Was sind Schülerjobs?
Schülerjobs sind meist einfache Tätigkeiten oder Aushilfsjobs in geringem zeitlichen Umfang, um neben der Schule etwas Geld zu verdienen. Bekannte Beispiele sind Zeitungen austragen, Regale im Supermarkt auffüllen oder als Servicekraft arbeiten.
Je nach Aufgabe zählen klassische Schülerjobs (Babysitten, Rasenmähen…) als Nachbarschaftshilfe. Sie werden nicht offiziell erfasst oder als Arbeitsstelle betrachtet. Bei regelmäßiger Beschäftigung und echter Anstellung handelt es sich meist um einen Minijob. Bis zu 538 Euro fallen keine Abgaben an – der Arbeitgeber muss Sie aber abei der Minijobzentrale anmelden.
Was sind die besten Schülerjobs?
Nachfolgend stellen wir Ihnen typische Schülerjobs vor und solche, die sich für Schüler eignen:
Gartenarbeit
Die Hecke schneiden oder den Rasen mähen – vielleicht einfach mal beim Nachbarn anfragen. Das ist anstrengend und kostete Zeit, wird aber von vielen Gartenbesitzern gerne an Schüler für eine kleine Bezahlung weitergegeben.
Babysitten
Sie passen auf kleine Kinder auf, wenn die Eltern für einige Zeit nicht da sind. Wenn die Kleinen schlafen, eine leichte Aufgabe. Sonst gehören kreative Spielangebote und Kinderbetreuung in unterschiedlichsten Formen zum Arbeitsalltag. Die Verantwortung ist groß, höchste Aufmerksamkeit erforderlich!
Nachhilfe geben
Dem Nachbarsjungen das Einmaleins oder die binomischen Formeln beibringen? Hier nutzen Sie Ihre eigenen schulischen Talente, um anderen zu helfen. Ob Mathe, Englisch oder ein anderes Fach: Wenn Sie selbst richtig gut sind und Wissen gerne weitergeben, gibt es eine große Nachfrage.
Gassi gehen
Ob für den Nachbarn oder andere Leute: Sie gehen mit fremden Hunden spazieren oder betreuen diese für einige Zeit. Sind Sie tierlieb und spielen gerne mit den Vierbeinern, eine gute Chance, um für eine angenehme Tätigkeit bezahlt zu werden.
Zeitung austragen
Ein absoluter Klassiker der Schülerjobs. Schon in den frühen Morgenstunden werden Zeitungen ausgetragen – wahlweise auch Flyer oder Werbeprospektke. Sie haben viel Bewegung und arbeiten an der frischen Luft. Ein guter Nebenverdienst, aber wenig Vorbereitung auf spätere Aufgaben im Job.
Landwirtschaft
Früher der Normal-, heute eher ein Ausnahmefall. Kinder, die während der Erntezeit mithelfen. Das Jugendarbeitsschutzgesetz sagt: „In der Landwirtschaft dürfen Jugendliche über 16 Jahre während der Erntezeit nicht mehr als 9 Stunden täglich und nicht mehr als 85 Stunden in der Doppelwoche beschäftigt werden.“ Wenn Sie gerne draußen und körperlich arbeiten, ist es eine Option.
Lieferdienst
Pizzafahrer brauchen meistens einen Führerschein. Wo aber die Entfernungen kurz oder die Gassen eng sind, kommt man mit Rad oder Roller besser vorwärts. Fragen Sie beim Lieferdienst nach, ob der Job auch ab 16 Jahren möglich ist.
Webseitenbetreuung
Mini-Betriebe haben weder die Kapazitäten noch das Budget, um eine professionelle Agentur mit der Webseitenpflege zu betrauen. Für junge Digital Natives eine echte Option: Texte und Bilder bearbeiten, Social-Media-Kanäle befüllen, die ganze Firmenhomepage betreuen. Vorteile: Sie haben hinterher eine Top-Referenz in der Tasche. Und der Job bereitet gut auf den Arbeitsmarkt der Zukunft vor.
Regale auffüllen
Supermärkte und Handelsketten brauchen immer Leute, die Waren wieder nachräumen. Hier ist zügige, aber gewissenhafte Arbeit erforderlich: Verfallsdaten von Lebensmittel müssen beachtet werden. Außerdem muss die Ware ordentlich nach vorne gerückt und präsentiert werden. Kann die gelieferte Ware nicht komplett im Regal untergebracht werden, verstauen Sie sie an vorgesehener Stelle.
Promotion
Ein ausgeprägter Verkaufs- und Vertriebssinn – das könnte man grundsätzlich als Top-Skill bezeichnen. Wer mag und kann, darf ruhig schon mal trainieren – als Promoter auf der Messe oder in der Fußgängerzone. Vorteile: Sie lernen neue Leute kennen, reisen vielleicht sogar von Stadt zu Stadt. Nachteile: Promoter müssen mit vielen kleinen Niederlagen leben – in Form von Absagen.
Verkauf
Auf dem Wochenmarkt Gemüse, Kräuter oder Käse unters Volk bringen. Auch das ein schöner Schülerjob für alle, die gerne unter Leuten sind. Vorteil auch hier: Sie trainieren Ihr Verkaufstalent, lernen schnelles Kopfrechnen und den offenen Umgang mit Menschen.
Lesetipp: Anleitung für Eltern – Schülerjob auswählen (PDF)
Ab wann dürfen Schüler arbeiten?
Kinderarbeit ist verboten und wird durch das deutsche Jugendarbeitsschutzgesetz geregelt. Abhängig vom Alter des Kindes beziehungsweise Jugendlichen, aber auch von der Tätigkeit, sind für Jungen und Mädchen Grenzen gesetzt. Für Schülerjobs sind die Altersgrenzen wie folgt gestaffelt:
Schülerjobs bis 13 Jahren
Hier sind die Auflagen am strengsten. Unter 13 Jahren ist Arbeit nicht erlaubt. Allerdings gibt es einige Ausnahmen vom Verbot. Bei Theateraufführungen, Musikvorstellungen, Hörfunk oder Werbeveranstaltungen dürfen Kinder unter 13 Jahren mitwirken. Ab 6 Jahren sind es 3 Stunden täglich.
Dazu braucht es einen Antrag und die Zustimmung der zuständigen Aufsichtsbehörde. Mögliche Aufgaben in diesem Alter:
- Kindermodel
- Statistenrolle im Theaterstück
- Mitarbeit im Familienbetrieb (Hilfe bei der Ernte, Füttern der Tiere, Bürohilfe)
Schülerjobs ab 13 und 14 Jahren
Mit 13 oder 14 Jahren gelten Schüler vor dem Gesetz noch als Kinder. Für Schülerjobs in diesem Alter braucht es die Einwilligung der Eltern. Voraussetzung ist, dass die Beschäftigung leicht und kindgerecht ist. Sie darf weder gesundheitlich riskant sein noch den Schulerfolg gefährden.
Erlaubt sind maximal 2 Stunden täglich, in der Landwirtschaft bis zu 3 Stunden. Nicht zulässig sind Schülerjobs, die in der Zeit von 18 bis 8 Uhr oder während des Schulunterrichts stattfinden. Beispiele für Schülerjobs ab 13 oder 14 Jahren:
- Zeitungen / Werbung austragen
- Kinderbetreuung
- Nachhilfeunterricht
- Nachbarschaftshilfe
- Hausarbeit
- Küchenhilfe
- Einkaufshilfe
- (Leichte) Gartenarbeit
- Babysitten
- Haustiere sitten
- Botengänge
- Hundesitting
Schülerjobs ab 15 bis 18 Jahren
In dieser Altersspanne darf bis zu 8 Stunden täglich gearbeitet werden. Immerhin beginnen viele in diesem Alter eine berufliche Ausbildung. Allerdings gilt eine Einschränkung: Die Arbeitszeit darf nur an Wochentagen zwischen 6 Uhr morgens und 20 Uhr abends liegen. Ausnahmen gibt es ab 16 Jahren zum Beispiel in Gaststätten (bis 22 Uhr) oder in Bäckereien (16-Jährige ab 5 Uhr).
Weitere Ausnahmen gibt es im Gesundheitswesen (Krankenhäuser und Altenheime), in der Landwirtschaft und im Verkauf. Die wöchentliche Höchstarbeitszeit beträgt 40 Stunden. Zudem muss zwischen zwei Arbeitstagen eine Ruhezeit von 12 Stunden liegen.
Jugendschutz muss gewährleistet sein
Nicht nur bei der Arbeitszeit, auch bei der Tätigkeit schränkt der Jugendschutz potenzielle Schülerjobs ein. Verboten sind alle Arbeiten, die gefährlich sind – etwa durch übermäßige Hitze, Kälte, potenzielle Unfälle oder den Umgang mit gefährlichen Stoffen.
Bei Verstoß gegen das Jugendarbeitsschutzgesetz drohen empfindliche Strafen von bis zu 15.000 Euro. Bei Vorsatz, in denen Kinder im Schülerjob einer konkreten Gefährdung ausgesetzt werden, kann sogar bis zu einem Jahr Freiheitsstrafe möglich sein.
Schülerjobs finden: Wo kann ich suchen?
Schülerjobs sind begehrt, aber gar nicht so einfach zu finden. Wo fange ich an zu suchen? Die besten Chancen haben Sie hier:
- Portale für Schülerjobs
Spezialisierte Portale wie schuelerjobs.de, aushilfsjobs.de oder aushilfsjobs.info - Lokale Stellenanzeigen
Jobanzeigen in der lokalen Tageszeitung oder kostenlosen Stadtmagazinen umfassen häufig Schülerjobs - Kleinanzeigen
Kleinanzeigenportale wie Ebay-Kleinanzeigen bieten nicht nur Shopping, sondern oft auch Jobangebote. - Stadtportale
Anzeigenportale mit regionalem Bezug (z.B. meinestadt.de) listen gerne Stellen für Schüler. - Kontakte
Schülerjobs lassen sich gut durch Kontakte finden. Fragen Sie im Bekanntenkreis nach und halten Sie in Geschäften die Augen offen. - Bundesagentur für Arbeit
Die Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit umfasst auch Schülerjobs. Suchen Sie dafür nach geringfügigen Beschäftigungen und Minijobs.
Jobbörse: Schülerjobs in der Nähe
Oder Sie suchen gleich nach passenden Jobs in unserer Jobbörse… Den Traumjob in über 100.000 aktuellen Stellenangeboten finden – ganz einfach:
Schüler brauchen einen Job in der Nähe. Umso wichtiger ist eine regionale Suche nach passenden Stellenangeboten. Aushänge in der Schule oder in lokalen Geschäften oder die Tageszeitung sind bei der Jobsuche noch immer gute Quellen.
Bewerbung für einen Schülerjob
Haben Sie einen passenden Schülerjob gefunden, müssen Sie sich darauf bewerben (siehe: Schülerjob Bewerbung). Typischerweise reicht eine Kurzbewerbung. Sie benötigen keine vollständigen Bewerbungsunterlagen, sondern nur zwei Dokumente:
- Anschreiben (1 DIN A4 Seite)
- Lebenslauf (1 bis 2 DIN A4 Seiten)
Weitere Inhalte der Bewerbungsmappe wie Zeugnisse oder Motivationsschreiben brauchen Sie nicht. Ausnahme: Diese werden in der Stellenausschreibung explizit verlangt.
Schülerjobs Gehalt: Was verdienen Schüler?
Leider gibt es keine generelle Regelung, wie viel Sie mit einem Schülerjob verdienen können. Der gesetzliche Mindestlohn gilt nicht für Jugendliche unter 18 Jahren ohne abgeschlossene Berufsausbildung. Heißt: Letztlich kommt es auf den Job und die Verhandlung mit dem Arbeitgeber an.
In manchen Schülerjobs verdienen Sie 5 bis 10 Euro pro Stunde und damit unter dem Mindestlohn. Je nach Tätigkeit können Sie aber auch ein höheres Gehalt bekommen. Ein wichtiger Faktor ist dabei auch das Alter. Mit 14 oder 15 Jahren ist die Bezahlung meist geringer als mit 17 oder 18 Jahren. Zusätzlich kommt es auf dieselben Gehaltsfaktoren wie in anderen Berufen an:
- Schwierigkeit
Brauchen Sie große Fähigkeiten oder handelt es sich um sehr einfache Aufgaben? Je komplexer und schwieriger etwas ist, desto besser werden Sie bezahlt. - Erfahrung
Ist es der erste Schülerjob oder bringen Sie bereits Erfahrung mit? Wer sich schon auskennt, kann eine bessere Bezahlung aushandeln. - Region
Je nach Bundesland wird unterschiedlich gut gezahlt. Auch zwischen größeren Städten und ländlichen Regionen gibt es Gehaltsunterschiede. - Arbeitgeber
Es wirkt sich auf das Gehalt aus, ob Sie für einen privaten Auftraggeber arbeiten oder im Schülerjob bei einem Unternehmen angestellt sind.
Schülerjobs: Darauf müssen Sie achten (PDF)
Sind Schülerjobs steuerpflichtig?
Grundsätzlich sind auch Schülerjobs steuerpflichtig. In der Praxis bleiben aber die meisten Beschäftigungen steuerfrei. Einfacher Grund: Der Verdienst ist so gering, dass er die Freibeträge nicht überschreitet. Bei einem Gehalt von bis zu 538 Euro ist es ein Minijob, für den Sie keine Lohnsteuer oder Sozialabgaben zahlen.
Auf der anderen Seite gibt es keine Obergrenze für die Bezahlung eines Schülerjobs. Theoretisch ist als Schüler ein Einkommen von 3.000 Euro oder mehr im Monat möglich. Hier fallen entsprechend Steuern und Beiträge zu Sozialversicherungen an. Wichtig ist nur, dass die Bestimmungen zur Arbeitszeit aus dem Jugendschutzgesetz eingehalten werden.
Vor- und Nachteile von Schülerjobs
Money, money, money – die Hauptmotivation eines Schülerjobs bedarf keiner näheren Erklärung. Das neue Smartphone will bezahlt werden, die Sneakers, die teure Winterjacke – der Gossip auf dem Pausenhof kann erbarmungslos sein. Doch gibt es durchaus noch den einen oder anderen Vorteil, den man quasi nebenbei mitnimmt …
Vorteile eines Schülerjobs
- Er schult den Umgang mit Geld.
- Er stärkt Eigenverantwortung und Pflichtbewusstsein.
- Der Schülerjob fördert neue Kontakte.
- Er hilft, Interessen und Berufsziele zu finden.
- Er kann neue Freundschaften entstehen lassen.
- Der Schülerjob gibt dem Tag/der Woche eine feste Struktur.
Ein Job kostet Zeit. Freizeit, die man auch mit Freunden im Kino, für Hobbys, im Fitnessstudio – oder notfalls sogar beim Pauken verbringen könnte. Aus Schülersicht ein klarer Nachteil. Aber nicht nur das…
Nachteile eines Schülerjobs
- Die schulischen Pflichten werden vernachlässigt.
- Es kann zur Überforderung kommen.
- Der Arbeitgeber nutzt die billige Arbeitskraft aus.
- Körperliche und psychische Erschöpfung bei ungewohnter/harter Arbeit.
- Eine verstärkte Konsumorientierung dadurch, dass mehr Geld verfügbar ist.
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