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Fachkarriere: Bedeutung + Erfolg auch ohne Führungsjob!

Karriere setzen viele mit einem beruflichen Aufstieg oder einer Position als Führungskraft gleich. Immer mehr Berufseinsteiger und Berufstätige streben heute aber eine Fachkarriere an – also keine Managementlaufbahn, sondern eine fachliche Karriere als Spezialist oder Expertin. Das hat Vorteile für beide Seiten – Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Was die Fachkarriere so attraktiv macht und was Sie dabei beachten sollten…



Fachkarriere: Bedeutung + Erfolg auch ohne Führungsjob!

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Definition: Was ist eine Fachkarriere?

Eine Fachkarriere (synonym: Fachlaufbahn) ist das Gegenstück zur Führungslaufbahn oder Führungskarriere und bedeutet eine berufliche Entwicklung als Fachkraft und Experte in seinem Fachbereich. Statt Managementaufgaben zu übernehmen, erarbeiten sich Fachkräfte eine hohe Expertise und Fachkompetenz durch Fortbildungen und Spezialisierung.

Die Fachkarriere ist nicht darauf ausgerichtet, eine höhere Hierarchiestufe zu erreichen oder Führungsverantwortung zu zu übernehmen. Vielmehr folgt sie einem sog. horizontalen Karriereplan, bei dem die Mitarbeiter ihr fachliches Know-how stetig erweitern und vertiefen (siehe: T-Shaped-Profil).

Welche Laufbahn-Modelle gibt es?

Klassisch stellen sich Berufseinsteigern drei unterschiedliche Karrierewege und Laufbahn-Modelle:

  1. Führungslaufbahn
    Bei der Führungslaufbahn arbeiten sich Arbeitnehmer vom Einsteiger und Sachbearbeiter mit der Zeit hierarchisch nach oben – zur Führungskraft oder sogar zum Geschäftsführer oder Vorstandsmitglied (siehe: Kaminkarriere).
  2. Projektlaufbahn
    Bei der Projektlaufbahn übernehmen Arbeitnehmer – temporär – die Leitung eines Projekts. Die Position des Projektleiters ist aber in der Regel an das Projekt gebunden. Das Projektmanagement nur vorübergehend – teils als Vorstufe zur Führungslaufbahn.
  3. Fachlaufbahn
    Die Fachlaufbahn ist in der Regel mit keiner Leitungsfunktion verbunden, dafür mit zunehmender Qualifikationstiefe und ebenfalls steigendem Gehalt – korrespondierend zu Hierarchiestufen (Parallelhierarchie).

Wichtige Eigenschaften für Fach- oder Führungskarrieren

Fachkarriere Führungskarriere
Lernwille
• Detailfokus
• Kreativität
Eigenverantwortung
Analytisches Denken
Zielstrebigkeit
• Entscheidungsfreude
Organisationstalent
• Motivationsfähigkeit
• Verantwortungsbewusstsein
Strategisches Denken
Durchsetzungsvermögen
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Was macht eine Fachkarriere so attraktiv?

Viele Nachwuchskräfte der Generation Z streben heute keine Verantwortung als Führungskraft mehr an. Der Druck und die langen Arbeitszeiten sind zu unattraktiv. Teilweise führt es sie auch zu weit weg vom Produkt oder den Kunden. Menschen führen ist schließlich ein ganz anderer Job als der, den man mal in Ausbildung oder Uni gelernt hat.

Die Fachkarriere verspricht dagegen oftmals mehr Lebensqualität und Work-Life-Balance. Hinzu kommt der anhaltende Fachkräftemangel: Dadurch steigen sowohl die Jobchancen von Fachkräften als auch die Gehaltsaussichten. Begünstigt wird die Fachkarriere durch die zunehmend flachen Hierarchien in Unternehmen – Führungspositionen werden eher abgebaut.

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Was sind die Vorteile einer Fachkarriere?

Von den Möglichkeiten einer Fachkarriere profitieren beide Seiten – Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Entsprechende Karrierepfade zu schaffen, kann Fachkräfte nicht nur ans Unternehmen binden – es kann ebenso Talente anlocken und damit den Fachkräftemangel im Unternehmen senken. Weitere Vorteile sind…

Vorteile für Arbeitnehmer

  • Anerkennung
    Als Experte auf Ihrem Gebiet finden Sie Anerkennung von Kollegen – innerhalb und außerhalb des Unternehmens. Zum Beispiel als Redner auf Fachtagungen.
  • Marktwert
    Mit steigendem Prestige und Status als Spezialist steigt meist auch der Marktwert – sprich: das Gehalt sowie weitere Vergünstigungen im Job.
  • Aufgaben
    Je tiefer Ihr Know-how, desto spannender und interessanter werden die Aufgaben und Projekte. Auch das ist teils mit wachsender Verantwortung verbunden.

Vorteile für Arbeitgeber

  • Innovationen
    Das gezielte Fördern von Spezialisten ist eine wichtige Voraussetzung für Innovation. Die Produkte und Dienstleistungen werden besser. Unternehmenseigene Experten sind überdies exzellente (und kostenlose) Berater der Geschäftsleitung.
  • Wettbewerbsfähigkeit
    Die stetige Optimierung des eigenen Angebots erzeugt einen Wissensvorsprung und Wettbewerbsvorteil vor der Konkurrenz. Zugleich steigert das die Arbeitgeberattraktivität.
  • Mitarbeiterbindung
    Arbeitgeber, die flexible und vielseitige Karrierechancen bieten, binden Mitarbeiter an sich und behalten damit das Know-how im Haus. Zugleich locken Sie damit weitere Fachkräfte an.
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Wie können Unternehmen Fachkarrieren fördern?

Wie Fachkarrieren gefördert und ausgestaltet werden, unterscheidet sich von Unternehmen zu Unternehmen. Idealerweise werden mehrere Punkte kombiniert, um fachliche Karrieren zu ermöglichen und die Fachkräfte an das Unternehmen zu binden:

1. Bezahlung
Stellen Sie Fachkarrieren und Führungskarrieren als gleichwertige Entwicklungsoptionen nebeneinander. Die Gleichwertigkeit sollte sich ebenso im Gehalt und materiellen Anreizen zeigen sowie in entsprechendem Ansehen, Titeln, Büros oder Zusatzleistungen ausdrücken.

2. Freiräume
Spezialisten auf ihrem Gebiet sollten sich entsprechende Entscheidungsfreiräume erarbeiten und nutzen können. Das fördert zugleich deren Kreativität und bringt das Unternehmen voran. Neue Prozesse, Produktentwicklungen oder Marktanpassungen können nur erfolgreich sein, wenn zu den Fachkarriere auch benötigte Befugnisse und Budgets kommen.

3. Kompetenzprofile
Arbeitgeber sollten zudem klare Kompetenzprofile für die einzelnen Stufen einer Fachlaufbahn definieren. So wird der horizontale „Aufstieg“ für Interessenten nachvollziehbar, Leistungen transparent belohnt und erstrebenswert.

4. Durchlässigkeit
Achten Sie genauso auf eine Flexibilität und Durchlässigkeit zwischen Expertenlaufbahn, Projektlaufbahn und Führungslaufbahn. Ein Wechsel zurück in die Fach- oder Führungskarriere sollte ohne Gesichtsverlust möglich sein. Andernfalls droht, dass Mitarbeiter kündigen und das Unternehmen verlassen oder auf Positionen verharren, für die sie ungeeignet sind (siehe: Peter-Prinzip).

5. Unterstützung
Ein häufiger Fehler, der Fachkräfte ausbremst: Sie erfahren nicht die nötige Unterstützung und Wertschätzung. Manche Führungskraft fühlt sich durch die Experten bedroht, will die Kontrolle behalten und stellen sich bei Innovationen quer. Wer Expertenlaufbahnen fördern will, muss diese Rolle auch intern anerkennen.

Was muss ich bei meiner Fachkarriere beachten?

Wer eine Fach- oder Expertenkarriere anstrebt, sollte zunächst seine Stärken und Interessen genau kennen. Gerade die natürlichen Talente und die eigene Leidenschaft sind es, die eine famose Fachkarriere begünstigen.

Darüber hinaus sollten Sie bereit sein, lebenslang zu lernen und auch eigenes Geld in Ihre Weiterbildung zu investieren. Dazu gehört zum Beispiel auch, Fachkongresse zu besuchen oder sich auf Linkedin mit anderen Experten zu vernetzen und auszutauschen.

Nicht zuletzt sollten Sie, sobald ein gewisser Expertenstatus erreicht ist, diesen auch sichtbar machen – etwa durch Fachbeiträge in einschlägigen Fachmedien, durch Bücher oder ein eigenes Blog. Selbstmarketing, Sichtbarkeit und Reichweite tragen heute erheblich dazu bei, dass Sie als Experte oder Expertin wahrgenommen werden und die Fachkarriere in Schwung kommt.


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