Was macht den Amerikanischen Lebenslauf aus?
Ein Résumé ist der amerikanische Lebenslauf, ein maximal einseitiger, hochfokussierter One-Pager, der ausschließlich das zeigt, was für die Stelle relevant ist. Statt eines vollständigen Werdegangs stehen die wichtigsten Erfahrungen, Erfolge und messbaren Ergebnisse im Mittelpunkt. Der Aufbau ist antichronologisch, die aktuellste Position steht immer oben. Ein Foto, Angaben zu Alter, Familienstand, Herkunft oder Religion entfallen vollständig, da US-Arbeitgeber strenge Antidiskriminierungsregeln beachten müssen.
Formal folgt das Résumé klaren US-Standards: geschrieben wird in US-English, mit prägnanten Bulletpoints, aktiven Verben und einem deutlich selbstbewussteren Ton als im deutschsprachigen Raum. Jede Zeile soll Wirkung zeigen, mit Action Verbs, Zahlen und konkretem Impact. So entsteht ein überzeugender, moderner Lebenslauf, der in wenigen Sekunden das Wichtigste kommuniziert.
Wann brauchen Sie ein Résumé?
Ein amerikanisches Résumé wird benötigt, wenn…
- …Sie sich in den USA oder Kanada bewerben, egal ob Praktikum, Junior-Stelle oder Senior-Position.
- …ein internationales Unternehmen US-Strukturen, US-Recruiting oder US-Führungsteams hat.
- …in der Ausschreibung explizit steht: „Résumé“, „US-style resume“, „one-page resume“, „North American application“.
- …Sie ein Austauschprogramm, ein US-Stipendium oder einen akademischen Austausch im Business- oder Tech-Bereich anstreben.
Wenn unklar ist, welches Format gewünscht ist: Kurz bei HR nachfragen. Viele internationale Firmen akzeptieren sowohl CV als auch Résumé, bevorzugen aber den US-One-Pager für schnelle Screening-Prozesse.
Unterschiede: Resumé, Curriculum Vitae, Lebenslauf
Deutscher Lebenslauf, britischer CV und amerikanisches Résumé verfolgen zwar das gleiche Ziel – Qualifikationen übersichtlich darzustellen – unterscheiden sich jedoch deutlich in Aufbau, Umfang und Anspruch. Während der deutsche Lebenslauf möglichst vollständig sein soll, verlangt der britische CV eine klare Auswahl relevanter Stationen.
Das amerikanische Résumé geht noch einen Schritt weiter und konzentriert sich fast ausschließlich auf messbare Ergebnisse und berufliche Wirkung. Die Unterschiede im Überblick:
- Sprache: Englisch (amerikanisch)
- Länge: 1 Seite
- Ziel: Kurz, wirkungsstark, mit Fokus auf Erfolge, KPIs und Impact
- Persönliche Daten: Nur Kontaktinformationen – keine persönlichen Angaben oder Fotos
- Unterschrift/Datum: Nein
- Zeugnisse/Referenzen: Referenzen empfohlen (Name + Kontaktdaten)
- Layout: Dynamisch, teils visuell
- Fokus: Leistung, Resultate, messbare Wirkung
- Typisch für: USA, Kanada, Australien
- Sprache: Englisch (britisch)
- Länge: 1-2, maximal 3 Seiten
- Ziel: Auswahl relevanter Stationen für die ausgeschriebene Stelle
- Persönliche Daten: Nur Name, Adresse, Telefon, E-Mail – ohne Foto oder sensitive Angaben
- Unterschrift/Datum: Nicht erforderlich
- Zeugnisse/Referenzen: Optional, oft „References available on request“
- Layout: Sachlich, übersichtlich
- Fokus: Relevanz und Prägnanz
- Typisch für: Großbritannien, EU
- Sprache: Deutsch
- Länge: 1-3 Seiten
- Ziel: Vollständige, lückenlose Darstellung von Ausbildung und Berufserfahrung
- Persönliche Daten: Name, Geburtsdatum, Familienstand, Anschrift, Foto oft üblich
- Unterschrift/Datum: Ja
- Zeugnisse/Referenzen: Arbeitszeugnisse, Zertifikate
- Layout: Tabellarisch, formal
- Fokus: Vollständigkeit, Chronologie
- Typisch für: DACH-Raum
🇺🇸 Résumé (USA/Kanada)
🇬🇧 Curriculum Vitae (UK/EU)
🇩🇪 Deutscher Lebenslauf
Kurz gesagt: Der deutsche Lebenslauf legt Wert auf Vollständigkeit, der britische CV auf relevante Auswahl und das amerikanische Résumé auf maximale Wirkung in minimalem Platz.
Résumé Muster: Vorlage amerikanischer Lebenslauf
Überdies können Sie sich hier noch ein Muster für ein typisches Résumé als Word-Vorlage kostenlos herunterladen.
Aufbau des amerikanischen Lebenslaufs (Résumé)
Der amerikanische Lebenslauf ist ein maximal einseitiger One-Pager, der nur die wirklich relevanten Erfahrungen und Erfolge zeigt. Alles, was nicht eindeutig zur Stelle passt, wird weggelassen. Im Zentrum stehen messbare Resultate, klare Bulletpoints und eine selbstbewusste Wirkung.
Bevor es in den Aufbau geht, hier die wichtigsten Grundregeln:
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Kein Foto
Der amerikanische Lebenslauf enthält kein Bewerbungsfoto, um Chancengleichheit zu garantieren und (Rassen-)Diskriminierung zu vermeiden.
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Keine persönlichen Angaben
Angaben zum Alter, Geschlecht, Familienstand oder zur Religion sind im Resume ebenfalls tabu. Gleicher Grund: Eine mögliche Diskriminierung soll verhindert werden.
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Keine Unterschrift
Auch das ist ein wichtiger Unterschied zu Deutschland: Der amerikanische Lebenslauf (=Resume) wird weder mit einem Datum versehen noch persönlich unterschrieben.
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Referenzen angeben
Was bei uns das Arbeitszeugnis ist, sind bei den Amerikanern die Referenzen. Mindestens zwei Fürsprecher sollten Bewerber nennen, die die Eignung bestätigen. Machen Sie zudem vollständige Angaben zum Referenzgeber, damit dieser kontaktiert werden kann.
Amerikanischer Lebenslauf: Die Struktur im Überblick
Der amerikanische Lebenslauf wird mit den bereits genannten Begriffen „Resume“ oder „Personal Resume“ überschrieben. Er kann auch direkt mit den „Personal Details“ beginnen, was dann dem knappen Platz geschuldet ist. Aufbau und Struktur des amerikanischen Lebenslaufs folgen diesem Muster:
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Contact Information
Name, Adresse, Telefonnummer und E-Mail-Adresse – mehr müssen Sie bei diesen Punkt nicht angeben. Achten Sie darauf, Ihren Namen in der ersten Zeile und die restlichen Daten darunter einzutragen sowie alle Umlaute auszuschreiben – „ae“ oder „oe“ statt „ä“ und „ö“.
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Summary/Personal Profile
Dieser Punkt ist nicht zwingend notwendig, kommt aber gut an. Hier beschreiben Sie sich und Ihre Persönlichkeit in zwei bis drei knappen Sätzen. Schreiben Sie auf keinen Fall einen Roman. Sie haben ja nur eine Seite Platz!
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Objective (optional)
Hier formulieren Sie klar und eindeutig, welchen Job und welche Stelle Sie im Unternehmen anstreben. Da dieser Part dem Karriereziel dient, sollten Sie hierin Ihre Motivation herausarbeiten.
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Professional/Work Experience
Im Deutschen heißt dieser Abschnitt: Beruflicher Werdegang. Hier geben Sie relevante Berufserfahrungen an. Erwähnen Sie Firmenname, Standort, Zeitraum und Position im Unternehmen. Dazu ergänzen Sie kurz bisherige und wichtige Erfolge, die Sie qualifizieren. Im Resume reichen hierfür meist zwei bis drei bisherige Jobs. Mögliche Lücken im Lebenslauf spielen keine Rolle.
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Education
In diesem Abschnitt thematisieren Sie kurz Ihren Bildungsweg – ebenfalls in anti-chronologischer Reihenfolge. Fort- und Weiterbildungen („Advanced Training“) sollten separat mit der jeweiligen Qualifikation genannt werden.
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Skills
Dieser Punkt umfasst Ihre Sprachkenntnisse oder Ihre IT-Kenntnisse. Wer über weitere, wichtige Fähigkeiten und Qualifikationen verfügt, sollte sie an dieser Stelle nennen.
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Additional Information (optional)
Wie der deutsche enthält auch der amerikanische Lebenslauf einen Hauch Privates: Erwähnen Sie im letzten Abschnitt aber nur Interessen, Ehrenämter und Hobbys, die ansatzweise für den Job relevant sein könnten und idealerweise Ihre Teamfähigkeit oder Führungsqualitäten bekräftigen.
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References
Mindestens 2 Referenzen sind in den USA Standard. Hier wird angegeben: Name, Position/Arbeitgeber, seriöse E-Mail-Adresse, internationale Telefonnummer. Oder als Minimalform:“References available upon request.“ Dabei immer vorher nachfragen, ob die Person oder der Arbeitgeber damit einverstanden ist.
Sie merken schon: Das alles kann den Rahmen einer DIN-A4-Seite schnell sprengen. Deshalb lautet die wichtigste Regel für den amerikanischen Lebenslauf: „Reduce to the max“ – auswählen, aussortieren, kürzen! Nur das Wesentlichste hat hier Platz, der Rest fliegt gnadenlos raus.
Auch wird das Resume zwingend jedes Mal individuell auf die jeweilige Position zugeschnitten. Massenschreiben und kopierte Resumes sind ein Bewerbungskiller. Der Personaler muss das Gefühl haben, dass der amerikanische Lebenslauf extra und nur für diesen Job geschrieben wurde.
Wichtige Vokabeln für das Resume
Durch seine kompakte Form wirkt das Resume zwangsläufig plakativ und holzschnittartig. Für ausschweifende Formulierungen und schmückende Sätze ist kein Platz. Stattdessen werden Sie sich in den einzelnen Punkten auf Schlagwörter und markante Formulierungen konzentrieren müssen.
Gut so: Das wirkt zugleich selbstbewusst, zeugt von Enthusiasmus und Macher-Qualitäten. Genau das suchen amerikanische Personalentscheider. Bloß nicht betteln oder bescheiden bleiben! Bei der Jobsuche in den USA gilt: klotzen, nicht kleckern!
Bewerbung: Deutsch – Englisch
Deutsch |
Englisch |
| Anschreiben | Cover Letter |
| Bewerbung | Job Application |
| Lebenslauf | Resume/Curriculum Vitae |
| Personendaten | Personal Details |
| Karriereziel | Career Objective |
| Persönliches Profil | Personal Profile |
| Werdegang | Professional/Work Experience |
| Akademische Bildung | Academic Education |
| Fachausbildung | Professional Training |
| Hobbys/Ehrenamt | Activities/Engagement |
| Referenzen | References |
| Arbeitgeber | Employer |
| Arbeitnehmer | Employee |
| Unternehmen | Company |
| Beschäftigungszeit | Period of Employment |
Rechtschreib- oder Grammatikfehler sind natürlich auch bei US-Personalern unbeliebt. Wer sich im Englischen nicht sattelfest fühlt, sollte sein Resume lieber noch von einem Muttersprachler Korrektur lesen lassen.
Häufige Fehler im amerikanischen Lebenslauf
Nicht-Muttersprachler machen beim Schreiben von englischen Texten immer wieder typische Fehler. Hier einige der häufigsten Patzer, die Sie in Ihrer Bewerbung vermeiden sollten:
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Komma falsch setzen
Im Englischen wird vor „that“ kein Komma gesetzt. Beispiel: Please note that only minor changes are listed in this section.
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Since und for verwechseln
Beide Wörter werden im Deutschen mit „seit“ übersetzt. Allerdings wird „since“ für einen konkreten Zeitpunkt benutzt, während man „for“ verwendet, wenn es sich um einen Zeitraum handelt. Beispiel: „I’ve been working in USA since 2026.“ – „I’ve been working in US for three years.“
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Study und studies verwechseln
„Study“ bezeichnet das Arbeitszimmer. Mit „studies“ ist das Studium gemeint. Beispiel: „I focused on English studies.“
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In/with regards to statt in/with regard to
„Regards“ – das sind die Grüße. Meinen Sie „im Bezug auf“ sollten Sie „in/with regard to“ schreiben. Beispiel: „There are many uncertainties in regard to protection.“
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Noten falsch bezeichnen
Gute Noten machen den amerikanischen Lebenslauf aussagekräftig – diese heißen jedoch nicht „notes“, sondern „marks“ oder „grades“. Beispiel: „My grades in maths are excellent.“
Mehr Ratgeber zur Bewerbung im englischen Ausland
- Lebenslauf auf Englisch: Vorlage + Tipps für den CV
- Curriculum Vitae (CV): Bedeutung, Beispiel + Vorlage
- Bewerbung auf Englisch: Aufbau, Muster + Formulierungen
- Vorstellungsgespräch auf Englisch: Vorbereitung, 13 Fragen, Tipps
