verstärken und es noch ein bisschen hervorragender machen. Deshalb möchte ich Ihnen gleich zu Beginn drei Gründe nennen, warum Sie von mir als neuem Mitarbeiter profitieren werden: 1. …
Was gehört in den Hauptteil?
Versuchen Sie im Hauptteil nie den Lebenslauf zu wiederholen. Dieser Abschnitt dient der Darstellung Ihrer wichtigsten Fachkompetenzen (Hard Skills) und sozialen Kompetenzen (Soft Skills). Zählen Sie diese nicht auf (Floskel-Gefahr!), sondern belegen Sie diese durch Beispiele. Etwa:
Nachhaltige Kundenbeziehungen liegen mir von Natur aus am Herzen. Auf meinem aktuellen Arbeitsplatz habe ich eigenständig ein Projekt initiiert, um das Bestandskundenmanagement zu optimieren. Die Kundenzufriedenheit stieg danach um ganze 15 Prozent.
Wie stelle ich einen Unternehmensbezug her?
Ein erfolgreiches Anschreiben hat einen Bezug zum Arbeitgeber und Arbeitsplatz. Sagen Sie, warum diese Firma Ihr Wunscharbeitgeber und der Arbeitsplatz ihr Traumjob ist. Sagen Sie aber auch, was Sie mit Ihren Erfahrungen für das Unternehmen erreichen wollen. Wie und warum können Sie einen Mehrwert für die Firma schaffen? Je praktischer und detaillierter, desto überzeugender. Beispiel:
Ihren Fokus auf den Ausbau im Bereich Social Media teile ich zu 100 Prozent. Bereits bei meinem letzten Arbeitgeber habe ich ein Projekt angeregt, um sowohl Instagram als auch Youtube zum Ausbau der Kundenbeziehungen zu nutzen. Diese Erfahrungen möchte ich in Ihrem Team einbringen, um eine Content-Strategie zu entwickeln, mit der die Reichweite innerhalb von einem Jahr um mehr als 50 Prozent gesteigert werden kann.
Was gehört in den Schlussteil?
Im Schlusssatz bieten Sie einen letzten Höhepunkt. Bekräftigen Sie Ihren Wunsch, für das Unternehmen arbeiten zu wollen. Zeigen Sie Begeisterung, Leidenschaft und Persönlichkeit. Falls verlangt, nennen Sie am Schluss Ihre Gehaltsvorstellungen oder den möglichen Eintrittstermin. Aber alles OHNE Konjunktiv! Beispiel:
Gerne überzeuge ich Sie in einem persönlichen Gespräch davon, dass Sie mit mir einen ebenso engagierten wie erfahrenen Mitarbeiter gewinnen.
Wie beende ich das Anschreiben?
Das Bewerbungsschreiben um einen Arbeitsplatz endet mit einer Grußformel („Mit freundlichen Grüßen“ – kein Komma danach!) und einer eigenhändigen Unterschrift (oder eingescannt). Mit Datum und Unterschrift dokumentieren Sie, dass alle Angaben wahr und aktuell sind. Unterschreiben Sie möglichst mit Füller (oder Kuli).
Darunter kommt schließlich das Anlagenverzeichnis. Darin listen Sie kurz die weiteren Elemente Ihrer Bewerbungsunterlagen auf.
Bewerbung um einen Arbeitsplatz: Lebenslauf
Der professionelle Lebenslauf ist das Herzstück Ihrer Bewerbung um einen Arbeitsplatz. Standard ist heute der tabellarische Lebenslauf in „antichronologischer“ (amerikanischer) Reihenfolge. Heißt: Die Vita beginnt mit der aktuellen Position. Die tabellarische Form überzeugt durch hohe Übersichtlichkeit und eine klare Struktur.
Die Länge des Lebenslaufs richtet sich nach dem bisherigen Werdegang: Für Berufsanfänger mit bis zu fünf Jahren Berufserfahrung reicht meist eine Seite. Der Lebenslauf berufserfahrener Fach- und Führungskräfte sollte maximal drei Seiten nicht überschreiten.
Lebenslauf schreiben: Layout + Gliederung
Ein perfekter Lebenslauf besteht grundsätzlich aus folgenden Elementen (in dieser Reihenfolge):
- Titel
Als Überschrift können Sie „Lebenslauf“ oder „Lebenslauf + Ihr Name“ wählen. - Persönliche Angaben
Zu den persönlichen Daten gehören: Vorname, Nachname, vollständige Anschrift, Telefonnummer, eMail-Adresse (Pflicht). Freiwillig sind: Geburtstag und Geburtsort, Staatsangehörigkeit, Familienstand und Konfession. - Angestrebte Position
Kleiner Trick, große Wirkung: Nennen Sie gleich oben im Lebenslauf die angestrebte Position aus der Stellenanzeige. Sie betonen so subtil Ihre Entschlossenheit und dokumentieren, dass der Lebenslauf nur für diesen Arbeitgeber erstellt wurde. Keine Massenware! - Bewerbungsfoto
Laut Allgemeinem Gleichbehandlungsgesetz (AGG) ist das Bewerbungsfoto nur noch freiwillig. Es wird von Personalern aber gern gesehen und sollte dann professionell von einem Fotografen sein. - Beruflicher Werdegang
In diesem Abschnitt geht es um bisherige Jobs, Positionen, Berufe, Erfahrungen. Die Zeitangaben (Muster: „MM/JJJJ – MM/JJJJ“) stehen links, die Stationen rechts. Nennen Sie hier zuerst Jobtitel und Position (in Fettschrift). Darunter Arbeitgeber und korrekte Rechtsform (GmbH, AG, SE, …), Größe und Firmensitz. Darunter folgen – stichpunktartig – Ihre Aufgaben und Erfolge. Ideal mit Zahlen. - Bildungsweg
Der Abschnitt dient dem Nachweis fachlicher Qualifikationen – durch Studium, Ausbildung und Schule. Relevant ist vor allem der höchste Abschluss plus Note. Nennen Sie hier gegebenenfalls auch Auslandssemester oder Praktika. - Besondere Kenntnisse
Alles, was zusätzlich für den Arbeitsplatz qualifiziert, gehört in diesen Abschnitt. Dazu zählen berufliche Weiterbildungen, Zertifikate, Sprachkenntnisse (mit Level!), EDV-Kenntnisse, IT-Kenntnisse, Führerschein, Auszeichnungen, etc. - Interessen und Hobbys
Interessen oder Hobbys im Lebenslauf runden den Gesamteindruck der Bewerbung ab. Sie geben zudem Aufschluss über wichtige Sozialkompetenzen wie Teamfähigkeit (Mannschaftssportarten!). Auch hier wählen Sie nach Relevanz aus: Soziales Engagement, Ehrenämter, eigene Projekte überzeugen nur, wenn Sie zum Arbeitsplatz passen. - Ort, Datum, Unterschrift
Auch der tabellarische Lebenslauf wird am Ende eigenhändig unterschrieben. Darüber steht das aktuelle (!) Datum und der Ort.
Der fertige Lebenslauf zum Arbeitsplatz könnte so aussehen (weitere Tipps zum Bewerbung Layout finden Sie HIER):
Bewerbung um einen Arbeitsplatz: Anlagen
Zu einer vollständigen Arbeitsplatz Bewerbung gehören (mit Ausnahme der formlosen Bewerbung) relevante Anlagen: Zeugnisse und Zertifikate, die entsprechende Qualifikationen im Lebenslauf nachweisen. Sie dienen Personalern als objektiver Beleg Ihrer Angaben oder Ergänzung – etwa bei den typischen Zeugniscodes oder Referenzen.
Für die Auswahl gilt: Je kompakter die Anlagen, desto besser. Wählen Sie nur Nachweise aus, die für den Arbeitsplatz von Bedeutung sind. Das sind in der Regel ein Abschlusszeugnis (höchster Bildungsabschluss), 2-3 Arbeitszeugnisse und ein paar Zertifikate oder Weiterbildungsnachweise. Vielleicht noch eine Kopie des Führerscheins (falls Sie sich als Fahrer bewerben). Wenn Sie diese bei der eMail-Bewerbung mit den anderen Unterlagen zu einem PDF zusammenfügen, achten Sie drauf, dass die eingescannten Unterlagen alle richtig herum liegen und gut lesbar sind.
Bei der Bewerbung nie Originaldokumente versenden – nur Kopien oder Scans!
Bewerbung um einen Arbeitsplatz: Versand
Wer seine Bewerbung um einen Arbeitsplatz per Post verschickt, sollte genügend Zeit für den Postweg einplanen, um die Bewerbungsfrist einzuhalten. Überdies müssen Sie den Versandumschlag ausreichend frankieren. Im Regelfall reichen innerhalb Deutschlands für die Zusendung zwei Werktage.
Deutlich bequemer ist die Bewerbung per eMail. Sie ist modern und spart Portokosten. In das Textfeld der Mail können Sie einen höflichen, kurzen Text mit Hinweis auf Ihre Bewerbung im Anhang schreiben. Zum Beispiel:
Sehr geehrte Frau ____,
anbei erhalten Sie meine Bewerbung für Ihre ausgeschriebene Stelle als ____. Warum ich die Stelle optimal ausfüllen kann und Ihrem Unternehmen durch meine Erfahrung in ____ und ____ zahlreiche Vorteile biete, entnehmen Sie bitte meinen ausführlichen und angehängten Bewerbungsunterlagen.
Ich freue mich auf ein persönliches Vorstellungsgespräch.
Mit besten Grüßen
Bewerbungsumschlag beschriften und versenden
Bewerbungsunterlagen werden NIE gefaltet. Sie kommen in einen sogenannten C4 Umschlag mit oder ohne Sichtfenster. Wenn Sie Ihr Anschreiben nach DIN 5008 erstellt haben, sitzt die Zieladresse an der richtigen Stelle, weil das Anschreiben immer AUF der Bewerbungsmappe liegt. In dem Fall schieben Sie die Bewerbungsunterlagen nur noch in den C4 Umschlag, und die Firmenanschrift erscheint im Sichtfenster.
Wer mag, kann auf den C4 Umschlag das Wort „Bewerbung“ drucken. So mancher Postzusteller behandelt die Unterlagen dann vorsichtiger. Auch die Poststelle des Empfängers weiß Ihre Arbeitsplatz Bewerbung sofort zuzuordnen. Für etwaige Retouren empfehlen wir, die Absender-Adresse in kleinerer Schrift über die Firmenanschrift beziehungsweise Empfänger-Adresse zu positionieren.
Bewerbungsunterlagen bitte nicht als Einschreiben versenden – zu aufdringlich. Ansonsten ist Ihre Bewerbung um einen Arbeitsplatz jetzt fertig. Wir wünschen: Viel Erfolg!
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