Was ist Frechheit?
Eine Frechheit ist ein respektloses und unangemessenes Verhalten, das eine Grenze überschreitet. Es ist eine unverschämte Handlung oder Äußerung, die dem Umfeld negativ auffällt. Die Beschreibung wird häufig für Kinder genutzt, die gegen Regeln verstoßen und sich unpassend benehmen. Doch auch Erwachsene neigen zu Frechheiten.
Bei einer Frechheit erlaubt sich jemand etwas, das ihm nicht zusteht. Das ärgert andere umso mehr, wenn sich diese regelkonform verhalten. Ein typisches Beispiel ist das Vordrängeln an einer Warteschlange, während alle anderen geduldig in der Reihe stehen.
Frechheit Synonym
Synonym zu Frechheit sind die Begriffe: Dreistigkeit, Unverschämtheit, Respektlosigkeit, Gemeinheit, Chuzpe oder Impertinenz. Im Englischen heißt es: impudence, impertinence oder effrontery.
Wer entscheidet, was frech ist?
Frechheiten verstoßen gegen keinerlei Gesetze, und es ist nicht immer eindeutig, was frech ist und was nicht. Ausgangspunkt für die Bewertung sind eigene Werte sowie das individuelle Selbstverständnis. Beeinflusst werden diese durch gesellschaftliche Normen. Bedeutet: Ihr moralischer Kompass entscheidet, wo eine Frechheit beginnt.
Viele empfinden es als frech, wenn älteren Menschen kein Respekt entgegengebracht wird. Ältere Personen einfach zu duzen oder im Bus keinen Sitzplatz anzubieten, verstößt gegen gesellschaftliche Erwartungen.
Nicht jede Frechheit wird negativ gewertet
Freches Verhalten im Allgemeinen gilt als negativ. In den meisten Fällen wollen wir eine solche Unverschämtheit nicht akzeptieren. Es gibt jedoch Ausnahmen: Manche Frechheit ist so dreist, dass wir denjenigen dafür schon wieder bewundern. Gerade, wenn das Verhalten niemandem (vor allem einem selbst) schadet, lässen wir solche Frechheiten gerne durchgehen. Auch bei Kindern wird manch freche Geste leichter mit einem Augenzwinkern abgetan: „Lausbub!“
Frechheit: Ursachen für das Verhalten
Bei Kindern ist Frechheit oft das Resultat von Trotz. Aber warum vergreifen sich Erwachsene im Ton oder verhalten sich unangemessen? Dafür kann es mehrere Ursachen geben:
- Abwertung
Unverschämtheiten und Respektlosigkeit können genutzt werden, um andere abzuwerten – gerade dann, wenn Betroffene sich selbst unterlegen fühlen. Motto: „Du brauchst dir nichts einzubilden, du kochst auch nur mit Wasser!“ Die Frechheit ist eine Form der Selbsterhöhung, weil man sich etwas herausnimmt, was einem eigentlich nicht zusteht. - Ahnungslosigkeit
Frechheit kann das Ergebnis purer Unwissenheit sein. Wer nicht weiß, wie er oder sie sich in einer bestimmten Situation verhalten sollte, kann frech wirken, ohne dies zu beabsichtigen. Bestes Beispiel hierfür ist ein Mangel an interkultureller Kompetenz. - Berechnung
Durch freches Verhalten kann man sich selbst einen Vorteil verschaffen. Die Frechheit ist dann reines Kalkül. Sie wird absichtlich eingesetzt, um Ziele zu erreichen oder die eigene Position zu verbessern. Das kann funktionieren, birgt aber das Risiko, dass andere die Manipulation hinter der Frechheit erkennen.
Sprüche und Zitate zur Frechheit
Zahlreiche berühmte Persönlichkeiten haben ihre Gedanken und Ansichten zur Frechheit geteilt. Hier eine kleine Übersicht derspannendsten und schönsten Sprüche und Zitate:
- „Ist dir noch nicht aufgefallen, wie viel Frechheit durch Unsicherheit zu erklären ist?“ (Kurt Tucholsky)
- „Die Jugend ist trotz ihrer Frechheiten schüchterner, das Greisenalter trotz seiner Würde frecher, als man glaubt.“ (Sigmund Graff)
- „Dem fehlte nie, der freche Laster übte, die Unverschämtheit, seine Tat zu leugnen.“ (William Shakespeare)
- „Eine freche Zunge macht keinen frommen Mann.“ (Sprichwort)
- „Wer immer verzeiht, der stärkt die Frechheit.“ (Lucius Caecilius Firmianus Lactantius)
- „Die einen werden durch großes Lob schamhaft, die anderen frech.“ (Friedrich Wilhelm Nietzsche)
- „Lass dich nicht unterkriegen. Sei frech und wild und wunderbar.“ (Astrid Lindgren)
Freches Verhalten: Wie reagieren?
Ob im Privatleben oder im Job: Sie werden stets mit Frechheiten konfrontiert werden. Doch wie sollten Sie darauf reagieren? Die meisten Menschen sind der Überzeugung: „Das lasse ich mir auf keinen Fall bieten und weise denjenigen in die Schranken!“ Studien zeigen jedoch, dass die meisten Menschen zusehen, missbilligend den Kopf schütteln und sonst gar nichts tun. Je frecher und unverschämter das Verhalten, desto passiver die Reaktion.
Experten erklären das mit Angst. Wer derart selbstsicher und offensichtlich gesellschaftliche Regeln bricht, wird sich bei Kommentaren und Hinweisen zu seinem Verhalten vermutlich heftig wehren. Das Risiko möchte kaum jemand eingehen. Effekt: Freches Verhalten wird zwar abgelehnt, aber durchgewunken. Dreistigkeit siegt.
3 Tipps für den Umgang mit Frechheiten
Sie wollen Frechheiten nicht stillschweigend akzeptieren, sondern etwas dagegen tun? Eine gute und wichtige Entscheidung, um das Verhalten zukünftig einzudämmen. Wer mit jeder Frechheit durchkommt, fühlt sich bestätigt und macht weiter – oder wird sogar noch dreister.
Aber was genau können Sie tun? Hier sind drei Tipps für den richtigen Umgang mit frechen Menschen:
-
Sprechen Sie das Fehlverhalten an
Im ersten Schritt sollten Sie nicht gleich Vorwürfe machen oder einen größeren Konflikt beginnen. Nicht jede Frechheit ist böswillige Absicht. Weisen Sie denjenigen vorsichtig auf sein Fehlverhalten hin, ohne direkt zum Angriff überzugehen. Zum Beispiel: „Entschuldigen Sie, vielleicht haben Sie nicht gesehen, dass wir alle hier warten. Das Ende der Schlange ist etwas weiter hinten.“
-
Suchen Sie sich Unterstützung
Es ist hilfreich und macht die Situation leichter, wenn Sie sich mit anderen Menschen zusammentun. Ob Kollege im Job oder andere Beteiligte in der Situation: Ist noch jemand vom frechen Verhalten genervt, können Sie die Situation gemeinsam klären. Das gemeinsame Auftreten verleiht Ihren Aussagen Nachdruck und nimmt die eigene Unsicherheit.
-
Zeigen Sie die Konsequenzen auf
Machen Sie deutlich, dass der Betroffene mit seinen Frechheiten nicht durchkommt. Zeigen Sie die Konsequenzen auf – die Sie (falls nötig) auch selbst herbeiführen können. Schon die Erinnerung an mögliche Folgen schreckt viele ab. Bringt der Hinweis nichts, sollten Sie Ihren Worten Taten folgen lassen. Im Job können Sie beispielsweise den Chef darauf aufmerksam machen. Ja, das ist „Petzen“ – anders geht es aber manchmal nicht.
Was andere dazu gelesen haben