Vorstellungsgespräch trainieren: Vorbereitung ist die halbe Miete
Das Training für ein Vorstellungsgespräch ist ein wichtiger Teil der Vorbereitung, den Sie in keinem Fall auslassen sollten. Zwar hilft es schon deutlich, wenn Sie Informationen zum Unternehmen, dessen Philosophie und Zielen sammeln, doch je konkreter Sie solche Informationen bereits im Vorfeld nutzen, um den Ernstfall zu trainieren, desto größer ist auch der Nutzen, den Sie daraus ziehen können.
- Es gibt Ihnen Selbstbewusstsein
Wenn Sie sich vorstellen können, was im Vorstellungsgespräch auf Sie zukommt, mit welchen Fragen Sie konfrontiert werden könnten und wie Sie bestmöglich darauf antworten, gehen Sie selbstbewusster in das Gespräch. Viele Bewerber haben vor allem mit der Unsicherheit und Nervosität zu kämpfen. Diese lässt sich durch Training des Vorstellungsgesprächs reduzieren. - Es zeigt Ihnen die Probleme
Wo hapert es noch? Was könnte besser sein und bei welchen Stellen sollte man sich noch eine gute Antwort überlegen? All diese Fragen und viele Punkte, die einem ansonsten vielleicht gar nicht bewusst geworden wären, lassen sich durch Training des Vorstellungsgesprächs beantworten. - Es steigert Ihre Chancen
Bewerbungsgespräche sind eine Herausforderung und für viele eine ungewohnte Situation. Je besser Sie sich vorbereiten, desto größer Ihre Erfolgschancen. Durch Vorstellungsgespräch Training wissen Sie, was auf Sie zukommt, haben die wichtigsten Aspekte schon geübt und können Ihr Wissen im Dialog mit dem Personaler abrufen.
Vorstellungsgespräch Training: Diese Punkte sollten Sie üben
Es lohnt sich das Vorstellungsgespräch zu trainieren, aber wie macht man das am besten? Hier gilt: Je mehr Sie sich in die tatsächliche Situation hineinversetzen, desto mehr können Sie für das spätere Gespräch daraus mitnehmen. Nehmen Sie sich ausreichend Zeit, bitten Sie Ihren Partner oder einen guten Freund, die Rolle des Personalers zu übernehmen und gehen Sie das vor Ihnen liegende Vorstellungsgespräch ruhig mehrmals komplett durch.
Die Wiederholungen werden Ihnen zusätzliche Sicherheit geben, wobei Sie jedoch darauf achten sollten, keine Antworten auf Fragen vollkommen auswendig zu lernen, weil dies im Jobinterview auffällt und einen verkrampften Eindruck hinterlässt. Es gibt allerdings einige Punkte, die Sie beim üben besonders beachten sollten.
Selbstpräsentation
Sie ist ein Klassiker in jedem Vorstellungsgespräch und wird Ihnen mit nahezu 100-prozentiger Wahrscheinlichkeit begegnen: Die Selbstpräsentation. Gerne wird sie eingeleitet durch Sätze wie „Erzählen Sie doch mal ein bisschen über sich…“ Dies sollte Sie nicht überraschen und kann im Vorfeld gut trainiert werden. Überlegen Sie sich wichtige Punkte, die für den Job und damit auch für den Personaler relevant sind und bereiten Sie sich darauf vor, Ihren bisherigen Werdegang in aussagekräftigen Sätzen wiederzugeben. Mehr dazu weiter unten im Artikel.
Körpersprache
Ihre Körpersprache während des Gesprächs verrät dem geschulten Auge des Personalers einiges. Glücklicherweise lässt sich aber auch das im Vorfeld gut üben, am besten mit Hilfe eines Partners oder eines großen Spiegels. Achten Sie darauf, wie Sie am Tisch sitzen, halten Sie Augenkontakt zu Ihrem Gesprächspartner und spielen Sie nicht nervös mit den Händen herum. Selbst wenn Sie nervös sind, wollen Sie einen sicheren Eindruck vermitteln und Ihr Gegenüber mit Ihrem Auftreten überzeugen.
Beispiele
Das Training des Vorstellungsgesprächs ist eine gute Gelegenheit, um sich für häufig gestellte Fragen entsprechende Beispiele zurechtzulegen. Das einfache Aufzählen von Talenten und Fähigkeiten reicht meist nicht aus, um einen Personaler ernsthaft zu beeindrucken. Wer hingegen an konkreten Situationen seines bisherigen Lebenslauf schildern kann, wie er seine Teamfähigkeit oder sein Durchsetzungsvermögen erfolgreich eingesetzt hat, zeigt nicht nur Professionalität, sondern bleibt auch im Gedächtnis.
Verabschiedung
Am Ende des Interviews ist die Erleichterung groß, doch einfach losstürmen ist nicht angebracht. Üben Sie daher auch, sich richtig von allen Anwesenden beim Vorstellungsgespräch zu verabschieden. Dazu gehört der freundliche Handschlag, während dem Sie Ihrem Gegenüber für seine Zeit und das nette Gespräch danken. Besonders gut ist es, an dieser Stelle noch einmal den Namen Ihres Gegenübers zu erwähnen, beispielsweise in Form von „Vielen Dank für Ihre Zeit und das spannende Gespräch, Herr Müller. Wie sehen die weiteren Schritte des Bewerbungsprozesses aus und wann darf ich mit einer Antwortet Ihrerseits rechnen?“
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Vorstellungsgespräch Training: Aufgaben und Übungen
Sie stehen vor einem wichtigen Jobinterview und wollen Ihren Traumjob sichern. Die Bewerbungsberater von Hesse/Schrader haben exklusiv für die Karrierebibel ein Online-Trainingsprogramm entwickelt.
Die Inhalte und Übungen bereiten Sie auf wichtige Fragen vor und zeigen, worauf es ankommt, um nach dem Vorstellungsgespräch die Zusage zu bekommen. Dann haben wir die passenden Aufgaben und Übungen für Ihr Vorstellungsgespräch Training. In den folgenden Abschnitten können Sie das Vorstellungsgespräch trainieren und vorbereiten:
Grundlagen: Die wichtigsten Fragen und Spielregeln
Die Hauptaufgabe im Vorstellungsgespräch: Sie müssen Personaler von sich und Ihrer Leistungsfähigkeit überzeugen. Leider ist das nicht so leicht und die Konkurrenz anderer Bewerber groß. Zu Beginn geht es im Vorstellungsgespräch Training um die Grundlagen und Spielregeln, um einen sympathischen, vertrauenswürdigen und überzeugenden Eindruck beim Personaler hinterlassen.
Im Jobinterview sprechen Sie über sich, Ihre Arbeit, Ihre Erfolge und auch Misserfolge. Dabei gibt es drei zentrale Fragen, die Sie beantworten müssen, um Personaler zu überzeugen und den Job zu bekommen:
- Erzählen Sie uns etwas über sich… Wer und wie sind Sie?
- Warum haben Sie sich bei uns beworben? Was motiviert, reizt Sie an dieser Aufgabe, diesem Job?
- Warum sollten wir Sie einstellen? Was könnte uns überzeugen?
Der Arbeitgeber möchte Sie kennenlernen und wissen, wie Sie ins Team, zu Aufgaben und Kunden passen. Letztlich beziehen sich alle weiteren Fragen im Vorstellungsgespräch darauf, warum der Personaler gerade Sie auswählen sollte.
Die KLP-Formel
Orientieren Sie sich bei der Vorbereitung an der KLP-Formel: Kompetenz, Leistungsmotivation und Persönlichkeit. Diese drei Aspekte sind die wichtigsten Weichensteller im Vorstellungsgespräch. Wer hier überzeugt, hat gute Chancen auf den Job:
- Kompetenz
Verfügt der Bewerber über die erforderlichen Qualifikationsmerkmale (Muss- und Kann-Qualifikationen)? - Leistungsmotivation
Ist er oder sie motiviert, Außerordentliches zu leisten? Gibt es eine hohe Identifikation mit der Arbeit und dem Unternehmen? - Persönlichkeit
Ist er oder sie uns sympathisch? Passt der Kandidat ins Team und Unternehmen? Kann man ihm oder ihr vertrauen?
Im Vorstellungsgespräch Training Argumente oder Beispiele finden, um diese Punkte im Interview zu untermauern. Da die Kompetenzen auch durch die schriftliche Bewerbung bereits bekannt sind, sind im Dialog die individuelle Motivation und der persönliche Eindruck umso wichtiger.
KBA-Formel: Aussagen auf den Punkt bringen
Was wollen Sie dem Personaler vermitteln? Zur Vorbereitung gehört Selbstreflexion und die ehrliche Frage: Wofür stehen Sie, was ist Ihre Stärke und Alleinstellungsmerkmal? Warum sollten ausgerechnet Sie die Zusage bekommen?
Darüber dürfen Sie nicht erst im Gespräch nachdenken. Überlegen Sie im Vorfeld und kondensieren Sie Ihre Erkenntnisse in verständliche, begreifbare und überzeugende Botschaften. Hierbei hilft die KBA-Formel: Kommunikationsziel formulieren, Botschaften entwickeln, Argumente finden. Sie müssen auf den Punkt bringen, was Ihre besten Kompetenzen für den Job sind und warum Sie perfekt zum Arbeitgeber passen.
- Kommunikationsziel finden
Im ersten Schritt entwickeln Sie ein Kommunikationsziel. Das bedeutet: Überlegen Sie, was Sie Ihrem Gegenüber von sich vermitteln wollen – womit Sie überzeugen können, damit der Arbeitgeber sich für Sie entscheidet. - Botschaften entwickeln
Aus Ihrem Kommunikationsziel müssen Sie klare und schnell zu verstehende Botschaften (drei bis maximal sechs) ableiten. Beziehen Sie sich dabei auf die oben genannte Kompetenz, Leistungsmotivation und Persönlichkeit. Auch Ihre Sozialkompetenz kann eine aussagekräftige Botschaft sein. - Argumente finden
Am Ende brauchen Sie immer glaubwürdige und überzeugende Argumente. Sonst bleiben Botschaften inhaltsleere Floskeln. Finden Sie Beispiele, Geschichten oder Anekdoten aus bisherigen Jobs oder Praktika. Welche Situationen in Ihrem (Berufs-)Leben verdeutlichen und belegen, was Sie von sich vermitteln wollen?
Übung zur KBA-Formel
Trainieren Sie gleich hier: Formulieren Sie für sich und bringen Sie die Botschaften auf den Punkt. Mehr als sechs Hauptsätze sollten es nicht sein. Klicken Sie einfach online im Browser und überschreiben Sie die Zeilen
Ein Beispiel für eine ausführliche Selbstdarstellung und Formulierung können Sie sich hier kostenlos herunterladen:
Botschaften und Kompetenzen, mit denen Sie überzeugen
Ihre Aufgabe im Vorstellungsgespräch ist Werbung in eigener Sache. Sie müssen Botschaften entwickeln, die sympathisch, überzeugend und glaubwürdig Ihre Kompetenz, hohe Leistungsmotivation und passende Persönlichkeit vermitteln und im Gedächtnis bleiben.
Denken Sie dabei immer aus Perspektive des Unternehmens. Konzentrieren Sie sich auf Stärken und Qualitäten, die der Arbeitgeber dringend benötigt. Wichtige Kompetenzbereiche können sein:
- Problemlösungskompetenzen
Analytisches, logisches, systematisches Denken und Handeln - Entscheidungsverhalten
Geistige Flexibilität, Originalität, Strategie- und Analysestärke - Soziale Kompetenzen
Kontakt- und Kommunikationsfähigkeit, Auftreten und Umgang, Repräsentationsfähigkeit und Konfliktverhalten - Strategische Kompetenzen
Unternehmerisches und vernetztes Denken und Handeln, organisatorische Fähigkeiten, Veränderungsprozesse initiieren und fördern, generelle Erfolgsorientierung - Führungskompetenzen
Führungsanspruch, Delegationsfähigkeit, Durchsetzungsvermögen, Kooperations- und Integrationsfähigkeit sowie Leistungsorientierung - Persönlichen Kompetenzen
Motivation und Antrieb, Ehrgeiz, Frustrationstoleranz und Durchhaltevermögen, Querdenken, Lernfähigkeit, Gewissenhaftigkeit und Verträglichkeit
Worauf Sie sich konzentrieren, hängt von der Position und den Erwartungen des Arbeitgebers ab. Lassen Sie sich dabei im Vorstellungsgespräch nicht nur ausfragen. Bringen Sie Ihre Botschaften proaktiv ein und zeigen Sie, was der Personaler unbedingt von Ihnen wissen muss.
Ablauf: Das kommt auf Sie zu
Jedes Vorstellungsgespräch ist anders und doch verlaufen sie immer nach einem typischen Schema. Genau betrachtet besteht der Ablauf aus bis zu zehn Gesprächsschwerpunkten:
- Begrüßung & Gesprächseinleitung (Smalltalk)
- Motivation zu Bewerbungs- & Berufswahl
- Ausbildungs- & beruflicher Hintergrund
- Persönlicher Hintergrund
- Gesundheitszustand, Einschränkungen
- Wissensstand, Test- & Prüfungsfragen
- Unternehmensvorstellung
- Arbeitskonditionen (Beginn, Dauer, Bezahlung)
- Rückfragen des Bewerbers
- Zusammenfassung, Abschluss & Verabschiedung
Im persönlichen Gespräch wollen Personaler mehr über Sie und Ihren Charakter erfahren. Dabei werden Sie genau unter die Lupe genommen: Aussehen, Auftreten, Manieren, sprachliches Ausdrucksvermögen und natürlich Ihre Antworten entscheiden, ob Sie sich gegen andere Bewerber durchsetzen können.
Vorstellungsgespräch Training: Häufige Fragen
Für ein vollständiges Bild stellen Personaler die unterschiedlichsten Fragen im Vorstellungsgespräch. Die gute Nachricht: Sie können sich bereits im Vorfeld darauf vorbereiten.
- Warum wollen Sie den Job wechseln?
- Was können Sie uns anzubieten?
- Was war/ist Ihre berufliche Aufgabe?
- Wie würden Sie Ihre Arbeitsweise beschreiben?
- Wie gehen Sie mit Misserfolgen um?
- Wie gehen Sie an neue Aufgaben heran?
- Was sind Ihre größten Stärken?
- Was sind Ihre größten Schwächen?
- Wie gehen Sie damit um?
- Welche Konflikte haben Sie schon im Job erlebt?
- Wie haben Sie die gelöst?
- Was haben Sie daraus gelernt?
- Wer hat Sie beeinflusst oder gefördert?
- Was wissen Sie über unser Unternehmen?
- Was wissen Sie über die anstehenden Aufgaben dieses Jobs?
- Wie haben Sie sich darauf vorbereitet?
- Welche Fragen haben Sie vermisst?
- Welche Fragen haben Sie an uns?
- Was würden Sie einen Bewerber an unserer Stelle fragen?
- Wie schätzen Sie das Gespräch bisher ein?
Keine dieser Fragen sollte Sie im Gespräch überraschen. Machen Sie sich kurze Notizen zu Ihren Antworten und nehmen Sie diese mit ins Gespräch. So wirken Ihre Antworten nicht auswendig gelernt und Sie mache einen professionelleren Eindruck.
Vorbereitung: Die perfekte Selbstpräsentation
Zentraler Punkt in jedem Vorstellungsgespräch ist die Selbstpräsentation. Sie stellen sich selbst vor und können sich als perfekter Kandidat für die freie Stelle positionieren. Startpunkt ist immer die eigene Ausgangsposition: Was haben Sie anzubieten? Was zeichnet Sie und Ihre Arbeit aus – und wie passt das zu Job und Arbeitgeber? Für den Aufbau können Sie sich an drei zentralen Punkten orientieren:
- Ich bin…
Kurze Vorstellung Ihrer Person mit den wichtigsten Informationen. Dazu zählt auch, welche Qualifikation oder Ausbildung Sie mitbringen. - Ich kann…
Nennen Sie bisherige Erfolge und besondere Leistungen. Auch zusätzliche Qualifikationen sind wichtig – immer belegt mit Beispielen. - Ich will…
Erklären Sie Ihre Motivation für die Stelle und die Ziele, die Sie im Unternehmen erreichen wollen. Benennen Sie den Mehrwert für den Arbeitgeber.
3×3-Formel für die Selbstpräsentation
Vielen Bewerbern fällt es schwer, über sich selbst zu sprechen. Die 3×3-Formel kann Ihnen helfen, die passenden Worte und Inhalte zu finden. Nutzen Sie für das Vorstellungsgespräch Training diese drei Leitfragen:
- Welche 3 Adjektive beschreiben mich beruflich am besten?
Beispiele: hilfsbereit, verlässlich, kontaktstark, redegewandt, zielstrebig, überlegt, planvoll, ausdauernd - Welche 3 Substantive präsentieren meine Werte und Arbeitsweise am besten?
Beispiele: Verantwortung, Disziplin, Ausdauer, Leistung, Planung, Umsetzung, Erfolg, Engelsgeduld, Spürsinn, Esprit - Welche 3 Verben beschreiben meine Wesenszüge am besten?
Beispiele: planen, machen, analysieren, entscheiden, durchziehen, organisieren, genießen
Diese Begriffe und Schlagworte verknüpfen Sie mit persönlichen (Erfolgs-)Geschichten aus Ihrem bisherigen Werdegang. Was anfangs noch nach Floskel-Begriffen klingt, entwickelt sich durch die 3×3-Formel zu einer persönlichen Präsentation.
Übung zur 3×3-Formel
Nehmen Sie sich fünf bis zehn Minuten Zeit und formulieren Sie jeweils drei Adjektive, Substantive und Verben, die Sie optimal beschreiben. Das können Sie wieder hier im Browser tun:
Vorbereitung auf das Unternehmen
Zum Vorstellungsgespräch Training gehört eine gründliche Vorbereitung auf das Unternehmen. Im Internet können Sie über die Homepage des Arbeitgebers oder Social-Media-Kanäle wichtige Informationen finden. Dieses Wissen ist gleich doppelt wichtig: Sie können im Interview genauer auf wichtige Aspekte eingehen und Sie können mögliche Fragen zum Unternehmen beantworten.
Spätestens bei der Frage: „Warum haben Sie sich ausgerechnet bei uns beworben?“ haben Sie Probleme, wenn Sie nichts zum Unternehmen wissen. Der Text der Stellenausschreibung liefert erste Anhaltspunkte, doch sollten Sie sich genauer informieren:
- Hauptsitz
- Branche(n)
- Tochterunternehmen / Beteiligungen
- Niederlassungen im In- und Ausland
- Produktpalette
- Zahl der Mitarbeiter im In- und Ausland
- Umsatz / Gewinn
- Geschäftsleitung
- Position im Markt, Marktanteile
- Mitbewerber im In- und Ausland
- Wirtschaftliche Entwicklung der vergangenen fünf Jahre
- Aktueller Aktienstand
- Entwicklungschancen
- Firmengeschichte
- Aktuelle Herausforderungen
Personenrecherche
Neben allgemeinen Informationen über das Unternehmen können Sie Informationen über den Gesprächspartner im Jobinterview zu finden. Steht in der Einladung zum Interview, wer das Gespräch führen wird, können Sie auf der Personalseite des Unternehmens oder beispielsweise bei Linkedin mehr erfahren. So wissen Sie bereits, mit wem Sie es zu tun haben. Vielleicht gibt es gemeinsame Interessen oder Hobbys, die sich für den Einstieg und Smalltalk eignen.
Spannend sind auch Einblicke in die Abteilung oder die allgemeine Stimmung zum Betrieb. Was sagen zum Beispiel ehemalige Arbeitnehmer, Azubis oder Praktikanten über den Arbeitgeber in Arbeitgeberbewertungsportalen wie Kununu, BizzWatch, Jobvoting oder Keltzen?
Vorbereitung auf richtiges Verhalten
Es wird oft übersehen, hat aber große Auswirkungen: Nicht nur Ihre Aussagen, sondern Ihr gesamtes Verhalten werden im Vorstellungsgespräch bewertet. Die besten Antworten bringen Sie dem Job nicht näher, wenn Ihr Auftreten nicht stimmt. Diese Punkte gehören deshalb zum Vorstellungsgespräch Training unbedingt dazu:
- Timing
Erscheinen Sie pünktlich. Auf keinen Fall zu spät, aber auch nicht viel zu früh. Sie wollen nicht zwei Stunden im Vorraum warten. Das wirkt ebenfalls schlecht organisiert oder gar verzweifelt. Kommen Sie kurz vor dem vereinbarten Termin, um ohne Stress das Gespräch zu beginnen. - Händedruck
Geben Sie allen Anwesenden die Hand – in hierarchischer Reihenfolge. Also Gastgeber zuerst, dann Chefs, dann Mitarbeiter. Ihr Händedruck sollte fest sein und nicht länger als jeweils drei Sekunden dauern. - Lächeln
Machen Sie stets ein freundliches und aufgeschlossenes Gesicht. Grüßen Sie alle mit einem Lächeln und behalten Sie den freundlichen Gesichtsausdruck im Gespräch bei. Eine allzu angespannte Mimik lässt Sie hart und unsympathisch wirken. - Namen
Stellen Sie sich selbst mit Vor- und Zunamen vor – unabhängig davon, dass die Anwesenden diesen bereits aus Ihrem Lebenslauf kennen. Merken Sie sich möglichst auch die Namen der wichtigsten Anwesenden und sprechen Sie diese damit an. Das wirkt nicht nur aufmerksam, sondern wesentlich verbindlicher. - Vorstellung
Stehen Sie auf, wenn sich Ihnen jemand nähert, um Sie zu begrüßen oder zum Gesprächsort zu bringen. Stellen Sie sich auch dieser Person kurz vor, es sei denn man spricht Sie gleich namentlich an. - Manieren
Zeigen Sie eine gute Kinderstube und Manieren. Warten Sie, bis man Ihnen einen Sitzplatz anbietet. Sagen Sie „Bitte“ und „Danke„. Setzen Sie sich aufrecht hin und stecken Sie die Hände nicht in die Hosentaschen. Was selbstverständlich klingt, wird immer wieder vergessen. - Smalltalk
Die ersten Minuten gehören dem Smalltalk: „Wie war Ihre Anreise?“ „Haben Sie gut hergefunden?“ „Gab es irgendwo Probleme im Vorfeld?“ Bleiben Sie dabei unbedingt positiv. Es geht um eine angenehme Atmosphäre. Meckern und beschweren Sie sich nicht, selbst wenn es einen Grund dazu gibt. Besser sind sachliche Komplimente („Tolles Gebäude, schöne Aussicht, sehr angenehmer Empfang…“)
Schwierige Situationen im Vorstellungsgespräch meistern
Sagen wir es, wie es ist: Im Vorstellungsgespräch läuft auch bei bester Vorbereitung nicht immer alles glatt. Fragen können verunsichern, Blackout kommen vor oder eine Antwort ist nicht so überzeugend, wie Sie dachten. Vielleicht sollen Sie sich auch zu einer Kündigung oder längeren Arbeitslosigkeit äußern und geraten ins Stocken.
Damit Sie darauf vorbereitet sind, sollten Sie solche Situationen bereits im Vorstellungsgespräch Training durchspielen. Folgende Tipps helfen weiter:
Ruhe bewahren
Die wohl unbeliebteste Frage im Vorstellungsgespräch ist die nach den eigenen Schwächen. Manche kommen ins Stottern und zögern, andere zählen nochmal Ihre Stärken auf, um so zu tun, als hätten sie die Frage falsch verstanden. Alles durchschaubar bis peinlich. Das Wichtigste bei schwierigen und unangenehmen Fragen ist: Ruhe bewahren und souverän bleiben. Lassen Sie sich nicht aus dem Konzept bringen.
Im Zweifel fragen Sie nach, warum diese Frage relevant für die ausgeschriebene Stelle ist. Sie dürfen sich auch einen kurzen Moment Bedenkzeit erbitten. So können Sie entscheiden, wie Sie darauf antworten und reagieren wollen.
Überraschung zugeben
Idealerweise sind Sie auf alle schwierigen Fragen vorbereitet und haben eine kurze Antwort parat. Falls Sie doch kalt erwischt werden, demonstrieren Sie Ihre Gelassenheit am besten, indem Sie Ihre Überraschung zugeben. Erzählen Sie keinen Unsinn, sondern erklären Sie offen, dass Ihnen spontan nichts Kluges einfällt. Das ist nicht brillant, aber ehrlich und sympathisch – und in jedem Fall besser, als sich Quatsch aus den Fingern zu saugen.
Körpersprache beherrschen
Höflichkeit, Freundlichkeit, Blickkontakt und Interesse tragen wesentlich dazu bei, die Sympathien Ihres Gegenübers zu gewinnen. Verlieren Sie aber beim Sprechen nie die Kontrolle über Ihre Körpersprache. Mimik und Gestik müssen zum Gesagten passen, sonst sind Sie nicht authentisch. Trainieren Sie vor dem Spiegel: keine hektischen Mikrogesten, Sprechtempo und Stimme beibehalten und freundlich lächeln.
Positiv bleiben
Die Grundregel bei heiklen Fragen: Bloß nicht provozieren lassen. Manche dieser Stressfragen sollen Sie unter Druck setzen, um Ihre Reaktion bei Stress zu beobachten. Ein Test für den späteren Job. Wittern Sie nicht hinter jeder Frage eine Falle. Der Vorwurf zum Beispiel, Sie hätten zu häufig gewechselt, kann ja auch wahr sein. In dem Fall versuchen Sie nicht, sich krampfhaft herauszureden.
Offenheit und das Einräumen von Schwächen oder Fehlern wirkt entwaffnender. Es sei denn, man greift Sie persönlich an. Dann ist eine Grenze überschritten – und Sie sollten sich genau überlegen, ob Sie nicht besser ein solches Vorstellungsgespräch abbrechen.
Nicht lästern
Auch wenn es verführerisch wäre, bei einer Kündigung die Schuld bei anderen – dem miesen Chef, mobbenden Kollegen – zu suchen, müssen Sie dem Impuls widerstehen. Reden Sie nicht schlecht über ehemalige Arbeitgeber oder Vorgesetzte. Selbst dann nicht, wenn Sie allen Grund dazu hätten. Es macht Sie zum Opfer Ihres Umfeldes und nachtragend.
Notlügen nutzen
Bei unzulässigen Fragen im Vorstellungsgespräch haben Sie ein Recht zur Notlüge. Darunter fallen private Fragen – etwa zu einer geplanten Schwangerschaft, zu Ihren finanziellen Verhältnissen oder politischen Interessen. Alles, was keinen direkten Bezug zu Arbeitsaufgaben und Arbeitsplatz hat, ist als Privatsphäre geschützt. Sie müssen gar nicht antworten oder dürfen sogar lügen. Nur eines dürfen Sie nie machen: patzig werden, beleidigt reagieren und die Professionalität verlieren.
Vorstellungsgespräch Training: Test
Fühlen Sie sich gut vorbereitet? Dann machen Sie zum Vorstellungsgespräch Training unseren abschließenden Test. Bei den Fragen können mehrere Antworten richtig sein – als zusätzliche Herausforderung sollten Sie nicht mehr als 10 Minuten für die Beantwortung brauchen. Viel Erfolg!
1. In welcher Rolle sollten Sie als Bewerber auftreten?
- Leistungsträger
- Macher
- Erfahrener Spezialist
- Unternehmer und Dienstleister
- Allround-Organisator
- Keine Antwort trifft zu
Antwort: a), b), c) und d)
2. Worauf wird neben Ihrer Erfahrung noch geachtet?
- Auf Zuverlässigkeit und Loyalität
- Auf Ausdauer und Durchhaltevermögen
- Auf den besonderen Beitrag, den Sie zu leisten versprechen
- Auf Lern- und Kooperationsbereitschaft
- Alles ist etwa gleich wichtig
Antwort: c) und d)
3. Worauf kommt es in der persönlichen Begegnung an?
- Dass Sie zeigen, was Sie alles können.
- Dass Sie von Ihren Erfahrungen berichten.
- Dass man Ihnen den Job zutraut.
- Dass Sie Ihre Vita auf den Punkt bringen.
- Dass Sie echt und glaubhaft wirken.
- Kann man so pauschal nicht sagen.
Antwort: b), c), d) und e)
4. Was sind die wichtigsten Weichensteller bei der Bewerberauswahl?
- Alter und Erfahrung
- Zuverlässigkeit, Loyalität, Integrität
- Wissen, Können und Zielorientierung
- Erfahrung und Motivation
- Glaubwürdigkeit
- Lernbereitschaft
- Keine Antwort trifft zu
Antwort: c), d), e) und f)
5. Welche Stichworte fassen die 3 wichtigsten Vorstellungsgesprächsfragen zusammen?
- Erfahrung, Verständnis, Mut
- Charakter, Wollen, Können
- Sympathie, Einfühlungsvermögen, Kommunikation
- Wissen, Können, Wollen
- Rationalität, Sensibilität, Spontanität
- Wahrheit, Authentizität, Zuverlässigkeit
Antwort: b)
6. Wofür steht die Abkürzung KBA?
- Kommunikations-Bereitschaft und Arbeitswillen
- Kompetenz, Bereitschaft, Arbeitsleistung
- Kommunikationsziel, Botschaften, Argumente
- Konzept, Berufsziel, Aufgabenbeschreibung
- Konzentrations-, Begabungs-, Arbeitsleistung
- Alles falsch
Antwort: c)
7. Warum sollten Sie zu Ihren Botschaften Beispiele bringen?
- Weil die Antworten so glaubwürdiger werden
- Weil die Antworten so mehr überzeugen
- Weil es mein Bewusstsein für das, was wichtig ist, schärft
- Weil die Antworten vom Personaler so besser verstanden werden
- Weil das Zeit spart
- Alle Lösungsvorschläge treffen zu
Antwort: a), b), c) und d)
8. Wenn Sie gefragt werden, was Ihnen im aktuellen Job besonders liegt, antworten Sie…
- Eigentlich fast alles
- Eigentlich nichts, drum bewerbe ich mich hier
- Vor allem das… und das… und das…
- Kann ich gar nicht sagen
- Kein Vorschlag trifft den Kern
Antwort: e)
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