Soldat werden: Voraussetzungen, Ausbildung + Gehalt

In Europa werden wieder mehr Soldaten gebraucht und gesucht. Wer mit voller Überzeugung Berufssoldat werden und zur Bundeswehr geben will, sollte jedoch ein paar Punkte beachten…

Soldat Werden Bundeswehr Voraussetzungen Ausbildung

Bundeswehr: Wie kann ich Soldat werden?

Berufssoldaten, die zum Beispiel als Panzergrenadier oder Gebirgsjäger eingesetzt werden, durchlaufen die Laufbahn der Mannschaften. Der Mannschaftssoldat ist der klassische Soldat. Er verpflichtet sich für 2 Jahre.

Daneben gibt es noch die Laufbahnen als Unteroffiziere, Fachunteroffiziere, Feldwebel und Offiziere. In diesen Laufbahnen müssen sich Bewerber meist zeitlich länger verpflichten und höhere Anforderungen erfüllen.

Zu Beginn der Bundeswehr Bewerbung steht in der Regel eine Beratung durch einen Karriereberater der Bundeswehr. Dieser spricht mit Ihnen über Ihre Ziele, Perspektiven, individuellen Fähigkeiten und den Bedarf und die Einsatzmöglichkeiten der Truppe.

Die Bewerbungsunterlagen, die Ihnen der Karriereberater mit nach Hause gibt, füllen Sie aus und senden Sie wieder zurück.

Wenn Sie alle Voraussetzungen erfüllen, bekommen Sie bald eine Einladung zum Eignungstest.

Eine weitere Möglichkeit ist, zunächst einen freiwilligen Wehrdienst abzuleisten, um zu sehen, ob der Beruf Soldat wirklich der richtige ist. Der freiwillige Wehrdienst dauert zwischen 7-23 Monaten.

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Welche Voraussetzungen muss ich als Soldat erfüllen?

Um Soldat bei der Bundeswehr werden zu können, müssen Sie diese Voraussetzungen erfüllen:

  • Deutsche Staatsangehörigkeit
  • Mindestalter von 17 Jahren (Bewerbung mit 16,5 Jahren möglich)
  • Körpergröße von mindestens 155 cm
  • Erfüllung der Vollzeitschulpflicht
  • Bereitschaft zu bundesweitem Einsatz und Versetzung
  • Gesundheitliche, körperliche und charakterliche Eignung
  • Bereitschaft zur Teilnahme an Auslandseinsätzen
  • Eintreten für die freiheitlich-demokratische Grundordnung
  • Bestehen des Eignungstests

Brauche ich einen Schulabschluss?

Ein Schulabschluss oder eine abgeschlossene Berufsausbildung ist für Bewerber vorteilhaft. Allerdings ist es im Einzelfall auch ohne Schulabschluss möglich, in die Bundeswehr aufgenommen zu werden.

Bei Unteroffizieren wird jedoch ein Hauptschulabschluss verlangt, bei Offizieren sogar das Abitur bzw. die Fachhochschulreife. Auch eine Vorstrafe ist – wenngleich unvorteilhaft – nicht zwingend ein Ausschlusskriterium. Hier kommt es auf den Einzelfall an.

Wie läuft der Eignungstest für Soldaten ab?

Wer Soldat werden will, muss den Eignungstest absolvieren — und bestehen. Der Eignungstest der Bundeswehr besteht aus vier Elementen:

  1. CAT-Test

    Am Computer müssen die Bewerber ihre Reaktionsschnelligkeit, Konzentrationsfähigkeit und Belastbarkeit unter Beweis stellen. Es geht um Wissen, Intelligenz, Reaktion und Persönlichkeit. Abgefragt werden Multiple-Choice-Aufgaben.

  2. Sporttest


    Der Sporttest der Bundeswehr umfasst einen Pendellauf über 11 x 10 Meter, einen Klimmhang-Test am Reck und 3.000 Meter auf dem Fahrradergometer.

  3. Ärztliche Untersuchung

    Ein Arzt überprüft, ob man gesundheitlich und körperlich für den Beruf des Soldaten geeignet ist. Dazu führt er einen Hör- und Sehtest durch, misst Puls und Blutdruck, checkt Körpergröße und Lungenfunktion und nimmt eine Urinprobe.

  4. Vorstellungsgespräch

    Im Interview will die Bundeswehr die Persönlichkeit hinter dem Bewerber kennenlernen. Es wird dabei um den persönlichen Werdegang, Motivation und Eigenschaften gehen. Wer die Feldwebel- oder Offizierslaufbahn einschlagen will, muss zudem noch eine Gruppenaufgabe bewältigen.

Am Ende werden die Ergebnisse ausgewertet, und man teilt Ihnen mit, welche Verwendung die Bundeswehr für Sie sieht. Viele Bewerber erhalten umgehend ein Angebot und müssen nach ihrer Zusage nur noch die Formalitäten klären.

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Bundeswehr Jobs

Die meisten Bewerber bei der Bundeswehr kommen aus der Mittelschicht und sind idealistisch geprägt. Zu den häufigsten Motiven zählen: dem Land dienen; mit Menschen mit gleichen Werten zusammenarbeiten; sich Herausforderungen stellen.

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Wie läuft die Ausbildung bei der Bundeswehr ab?

Die Bundeswehr Ausbildung beginnt stets mit der Grundausbildung. Diese dauert 3 Monate und ist die intensivste Zeit in der Bundeswehr.

Die Soldaten marschieren, schießen und biwakieren unter freiem Himmel, teilen sich ihre Stube mit den Kameraden. Auch eine Erste-Hilfe-Ausbildung ist Teil der Grundausbildung. Ende und Höhepunkt ist das „feierliche Gelöbnis“.

Nach der Grundausbildung folgt die Spezialausbildung. Panzerfahrer werden zum Beispiel im Simulator auf ihre Tätigkeit vorbereitet, angehende Unteroffiziere und Offiziere besuchen Lehrgänge. Je nach Verwendungsbereich dauert die Spezialausbildung in den Mannschaften 6-12 Monate.

Die fachliche Ausbildung für Unteroffiziere erstreckt sich über bis zu 15 Monate, die für Feldwebel dauert 2-3 Jahre und die militärische Ausbildung sowie das Bundeswehrstudium für Offiziere 4-5 Jahre.

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Gehalt: Was verdient man bei der Bundeswehr?

Die Grundgehälter in der Bundeswehr sind abhängig von Dienstgrad, dem Dienstalter und der Erfahrung. Die Bundesbesoldungsordnung A ist in insgesamt 14 Besoldungsgruppen (von A3 bis A16) mit jeweils acht Besoldungsstufen (von Stufe 1 bis Stufe 8) unterteilt.

Soldaten in der untersten Besoldungsstufe (A3 Stufe 1) erhalten demnach 2.370,74 Euro brutto im Monat (Stand: 2022). Soldaten in der höchsten Besoldungsstufe (A16 Stufe 8) kommen auf 8.078,22 Euro brutto im Monat.

Soldat Gehalt Bundeswehr Sold

Das Monatsgehalt für freiwillig Wehrdienstleistende liegt laut Bundeswehr zwischen 1.683 Euro und 2.197 Euro brutto im Monat. Netto vom brutto bleibt Soldaten in der Regel mehr als Angestellten. Sie werden steuerlich ähnlich wie Beamte behandelt und haben weniger Abzüge.

In der Besoldungsgruppe B sind die höchsten Dienstgrade der Bundeswehr eingeteilt, zum Beispiel Generale. Hier reicht der Sold von einem monatlichen Grundgehalt von 7251,40 Euro (B1) bis zu 15.074, Euro (B11).

Soldaten im Auslandseinsatz erhalten darüber hinaus einen Auslandsverwendungszuschlag. Die Auslandsverwendungszuschlagsverordnung sieht sechs Stufen vor. Je nach Belastung bekommen Soldaten im Auslandseinsatz somit pro Tag von 48 Euro pro Tag in Stufe 1 bis 145 Euro pro Tag in Stufe 6 bei extremen Belastungen.

Beruf eignet sich für Sie, wenn Sie…

  • Ihrem Land dienen und die Demokratie schützen wollen.
  • körperlich und gesundheitlich topfit sind.
  • psychische Widerstandskraft und Resilienz mitbringen.

Beruf eignet sich NICHT für Sie, wenn Sie…

  • den Dienst an der Waffe ablehnen.
  • hochgradig unsportlich sind.
  • sich nicht lange binden wollen.