Infinite-Monkey-Theorem: Großer Kokolores
Vor nicht allzu langer Zeit, es war gerade das Jahr 2003, gingen Wissenschaftler und Studenten in den Zoo von Paignton, gleich in der Nähe der Universität von Plymouth in Devon (England) und stellten den Affen tatsächlich einen Monat lang eine Computertastatur ins Gehege. Und als hätten es die Forscher geahnt: Die sechs Makaken darin tippten tatsächlich wild auf den Buchstaben herum, bis einer einen sehr großen Stein nahm und auf die Tasten warf und ein anderer Affe später noch über der Tastatur rückwärts verdaute. Dann war mit dem Tippen Schluss.
Herausgekommen aber waren bis dahin immerhin ganze fünf Seiten Text. Jedoch völlig sinnloses Zeugs, das hauptsächlich den Buchstaben „S“ enthielt. Tja.
Selbst wenn Sie der Ausgang des denkwürdigen Experiments ein bisschen an Ihren Büroalltag erinnert, so zeigt er doch, dass das Theorem eben nur ein solches ist und in der Realität großer Kokolores.
Trotzdem fühlte ich mich bei den Recherchen an einen weiteren britischen Versuch erinnert:
„Ncah eienr Stidue der Cmabirdge Uinertvisy ist es eagl, in wlehcer Rehenifloge die Bcuhstbaen in Woeretrn vokrmomen. Huaptschae, der esrte und ltzete Bcuhstbae snid an der rhcitgien Setlle.“
Auch diese Meldung stammt aus dem Jahr 2003 und kursiert seitdem durch das Internet. Dabei ist sie falsch. An der Cambridge Uni gab es nie eine Untersuchung zu vertauschten Lettern. Der Inhalt stimmt aber trotzdem – der Biwees ist scheißllcih eivdnet. Nur älter!
Der Pionier der Verdrehungsforschung, der Linguist Graham Rawlinson, konnte schon 1976 nachweisen, dass die Stellung einzelner Buchstaben in der Mitte von Wörtern kaum Einfluss auf deren Lesbarkeit und Verständlichkeit hat.
Ob die Entdeckung beider Erkenntnisse in einem engeren kausalen Zusammenhang steht, ließ sich zwar nicht klären. Nach der Wahrscheinlichkeitsrechnung des Infinite-Monkey-Theorems aber müsste die Antwort lauten: Druchuas!