Quereinsteiger Lebenslauf: Bewerben ohne Berufserfahrung?
Der Quereinstieg ähnelt oft einem Befreiungsschlag. Weg von einem inzwischen ungeliebten Beruf – hin zum neuen Traumjob, in dem man wieder glücklich wird. Die größte Herausforderung für Quereinsteiger bei der Bewerbung: die fehlende Branchen- und Berufserfahrung.
Machen Sie sich keine Sorgen! Personalern ist das bewusst – und sie werden immer offener für einen solchen Jobwechsel. Der Arbeitsmarkt und wachsende Fachkräftemangel zwingen sie ohnehin dazu.
Stehen Sie selbstbewusst zu Ihrem Lebenslauf!
Überhaupt sind lineare Karrieren ein Auslaufmodell. Die Generation Z lehnt eine klassische Kamminkarriere ab. In der Folge nehmen Brüche und Lücken im Lebenslauf zu.
Die berufliche Karriere gelingt heute eher über Umwege. Daher lautet der wichtigste Tipp für Ihren Quereinsteiger Lebenslauf: Stehen Sie dazu – selbstbewusst! Fokussieren Sie in den Bewerbungsunterlagen nicht auf das, was fehlt, sondern auf relevante Stärken und Soft Skills, die Sie mitbringen! Die punkten in jedem Quereinsteiger Job.
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Lebenslauf für Quereinsteiger: Was muss ich beachten?
Der Lebenslauf für Quereinsteiger unterscheidet sich zunächst überhaupt nicht von einem klassischen tabellarischen Lebenslauf. Aufbau und Struktur sind identisch:
Der wesentliche Unterschied zum regulären Lebenslauf ist: Als Quereinsteiger müssen Sie andere Schwerpunkte setzen und bei den einzelnen Stationen andere Punkte betonen als sonst. Der Reihe nach…
1. Berufliche Erfahrung
Auch der Lebenslauf als Quereinsteiger muss vollständig und lückenlos sein. Berufserfahrungen oder Erfolge, die für die neue Position irrelevant sind, fassen Sie aber nur kurz zusammen. Im Zweifel reichen zwei Zeilen. Dafür nennen Sie relevante Projekte oder Kompetenzen, die interessant sein können, ausführlicher und heben diese visuell hervor.
2. Bildungsweg
Die bisherigen Aus- und Weiterbildungen sowie akademischen Abschlüsse werden bei einem Quereinstieg vermutlich wenig nutzen. Nennen Sie diese bitte trotzdem der Vollständigkeit halber. Umso wichtiger ist, Fortbildungen wieder hervorzuheben, die für die angestrebte Stelle und das Berufsbild relevant sein können. Unpassende Weiterbildungen oder Seminare lassen Sie dagegen einfach weg.
3. Besondere Kenntnisse
Dieser Bereich ist bei einem Quereinsteiger Lebenslauf der wichtigste. Hier nennen Sie vor allem fachlich relevante Kenntnisse und nützliche Soft Skills bzw. soziale Kompetenzen die für Ihr neues Berufsfeld einen Mehrwert stiften.
Als besondere Kenntnisse im Lebenslauf können Sie nennen:
- Sprachkenntnisse (mit Sprachlevel)
- IT-Kenntnisse (MS Office, Programmiersprachen)
- Passende Weiterbildungen
- Publikationen & eigene Projekte
- Auslandserfahrungen
4. Interessen & Hobbys
Nicht wenige Quereinsteiger versuchen Ihr Hobby zum Beruf zu machen. In dem Fall sollten Sie es im Lebenslauf besonders ausführlich beschreiben: Wie lange üben Sie das Hobby aus? Auf welchem Level? Welche Alleinstellungsmerkmale besitzen Sie?
Auch sonst verbergen sich in den besonderen Interessen und Erfahrungen häufig relevante soziale Kompetenzen – z.B. Führungsqualitäten als Teamleiter im Sportverein. Auch in diesem Abschnitt gilt wieder: Wählen Sie individuell aus, was zur angestrebten Stelle passt und von Vorteil sein kann. Überflüssiges lassen Sie dagegen weg.
Quereinsteiger Bewerbung: Tipps zur Begründung
Der Lebenslauf ist zwar das Herzstück jeder Bewerbung und sollte maximal 2-3 DIN A4 Seiten umfassen. Er blickt aber überwiegend nach hinten – auf Ihre Vergangenheit. Und die passt bei Quereinsteigern per Definition nicht zur geplanten Zukunft.
Der Schlüssel für eine erfolgreiche Bewerbung als Quereinsteiger liegt daher in der sogenannten Hin-zu-Motivation: Warum wollen Sie sich beruflich verändern – „hin zu“ diesem neuen Job und Arbeitgeber?
Motivation als Alleinstellungsmerkmal
Wichtiger noch als der Quereinsteiger Lebenslauf ist daher das Bewerbungsschreiben. Hier sollten Sie mit Ihrer Begeisterung und Leidenschaft für den neuen Job und mit Ihrer Persönlichkeit überzeugen.
Stellen Sie sich dazu vorab folgende Fragen und beantworten Sie diese – indirekt – im Anschreiben:
- Warum will ich die Branche wechseln?
- Welche Erfahrung habe ich in der neuen Branche?
- Warum diese Branche, dieser Beruf?
- Welche Erfahrungen und Kompetenzen qualifizieren mich für den neuen Job?
- Wie kann ich mein vorhandenes Know-how einbringen?
- Welche sozialen Kompetenzen sind übertrag- und nutzbar?
- Verfüge ich über Kontakte und Fürsprecher?
- Wie kann ich einen Mehrwert für den neuen Arbeitgeber schaffen?
Eine besonders überzeugende Begründung ist der sogenannte Cultural Fit – also warum Sie perfekt zum neuen Unternehmen passen.
Hierzu sollten Sie sich intensiv mit der Unternehmenskultur, den Werten und Zielen des neuen Arbeitgebers auseinandersetzen und auf Gemeinsamkeiten im Anschreiben eingehen. Selbst wenn Ihnen wichtige Skills fehlen, können Sie das mit einer kulturellen Passung ausgleichen. Die meisten Neuzugänge passen ohnehin erst richtig nach dem Training on the job.
Wie kann ich meinen Lebenslauf aufwerten?
Darüber hinaus gibt es noch ein paar Tipps und Tricks mit denen Sie einen (schwachen) Lebenslauf als Quereinsteiger ergänzen und dadurch aufwerten können:
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Bewerbungsvideo
Bewerben Sie sich nicht nur mit Anschreiben und Lebenslauf, sondern drehen Sie zusätzlich ein kurzes Bewerbungsvideo von 2-5 Minuten. Darin wird Ihre Persönlichkeit und Begeisterung für den neuen Job wesentlich sichtbarer und spürbarer. Das macht Ihre Argumente nochmal glaubwürdiger.
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Referenzen
Falls möglich sollten Sie Ihre Bewerbungsunterlagen um Referenzen oder 1-2 Empfehlungsschreiben erweitern. Wenn außenstehende Fürsprecher Ihre Eignung für den Job bestätigen, wirkt das überzeugender als die beste Eigenwerbung. Achten Sie aber darauf, dass die Referenzgeber in dem Fall möglichst aus der Zielbranche kommen!
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