Was macht ein Medizinischer Technologe?
Medizinische Technologen (MT) versorgen Patienten und unterstützten Ärzte bei der Diagnostik und Früherkennung von Krankheiten. Sie bedienen medizinische Geräte, führen Patiententests durch, nehmen Proben und untersuchen diese. Ihr genaues Tätigkeitsprofil hängt von ihrer Spezialisierung ab.
Der Beruf hat einen große Bedeutung für das Gesundheitssystem und eignet sich insbesondere auch für Menschen, die in Teilzeit arbeiten möchten. Am 1. Januar 2023 war das Berufsbild reformiert worden: Vorher hieß der Ausbildungsberuf offiziell „Medizinisch-technischer Assistent (MTA)“ — aus dem MTA ist somit der MT geworden.
Medizinische Technologen sind auf 4 Fachrichtungen spezialisiert:
- Funktionsdiagnostik
Die MTs führen Hörtests oder Belastungs-EkGs durch, prüfen die Patienten wörtlich auf Herz und Nieren. Blutdruckmessgeräte und Ultraschallgeräte gehören zu ihren täglichen Arbeitsmitteln. - Laboratoriumsanalytik
Hier arbeiten die MTs im Labor und untersuchen Blut-, Urin- oder Gewebeproben. Dazu setzen sie verschiedene Klein- und Großgeräte ein. - Radiologie
Medizinische Technologen für Radiologie nehmen bildgebende Untersuchungen wie Röntgen, Computertomographie oder MRT vor. - Veterinärmedizin
Die MTs spüren im Labor Tierseuchen und Krankheiten wie BSE, Vogelgrippe oder Schweinepest nach. Mikroskopische oder biochemische Untersuchungen sind in der Veterinärmedizin an der Tagesordnung.
Fähigkeiten MT
Medizinische Technologen verfügen im Optimalfall über diese Kompetenzen und Fähigkeiten:
- Technisches Verständnis
- Medizinische Grundkenntnisse
- Genauigkeit und Sorgfalt
- Geschicklichkeit
- Einfühlungsvermögen
- EDV Kenntnisse (Word, Excel)
- Deutschkenntnisse
- Kommunikationsfähigkeit
- Zuverlässigkeit
- Verantwortungsbewusstsein
- Teamfähigkeit
- Mentale Widerstandsfähigkeit
- Flexibilität
- Diskretion
Medizinischer Technologe Gehalt: Was verdient man als MT?
Medizinische Technologen starten mit einem Einstiegsgehalt zwischen 2.700 bis 3.200 Euro brutto in den Beruf. In einer öffentlichen Einrichtung wie einem städtischen Krankenhaus werden sie im Tarifvertrag der Entgeltgruppe 7 zugeordnet. Demnach beträgt ihr Gehalt je nach Berufserfahrung zwischen 2.700 Euro und 3.420 Euro brutto pro Monat.
In kirchlichen Einrichtungen wie etwa der Diakonie finden sie sich ebenfalls in der Entgeltgruppe 7 wieder – dies entspricht zwischen 3.250 Euro und 3.850 Euro brutto. In privaten Einrichtungen verdient man als Medizinischer Technologe bzw. Medizinische Technologin unter normalen Umständen weniger.
Darüber hinaus hängt das Einkommen vom Standort ab. In Baden-Württemberg, Bayern, Hessen und Hamburg werden höhere Löhne gezahlt als in Sachsen-Anhalt oder Mecklenburg-Vorpommern. In der Ausbildung verdienen Medizinische Technologen zwischen 1.065 Euro und 1.222 Euro brutto monatlich.
Wie wird man Medizinischer Technologe?
Die Ausbildung zum Medizinischen Technologen oder zur Medizinischen Technologin dauert in Vollzeit 3 Jahre und in Teilzeit höchstens 5 Jahre. Der theoretische und praktische Unterricht findet an Berufsfachschulen statt. Die praktische Ausbildung absolvieren die Auszubildenden in Krankenhäusern, Laboren oder anderen geeigneten medizinischen Einrichtungen.
In Deutschland gibt es nach Angaben des Statistischen Bundesamts über 100 MT-Berufsfachschulen. Die Ausbildung schließt mit einer staatlichen Prüfung ab. Nur wer diese erfolgreich abgeschlossen hat, darf die offizielle Berufsbezeichnung als Medizinischer Technologe bzw. Medizinische Technologin führen.
Voraussetzungen für eine Ausbildung zum MT
Diese Voraussetzungen müssen Bewerber erfüllen, um Aussicht auf einen Ausbildungsplatz zum Medizinischen Technologen zu haben:
- Mittlerer Schulabschluss oder ein anderer gleichwertiger Schulabschluss oder
- Hauptschulabschluss oder eine gleichwertige Schulbildung und eine erfolgreich abgeschlossene Berufsausbildung in einem Beruf, für den eine reguläre Ausbildungsdauer von mindestens 2 Jahren vorgeschrieben ist.
- Gesundheitliche Eignung
- Kenntnisse der deutschen Sprache
- Bewerber dürfen sich keines Verhaltens schuldig gemacht haben, „aus dem sich die Unzuverlässigkeit zur Absolvierung der Ausbildung ergibt“
Weiterbildung
Für Medizinische Technologen gibt es auch nach der Ausbildung zahlreiche Möglichkeiten zur Weiterbildung. Interessant sind zum Beispiel die Aufstiegsweiterbildungen zum Techniker im Bereich Kardiotechnik oder Medizintechnik, Fachwirt Gesundheit und Sozialwesen, Techniker Medizintechnik oder Betriebswirt Management im Gesundheitswesen.
Ein Studium ist für Berufstätige mit Abitur oder genügend Berufserfahrung eine Option. Interessante Studiengänge sind je nach Spezialisierung Medizintechnik, Medizinphysik, Medizinisch-Technische Informatik, Medizinpädagogik, Humanmedizin, Tiermedizin oder Lebensmittelchemie.
Arbeitgeber: Wo finden Medizinische Technologen Jobs?
Medizinische Technologen finden offene Stellen und Beschäftigung in Krankenhäusern, Fach- oder Universitätskliniken, ambulanten Ärztezentren und bei niedergelassenen Ärzten. Als Arbeitgeber kommen staatliche, kirchliche sowie private Gesundheitseinrichtungen infrage. Medizinische Technologen für Veterinärmedizin kommen in veterinärmedizinischen Laboren, Tierkliniken und Tierarztpraxen zum Einsatz. Einige arbeiten zudem in Landesuntersuchungsämtern oder Kontrolllabors von Schlachthöfen oder Molkereien.
Viele MTs gehen ihrem Beruf in Teilzeit nach. So arbeiten beispielsweise nach Angaben des Statistischen Bundesamts von insgesamt rund 9.000 Personen in den „Medizinisch-technischen Berufe in der Funktionsdiagnostik“ jeweils rund die Hälfte in Vollzeit und Teilzeit.
Medizinischer Technologe Jobs
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Zukunftsaussichten MT
Im deutschen Gesundheitssystem klaffen enorme Fachkräftelücken — Tendenz steigend. Neben Ärzten, Krankenschwestern oder Altenpflegern werden auch Fachkräfte in medizinisch-technischen Berufen dringend gesucht. Schon heute gibt es in diesem Bereich rund 100.000 Erwerbstätige in Deutschland.
In Zukunft werden sie voraussichtlich vermehrt mit neuester Technologie in Berührung kommen. An Wert gewinnen dürften Kenntnisse in Bereichen wie 3-D-Laserscanning, digitales Dokumentenmanagement, elektronische Patientenakte, vernetzte Labor- und Analysegeräte und Wearable Technology.