Job-Matching: Funktion, Plattformen, Vor- und Nachteile

Unternehmen suchen geeignete Mitarbeiter, die ins Team passen; Bewerber wollen einen Job, der ihren Qualifikationen und Erwartungen entspricht – Job-Matching bringt beide Seiten zusammen. Durch Algorithmen und Filter soll die Passgenauigkeit optimiert und der Recruitingprozess besser werden. Wir erklären, wie Job-Matching funktioniert und welche Vorteile diese Form der Mitarbeiter- und Jobsuche bringt…

Jobmatching Personalauswahl Bewerber Personaler

Definition: Was ist Job-Matching?

Job-Matching ist eine moderne und innovative Form des E-Recruitings, bei der durch clevere Matching-Algorithmen Bewerber und Arbeitgeber zueinander finden, deren Profile und Erwartungen zusammenpassen. Das Prinzip funktioniert ähnlich dem einer Partnerbörse: Jobsuchende und Unternehmen erstellen Profile mit den wichtigsten Informationen – der Algorithmus filtert und sortiert die Profile als Vermittler.

Nach dem Job-Matcing erhalten Bewerber nur Jobangebote, die wirklich zu ihnen passen. Personaler wiederum müssen sich nicht durch unzählige Bewerbungen arbeiten, von denen ein Großteil nicht zu Stelle oder ins Team passt.

Unterschied zwischen Job-Matching und E-Recruiting

Job-Matching und E-Recruiting sind eng verbunden, aber es gibt Unterschiede: E-Recruiting umfasst den gesamten digitalen Prozess der Personalbeschaffung. Dazu zählen Jobbörsen, Unternehmenshomepages oder Online-Bewerbungen. Job-Matching dagegen ist nur eine Variante davon. Ausschlaggebendes Kriterium ist die Zuordnung durch einen Algorithmus.

Anzeige

Ablauf: Wie funktioniert Jobmatching?

Beim Job-Matching gibt es in der Regel vier Phasen, wie der Prozess abläuft. Unterschiede bestehen eher bei den Methoden zur Datenerhebung und dem jeweilige Algorithmus. Die vier Schritte beim Job-Matching im Detail:

1. Kandidatenprofil erstellen

Voraussetzung für das Jobmatching ist ein detailliertes Bewerberprofil. Das umfasst relevante Informationen zu:

Wichtig sind zudem Angaben zur Persönlichkeit, den Vorstellungen und Wünschen zu Arbeitsbedingungen, Arbeitszeiten, Gehalt und Karrierezielen. Die Datenerfassung erfolgt meist über Fragebögen oder Testverfahren. Je nach Anbieter müssen Sie die Fragen frei beantworten oder aus einer Vorauswahl passende Optionen wählen.

2. Jobprofil schreiben

Umgekehrt erstellen Arbeitgeber ein möglichst genaues Jobprofil. Darin werden alle entscheidenden Qualifikationen und gesuchten Fähigkeiten sowie mögliche Herausforderungen und eine konkrete Stellenbeschreibung erfasst. Wichtig ist ein genaues Bild der Anforderungen und Erwartungen des Unternehmens. Je sorgfältiger Arbeitgeber hierbei sind, desto treffender ist die spätere Auswahl der Kandidaten. Vergessen sollten Unternehmen nicht, zu erwähnen, welche Corporate Benefits oder Aufstiegsmöglichkeiten Sie Bewerbern bieten.

3. Vermittlung durch den Algorithmus

Im dritten Schritt findet das eigentliche Job-Matching statt: Der Algorithmus vergleicht die Profile und sucht nach Kompatibilität und Übereinstimmung. Dabei werden benötigte und vorhandene Fähigkeiten abgeglichen, Persönlichkeit und gewünschte Sozialkompetenzen zusammengeführt und mit den Anforderungen und Hard Skills kombiniert. Am Ende des komplexen Prozesses erhalten Kandidaten Jobvorschläge, die zu ihnen passen, die Unternehmen wiederum bekommen Kontakt zu Kandidaten, die ihren Vorstellungen entsprechen. Das Job-Matching-System ermittelt also perfekte Profilpaarungen.

4. Bewerbungsprozess und Vorstellungsgespräch

Der eigentliche Job-Matching-Prozess ist an dieser Stelle zwar abgeschlossen. Die Vermittlung durch den Algorithmus ist aber nur als Auftakt gedacht. Es sollte kein Ersatz für das persönliche Kennenlernen im Vorstellungsgespräch sein! Das Jobmatching erleichtert die Vorauswahl und erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Bewerber und Unternehmen zusammenpassen. Ob es wirklich passt und eine Zusammenarbeit zustande kommt, entscheiden Personaler im Gespräch und im Vergleich mehrerer Kandidaten.

Anzeige

Job-Matching Plattformen: Anbieter im Überblick

Sie können Job-Matching auf unterschiedlichen Plattformen – und in verschiedenen Varianten – nutzen. Manche Anbieter spezialisieren sich auf die Vermittlung per Algorithmus, andere Plattformen bieten den Service als zusätzliche Leistung an. Hier eine Übersicht der populärsten Job-Matching Plattformen:

Linkedin

Linkedin ist als Businessnetzwerk bekannt, bietet aber ebenfalls Job-Matching. Nutzer können ein umfangreiches und aktuelles Profil erstellen – mit allen relevanten beruflichen Informationen. Passend dazu können Sie sich Jobvorschläge anzeigen lassen. Das System sucht nach Arbeitgebern und Tätigkeiten, die zu Ihrem Qualifikationsprofil passen und den gewünschten Filtern entsprechen.

Jobmatch.me

Jobmatch.me ist ein Anbieter für Job Matching in der Logistik, Gastronomie, Pflege sowie im Gesundheitswesen und bei Lieferdiensten. Jobsuchende geben Informationen zu ihren Fähigkeiten und Berufserfahrung an, zudem erfolgt ein kurzer Persönlichkeitstest zu Werten und Einstellungen. Für Arbeitnehmer ist die Plattform kostenlos. Für Unternehmen fällt eine monatliche Gebühr an.

JobMatch.pro

JobMatch.pro ist eine Jobbörse, die durch künstliche Intelligenz Profile und Suchkriterien miteinander vergleicht und Paarungen bildet. Unternehmen können kostenlos mehrere Anzeigen schalten und von Kandidaten kontaktiert werden – wollen Arbeitgeber selbst den Kontakt herstellen, fallen Kosten an. Bei anderen Paketen besteht die Wahl: Monatliche Gebühren oder eine Provision bei erfolgreicher Vermittlung.

Skillary

Skillary bietet Job-Matching für die Bau- und Planungsbranche. Dazu zählen beispielsweise Architekten oder Ingenieure. Die Plattform wirbt damit, dass der Fragebogen mit den Architektur- und Ingenieurskammern entwickelt wurde. Jobsuchende erstellen ein kostenloses Profil und sehen passende Unternehmensprofile. Arbeitgeber zahlen auch hier eine monatliche Gebühr für das Profil.

Anzeige

Vor- und Nachteile von Job-Matching

Es gibt zahlreiche Bewerbungsformen und für Personaler verschiedene Möglichkeiten der Personalgewinnung. Warum sollten Sie sich ausgerechnet für das Job-Matching entscheiden? Dafür gibt es mehrere gute Gründe und Vorteile:

Jobmatching Vorteile

  • Effizienz

    Jobsuchende müssen sich nicht durch endlose Listen von unpassenden Jobangeboten klicken. Personaler erhalten nur Kandidatenvorschläge, die zur Position passen und infrage kommen. Die Vermittlung durch den Algorithmus ist effizient und spart Arbeit.

  • Erfolg

    Durch die Passgenauigkeit steigt die Wahrscheinlichkeit für Erfolg auf beiden Seiten: Arbeitgeber finden Angestellte, die alle Erwartungen erfüllen und das Team erfolgreich unterstützen; Mitarbeiter finden einen Traumjob, der alles mitbringt, was sie sich gewünscht haben.

  • Loyalität

    Der Abgleich von Qualifikationen, Anforderungen, Zielen und Erwartungen verspricht große Zufriedenheit in der Zusammenarbeit. Es entsteht große Loyalität und ein Arbeitsverhältnis auf lange Dauer.

Jobmatching Nachteile

Auf der anderen Seite kann Job-Matching einige Nachteile haben. Diese dürfen nicht ignoriert werden, sondern sollten in die Entscheidung für oder gegen die Nutzung einfließen:

  • Zu wenig Persönlichkeit

    Oft kritisiert wird, dass Charaktereigenschaften nicht (oder nicht ausreichend) bei der Auswahl berücksichtigt werden. So kommt es zu Job-Matches, bei denen ein Bewerber gar nicht ins Team oder zur Unternehmenskultur passt.

  • Keine Quereinsteiger

    Quereinsteiger haben beim Job-Matching keine Chance. Wer nicht die passende Ausbildung und den gewünschten Karriereweg mitbringt, findet keine Übereinstimmungen aus anderen Bereichen. Ein Wechsel der Branche oder ein beruflicher Neuanfang sind über die Methode kaum möglich.

  • Falsche Angaben

    Falsche Angaben – oder bewusst oder unbewusst – machen den gesamten Prozess zunichte. Die Zuordnungen passen nicht mehr und statt mehr Effizienz drohen Zeitverschwendung und Frust.


Was andere dazu gelesen haben

0 Kommentare
Wir freuen uns über Ihren Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

0 / 700