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Stärken-Schwächen-Analyse: Vorteile + Wie erstellen?

Ob bei der Berufswahl oder strategischen Ausrichtung eines Unternehmens: Menschen liegen mit der subjektiven Selbsteinschätzung nicht immer richtig. Eine Stärken-Schwächen-Analyse objektiviert das Selbstbild und beugt Fehleinschätzungen bzw. Selbstüberschätzung vor. Damit lassen sich ganz einfach echte Talente ebenso wie individuelle Handicaps erkennen. Und natürlich Verbesserungspotenziale nutzen! Wie Sie eine professionelle Stärken-Schwächen-Analyse erstellen…



Stärken-Schwächen-Analyse: Vorteile + Wie erstellen?

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Definition: Was ist eine Stärken-Schwächen-Analyse?

Eine Stärken-Schwächen-Analyse (auch: „Stärken und Schwächen Analyse“) dient dazu, die Defizite und Potenziale eines Menschen vergleichend zu identifizieren und die Stärken zu stärken bzw. die Schwächen zu minimieren.

Die Stärken-Schwächen-Analyse stammt ursprünglich aus der Unternehmensplanung und Betriebswirtschaft. Dort heißt sie heute auf Englisch SWOT-Analyse und hilft dabei, die Potenziale und Risiken einer Organisation oder eines Geschäftsmodells aufzudecken.

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Bedeutung: Was ist eine SWOT-Analyse?

Die SWOT-Analyse (auch: SWOT-Matrix) ist ein Instrument der Positionsbestimmung und strategischen Planung von Unternehmen. „SWOT“ ist ein Akronym und setzt sich aus den Anfangsbuchstaben der vier Dimensionen der Methode zusammen:

  1. Strengths (Stärken)
  2. Weaknesses (Schwächen)
  3. Opportunities (Chancen)
  4. Threats (Risiken)

SWOT Analyse Beispiel Stärken und Schwächen Analyse Unternehmensplanung Strategie

Bei dieser internen Stärken-Schwächen-Analyse werden der Ist-Zustand des Unternehmens sowie das Umfeld erfasst und zum Beispiel finanzielle, technologische, strukturelle, organisatorische, standortgebundene oder physische Mittel auf den Prüfstand gestellt. Ziel ist, daraus Maßnahmen abzuleiten, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Was vergleicht die Stärken-Schwächen-Analyse?

Zur Stärken-Schwächen-Analyse wird immer ein Vergleich herangezogen. Werden die Stärken und Schwächen eines Unternehmens untersucht, orientiert sich die Analyse entweder an den Wettbewerbern, an der Zeit oder an kritischen Erfolgsfaktoren. Beispiel:

  • Wettbewerber

    In welchen Bereichen sind die Marktbegleiter besser oder schlechter? Wer ist Marktführer und warum? Wobei hinkt das eigene Unternehmen hinterher und muss im Vergleich zum Branchenführer aufholen?

  • Zeit

    Wie hat sich das Unternehmen innerhalb eines bestimmten Zeitraums entwickelt? Konnten die Schwächen ausgeglichen und die Stärken gestärkt werden? Welche Ziele und Erfolge wurden erreicht?

  • Erfolgsfaktoren

    Was sind die kritischen Erfolgsfaktoren (KEF) des Unternehmens, die entweder die Qualität von Produkten, die Gewinnmaximierung oder Kommunikation hemmen bzw. steigern können?

Was sind häufige Anwendungsbereiche?

Stärken-Schwächen-Analysen finden in Unternehmen zahlreiche Anwendungsbereiche. Sie werden auf unterschiedlichen Ebenen und von verschiedenen Abteilungen als Marktanalyse-Tool, zur Strategieentwicklung sowie Personalauswahl oder Personalentwicklung eingesetzt.

Häufige Anlässe, um Stärken-Schwächen-Analysen erstellen zu lassen, sind:

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Wie kann ich eine Stärken-Schwächen-Analyse erstellen?

Wie macht man eine Stärken Schwächen Analyse? – Es gibt inzwischen einige Techniken und Tools, um eine Stärken-Schwächen-Analyse durchzuführen. Wir empfehlen dazu folgende einfache Methode:

1. Stärken identifizieren

Beginnen Sie mit der Analyse Ihrer Stärken, Talente oder Alleinstellungsmerkmale. Bei der Ermittlung sollten Sie möglichst alle Unternehmensbereiche bzw. Charaktereigenschaften tabellarisch erfassen und zum Beispiel nach „vorhanden“, „teilweise vorhanden“ und „nicht vorhanden“ unterscheiden. Wichtig ist, dabei ehrlich und realisisch zu bleiben.

2. Schwächen benennen

Für viele der unangenehme Teil. Ermitteln Sie potenzielle Schwachstellen und Defizite – persönliche oder unternehmenseigene. Achtung: Eine fehlende Stärke ist noch keine Schwäche! Vielmehr geht es darum, echte Schwachpunkte gegenüber Wettbewerbern und der Konkurrenz aufzudecken. Das können fehlende Sichtbarkeit, zu wenig Selbstmarketing oder auch Abhängigkeiten von anderen Faktoren sein. Die Schwächen können Sie ebenfalls in einer Tabelle und Skala auflisten und nach Bedeutung sortieren.

3. Stärken und Schwächen vergleichen

Stellen Sie nun die ermittelten Stärken und Schwächen einander gegenüber. Worin sind Sie schon jetzt anderen überlegen? Was ist ausbaufähig? Und woran sollten Sie unbedingt arbeiten, um Ihren Erfolg zu steigern? Es kann manchmal effektiver und zielführender sein, zuerst die Stärken zu stärken, als an den Schwächen zu laborieren. Beachten Sie aber bei der Ableitung einer Strategie, welche Faktoren auf tatsächlichen Fakten beruhen und welche auf einer subjektiven Einschätzung.

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Stärken-Schwächen-Analyse: Vorteile vs. Nachteile

Wie jede Methode hat auch der Stärken-Schwächen-Test spezifische Vor- und Nachteile. Diese stellen wir hier vor und einander gegenüber:

VORTEILE NACHTEILE
✚ Identifiziert Potenziale ✖ Hoher Aufwand
✚ Schneller Überblick ✖ Mögliche Datenmängel
✚ Verringert Komplexität ✖ Schneller Marktwandel
✚ Verstärkt Wachstum ✖ Manipulationsgefahr
✚ Priorisiert Strategien ✖ Wertlos ohne Umsetzung


Stärken-Schwächen-Analyse in der Bewerbung

Unternehmen sammeln für die SWOT-Analyse interne wie externe Informationen zu ihren Stärken und Schwächen bzw. Chancen und Risiken – und leiten daraus Strategien für die Zukunft ab. Dasselbe Verfahren können Sie bei Ihrer Bewerbung nutzen.

Wer zum Beispiel seinen künftigen Arbeitgeber überzeugen will, kann mithilfe einer Stärken und Schwächen Analyse vorab herausfinden, was die überzeugendsten Kompetenzen sind. Oder worin potenzielle Schwächen liegen, für die Sie entweder gute Antworten brauchen oder noch eine Fortbildung und Zusatzqualifikationen.

In diesem Fall macht die Stärken-Schwächen-Analyse rechtzeitig auf Schwachpunkte der Bewerbung aufmerksam und hilft dabei, geeignete Gegenmaßnahmen zu entwickeln, um die Bewerbungschancen in Zukunft zu steigern. Oder Sie entdecken sogar verborgene Talente!

Wie kann ich meine Stärken und Schwächen besser einschätzen?

Gerade als Berufseinsteigern fällt es häufig schwer, die persönlichen Stärken und sozialen Kompetenzen (Soft Skills) bzw. Qualifikationen (Hard Skills) realistisch einzuschätzen. Auch hierbei kann eine einfache Analyse der Stärken und Schwächen helfen – mithilfe von Fragen. Beispiele…

Stärken erkennen

  • Welche Tätigkeiten fallen mir leicht?
  • Worin bin ich richtig gut?
  • Welche Aufgaben haben mir schon in der Schule Spaß gemacht?
  • Womit hebe ich mich von anderen ab?
  • Wofür bekomme ich immer wieder Lob und Komplimente?
  • Welche Erfolge kann ich schon vorweisen?
  • Wie haben mir meine Talente dabei geholfen?
  • Wo kann ich mein Fachwissen gewinnbringend einsetzen?

Schwächen erkennen

  • Was fällt mir besonders schwer?
  • Wobei komme ich regelmäßig an Grenzen?
  • Welche Fähigkeiten würde ich gerne ausbauen?
  • Welche Misserfolge gab es?
  • Welchen Anteil hatte ich selbst daran?
  • Was würde ich gerne an mir ändern?
  • Was kritisieren oft an mir?
  • Welcher Charakterzug behindert mich?

Neben dieser ersten Selbsteinschätzung sollten Sie zusätzlich Freunde, Kollegen und Eltern oder Geschwister darum bitten, ein paar herausragende Stärken oder auffällige Schwächen zu nennen.

Sich mit seinen Schwachpunkten auseinander zu setzen, ist immer unangenehmer als die Stärken zu stärken. Doch genau darin liegt die Chance der Stärken-Schwächen-Analyse: Sie können nur über sich hinauswachsen, wenn Sie sich gut genug kennen und daraus entsprechende Schlüsse ziehen.

Stärken-Schwächen-Analyse Vorlage

Zur besseren Selbstanalyse der persönlichen Eigenschaften und Stärken können Sie zusätzlich unseren Fragebogen nutzen und sich kostenlos als PDF herunterladen:

Stärken-Schwächen-Analyse (PDF)


Wie nenne ich eine Schwäche im Vorstellungsgespräch?

Die Frage nach den Schwächen fällt in jedem zweiten Vorstellungsgespräch. Dabei ist sie weniger schlimm als viele denken: Kein Mensch hat nur positive Eigenschaften. Personaler möchten mit der Frage einen Blick hinter die Fassade werfen. Bei der Frage nach den Schwächen im Vorstellungsgespräch geht es also im Wesentlichen um Authentizität.

Statt Pseudo-Schwächen zu nennen („Ich bin oft perfektionistisch.“), hat sich schon viele Male folgende Strategie und 3-teilige Formel bewährt:

  1. Situation schildern
    „Deshalb neige ich zu…“ (Schwäche)
  2. Gegenmaßnahme nennen
    „Aus diesem Grund habe ich…“ (Aktion)
  3. Positive Entwicklung zeigen
    „Das hat dazu geführt, dass ich…“ (Veränderung)

Sie beweisen damit Ehrlichkeit, Selbstreflexion und den Lernwillen, sich bewusst und konstruktiv mit den eigenen Schwächen auseinanderzusetzen sowie daran zu arbeiten.

Stärken-Schwächen-Analyse Beispiele

Beispiel Präsentieren
„Ich habe Probleme damit, vor größerem Publikum zu sprechen. Ich bin dann oft nervös und fühle mich unwohl. Aber ich versuche das in den Griff zu bekommen. Deshalb habe ich einen Rednerkurs bei einem namhaften Coach belegt.“

Beispiel Durchsetzen
„Es fällt mir manchmal schwer, meine Meinung in einer großen Runde zu vertreten. Heute suche ich mir deswegen im Vorfeld Kollegen, die ich im 4-Augen-Gespräch überzeugen kann und die mich später unterstützen.“

Beispiel Konzentrieren
„Eine starke Geräuschkulisse wie im Großraumbüro macht mir Probleme. Deshalb habe ich mir Gegenschall-Kopfhörer gekauft. Den Tipp gab mir eine Kollegin: Damit habe ich das praktisch im Griff.“

Beispiel Organisieren
„Gelegentlich fällt es mir schwer, organisiert zu bleiben. Um den Überblick zu behalten, habe ich Timeboxing für mich entdeckt: Seit ich damit jeden Morgen den Tag plane und priorisiere, bin ich strukturierter und produktiver.“


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