Betrug: Bedeutung, Beispiele & 5 fiese Maschen

Immer wieder werden Menschen und auch Unternehmen Opfer von Betrug. Sie werden gezielt getäuscht und finanziell geschädigt. Aber was genau ist Betrug aus rechtlicher Sicht? Wir klären die Bedeutung mit Beispielen und zeigen verschiedene Maschen von Betrügern…

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Was ist Betrug?

Betrug ist die absichtliche Täuschung einer anderen Person, um sich selbst durch den entstandenen Irrtum und die Handlung des Opfers zu bereichern. Täter spielen falsche Tatsachen vor oder verschweigen Fakten und Informationen.

Durch den Betrug wird das Opfer getäuscht und sein Verhalten gezielt zugunsten des Täters manipuliert. So werden von Betrugsopfern zum Beispiel Überweisungen getätigt, Geldbeträge ausgehändigt oder Sachwerte übergeben. Das Gesetz regelt die Straftat in § 263 des Strafgesetzbuches (StGB):

Wer in der Absicht, sich oder einem Dritten einen rechtswidrigen Vermögensvorteil zu verschaffen, das Vermögen eines anderen dadurch beschädigt, dass er durch Vorspiegelung falscher oder durch Entstellung oder Unterdrückung wahrer Tatsachen einen Irrtum erregt oder unterhält, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

4 Faktoren für den Tatbestand eines Betrugs

Aus rechtlicher Sicht besteht ein Betrug aus insgesamt 4 Faktoren, die bei der Beurteilung geprüft werden:

  1. Täuschung

    Es muss eine Täuschung des Opfers über Tatsachen vorliegen. Dazu braucht es eine Art der Kommunikation – mündlich, schriftlich oder über Mimik, Gestik und Verhalten.

  2. Irrtum

    Die Täuschung muss direkt und kausal zu einem Irrtum beim Betroffenen führen. Einfaches Beispiel: Glaubt das Opfer eine Lüge, unterliegt es als direkte Folge der Täuschung einem klaren Irrtum.

  3. Vermögensverfügung

    Beim Betrug erfolgt aufgrund des Irrtums eine freiwillige Vermögensverfügung durch das Opfer. Das kann eine eigene Handlung, die Duldung anderen Verhaltens oder das Ausbleiben einer Aktion (Unterlassung) sein, wodurch das Vermögen beeinflusst wird.

  4. Vermögensschaden

    Letztlich führt der Betrug zu einem Vermögensschaden, also einer Verminderung der Geld- oder Sachwerte des Betroffenen – und gleichzeitig zu einer Bereicherung beim Täter.

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Beispiele für Betrug

Zum besseren Verständnis haben wir 4 Beispiele für Betrug zusammengestellt. Diese zeigen in unterschiedlichen Situationen, wie Täuschung, Irrtum und Vermögensverfügung aussehen können:

1. Verkauf kaputter Geräte

Online verkauft ein Händler gebrauchte Smartphones mit dem eindeutigen Hinweis „einwandfreier Zustand und voll funktionsfähig“. Entsprechend verlangt er einen höheren Preis. Die Geräte sind jedoch defekt und für Käufer unbrauchbar. Ebenso ist es Betrug, wenn bestellte und bezahlte Waren gar nicht erst geliefert werden.

2. Verkauf gefälschter Produkte

Ein Online-Shop bietet Markenprodukte an, wirbt mit Begriffen wie „Original“, nutzt bekannte Namen und Logos. Handelt es sich bei den Produkten um Fälschungen und Nachahmungen der Original-Markenprodukte, liegt Betrug vor. Kunden werden getäuscht und zahlen Geld für eine gefälschte Ware.

3. Abrechnung nicht erbrachter Leistungen

Ein Handwerker übernimmt die Reparatur einer defekten Heizung. Auf der Rechnung zählt er aber auch Leistungen auf, die gar nicht erbracht wurden oder notwendig waren. Im Einzelfall kann das ein unbeabsichtigter Fehler sein – spätestens bei Wiederholung ist es aber eindeutig Betrug. Auch Arbeitszeitbetrug ist eine Form.

4. Bewerbung mit falschen Angaben

Ein Kandidat für eine freie Stelle reicht seine Bewerbungsunterlagen ein. Darin macht er bewusst falsche Angaben, um seine Chancen auf den Job zu erhöhen und das Gehalt zu kassieren. Gerade bei erfundenen Qualifikationen handelt es sich um Betrug.

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Übersicht zu Betrugsmaschen

Leider finden Betrüger regelmäßig neue Maschen, um andere Menschen zu täuschen und an Geld zu kommen. Wir zeigen einige der häufigsten Betrugsmaschen:

  • Enkeltrick
    Betrüger rufen ältere Menschen an und geben vor, ein Enkel (oder anderer naher Verwandter) zu sein, der dringend Geld braucht. Später werden Geld oder Vermögensgegenstände beim Opfer abgeholt.
  • Phishing
    Mails im Design einer Bank werden massenhaft verschickt, um Kontodaten und Passwörter zu erhalten. Diese werden für Käufe oder illegale Zwecke missbraucht (siehe: Job-Scamming).
  • Versicherungsbetrug
    Betrüger melden einen falschen (oder selbst verursachten) Schaden bei der Versicherung, um Geld durch die Zahlung zu erhalten. Teilweise werden mehrere Versicherungen nur für diesen Zweck abgeschlossen.
  • Identitätsbetrug
    Hier werden persönliche Daten oder auch Ausweise einer fremden Person genutzt. Damit nehmen Betrüger zum Beispiel einen Kredit auf.
  • Spendenbetrug
    Unter dem Vorwand eines guten Zwecks werden Spenden gesammelt, zum Beispiel über das Internet beim Crowdfunding. Die angebliche wohltätige Organisation gibt es aber gar nicht und das Geld ist weg.

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