Bewerbersuche: Definition, 8 Maßnahmen + Tipps

Die Bewerbersuche ist heute eine der wichtigsten Herausforderungen für Unternehmen. In vielen Branchen herrscht akuter Fachkräftemangel. Die richtigen Bewerber sind selten. Das hat unterschiedliche Gründe. Wir erklären in diesem Artikel, welche geeigneten Maßnahmen und Methoden es heute zur Bewerbersuche gibt und was Arbeitgeber und Unternehmen dabei beachten sollten…

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Definition: Was ist die Bewerbersuche?

Die Bewerbersuche ist Teil der Personalbeschaffung und des strategischen Recruitings. Ziel der Suche ist, eine neue Stelle oder freie gewordene Position möglichst optimal mit geeigneten Kandidaten zu besetzen.

Der Begriff „Bewerbersuche“ ist allerdings eher eine Art Oberbegriff, der unterschiedliche Methoden der Personalplanung und Personalgewinnung beinhaltet. Dazu gehören zum Beispiel das Erstellen eines Anforderungsprofils, das Schreiben einer Stellenanzeige sowie die aktive Suche und ein geeigneter Auswahlprozess, inklusive Bewerbung und Vorstellungsgespräch.

Welche Bedeutung hat die Bewerbersuche heute?

Überall herrscht Fachkräftemangel. Zahlreiche Branchen und Betriebe klagen über fehlende oder falsche Bewerber. Es gibt mehr Ausbildungsplätze als Azubis, mehr offene Stellen als Kandidaten. Unbesetzte Stellen aber bremsen das Wachstum und die Innovationskraft in Deutschland.

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Methoden: Wie finde ich die richtigen Bewerber?

Die meisten Unternehmen verfügen heute zwar über einen (halbwegs) digitalen Bewerbungsprozess – mit E-Mail-Bewerbung oder Online-Bewerbung. Mit der modernen Bewerbersuche tun sich aber noch immer viele Unternehmen schwer.

Es gibt aktuell zahlreiche Methoden zur Bewerbersuche. Wir stellen Ihnen im Folgenden die häufigsten und erfolgreichsten Maßnahmen und Beispiele vor, wie Sie die richtigen Bewerber finden…

Stellenanzeigen

Der Klassiker funktioniert noch immer: Ob lokal in einer Printzeitung oder in Online-Jobbörsen – noch immer finden viele Unternehmen ihre Bewerber über die Stellenanzeige. Wichtig dabei ist allerdings, dass Sie hierbei mögliche präzise das Anforderungsprofil beschreiben, Ihre Erwartungen formulieren und was Sie im Gegenzug zu bieten haben – gerade auch beim Gehalt, flexiblen Arbeitszeiten oder Zusatzleistungen! Wer in der Jobbörse nur Floskeln runterleiert, hat bei der Bewerbersuche keine Chance.

Arbeitsagentur

Auch die Arbeitsagentur ist eine gute Option zur Bewerbersuche. Die Bundesagentur für Arbeit bietet nicht nur ein Stellenportal, sondern auch einen Arbeitgeberservice, bei dem Sie ausgebildete Bewerber oder Auszubildende vermittelt. Selbst bei der Rekrutierung von Arbeitskräften aus dem Ausland ist die Arbeitsagentur behilflich. Sie berät darüber hinaus bei der Gestaltung von Arbeitszeiten und Mitarbeiterbindung.

Personalagentur

Ein weiterer Klassiker bei der Personalbeschaffung sind Personalvermittler wie zum Beispiel Zeitarbeitsfirmen, Headhunter oder Newplacement Berater. Sie vermitteln ebenfalls Fach- und Führungskräfte gegen ein Honorar – oft ein Drittel des späteren Jahresgehalts. Viele Personalvermittler sind auf bestimmte Branchen spezialisiert, verfügen dafür über gute Kenntnisse des Arbeitsmarktes oder haben schon einen guten Mitarbeiterpool, auf den sie zurückgreifen können.

Jobmessen

Ein weiteres Instrument der Mitarbeitersuche sind Jobmessen. Jedes Jahr finden davon hunderte Bewerbermessen oder sog. Firmenkontaktmessen bundesweit statt. Dort präsentieren sich Arbeitgeber mit ihren Jobs und Benefits und bieten zugleich die Möglichkeit zum Erstgespräch.

Social Recruiting

Eine moderne Methode der Bewerbersuche ist das Social Recruiting: Dabei gehen Personaler aktiv im Internet und in Social Media (vorzugsweise Linkedin oder Xing) auf die Suche nach Nachwuchstalenten und Fachkräften (siehe: Active Sourcing). Durch die gezielte Suche und Ansprache in sozialen Netzen ist die Personalsuche persönlicher und oft auch direkter. Wichtig bei der Bewerbersuche ist allerdings, die jeweiligen Social Media Plattformen sowie deren Zielgruppen und die Tonalität der Kanäle gut zu kennen.

Lebenslaufdatenbanken

In einer Lebenslaufdatenbank (auch: Bewerberdatenbank) registrieren sich Jobsuchende, legen ein aussagekräftiges Bewerberprofil an oder laden Ihren Lebenslauf hoch. Arbeitgeber und Recruiter, die nach neuen Mitarbeitern suchen, loggen sich wiederum dort ein, durchsuchen den Kandidatenpool und können passende Fachkräfte direkt ansprechen. Auch das ist eine Form des Active Sourcings – mit eingebauter Filterfunktion, was die Bewerbersuche nochmal einfacher und schneller macht. Anbieter solcher Lebenslaufdatenbanken sind meist große Jobbörsen wie Stepstone, Indeed oder berufsbezogene Jobportale wie Azubiyo oder Ingenieur.de.

Reverse Recruiting

Relativ neu bei der Bewerbersuche ist die umgekehrte Bewerbung: Beim Reverse Recruiting bewerben sich Arbeitgeber bei den Bewerbern. Dafür gibt es spezielle Portale wie zum Beispiel Instaffo, Honeypot, Reverse-Recruiting.eu oder 4Scotty. Wer auf Jobsuche ist, kann sich dort anmelden und ein Profil anlegen. Arbeitgeber können diese durchsuchen und bewerben sich bei Interesse bei dem Kandidaten mit ihrem Job.

Employer Branding

Eine eher langfristige, aber enorm erfolgreiche Form der Bewerbersuche ist das sog. Employer Branding. Hierbei arbeiten Arbeitgeber gezielt an Ihrem Image, stellen entsprechende Seiten und Profile ins Internet, optimieren diese und publizieren hochwertige Inhalte (Content), die Aufmerksamkeit und Reichweite erzeugen und damit potenzielle Talente anlocken. Es ist eine indirekte und eher passive Form der Bewerbersuche, bei der die Unternehmenskultur möglichst attraktiv und anziehend auf Bewerber wirken soll.

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Bewerbersuche: Wie kommt man an Bewerber?

Federführend und verantwortlich für die erfolgreiche Bewerbersuche ist vorrangig die Personalabteilung (neudeutsch: HR-Abteilung oder Human-Resources). Die Personaler und Recruiter erstellen die Anforderungsprofile und steuern entsprechende Maßnahmen zur Personalgewinnung.

Vergessen werden dabei aber oft die eigenen Mitarbeiter. Auch sie können erheblich dazu beitragen mehr und vor allem die richtigen Bewerber zu finden (siehe: Mitarbeiterempfehlungen). Mehr noch: Als sogenannte Corporate Influencer können sie ebenfalls das Arbeitgeberimage entscheidend mitprägen – und sind oft viel glaubwürdiger als hochglanzpolierte Imagekampagnen.


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