Was macht ein Anlagenmechaniker SHK?
Ohne Anlagenmechaniker keine Energiewende. Die Fachkräfte für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik (SHK) spielen eine zentrale Rolle, wenn es darum geht, alte Heizungen auszutauschen und Wärmepumpen oder andere moderne Heizungsanlagen einzubauen. Auch verlegen sie Rohre für Wasserleitungen und bauen Sanitäranlagen wie Duschen, Badewannen oder Toiletten ein.
Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik bohren, schrauben und schweißen, fertigen Rohre, Bleche und Profile an. Der Beruf erfordert technisches Verständnis und Körpereinsatz. Sanitär-, Heizungs- und Klimatechniker sind viel unterwegs und auf den Beinen und sitzen nur selten am Schreibtisch. Angesichts der Klimaherausforderungen sind die Zukunftsperspektiven in der Branche hervorragend.
Der Beruf eignet sich für Menschen, die…
- beim Klimaschutz praktisch mithelfen wollen.
- körperlich und mit ihren Händen arbeiten möchten.
- sichere Job- und Zukunftsperspektiven favorisieren.
Der Beruf eignet sich nicht für Menschen, die…
- technisch unbegabt oder uninteressiert sind.
- vor einer langen und anspruchsvollen Ausbildung zurückschrecken.
- sich lieber einen Schreibtischjob wünschen.
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Wo kann man als Anlagenmechaniker SHK arbeiten?
Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik arbeiten meist in Betrieben der Sanitär-, Lüftungs- und Klimatechnik, für Heizungsbauer und Betriebe im Bereich der Erneuerbare Energien- und Umwelttechnik.
Bekannte Arbeitgeber, die Anlagenmechaniker SHK ausbilden und beschäftigen, sind beispielsweise Unternehmen wie Geberit, Rehau, Stiebel Eltron, Viessmann und Wolf.
Wie läuft die Ausbildung zum Anlagenmechaniker SHK ab?
Dreieinhalb Jahre dauert die duale Berufsausbildung zum Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik. Das theoretische Wissen wird den Azubis in der Berufsschule vermittelt, die praktischen Fertigkeiten erlernen sie im Ausbildungsbetrieb.
Während der Ausbildung spezialisieren sich die Azubis auf Sanitärtechnik, Heizungstechnik, Lüftungs- und Klimatechnik oder Erneuerbare Energien und Umwelttechnik. Auch eine Ausbildung in Teilzeit oder eine Umschulung zum Anlagenmechaniker SHK sind möglich.
Vor dem Ende des zweiten Ausbildungsjahres legen die Auszubildenden Teil eins ihrer Abschlussprüfung ab. Sie fließt mit 30 Prozent in das Prüfungsergebnis ein. Am Ende der Ausbildung steht Teil zwei auf dem Programm und wird mit 70 Prozent gewichtet.
Die Ausbildung gilt als anspruchsvoll, die Durchfallquote bei den Abschlussprüfungen ist relativ hoch. Nach erfolgreich bestandener Ausbildung ist man Geselle.
Voraussetzungen für die Ausbildung
Anlagenmechaniker SHK werden kann man mit jedem Schulabschluss. Die meisten Azubis haben einen mittleren Schulabschluss oder einen Hauptschulabschluss in der Tasche. Auch Abiturienten auf der einen und Schulabbrecher ohne jeden Abschluss auf der anderen Seite finden sich unter den Azubis. Jedes Unternehmen wählt seine Bewerber nach eigenen Kriterien aus. Eine gesetzlich vorgeschriebene Mindestanforderung gibt es nicht.
Wer im Rahmen seiner Bewerbung gute Schulnoten vorweisen kann, insbesondere in Fächern wie Mathematik, Physik, Werken oder Technik, verbessert die Einstellungschancen. Technisches Interesse und Verständnis, eine gute körperliche Konstitution und handwerkliches Geschick sind weitere Attribute, die für Bewerber hilfreich sind.
Wie hoch ist das Gehalt für Anlagenmechaniker SHK?
Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik verdienen im Durchschnitt rund 3.300 Euro brutto im Monat. Berufseinsteiger fangen mit 2.300 Euro bis 2.800 Euro brutto monatlich an. Ab ungefähr 3.900 Euro zählen sie zu den Topverdienern in ihrem Metier. Bei rund 4.600 Euro brutto monatlich ist die Einkommensgrenze für ausgebildete Anlagenmechaniker SHK erreicht. In der Ausbildung landen je nach Lehrjahr und Arbeitgeber zwischen 650 Euro und 1.120 Euro brutto auf dem Konto.
Gehaltssprünge sind nach einer Weiterbildung möglich, zum Beispiel zum Installateur- und Heizungsbauermeister oder zum Industriemeister. Installateur- und Heizungsbauermeister können mit einem Durchschnittsgehalt von rund 4.150 Euro brutto monatlich rechnen. Ihre Einkommensspanne liegt grob zwischen 3.200 Euro und 5.900 Euro brutto im Monat.
Generell ist das Gehalt als Anlagenmechaniker sowohl von der eigenen Berufserfahrung als auch von der Branche, Region und der Größe des Betriebs abhängig. Größere Arbeitgeber zahlen besser als kleine. Zudem ist entscheidend, ob der Betrieb nach Tarif bezahlt oder das Gehalt frei verhandelt wird.
Wie kann man sich selbstständig machen?
Laut Handwerksordnung handelt es sich beim Installateur und Heizungsbauer um ein „zulassungspflichtiges Handwerk“. Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik müssen demnach eine Meisterprüfung zum Installateur- und Heizungsbauermeister erfolgreich absolvieren, bevor sie sich mit einem eigenen Betrieb selbstständig machen können.
Weiterbildung für Anlagenmechaniker SHK
Neben dem Meistertitel gibt es für Anlagenmechaniker SHK noch weitere Möglichkeiten zur Weiterbildung. Interessant sind technische Weiterbildungen, die zum „Techniker in Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik“ oder zum „Techniker in Sanitärtechnik“ führen.
Mit der Hochschulreife oder ausreichend Berufserfahrung ist auch ein Studium möglich. Attraktive Studiengänge in diesem Bereich sind Versorgungstechnik, Facility Management, Technisches Gebäudemanagement, Gebäudetechnik, Gebäudeenergietechnik oder auch Wirtschaftsingenieurwesen.
Wie sind die Zukunftsaussichten für Anlagenmechaniker SHK?
Die Energiewende wird aller Voraussicht nach dafür sorgen, dass Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik auch in Zukunft stark ausgelastet sind. Wärmepumpen oder Solarthermieanlagen werden in steigender Zahl installiert und gewartet werden müssen, um die politischen und gesellschaftlichen Klimaziele zu erreichen.
Der Trend schlägt sich eindeutig in der Zahl der Betriebe nieder. Gab es 2012 nach Angaben des Statistischen Bundesamts rund 2.600 Unternehmen mit mindestens 20 Beschäftigten in der Gas-, Wasser-, Heizungs-, Lüftungs- und Klimainstallation, waren es 2021 bereits 3.700 Betriebe. Die erwirtschafteten Umsätze stiegen im gleichen Zeitraum von knapp 2,7 Milliarden Euro auf rund 4,6 Milliarden Euro.
Gleichzeitig spitzt sich der Fachkräftemangel zu. Waren 2012 noch 303.000 Beschäftigte in Sanitär- und Heizungsberufen aktiv, waren es 2021 nur noch 275.000. Mehr als jeder fünfte von ihnen ist bereits 55 bis 64 Jahre alt. Immerhin steigt die Zahl der Azubis seit 2014 kontinuierlich.
Laut Bundesagentur für Arbeit ist der Anlagenmechaniker SHK ein Mangelberuf – sogar einer, in dem der Fachkräftemangel am gravierendsten ist. Die Arbeitslosenquote in der Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik liegt bei nur 1,6 Prozent.