Kreditwürdigkeit prüfen: Beispiele & Bonität verbessern

Die eigene Kreditwürdigkeit wird erst dann ein Thema, wenn es ein Problem damit gibt. Ist alles im grünen Bereich, merken Sie es gar nicht und müssen sich nicht darum kümmern. Anders ist es, wenn Sie als nicht kreditwürdig eingestuft werden. Plötzlich drohen spürbare Einschränkungen und Probleme – angefangen beim Smartphone-Vertrag bis zur Suche einer Wohnung. Wir helfen, damit Ihnen das nicht passiert: Was die Kreditwürdigkeit ausmacht, wann sie geprüft wird und wie Sie Ihre Bonität mit einigen Tipps verbessern können…

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Definition: Was ist die Kreditwürdigkeit?

Kreditwürdigkeit (auch als Bonität bezeichnet) ist die Fähigkeit eines Kreditnehmers oder Vertragspartners, Schulden, offene Rechnungen, laufende Forderungen oder andere Verpflichtungen zu begleichen und zurückzuzahlen, die durch einen Vertragsabschluss entstehen. Das umfasst die finanziellen Voraussetzungen, aber auch die richtige Einstellung und Zahlungsmentalität. Eine gute Bonität spricht dafür, dass Sie fristgerecht zahlen – eine schlechte Kreditwürdigkeit birgt das Risiko von Zahlungsausfällen.

Ermittelt wird die Kreditwürdigkeit in erster Linie durch die Schufa. Die Auskunftei erhält, sammelt und analysiert Daten zur Bonität von fast 70 Millionen Menschen. Aus den Informationen zu kreditrelevanten Daten (laufende Kredite, Konten, Verträge, bisherige Zahlungsverläufe, Mahnungen, Zahlungsausfälle…) berechnet die Schufa einen sogenannten Score-Wert, der angibt, wie kreditwürdig eine Person ist.

Kreditwürdigkeit prüfen: Warum ist es so wichtig?

Potenzielle Vertragspartner prüfen die Kreditwürdigkeit, um das damit verbundene Risiko besser einschätzen zu können. Ein simples Beispiel: Sie gehen zur Bank und wollen einen Kredit aufnehmen. Die Bank gewährt Ihnen das Geld nicht aus Freundlichkeit, sondern weil sie durch die Zinsen Geld verdienen kann. Das funktioniert aber nur, wenn Sie die Raten regelmäßig zahlen und letztlich den gesamten Betrag plus Zinsen begleichen.

Die Bonität zeigt, ob Sie dazu in der Lage sind oder ob die Bank ein großes Risiko für einen Zahlungsausfall einkalkulieren muss. In diesem Fall wird Ihr Antrag abgelehnt, weil die Bank ein Minusgeschäft fürchtet.

Kreditwürdigkeit von Unternehmen: Eine wichtige Voraussetzung

Die Kreditwürdigkeit wird nicht nur für Privatpersonen, sondern auch bei Geschäftsbeziehungen zwischen Unternehmen bestimmt und geprüft. Hier kann es um große Summen gehen. Eine Absicherung und konkrete Einschätzung des Risikos ist umso wichtiger. Werden offene Rechnungen und Forderungen von einer anderen Firma nicht beglichen, ist damit ein enormer finanzieller Schaden verbunden.

Die Bonität von Unternehmen wird in erster Linie durch wirtschaftliche Zahlen analysiert. Umsätze, Gewinne, Absatzstärke und andere wirtschaftliche Kennzahlen aus Bilanzen und Veröffentlichungen fließen in den Score und Index-Wert von Unternehmen ein. Hohe Verbindlichkeiten, geringes Eigenkapital oder schwindende Umsatzzahlen können dann in eine Abwärtsspirale führen. In einer ohnehin schwierigen wirtschaftlichen Situation leidet die Kreditwürdigkeit, Verträge kommen nicht mehr zustande und die Krise wird noch größer.


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Kreditwürdigkeit: Wann wird sie überprüft?

„Ich brauche keinen Kredit, also ist meine Kreditwürdigkeit nicht so wichtig…“ Falsch! Lassen Sie sich vom Begriff nicht in die Irre führen. Natürlich wird die Bonität vor einer Kreditvergabe geprüft – doch auch in vielen anderen Bereichen müssen Sie kreditwürdig sein, um keine Schwierigkeiten zu bekommen. Als Faustregel gilt: Immer, wenn Sie einen Vertrag abschließen wollen, der eine Zahlungsverpflichtung für Sie enthält, wird Ihre Kreditwürdigkeit geprüft. Ob Leistung oder Produkt: Jeder möchte sich absichern, dass das geschuldete Geld bezahlt wird.

Einige Beispiele, bei denen in jedem Fall geprüft wird, wie kreditwürdig Sie sind:

  • Smartphone-Vertrag
    Einen neuen Vertrag für Ihr Smartphone abschließen? Sind Sie nicht kreditwürdig, wird das zum Problem. Anbieter prüfen die Bonität und gehen keine Verträge ein, wenn die nötige Kreditwürdigkeit nicht gegeben ist.
  • Mietvertrag
    Vermieter wollen ihre Miete pünktlich und regelmäßig. Vor einem Mietvertrag wird daher eine Schufa-Selbstauskunft verlangt. Wer hier durchfällt, hat keine Chance auf eine neue Wohnung.
  • Strom-/Gasanbieter
    Sie haben zwar die Wohnung, brauchen aber einen neuen Strom- und Gasanbieter – auch diese Anbieter werden Ihre Kreditwürdigkeit prüfen. Nur bei Sicherheit für die monatlichen Zahlungen kommt es zum Vertragsabschluss.
  • Kredite
    Schlechte Kreditwürdigkeit heißt in der Regel, dass Sie keinen Kredit bekommen können. Falls doch, dann nur zu sehr schlechten Konditionen, mit denen die Bank sich noch weiter absichert.
  • Zahlungen auf Rechnung
    Beim Online-Shopping entspannt bestellen und auf Rechnung bezahlen? Wer nicht kreditwürdig ist, hat diese Möglichkeit nicht. Es bleibt nur eine Zahlung per Vorkasse.
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Kreditwürdigkeit verbessern: 7 Tipps

Einmal in die Falle der schlechten Kreditwürdigkeit gerutscht, ist es gar nicht so leicht, etwas dagegen zu tun. Ein negativer Schufa-Eintrag wird in der Regel erst nach drei Jahren gelöscht, nachdem Sie die zugrundeliegende Rechnung beglichen haben. Es dauert entsprechend, bis sich Ihre Bonität verbessert.

Zum Glück können Sie bereits vorher einiges tun. Erste Regel: Behalten Sie Ihre Kreditwürdigkeit langfristig im Auge. Kümmern Sie sich nicht erst darum, wenn es bereits zu spät ist. Wir haben sieben Tipps, mit denen Sie Ihre Kreditwürdigkeit verbessern und erhalten können.

1. Kreditwürdigkeit regelmäßig testen

Ihre Kreditwürdigkeit sollte kein Überraschungspaket sein. Sie können einmal im Jahr eine kostenlose Selbstauskunft von der Schufa beantragen, um Ihre Einträge zu sehen und ein Bild Ihrer Bonität zu bekommen. Diese Möglichkeit sollten Sie unbedingt nutzen! Manchmal werden Fehler gemacht – unberechtigte oder falsche Forderungen werden mit Ihrem Namen verknüpft. Diese können Sie korrigieren lassen. Das verbessert Ihre Kreditwürdigkeit.

2. Zahlungsfristen einhalten

Simpel, aber absolut effektiv für eine positive Kreditwürdigkeit: Achten Sie penibel darauf, Rechnungen pünktlich zu bezahlen und die Zahlungsfristen einzuhalten. Selbst wenn Sie mal etwas verspätet zahlen, ist das noch nicht schlimm. Warten Sie aber nicht, bis mehrere Mahnungen kommen. Denn dann kann auch ein negativer Eintrag in die Schufa erfolgen und Sie sind nicht mehr kreditwürdig.

3. Dispo nicht überziehen

Wenn Sie den Dispokredit bei Ihrer Hausbank regelmäßig überziehen oder er gar gekündigt wird, gibt das deutliche Punktabzüge. Besser ist sowieso, wenn Sie den Dispo gar nicht erst beanspruchen und ausreizen. Behalten Sie stets Ihre Einnahmen und Ausgaben im Blick. Ein ausgeglichener Haushaltsplan ist die Basis für Ihre solide Bonität.

4. Unnötige Girokonten kündigen

Natürlich brauchen Sie ein Konto – es dürfen auch mehrere sein. Sie sollten aber nicht über eine Vielzahl von unnötigen Konten bei verschiedenen Banken verfügen. Auch ständige Wechsel zwischen verschiedenen Banken wirken verdächtig und können der Bonität schaden. Besser: Konzentrieren Sie sich auf eine möglichst geringe Anzahl an Girokonten und kündigen Sie, was Sie nicht brauchen. Das sendet die richtigen Signale und lässt Sie kreditwürdig erscheinen.

5. Wenige Kreditkarten nutzen

Das gleiche Prinzip gilt für Kreditkarten. Wer fünf Kreditkarten hat, zeigt damit vor allem eins: Ich gebe regelmäßig mehr Geld aus, als ich eigentlich habe. Ein klares Warnsignal für Banken und andere Unternehmen, dass möglicherweise Zahlungsausfälle drohen. Beschränken Sie sich auch hier lieber auf ein Minimum.

6. Viele Kreditanfragen vermeiden

Wer zu viele Kreditanfragen gleichzeitig stellt (etwa für den Hausbau), riskiert seine Bonität. Kredit Anträge werden der Schufa gemeldet. Und zu viele davon in kurzer Zeit schüren den Verdacht, dass ebenso viele abgelehnt wurden. Folge: negativer Eintrag. Um hier neutral zu bleiben, fragen Sie bei der Kreditsuche lieber nur nach den Kreditkonditionen.

7. Keine häufigen Wohnsitzwechsel

Es ist zwar nicht erwiesen, aber mehrere Finanzexperten sind überzeugt, dass häufige Wohnsitzwechsel negativ auf den Schufa-Score wirken. Grund: Dahinter steht der Verdacht, es soll die Identität und Zahlungshistorie verschleiert werden. Ein beständiges Leben soll dagegen den Schufa-Score verbessern.

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Wie kann ich Schufa-Einträge korrigieren oder löschen lassen?

Fehlerhafte Einträge gibt es immer wieder: Unternehmen vergessen, relevante Daten an die Schufa zu melden oder die Inhalte sind veraltet und eine Rechnung längst beglichen… Dank Schufa-Auskunft können Sie solche Fehler aufdecken und korrigieren lassen. So funktioniert’s:

Falscher Schufa-Eintrag: Was tun?

  1. Berufen Sie sich auf § 33 ff. des Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG). Solange der Sachverhalt nicht geklärt ist, werden Daten für andere gesperrt. Zweifelsfrei falsche Angaben müssen umgehend gelöscht werden. Informationen über beglichene Kredite hingegen werden erst drei Jahre nach Rückzahlung gelöscht.
  2. Es kann vorkommen, dass die Schufa falsche Daten nicht sofort löscht oder korrigiert. In diesem Fall können Sie einen Ombudsmann zur Schlichtung hinzuziehen. Das kann sinnvoll sein, wenn ein Geldinstitut falsche Daten übermittelt hat, die es nicht wieder löschen möchte.
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