Selbstvertrauen im Vorstellungsgespräch: Mehr Mut!
Vorstellungsgespräche sind Ausnahmesituationen. Nervosität und Unsicherheit gehören dazu. Dabei wäre das Gegenteil viel hilfreicher: mehr Selbstvertrauen im Vorstellungsgespräch. Aber wie geht das? Vor allem, wenn man den Traumjob unbedingt will, wenn einem die Knie schlottern und der Personaler auch noch grimmig oder skeptisch schaut? Wir zeigen Ihnen, warum falsche Bescheidenheit im Bewerbungsgespräch schadet und wie Sie – trotz Aufregung – mehr Selbstvertrauen gewinnen…

➠ Inhalt: Das erwartet Sie
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Die Herausforderung: Selbstvertrauen im Vorstellungsgespräch
Nervosität und Zweifel an der eigenen Kompetenz sind in solchen Situationen normal. Solange Sie kein absolutes Nervenbündel sind, sind die Nervosität und das Lampenfieber sogar förderlich: So sind Sie wach und besonders aufmerksam.
Im Prinzip handelt es sich beim Jobinterview um eine Prüfungssituation: Sie werden auf Herz und Nieren geprüft, befragt, durchleuchtet und auf Widersprüche abgeklopft. Immer mit der Frage im Raum: Passt dieser Kandidat zu uns?
Überdies werden im Bewerbungsgespräch Ihre Qualifikationen getestet. Was im Anschreiben und Lebenslauf nur angerissen werden kann, muss nun erklärt, vielleicht sogar an Beispielen belegt werden.
Das ist aber auch eine große Chance. Machen Sie sich klar: Wer es bis hierhin geschafft hat, hat allen Grund zu mehr Selbstvertrauen. Offensichtlich verfügen Sie über Fähigkeiten, Erfahrungen und Kenntnisse, die besser waren als bei allen Bewerbern, die NICHT eingeladen wurden. Sie sind schon in der engeren Auswahl. Das ist ein Riesenkompliment!
Man findet Sie interessant, kompetent (zumindest auf dem Papier) – jetzt will man Sie nur noch persönlich kennenlernen und sehen, ob Papier nicht nur geduldig ist…
Indem Sie sich das bewusst machen und ein entsprechendes Mindset entwickeln, bekommen Sie automatisch mehr Selbstvertrauen im Vorstellungsgespräch.
Wichtig ist nur, nicht zu schauspielern und mangelnde Selbstsicherheit durch Arroganz zu überspielen. Sondern sich seiner Fähigkeiten selbst bewusst zu sein und zu wissen, dass Sie diese im Bedarfsfall abrufen können. DAS heißt es Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen zu haben.
Mentale Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch
Sich mit Selbstvertrauen im Vorstellungsgespräch zu präsentieren, gelingt Ihnen, wenn Sie von sich selbst überzeugt sind. Eine gute Vorbereitung hilft dabei.
Natürlich können Sie nie sämtliche Eventualitäten abdecken. Aber es hilft, den Ablauf eines Vorstellungsgesprächs zu kennen und sich auf die einzelnen Gesprächsphasen vorzubereiten. Faktisches Wissen einzuüben, gibt Ihnen die Sicherheit, nicht völlig überrumpelt zu werden und stattdessen die notwendige Souveränität auszustrahlen:
Der Kandidat weiß offenbar, wovon er spricht.
Die Vorbereitung auf das Bewerbungsgespräch ist in weiten Teilen eine Auseinandersetzung mit sich selbst. Welche Ausbildung oder Studium Sie gemacht haben, welche Berufserfahrung Sie bereits gesammelt haben – all das ist reines Faktenwissen und meist ohne größere Probleme abrufbar.
Schwieriger ist es, sich darüber klar zu werden, was das bedeutet. Gerade Berufsanfänger können meist nur wenig Berufserfahrung vorweisen und vergessen darüber, dass sie sehr wohl auf Erfolge zurückblicken können.
Denn das notwendige Selbstbewusstsein für die Phase der Selbstpräsentation bekommen Sie, wenn Sie sich Ihre Stärken und Ihre Erfolge vor Augen halten:
- Was ist Ihnen besonders gut gelungen?
- Wann konnte durch Ihr Zutun etwas verbessert werden?
- Wo haben Sie sich gegen Widrigkeiten durchgesetzt?
Das können bei entsprechender Berufserfahrung eben solche Fälle wie der sein, dass durch Ihr Engagement ein wichtiger Kunde gewonnen werden konnte. Anders herum sollten Berufsanfänger unbedingt auch Ereignisse und Erfolge resümieren, die nicht auf dem ersten Blick mit der Stelle zusammenhängen.
Etwa wenn Sie anlässlich eines Unglücks einen spontanen Spendenaufruf gestartet oder Hilfe auf breiterer Ebene organisiert haben.
Selbsterkenntnis: Lernen aus Fehlern
Zur Selbstsicherheit und Selbstvertrauen im Vorstellungsgespräch trägt bei, dass Sie sich mit den Fehlern auseinandersetzen, die Ihnen unterlaufen sind. Sie werden ohnehin sehr wahrscheinlich nach Ihren Stärken und Schwächen gefragt.
Es ist also sinnlos, sie unter den Tisch fallen lassen zu wollen. Fehler zugeben zu können, macht Sie menschlich und sympathisch. Allerdings müssen Sie dabei natürlich glaubhaft vermitteln können, dass Sie aus Ihren Fehlern gelernt haben.
Einfach nur erzählen, wie schusselig Sie sind und dass Sie infolgedessen bereits dreimal den Sicherheitsschlüssel zum Unternehmen des vorherigen Arbeitgebers verloren haben, gehört nicht dazu.
Vielmehr müssen Sie sich verdeutlichen, was konkret zu einem Fehler geführt hat, welche Auswirkungen das hatte und welche Lehren Sie daraus gezogen haben. Dieses Vorgehen gibt Ihnen die Gewissheit, nun klüger als zuvor zu sein.
Sie können auf Nachfrage kritisch von einem Vorfall berichten, bei dem Ihnen ein Fehler unterlaufen ist. Gleichzeitig können Sie durch die Selbstreflexion glaubhaft versichern, dass so etwas nicht erneut passieren könnte.
Recherche zu Unternehmen und Gesprächsinhalten
Ein weiterer, elementarer Schritt zu mehr Selbstvertrauen im Vorstellungsgespräch ist eine solide Recherche zum Unternehmen und den Rahmenbedingungen.
Klären Sie folgende Punkte:
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Arbeitgeber
Informieren Sie sich über das Unternehmen – auf welche Erfolge kann es zurückblicken? Welche Aktivitäten unternimmt es, welche Werte werden vermittelt? So können Sie bereits einen Eindruck über die Arbeitsatmosphäre bekommen, die Sie erwartet. Gleichzeitig haben Sie Informationen an der Hand, die im Gespräch nützlich sein können, etwa über anstehende Projekte oder derzeitige Probleme. Achten Sie bei Ihrer Recherche darauf, nicht nur auf Eigeninformationen auf der Unternehmenswebsite zurückzugreifen, sondern sich gegebenenfalls über Handelsregister, Wirtschaftsverbände und Presse zu informieren.
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Gehalt
Setzen Sie sich damit auseinander, welche Gehälter gemessen an der Position und Ihrer Erfahrung üblich sind. Vorsicht: Circa ein Drittel aller Bewerber wird wegen überhöhter Gehaltsvorstellungen abgelehnt, also nicht zu hoch pokern. Und vermeiden Sie, im Vorstellungsgespräch gleich als Erstes zu fragen, wie viel Sie denn dort verdienen! Vielmehr sollten Sie warten, bis das Gespräch auf Ihre Gehaltsvorstellungen kommt und dann sollten Sie ein realistisches Angebot unterbreiten. Hierbei empfiehlt sich beim Jahresgehalt eine krumme Summe, beispielsweise 34.700 Euro. Damit signalisieren Sie, dass Sie wissen, was Sie auf dem Arbeitsmarkt wert sind. Häufig versucht ein Arbeitgeber das Gehalt herunterzuverhandeln. Eine krumme Summe hat hier den Vorteil, dass in Hunderterschritten heruntergehandelt wird.
Haben Sie diesen Teil erledigt, sollten Sie sich auf die möglichen Gesprächsinhalte vorbereiten. Der Smalltalk am Anfang dient dem Warmwerden. Hier wird beispielsweise gefragt, ob Sie den Weg gut gefunden haben, wie das Wetter bei Ihrer Reise war und so weiter. Nichts Dramatisches in der Regel.
Im nächsten Punkt geht es um die Selbstpräsentation, auch die lässt sich sehr gut vorbereiten, indem Sie üben, die wichtigsten Punkte über sich kurz zusammenzufassen. Kurz heißt in dem Fall, sich an dem Elevator Pitch zu orientieren – in 60 Sekunden das Elementare herausarbeiten.
Specials zu Fragen im Vorstellungsgespräch
Von vielen Bewerbern gefürchtet werden Stress– und Fangfragen durch den Personaler. Nutzen Sie zur Vorbereitung ebenfalls unser kostenloses PDF mit 100 typischen Fragen im Vorstellungsgespräch.
Tipps für mehr Selbstvertrauen im Vorstellungsgespräch
Die Angst, nicht zu genügen, ist bei einem Vorstellungsgespräch weit verbreitet. Und klar, die Möglichkeit einer Absage im Anschluss ist genauso gegeben wie die einer Zusage.
Entscheidend ist, dass Sie mit Ihrer inneren Einstellung und entsprechender Vorbereitung dazu beitragen, von sich ein positives, souveränes Bild zu erzeugen. Wer die ganze Zeit in Defiziten denkt und sich dann womöglich noch von Fangfragen einschüchtern lässt, betreibt Selbstsabotage.
Die oben genannten Tipps zur Vorbereitung sind ein wichtiger Baustein. Ein anderer ist Ihr Verhalten am Tag des Vorstellungsgesprächs. Wenn Sie diese Dinge beachten, kann zumindest Ihrerseits nichts mehr schief gehen:
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Kleidung
Kleider machen Leute. Informieren Sie sich, welche Kleidung in Ihrer Branche und vor allem in diesem Unternehmen üblich ist. Achten Sie darauf, dass sie nicht zu salopp, in jedem Fall sauber und ordentlich ist. Das englische Bonmot „Dress for success“ bringt gut zum Ausdruck, dass sich entsprechend wertige Kleidung auch positiv auf das eigene Selbstwertgefühl auswirkt.
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Pünktlichkeit
Dass man zum Vorstellungsgespräch pünktlich erscheint, versteht sich von selbst. Um das zu gewährleisten, sollten Sie sich genau mit dem Weg zum Unternehmen auseinandersetzen, gegebenenfalls den Weg vorher abfahren. Ist das aufgrund einer längeren Anreise nicht möglich, sollten Sie genügend Puffer einplanen oder einen Tag vorher anreisen. Vermeiden Sie ebenso, viel zu früh am Ort zu sein – das baut nur unnötige Unruhe auf. Zehn Minuten vor der Zeit sind absolut angemessen.
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Begrüßung
Der erste Eindruck zählt bekanntlich. Ergreifen Sie die Ihnen dargebotene Hand und drücken Sie sie für wenige Sekunden fest. Schauen sie Ihrem Gegenüber dabei freundlich in die Augen. Betreten Sie einen Raum, wird der ranghöchsten Person zuerst die Hand gereicht, dann allen anderen Anwesenden.
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Körperhaltung
Achten Sie auf Ihre Körperhaltung. Dazu zählt, wie Sie laufen, ebenso, wie Sie im Vorstellungsgespräch sitzen oder stehen. Mit einem geraden, aufrechten Oberkörper strahlen Sie gleich viel mehr Selbstvertrauen aus als wenn Sie wie ein nasser Sack im Stuhl sitzen oder mit gekrümmten Rücken an einem Flipchart stehen.
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Verabschiedung
So wie die Begrüßung wirkt sich auch die Verabschiedung darauf aus, wie Sie als Person wahrgenommen werden. Wichtig hierbei: Solange Sie noch in Sichtweite des Unternehmens sind, gilt es auch hier Haltung zu bewahren. Bevor Sie sich verabschieden, haben Sie noch Gelegenheit, nach dem weiteren Prozedere zu fragen, beispielsweise, indem Sie in Erfahrung bringen, bis wann Sie mit einer Entscheidung rechnen können. Verabschieden Sie sich freundlich mit Händedruck, danken Sie für die Einladung zum Gespräch.
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Anja Rassek studierte u.a. Germanistik an der WWU in Münster. Sie arbeitete beim Bürgerfunk und einem Verlag. Hier widmet sie sich Themen rund ums Büro, den Joballtag und das Studium.

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