Definition: Was sind Karrierefallen?
Karrierefallen sind Entscheidungen oder Verhaltensweisen im Berufsleben, die den beruflichen Erfolg verhindern oder die Karriereentwicklung verlangsamen.
Karrierefallen können verschiedene Formen haben:
- Falsche Arbeitgeberwahl
- Fehlende Kompetenzen
- Überhebliches Verhalten
- Unrealistische Karriereziele
- Beschädigte Reputation
Generell können Karrierefallen eine berufliche Laufbahn abrupt stoppen und stagnieren lassen. Dann spricht man auch von einem Karriereknick.
Um solche Stolperfallen zu vermeiden, ist es wichtig, diese frühzeitig zu erkennen und gegenzusteuern. Wir zeigen Ihnen im Folgenden, wie das gelingt…
Liste: Die 10 häufigsten Karrierefallen im Job
Es gibt zahlreiche Karrierefallen, die das berufliche Fortkommen erheblich beeinträchtigen. Diese 10 gehören zu den häufigsten und gefährlichsten Karrierefallen:
1. Die Stillstand-Falle
Wer sich in seinem Beruf kaum noch weiterentwickelt, aufhört dazu zu lernen und es sich in seiner Komfortzone bequem macht, sabotiert seine Zukunft. Es gibt tatsächlich so etwas wie einen Klebeeffekt (auch: Status-quo-Effekt). Der besagt, dass Mitarbeiter, die zu lange auf einer Position verharren, immer seltener befördert werden – selbst wenn Sie gute Leistungen bringen und qualifiziert sind.
Tipps – was tun?
Achten Sie darauf, sich alle 3-5 Jahre beruflich zu verändern – intern oder extern. Durch neue Projekte und Herausforderungen, zusätzliche Aufgaben oder Verantwortungsbereiche.
2. Die Vermarktungs-Falle
Sie glauben, Qualität und Fleiß setzen sich durch? Sie liegen falsch! Vor allem Frauen tappen oft in diese Karrierefalle und halten mit Ihren Fähigkeiten, Stärken und Leistungen hinterm Berg. Falsche Bescheidenheit ist aber ein echter Karrierekiller!
Tipps – was tun?
Werden Sie sichtbarer im Unternehmen und investieren Sie mehr Zeit in Ihr Selbstmarketing. Das hat nichts mit Prahlerei zu tun. Es geht vielmehr darum, Leistungen, Ihr Können und Ihren Beitrag zum Unternehmenserfolg deutlicher zu machen – vor allem gegenüber dem Chef.
3. Die Ja-Sager-Falle
Nette und hilfsbereite Kollegen mag jeder – Sie machen die eigene Arbeit leichter. Doch wenn Sie zu oft und zu leichtfertig zu allem „Ja“ sagen, führt das nur dazu, dass Sie die eigene Arbeit nicht mehr schaffen oder sich verzetteln (siehe: Wendy-Syndrom). Die Folgen sind nicht nur Überlastung und Frustration. Ja-Sager werden entgegen falscher Annahmen nicht beliebter, sondern weniger respektiert.
Tipps – was tun?
Lernen Sie, öfter Nein zu sagen und anderen Grenzen zu setzen – auch dem Chef. Das geht durchaus respektvoll, aber bestimmt. Am Ende werden Sie an der eigenen Leistung gemessen – nicht an dem, was Sie für andere tun!
4. Die Engagement-Falle
Manche Arbeitnehmer denken: „Ich mache hier nur meinen Job.“ Das ist zwar legitim, aber gefährlich. Vor allem, wenn Sie aus Frust oder Ärger nur noch Dienst nach Vorschrift schieben und Quiet Quitting betreiben, weil die Dinge nicht nach Plan laufen. Diese Karrierefalle rächt sich nicht sofort aber langfristig, indem Betroffene nach oben auf die Abschussliste wandern und auch auf dem Arbeitsmarkt unattraktiver werden.
Tipps – was tun?
Sie müssen nicht immer 120 Prozent geben – erst recht, wenn das nicht wertgeschätzt oder bezahlt wird. Aber behalten Sie Ihren Enthusiasmus, die Eigeninitiative und das Engagement im Job! Falls das verloren geht, ist das eher ein Hinweis für einen Jobwechsel.
5. Die Netzwerk-Falle
Viele Arbeitnehmer unterschätzen die Bedeutung von Networking und dem sprichwörtlichen Vitamin B. Dabei schaden Beziehungen vor allem dem, der keine hat! Informelle Netzwerke verschaffen nicht nur einen Informationsvorsprung, sondern oft auch den Zugang zum sogenannten verdeckten Arbeitsmarkt – und damit zu Top-Jobs. Kaum eine Karriere funktioniert ohne persönliche Kontakte und Mentoren!
Tipps – was tun?
Knüpfen Sie frühzeitig Kontakte zu relevanten Experten aus Ihrem Beruf und der Branche. Suchen Sie sich Mentoren und das regelmäßige Feedback, um Ihre Karriereziele und die nächsten Karriereschritte besser zu planen.
6. Die Vergleichs-Falle
Eine weitere Karrierefalle ist ständiges Vergleichen – mit Kollegen oder anderen Menschen, die deutlich weiter sind oder deutlich mehr Geld haben. Solche Vergleiche sind nicht nur Gift für das Selbstvertrauen und die Lebensfreude – Sie führen auch dazu, dass wir eigene Erfolge kaum noch wertschätzen. Langfristig werden viele davon neidisch und bitter.
Tipps – was tun?
Ändern Sie die Perspektive und fokussieren Sie sich mehr auf Ihre eigene Entwicklung. Erfolg ist nicht relativ! Sie werden nicht dadurch besser, dass Sie andere überholen, sondern wenn Sie heute weiter sind als gestern.
7. Die Läster-Falle
Regelmäßiger Austausch mit den Kollegen ist wichtig. Der Flurfunk transportiert oft viele relevante Informationen – oft schneller als offizielle Kanäle. Klatsch und Tratsch haben zwar eine wichtige soziale Funktion. Wer es aber übertreibt oder über andere lästert, tappt in eine weitere Karrierefalle: Schnell ist die Grenze zum Mobbing überschritten – oder schlimmer: Betroffene gelten bald als personifizierte „undichte Stelle“. Mit dem Vertrauen ist es dann vorbei…
Tipps – was tun?
Beteiligen Sie sich nur dosiert am Flurfunk und verbreiten Sie keinesfalls ungeprüfte Gerüchte! Strategisch klüger ist, nur wahre und wertvolle Informationen weiterzugeben. Nutzen Sie zur Orientierung gerne die 3 Siebe des Sokrates:
8. Die Ziellosigkeits-Falle
Hand aufs Herz: Können Sie auf Anhieb sagen, wohin Sie sich in den nächsten 3-5 Jahren beruflich entwickeln wollen oder was Ihre Lebensziele sind? Viele Menschen können das nicht. Eine der größten Karrierefallen ist Ziellosigkeit: Ziele geben uns Orientierung, helfen bei Entscheidungen und machen Fortschritt und Erfolg überhaupt erst messbar.
Tipps – was tun?
Nehmen Sie sich Zeit zur Selbstreflexion und formulieren Sie für sich klare, realistische und messbare Ziele (siehe: SMART-Methode). Daraus erstellen Sie einen Karriereplan. Der kann und darf sich immer wieder ändern. Aber jetzt können Sie für Ihre Entwicklung einen Kurs bestimmen!
9. Die Lern-Falle
Fehlende Lernbereitschaft und die Unwilligkeit zur kontinuierlichen Weiterbildung in einer sich stetig wandelnden Arbeitswelt ist definitiv eine Karrierefalle – sogar eine ziemlich offensichtliche. Erst Globalisierung, dann Digitalisierung, jetzt künstliche Intelligenz: Wer Mit- und Schritthalten will, muss bereit sein, sein Know-how permanent zu erweitern und an seinen Soft Skills zu arbeiten.
Tipps – was tun?
Machen Sie sich einen Jahresplan, an welchen Fähigkeiten Sie arbeiten oder was Sie dieses Jahr dazu lernen wollen. Das sorgt nicht nur für geistige Fitness, sondern erweitert Ihre beruflichen Chancen – intern wie extern.
10. Die Lebensbalance-Falle
Wer sich immerzu und nur auf die Arbeit und Karriere konzentriert, vernachlässigt das Privatleben, die eigene Gesundheit, Freundschaften und den Partner. Das schadet langfristig sogar der Karriereentwicklung, denn immer nur funktionieren, funktioniert nicht!
Tipps – was tun?
Achten Sie auf ausreichenden Ausgleich, gesunden Schlaf und gesunde Beziehungen. Die Bedeutung der Work-Life-Balance für den eigenen Erfolg ist hoch. Der Job ist eben nicht alles – und das sagen selbst wir!
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