Definition: Was sind Karrierestufen?
Karrierestufen (synonym: Karrierelevel) bezeichnen unterschiedliche Positionen und Phasen der beruflichen Entwicklung, die die Laufbahn von Mitarbeitern strukturieren. Sie beschreiben in der Regel den typischen Verlauf einer hierarchischen Karriere – vom Einstieg bis ins Top-Management.
Der Aufstieg in die nächste Karrierestufe stellt für Arbeitnehmer meist einen Fortschritt in Bezug auf Fähigkeiten, Erfahrung und Expertise dar. Gleichzeitig ist er mit wachsender Verantwortung und einem höheren Gehalt verbunden.
Typische Karrierestufen
Karrierestufen variieren je nach Unternehmen und Branche. Die Mehrheit folgt aber diesem Muster:
- Praktikant, Werkstudent
- Einsteiger („Junior“)
- Fachkraft, Spezialist
- Senior-Fachkraft
- Teamleiter, Projektmanager
- Abteilungsleiter, Principal
- Geschäftsführer, Partner
- Vorstand (C-Level)
Die Bezeichnungen können zudem variieren. Bei McKinsey heißen Einsteiger zum Beispiel „Associate“, bei Boston Consulting (BCG) schlicht „Consultant“, bei Roland Berger wiederum „Career Starter“.
Moderne Karrieremodelle
Neben der klassischen hierarchischen Karriereleiter gibt es heute alternative Karrierepfade:
- Fachkarriere
Hierbei liegt der Fokus auf der fachlichen Entwicklung und inhaltlichen Spezialisierung. - Projektkarriere
In dem Fall findet eine Spezialisierung im modernen und heute agilen Projektmanagement statt. - Vertriebskarriere
Dabei konzentrieren sich die Fachkräfte vor allem auf Marketing und Verkau sowie auf die Umsatzsteigerung.
Der Begriff „Karrierestufen“ wird daher oft unterschiedlich definiert und muss nicht immer zuvor festgelegte Stufen bilden. Insbesondere in modernen Unternehmen ist der Aufstieg heute weniger formalisiert, um den unterschiedlichen Stärken und Zielen der Mitarbeitenden gerecht zu werden.
Welche Bedeutung haben die Karrierestufen?
Unabhängig davon, welche Karriereentwicklung Sie anstreben, dienen die Karrierestufen meist mehreren Zwecken:
- Sie bieten Mitarbeitern eine klare Entwicklungsperspektive.
- Sie helfen bei Definition von Gehaltsstufen und Verantwortlichkeiten.
- Sie unterstützen Führungskräfte bei der Personalentwicklung.
- Sie tragen zur Mitarbeitermotivation und Mitarbeiterbindung bei.
Wie lange dauert eine Karrierestufe?
Eine feste Dauer für die einzelnen Karrierestufen gibt es nicht, weil das von vielen individuellen Faktoren abhängt. Allerdings empfehlen Experten auf einer Stufe mindestens 2-3 Jahre zu verweilen. Begründung. Im ersten Jahr kommen Sie an; im zweiten starten Sie eigene Projekte; im dritten Jahr lassen sich die Veränderungen und Erfolge eindeutig auf Sie zurückführen – nicht auf Ihren Vorgänger.
Laut Statistik liegt die durchschnittliche Verweildauer pro Position bei 3-5 Jahren. Bei einem durchschnittlichen von 40 Jahren ergeben sich so rund 8-10 Jobwechsel, wobei die meisten Wechsel in den ersten 7 Jahren im Berufsleben erfolgen und im Lauf der Karriere weniger werden.
Beispiele: Welche 5 Karrierestufen gibt es?
Je nach Branche und Unternehmensgröße variiert die Zahl und Struktur der Karrierestufen. Wir konzentrieren uns in diesem Artikel auf die fünf klassischen und „großen“ Beispiele für Karrierestufen:
-
Einstiegsebene
Der Berufseinstieg bzw. Jobeinstieg ist der Startpunkt jeder Karriere. In dieser Phase übernehmen Mitarbeiter meist Aufgaben, die wenig Verantwortung mit sich bringen. Der Fokus liegt mehr darauf Praxiserfahrungen zu sammeln und beim „Training on the job“ seine Fähigkeiten zu erweitern.
-
Fachkraft
Nach einigen Jahren Berufserfahrung steigen Mitarbeiter auf die Position einer Fachkraft oder eines Experten auf. Diese Stufe erfordert mehr Fachkompetenz und mehr Eigenverantwortung.
-
Führungskraft
Mit zunehmender Expertise und dem Ausbau von Führungskompetenzen erreichen viele Fachkräfte die Führungsebene. Hierbei übernehmen sie nicht nur operative Aufgaben, sondern sind ebenso für die Leitung von Teams oder Projekten verantwortlich. Typische Karrierestufen sind: Teamleiter, Abteilungsleiter oder Projektleiter.
-
Management
In größeren Unternehmen gibt es eine Trennung zwischen Führungskräften und dem Management. Auf Management-Ebene tragen die Mitarbeiter die Verantwortung für mehrere Abteilungen oder Geschäftsbereiche. Typische Positionen auf dieser Stufe sind: Bereichsleiter, Direktor oder Vice President.
-
Vorstand (C-Level)
Die höchste Karrierestufe bilden Exekutivpositionen – sogenannte C-Level-Positionen. Dazu zählen der CEO (Chief Executive Officer), der CFO (Chief Financial Officer) oder der CTO (Chief Technology Officer). Diese Führungspositionen erfordern nicht nur Fachwissen und langjährige Erfahrungen, sondern vor allem analytische und strategische Fähigkeiten, um ein gesamtes Unternehmen zu steuern.
Karrierestufen Gehalt: Was kann ich auf welchem Level verdienen?
Das Gehalt verändert sich in der Regel mit jeder weiteren Karrierestufe. Oft ist es ein Anhaltspunkt, um den Fortschritt durch die verschiedenen Karrierestufen zu messen.
Natürlich stellen die folgenden Gehaltsangaben nur Durchschnittsgehälter und eine grobe Orientierung dar, da sich die Gehälter von Branche, Region und Unternehmen erheblich unterscheiden können.
Karrierestufe |
Ø Gehalt |
1. Stufe: Einsteiger | 25.000 – 30.000 Euro |
2. Stufe: Fachkraft | 40.000 – 60.000 Euro |
3. Stufe: Führungskraft | 80.000 – 110.000 Euro |
4. Stufe: Manager | 120.000 – 200.000 Euro |
5. Stufe: Vorstand | 150.000 – 500.000 Euro |
In großen Konzernen und multinationalen Unternehmen sowie bei erfolgreichem Unternehmenswachstum sind auf C-Level häufig auch Gehälter im 7- bis 8-stelligen Bereich möglich. Oft sind dann auch Boni und Aktienoptionen Bestandteil des Vergütungspakets der Top-Manager.
⇨ Siehe auch unsere Gehaltstabellen sowie den Artikel über bestbezahlte Berufe.
Wie kann ich in den Karrierestufen aufsteigen?
Der Aufstieg durch die einzelnen Karrierestufen erfordert strategische Planung, kontinuierliche Weiterbildung und Persönlichkeitsentwicklung sowie Vitamin B durch die richtigen Mentoren und ein gutes Netzwerk…
Hier eine Zusammenfassung der wichtigsten Karrieretipps, mit denen Sie Ihre Karriere vorantreiben:
-
Ziele setzen
Der erste Schritt, um innerhalb der Karrierestufen aufzusteigen, ist, sich klare berufliche Ziele zu setzen. Überlegen Sie sich, wie Sie für sich „Karriere“ definieren und welche Position Sie in den kommenden Jahren erreichen möchten. Achte darauf, ambitionierte, aber auch realistische Ziele zu formulieren.
-
Kompetenzen erweitern
Lebenslanges Lernen ist ein zentraler Faktor für den beruflichen Aufstieg. Regelmäßige berufliche Weiterbildung sowie der Erwerb von Zusatzqualifikationen erhöhen die Aufstiegschancen enorm. Dies kann über Zertifikate, Online-Kurse oder ein berufsbegleitendes Studium erfolgen.
-
Soft Skills ausbauen
Neben fachlichen Kenntnissen wächst heute die Bedeutung von Soft Skills, wie zum Beispiel Teamfähigkeit und Empathie, Kommunikation und Überzeugungskraft, Selbstreflexion und Selbstorganisation. Diese Fähigkeiten sind besonders wichtig, wenn Sie leitende Positionen übernehmen wollen. Investieren Sie daher unbedingt in den Ausbau Ihrer sozialen Kompetenzen.
-
Verantwortung übernehmen
Um von der Fach- zur Führungsebene aufzusteigen, müssen Sie bereit sein, mehr Verantwortung zu übernehmen. Zeigen Sie dazu immer wieder Initiative: Übernehmen Sie die Leitung von Projekten, bieten Sie Ihre Unterstützung an und bringen Sie sich proaktiv mit guten Ideen ein, die zu einer positiven Unternehmensentwicklung beitragen. Dann folgt die Beförderung oft schon automatisch.
-
Netzwerke knüpfen
Karriere gelingt nie im Alleingang. Jeder Aufsteiger kann auf ein gutes Netzwerk zurückgreifen. Beim Networking ist jedoch entscheidend, dass Sie die Kontakte nicht nur innerhalb des Unternehmens knüpfen, sondern auch extern. Die Erfahrung zeigt: Eine gute Beziehung zu Vorgesetzten, Mentoren und Kollegen bringt oft den entscheidenden Karrierekick.
Welche Faktoren beeinflussen den Aufstieg?
Neben den genannten Karrieretipps gibt es noch weitere Faktoren, die den Aufstieg durch die jeweiligen Karrierestufen begünstigen – zum Beispiel:
- Leistung und Motivation – Leistungsträger steigen schneller auf.
- Branche und Unternehmensgröße – in komplexen, spezialisierten Bereichen dauert eine Stufe 7-8 Jahre.
- Erfahrung und Expertise – gefordert wird zwar oft der Generalist, befördert aber der Spezialist.
- Arbeitsmarkt – in konjunkturellen Hochphasen steigen Mitarbeiter leichter auf als in einer Rezession.
- Persönlichkeit – Betroffene müssen den Stufenaufstieg wollen. Karriere wird (selbst) gemacht, sie passiert nicht.
Tipp: Meine Karrierestufen selbst gestalten
Der Weg durch die einzelnen Karrierestufen muss heute nicht mal mehr geradlinig erfolgen. Die sogenannte Kaminkarriere ist ohnehin ein Auslaufmodell. Umso wichtiger ist deshalb, dass Sie die jeweilige Karrierestufe, auf der Sie gerade stehen (siehe auch: Jobzyklus), selbst gestalten.
Prüfen Sie auf jeder Stufe erneut, ob sie diese Ihren persönlichen und beruflichen Zielen näherbringt und wirklich glücklich macht. So sind heute ebenso ein Abschied vom Aufstieg (sog. Downshifting) oder ein kompletter Neustart und kompletter Jobwechsel möglich.
Ob Einstieg, Fach- oder Führungsebene: Jede Karrierestufe bringt neue Chancen und Herausforderungen mit sich. Mit der richtigen Strategie und einem klaren Fokus können Sie sich kontinuierlich weiterentwickeln und erfolgreich die gewünschten Karrierestufen erklimmen…
Was andere dazu gelesen haben