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Studieren in Europa: Voraussetzungen, Kosten, Finanzierung

Studieren in Europa heißt, eine enorme Vielfalt an verschiedenen Kulturen und Sprachen aufnehmen zu können. Es bedeutet aber auch, sich mit den Gegebenheiten vor Ort auseinanderzusetzen: Ist ein Studium ohne Studiengebühren möglich, lässt sich auf Englisch studieren und überhaupt – lohnt es sich, ins europäische Ausland zu gehen? Wir geben einen Überblick, worauf Sie beim Studieren in Europa achten müssen…



Studieren in Europa: Voraussetzungen, Kosten, Finanzierung

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Allgemeines zum Studieren in Europa

Studieren in Europa ist nicht unbedingt identisch mit einem Studium innerhalb der Europäischen Union (EU). Aber: Diese umfasst immerhin 27 von insgesamt 47 europäischen Staaten. Das Beste daran: Innerhalb der EU herrscht Freizügigkeit. Als deutscher Staatsbürger dürfen Sie in jedem Mitgliedsland wohnen, arbeiten und natürlich auch studieren. Aber auch so gibt es Abkommen zwischen den europäischen Staaten: So benötigen Sie als Deutscher im europäischen Ausland kein Visum.

Der große Vorteil liegt an den – im Vergleich zu anderen Kontinenten – kurzen Wegen: Wer beispielsweise im deutsch-niederländischen Grenzgebiet lebt, kann ohne Weiteres zum Studieren nach Holland fahren. Oder Sie leben im südlichsten Zipfel Bayerns, pendeln zum Studieren nach Österreich ins nahe gelegene Salzburg.

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Voraussetzungen fürs Studium in Europa

Die Vielfalt des europäischen Kontinents spiegelt sich in den Hochschulen wider: Die Zulassungsvoraussetzungen fürs Studieren in Europa sind sehr verschieden. Grundsätzlich wird das Abitur als Nachweis über die Hochschulreife anerkannt. Es ist somit beispielsweise gleichwertig zur Matura in Österreich und der Schweiz oder dem Diplôme du Baccalauréat Général in Frankreich. Somit ist der Zugang zu den Universitäten der EU-Mitgliedsstaaten problemlos gewährleistet.

Grundsätzlich dürfen Studierende aus dem EU-Ausland nicht anders behandelt werden, als die jeweils eigenen, inländischen Studierenden. Heißt für Sie, dass Sie die gleichen Voraussetzungen fürs Studium erbringen müssen. Es kann allerdings sein, dass Sie beispielsweise fürs Masterstudium an einem Masterplatz-Auswahlgespräch teilnehmen müssen. Oder Sie müssen einen Eignungstest absolvieren. Besonders für den Nachweis ausreichender Studierfähigkeit oder Sprachkenntnisse ist das zu erwarten.

Krankenversicherung während des Auslandsstudiums

Die gute Nachricht: Fürs Studieren in Europa benötigen Sie meist keine zusätzliche Krankenversicherung. Innerhalb der EU ist alles abgedeckt, das heißt, Ihnen stehen in Mitgliedsstaaten die gleichen oder ähnliche Leistungen zu. Zusätzlich existiert ein Sozialversicherungsabkommen mit der Schweiz und Ländern des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR), zu denen beispielsweise Liechtenstein, Norwegen und Island zählt.

Dieses garantiert Ihnen ebenfalls Schutz im Krankheitsfalle. Falls Sie jedoch Fragen haben oder unsicher sind, sollten Sie vor Ihrem Auslandsaufenthalt Rücksprache mit Ihrer Krankenkasse halten. Auch kann es sein, dass nicht sämtliche Behandlungen im Ausland übernommen werden, so dass eine zusätzliche Auslandskrankenversicherung sinnvoll sein kann.

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Bewerbung fürs Auslandsstudium

Allgemeingültige Aussagen über das Auslandsstudium in sämtlichen europäischen Staaten sind an dieser Stelle nicht möglich. Daher der wichtigste Tipp: Wer im europäischen Ausland studieren will, sollte sich zunächst bei seiner Hochschule über das Land seiner Wahl erkundigen. Die Heimatuniversität hat mit dem Akademischen Auslandsamt (AAA – häufig auch als International Office, IO, bezeichnet) eine Anlaufstelle, die sich um Auslandsfragen aller Art kümmert. Das AAA hilft auch beim Bewerbungsprozess. Einen Unterschied macht es beispielsweise, wie Sie ins Ausland gehen:

  • Freemover

    Als sogenannter Freemover sind Sie unabhängig von eventuellen Vorgaben staatlicher Institutionen und bewerben sich direkt bei der jeweiligen Auslandsuni. Bedeutet allerdings auch, dass Ihnen die dortigen Ansprechpartner für Rückfragen fehlen. Sie sich sämtliche Informationen selbst zusammentragen müssen. Viele greifen daher auf Agenturen und Organisationen zurück, die sich auf Auslandsaufenthalte spezialisiert haben.

    Das können verschiedene Auslandsaufenthalte aus dem Study-Abroad-Bereich sein. Von kompletten Auslandssemestern bis Summer Sessions ist alles drin. Aber natürlich sind solche Dienstleistungen kostenpflichtig. Und: Als Freemover tragen Sie zumeist sämtliche Studien- und Aufenthaltskosten, also auch Studiengebühren.

  • Austauschprogramm

    Das wohl bekannteste Austauschprogramm ist das Erasmus Programm. Für die Beratung an den Hochschulen zuständig ist neben dem Auslandsamt der DAAD, der Deutsche Akademische Austauschdienst. Dieser kümmert sich übrigens nicht nur um die Belange deutscher Studenten, sondern ist gleichermaßen für Studierende aller Länder und Studienbereiche Ansprechpartner.

    Der Vorteil solcher Austauschprogramme ist ihre finanzielle Förderung und Beratung und allen Bereichen des Studiums. Hierzu kooperiert die Heimatuni mit diversen Gasthochschulen. Das erleichtert üblicherweise nicht nur die Anerkennung von Studienleistungen, sondern auch die Studiengebühren übernimmt die Heimatuni.

Benötigte Unterlagen für die Bewerbung

In der Regel benötigen Sie folgende Unterlagen für Ihre Bewerbung:

Weitere Tipps zum Aufbau des Motivationsschreibens sowie Formulierungen finden Sie in unserem Artikel zur Bewerbung fürs Auslandsstudium.

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Studieren in Europa: Ohne Studiengebühren nur selten

Den größten Kostenfaktor machen Studiengebühren aus. Ein Trost: Im Vergleich zu amerikanischen und britischen Universitäten sind die Studiengebühren beim Studieren in Europa meist deutlich niedriger. Und es gibt sogar Länder, in denen ein Studium ohne Studiengebühren möglich ist. Dazu zählen momentan für EU-Bürger beispielsweise Österreich, Dänemark und Frankreich. Jedoch müssen Sie auch ohne Studiengebühren mit einem Semesterbeiträgen rechnen, so decken die Unis ihre Verwaltungskosten ab.

Anders, wenn Sie Ihr Studium in Italien oder in der Schweiz aufnehmen: Hier kommen zum Teil sehr hohe Kosten (bis zu 3.000 Euro pro Semester) auf Studierende zu. Und beim Studieren in Europa fallen natürlich auch so Kosten an – selbst ohne Studiengebühren. Denn normale Lebenshaltungskosten für Miete, Kleidung und Nahrung müssen Sie überall zahlen. Und da geht es bereits los: Die Studentenbude in europäischen Metropolen wie Paris, Rom oder Barcelona ist nicht gerade erschwinglich.

Finanzierung des Auslandsstudiums

Wie bereits angesprochen, kommt finanziell einiges auf Sie zu, auch wenn Sie ohne Studiengebühren in Europa studieren. Zur Deckung Ihrer Kosten gibt es verschiedene Optionen:

Bafög

Zu den beliebtesten Studienförderungen zählt das Bafög – benannt nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz. Förderdauer und Förderhöhe hängen von bestimmten Konditionen (unter anderem Einkommen der Eltern) ab. Aber: Da die Förderbeträge beim Auslands-Bafög grundsätzlich höher liegen als beim Inlands-Bafög, können beispielsweise auch Studierende infrage kommen, die aufgrund eines zu hohen elterlichen Einkommens sonst keins erhalten würden. Innerhalb der EU und der Schweiz ist eine Förderung während des gesamten Studiums möglich. Mit Zuschüssen von bis zu 4.600 Euro bis maximal ein Jahr übernimmt es außerdem auch anteilig Studiengebühren.

Wenn Ihr europäisches Gastland außerhalb der EU liegt, können Sie bis zu ein Jahr Förderung erhalten, in Ausnahmefällen sogar zweieinhalb Jahre. Bei Austauschprogrammen mit einer Partnerhochschule kann während der gesamten Zeit eine Förderung mit Bafög möglich sein. Das heißt, Stipendien wie Erasmus+ lassen sich mit dem Bafög kombinieren. Tipp: Ums Auslands-Bafög sollten Sie sich wenigstens ein halbes Jahr vor Ihrem Reiseantrag kümmern.

Stipendien

Wer in Europa studieren will, sollte sich außerdem nach Stipendiengebern erkundigen, die Auslandsaufenthalte fördern. Zum Beispiel der Deutsche Akademische Austauschdienst DAAD, der für das Erasmus Programm und Promos (Stipendium für außereuropäische Auslandsaufenthalte und Sprachkurse) verantwortlich zeichnet.

Auch die Studienstiftung des deutschen Volkes und diverse regionale Stiftungen halten Stipendien bereit. Diese sind häufig an gute Noten gebunden, aber nicht immer: Viele Stiftungen fördern auch politisches oder gesellschaftliches Engagement oder richten sich gezielt an Benachteiligte.

Studienkredit

Das Studieren in Europa können Sie sich auch selbst finanzieren und zwar mit einem Studienkredit. Der Bildungskredit der Bundesregierung (über die KfW-Bank) stellt Ihnen bis zu 7.200 Euro bereit. Davon können Sie sich 3.600 Euro sogar auf einmal auszahlen lassen.

Wermutstropfen: Sie beginnen den Start ins Berufsleben nach dem Studium direkt mit Schulden. Vorteil sind andererseits die unschlagbar niedrigen Zinsen bei der Rückzahlung des Bildungskredits. Andere Banken, Sparkassen, Volks- und Raiffeisenbanken bieten außerdem private Studienkredite an. Häufig müssen Studierende dafür jedoch entsprechende Sicherheiten vorlegen.

Bildungsfonds

Ein deutlich flexibleres Modell sind die sogenannten Bildungsfonds. Dieses noch relativ junge, rein privatwirtschaftliche Angebot stammt ursprünglich aus den Vereinigten Staaten. Letztlich handelt es sich auch hier um einen Kredit, den Sie später zurückzahlen müssen.

Allerdings erfolgt die Rückzahlung bei Bildungsfonds einkommensabhängig: Dazu wird vorab ein Prozentsatz des späteren monatlichen Einkommens festgelegt, der nach dem Berufsstart über eine bestimmte Dauer zurückgezahlt wird. Meist finanzieren sich Bildungsfonds über Investmentfonds und vergeben ihr Geld nur an sehr vielversprechende Studenten. Mit anderen Worten: Wer sich aufgrund schlechter Noten bereits nicht woanders qualifizieren konnte, wird es hier ebenfalls schwer haben.

Gehalt von Absolventen nach Studium

Falls Sie sich fragen, wo das Gehalt von Hochschulabsolventen nach dem Studium am höchsten ist: Die Ergebnisse der Gehaltsvergleichs-Plattform Emolument haben wir für Sie zusammengetragen. Sie stehen Ihnen hier als kostenloses PDF-Dokument zum Download zur Verfügung:

Vergleich: Gehälter von Absolventen


Auf Englisch in Europa studieren

Englisch ist die Weltsprache und auch in Europa Lingua Franca. Gute Englischkenntnisse ermöglichen es, ein Studium nicht nur im Vereinigten Königreich oder Irland aufzunehmen, sondern überall dort, wo Studiengänge auf Englisch angeboten werden. Im Zuge der Internationalisierung haben die Hochschulen spätestens seit den neunziger Jahren zunehmend englischsprachige Studienfächer ins Angebot aufgenommen.

Auch die gegenseitige Anerkennung gestufter ausländischer Abschlüsse nach angelsächsischem Vorbild (Bachelor, Master) hat dazu beigetragen. Hauptsächlich wollen die Hochschulen damit begabte ausländische Studierende anziehen. Daher finden sich in den nordischen Ländern und den Niederlanden die meisten englischsprachigen Angebote: Die Sprachen dieser Länder sind außerhalb der eigenen Grenzen zu wenig verbreitet, um ein Studium für ausländische Studenten dort attraktiv zu machen.

Aber auch ein internationaler Ansatz ist ein Grund, nämlich der Wunsch, den inländischen Studenten etwas zu bieten: Englisch als Arbeitssprache ist in bestimmten Branchen unverzichtbar. Grundvoraussetzung ist allerdings, dass Studieninteressierte ihre Sprachqualifikationen entsprechend nachweisen. Das gilt übrigens nicht nur für das Englische – denn das übrige Leben findet ja schließlich ebenfalls im Gastland statt. Auch landessprachliche Kenntnisse sind elementar, werden aber einer älteren Studie zufolge von den Studierenden häufig ausgeblendet.

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[Bildnachweis: subarashii21, petch one by Shutterstock.com]

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