Impertinent: Definition, Bedeutung + Was tun?

Impertinent ist nicht nur eine Marke von L’Oréal, sondern beschreibt zugleich ein ziemlich freches bis respektloses Verhalten. Das kann eine Beleidigung sein – muss es aber nicht. Beispiele für Impertinenz im Alltag und wie Sie damit umgehen sollten…

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Definition: Was bedeutet impertinent?

Impertinent (Substantiv: Impertinenz) beschreibt ein unhöfliches oder respektloses Verhalten oder eine freche und provozierende Bemerkung, die die Grenzen des guten Benehmens überschreitet. Impertinent sein bedeutet, das sich jemand formell unangemessen äußert oder benimmt.

Impertinenz (synonym: Frechheit, Unverschämtheit) stammt vom Lateinischen „impertinens“ und bedeutet übersetzt auf Deutsch so viel wie „nicht dazu gehörend“ oder „unangebracht“.

Bedeutung und Konnotationen

Impertinenz wird häufig als Charaktereigenschaft oder generelles Verhaltensmuster beschrieben. Entsprechende Menschen werden meist gemieden. Die Konnotation des Begriffs hängt jedoch stark vom Kontext ab: In manchen Situationen kann eine impertinente Bemerkung als mutig oder witzig empfunden werden. Motto: „Dreistigkeit siegt!“

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Was ist der Unterschied zwischen impertinent und respektlos?

Obwohl die Begriffe „impertinent“ und „respektlos“ oft synonym verwendet werden, gibt es feine Unterschiede: Respektlos bezieht sich allgemein auf das Fehlen von guten Manieren, während impertinent eine spezifischere Konnotation hat, die oft mit einer dreisten oder provokanten Haltung verbunden ist.

Impertinente Äußerungen zielen häufig darauf ab, eine andere Person zu provozieren oder eine Reaktion hervorzurufen. Dem Impertinenten ist die Wirkung seine Worte oder Taten durchaus bewusst.

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Ist impertinent eine Beleidigung?

Die Frage, ob impertinent eine Beleidigung ist, lässt sich nicht pauschal beantworten. Das hängt stark vom Kontext ab. Zwar hat der Begriff eine negative Bedeutung und weist in der Regel auf ein despektierliches Verhalten hin oder impliziert, dass jemand, die Grenzen der Höflichkeit überschreitet. Das Adjektiv kann in Ausnahmen aber ebenso Bewunderung ausdrücken.

Beispiele für impertinente Äußerungen

  1. Im beruflichen Umfeld
    Stellt ein Mitarbeiter während eines Meetings die Meinung seiner Vorgesetzten in einer respektlosen Weise infrage oder unterbricht Kollegen ständig, wird das als impertinent wahrgenommen.
  2. Im privaten Kontext
    Ein Gast macht bei einem Dinner-Abend permanent böse Witze und unhöfliche Bemerkungen über den Gastgeber oder stellt intime und zu persönliche Fragen.
  3. In der Schule
    Ein Schüler zeigt gegenüber dem Lehrer oder der Lehrerin keinerlei Respekt und setzt sich wiederholt über deren Autorität hinweg, dann ist das ebenfalls impertinent.

Impertinentes Verhalten in der Erziehung

In der Erziehung spielt Impertinenz häufig eine Rolle: Kinder und Jugendliche in der Pubertät, die sich impertinent verhalten, tun dies oft als Ausdruck ihrer Unabhängigkeit oder als Teil ihrer persönlichen Entwicklung. Es ist daher wichtig, impertinentes Verhalten nicht nur negativ zu bewerten, sondern gleichzeitig als Teil eines Lernprozesses zu verstehen.

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Arbeitsrecht: Ist Impertinenz ein Kündigungsgrund?

Im Arbeitsrecht gilt impertinentes Verhalten des Arbeitnehmers gegenüber Vorgesetzten, Kunden oder Kollegen als Kündigungsgrund. Je nach Schwere des Fehlverhaltens kann es nach vorheriger Abmahnung zu einer verhaltensbedingten Kündigung – teils sogar fristlosen Kündigung kommen.

Voraussetzungen für die Abmahnung und Kündigung sind nach § 626 BGB eine erhebliche Pflichtverletzung des Arbeitnehmers oder ein schwerer Vertrauensbruch, der Fortsetzung des Arbeitsverhältnisses für den Arbeitgeber unzumutbar macht. Dazu gehören zum Beispiel:

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Was tun bei Impertinenz?

Falls Sie in Ihrem Umfeld einem impertinenten Menschen begegnen haben Sie grundsätzlich zwei Optionen:

  1. Verhalten ansprechen

    Sprechen Sie die Person direkt darauf an, dass Sie sich durch die Äußerungen provoziert oder beleidigt fühlen und das nicht akzeptieren. Fordern Sie Ihr Gegenüber zu mehr Respekt und Höflichkeit auf. Es hat sich allerdings bewährt, das im 4-Augen-Gespräch zu tun, weil die meisten Menschen dann einsichtiger reagieren als auf großer Bühne.

  2. Grenzen setzen

    Sollte Ihr Appell ungehört verhallen, sollten Sie Ihrem Gegenüber klare Grenzen setzen: „Es reicht!“ Beschreiben Sie mögliche Konsequenzen (Kontaktabbruch, Rausschmiss, etc.) und setzen Sie diese auch durch – schon zur Abschreckung für andere.

Generell gilt: Gehen Sie selbst mit gutem Beispiel und Vorbild voran! Wer respektvolles Verhalten von anderen verlangt, sollte das selber vorleben. Ansonsten wirkt die Aufforderung auch ziemlich unglaubwürdig.


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