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Selbstvertrauen im Vorstellungsgespräch: Mehr Mut!

Selbstvertrauen und Selbstsicherheit im Vorstellungsgespräch steigern die Bewerbungschancen enorm. Ein bisschen Nervosität und Lampenfieber sind normal. Der erste Eindruck, den Personaler von Bewerbern haben, sollte aber Kompetenz und Souveränität ausstrahlen. Selbst wenn es um DEN Traumjob geht. Wir zeigen, warum falsche Bescheidenheit im Bewerbungsgespräch schadet und geben Tipps, wie Sie Ihre Selbstsicherheit zurückgewinnen und trotz Aufregung mehr Selbstvertrauen beweisen…



Selbstvertrauen im Vorstellungsgespräch: Mehr Mut!

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Definition: Was bedeutet Selbstsicherheit?

Selbstsicherheit bedeutet, sich seiner eigenen Stärken, Fähigkeiten und Talente bewusst und sicher zu sein. Selbstsichere Menschen treten anderen gegenüber meist freundlich, aufgeschlossen und souverän auf, denn sie müssen nichts befürchten. Zugleich ist Selbstsicherheit eine sich selbst verstärkende Erfahrung: Je öfter wir unsichere Situationen meistern, desto größer das Selbstvertrauen. Menschen, die diese Eigenschaft besitzen, müssen allerdings aufpassen, nicht arrogant und selbstgefällig zu wirken.

Selbstsicheres Auftreten bedeutet, in neuen Situationen ruhig und gelassen zu bleiben und zugleich seine persönlichen Ziele oder Bedürfnisse zu verfolgen ohne andere Menschen einzuschränken. Zwar sind selbstsichere Menschen nie völlig angstfrei. Sie behalten aber die Handlungskontrolle, reagieren nicht impulsiv und können Ihre Gefühle zur Not ausdrücken.

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Selbstsicherheit verloren: Merkmale + Risiken

Nervosität oder Lampenfieber sind natürliche Schutzreaktionen. Der Körper schüttet dann massenhaft Adrenalin aus. Der Herzschlag beschleunigt sich, Energiereserven werden freigesetzt. Dadurch werden wir aufnahmefähiger, konzentrierter, reagieren schneller. Eigentlich eine gute Sache. Bis uns die Unsicherheit blockiert – wie bei klassischer Prüfungsangst.

So manche Bewerber versuchen ihre Nervosität weg zu reden – und reden sich dabei um Kopf und Kragen. Der Prozess kann sich sogar aufschaukeln und verstärken. Dann fokussieren sich Bewerber nicht mehr auf das Gespräch oder die Bewerbungsfragen, sondern auf ihre Angst und die Angst vor der Angst.

Unsicheres Auftreten: Merkmale

Personaler wissen, dass die Kandidaten aufgeregt und unsicher sind. Unsere Körpersprache verrät, was wir fühlen. Eine Studie fand heraus, welche Merkmale bei unsicherem Auftreten im Vorstellungsgespräch besonders auffallen – leider oft negativ:

  • Fehlender Blickkontakt
  • Kein Lächeln
  • Zappeln, fummeln, nesteln
  • Schlaffe Körperhaltung
  • Schlaffer Händedruck
  • Arme verschränken
  • Mit den Haaren spielen
  • Mit den Händen fuchteln

Im Bewerbungsgespräch geht es um Eigenmarketing. Auch wenn Ihnen Eigenlob unangenehm ist, falsche Bescheidenheit wäre noch schlimmer, weil Sie sich meist gegen andere Mitbewerber durchsetzen müssen. Zeigen Sie also, was Sie können. Nur Mut!

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Mehr Selbstvertrauen im Vorstellungsgespräch: 8 Tipps

Genau genommen gibt es im Bewerbungsgespräch keinen Grund unsicher zu sein. Die Einladung zum Vorstellungsgespräch ist ein Riesenkompliment. Ihre Bewerbungsunterlagen haben überzeugt. Grundsätzlich hält man Sie für geeignet, jetzt will man sie besser, persönlicher kennenlernen.

Indem Sie sich das bewusst machen und ein entsprechendes Mindset entwickeln, bekommen Sie sofort mehr Selbstvertrauen im Vorstellungsgespräch. Hier noch weitere Tipps wie Sie mehr Selbstsicherheit zurückgewinnen:

1. Vorbereitung

Eine gründliche Vorbereitung ist das A und O. Recherchieren Sie Hintergründe zum Unternehmen und Anforderungsprofil der Stelle. Setzen Sie sich mit typischen Fragen im Vorstellungsgespräch auseinander – Stressfragen, Fangfragen, Fragen zu Ihren Schwächen – und denken Sie sich kluge Rückfragen aus.

Natürlich können Sie nie alle Eventualitäten abdecken. Je besser Sie aber mit dem Ablauf, den Fragen oder Gesprächsphasen vertraut sind, desto weniger kann Sie überraschen. Sie werden automatisch sicherer und verbessern Ihre Ausstrahlung.

2. Ziele

Ein weiterer, elementarer Schritt zu mehr Selbstvertrauen im Vorstellungsgespräch ist, die eigenen Ziele zu kennen. Klar, Sie wollen den Job. Aber das Jobinterview ebenso dazu, herauszufinden, ob es wirklich ein Traumjob ist und das Umfeld zu Ihnen passt. Indem Sie die Bittsteller-Perspektive verlassen und mental selbst zum „Prüfer“ werden, gewinnen Sie sofort eine souveränere Haltung.

Dazu gehören Ihre Gehaltsvorstellungen. Etwa 30 Prozent der Bewerber scheitern an überhöhten Gehaltsforderungen. Viele andere verkaufen sich unter Marktwert. Ermitteln Sie deshalb im Vorfeld ein realistisches Wunschgehalt – und nennen Sie in der Gehaltsverhandlung selbstbewusst Ihre Zahl: „Aufgrund meiner Qualifikation und Erfahrungen halte ich ein Brutto-Jahresgehalt von 46.570 Euro für angemessen.“

3. Selbsterkenntnis

Zu mehr Selbstsicherheit und Selbstvertrauen im Vorstellungsgespräch gehört, dass Sie sich mit früheren Fehlern auseinandersetzen. Wenn Sie unsicher im Auftreten sind, haben Sie vermutlich schon ein paar negative Erfahrungen gemacht. Analysieren Sie ehrlich, woran Sie regelmäßig scheitern oder was Sie so unsicher macht. Selbsterkenntnis und Selbstanalyse sind wesentliche Schritte und Voraussetzungen für späteren Erfolg.

Im zweiten Schritt geht es darum, die Ursachen zu bekämpfen. Fühlen Sie sich beispielsweise unwohl in Ihrem Outfit, dann wählen Sie eine Kleidung, die immer noch zur Branche und zum Job, aber besser zu Ihnen passt. Kleider machen Leute. Sie können mit hochwertiger Kleidung sogar das Selbstwertgefühl stärken.

4. Pünktlichkeit

Dass Sie zum Vorstellungsgespräch pünktlich erscheinen, versteht sich von selbst. Trotzdem kann der Anfahrtsweg ein Unsicherheitsfaktor sein. Indem Sie sich vorab über die Anreiseoptionen (Bus, Bahn, Parkplätze) sowie mögliche Ausweichrouten (bei Stau) und Alternativen informieren, werden Sie ebenfalls ruhiger. Planen Sie genug Zeitpuffer ein oder reisen Sie bei großen Entfernungen einen Tag früher an, sinkt sofort das Risiko, sich zu verspäten. Optimal ist, wenn Sie 10 Minuten vor dem Vorstellungsgespräch beim Arbeitgeber erscheinen.

5. Begrüßung

Der erste Eindruck zählt – und beginnt schon bei der Begrüßung. Lächeln Sie, freuen Sie sich auf das Gespräch und warten Sie, bis man Ihnen die Hand reicht. Halten Sie dabei unbedingt Blickkontakt und wiederholen Sie den Namen Ihres Gegenübers: „Herr/Frau ABC, ich freue mich, Sie kennenzulernen!“ Laut Knigge wird im Business übrigens immer die ranghöchsten Person im Raum zuerst begrüßt – meist der Gastgeber.

6. Stimme

Neben den Worten (was Sie sagen) hat die Stimme (wie Sie es sagen) starken Einfluss auf Ihre Wirkung. Piepsstimmen wirken unsicher. Reden Sie dagegen langsam und deutlich, senkt sich auch die Stimme. Effekt: Sie wirken selbstsicher. Zudem können Sie durch die richtige Atmung Ihre Stimme verbessern: Die meisten Menschen atmen flach in die Brust, wenn Sie nervös sind. Versuchen Sie stattdessen tiefer in den Bauch zu atmen. Das senkt die Stimmlage ebenfalls und den Stress dazu. Kleine, rhetorische Pausen helfen überdies, das Tempo herauszunehmen und bessere Antworten zu formulieren.

7. Körperhaltung

Verbessern Sie Ihre Körperhaltung. Dazu zählt zum Beispiel, dass Sie aufrecht gehen oder sitzen, die Schultern gerade, der Oberkörper bleibt durchgestreckt. So strahlen Sie automatisch mehr Selbstvertrauen und Selbstsicherheit aus als wenn Sie wie ein nasser Sack im Stuhl kauern.

Profis üben vor dem Gespräch sogenannte Power-Posen. Dabei nehmen Sie eine stabile und raumfüllende Haltung ein. Zum Beispiel stehen Sie leicht breitbeinig (ohne zu wippeln) oder sitzen mit breiten Schultern im Stuhl, die Hände nicht verschränkt, sondern offen auf den Lehnen oder dem Tisch liegend. Solche Power-Posen steigern das Selbstvertrauen binnen Minuten, weil der Testosteronspiegel dabei steigt während das Stresshormon Kortisol sinkt.

8. Verabschiedung

Wie die Begrüßung wirkt sich auch die Verabschiedung darauf aus, wie Sie wahrgenommen werden. Wichtig am Schluss: Solange Sie in Sichtweite der Personaler sind, behalten Sie stets Haltung und Körperspannung.

Bevor Sie sich verabschieden, sollten Sie noch nach dem weiteren Prozedere fragen und wann Sie mit einer Rückmeldung oder Entscheidung rechnen können. Verabschieden Sie sich wieder freundlich mit Händedruck und sprechen Sie erneut Ihr Gegenüber namentlich an. Bedanken Sie sich für das angenehme Gespräch und sagen Sie, dass Sie sich über eine baldige Antwort freuen. Nicht „freuen würden“! Der Konjunktiv wirkt wieder unsicher.

Wir wünschen: viel Erfolg!

[Bildnachweis: FGC by Shutterstock.com]

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