Aushilfslehrer werden: Steckbrief
Das Wichtigste zum Berufsbild Aushilfslehrer (m/w/d) im Steckbrief auf einen Blick:
Jobprofil |
Infos |
| Zugang | Meist Lehramtsstudium + Vorbereitungsdienst (Referendariat), Quereinstieg je nach Bundesland |
| Dauer | 5-6 Jahre (inkl. Master & Referendariat) |
| Ø Gehalt | 4.391 Euro |
| Jobs | Grundschulen, weiterführende Schulen, Berufsschulen, Privatschulen |
| Anforderungen | Pädagogisches Geschick, Flexibilität, Empathie, Geduld, Stressresistenz, Konfliktfähigkeit |
| Ähnliche Berufe | Bildungsreferent/in, Dozent/in, Erziehungswissenschaftler/in, Sozialpädagog/in, Sozialarbeiter/in, Erzieher/in |
Warum sollte ich Aushilfslehrerin / Aushilfslehrer werden?
Wer gerne mit Kindern und Jugendlichen arbeitet und kurzfristig einspringen möchte, findet hier einen sinnstiftenden, abwechslungsreichen Beruf. Besonders für Lehramtsstudierende, Quereinsteiger oder Menschen in Übergangsphasen ist die Tätigkeit eine gute Chance, Praxiserfahrung zu sammeln oder sich neu zu orientieren.
Aushilfslehrerin / Aushilfslehrer Stellenangebote
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Aushilfslehrer / Aushilfslehrerin Aufgaben
Aushilfslehrer übernehmen wichtige Aufgaben, wenn reguläre Lehrkräfte ausfallen – sei es durch Krankheit, Mutterschutz oder andere Gründe. Sie sorgen dafür, dass der Schulbetrieb weiterläuft und Schülerinnen und Schüler keinen Lernstoff verpassen. Dabei ist nicht nur Flexibilität gefragt, sondern auch pädagogisches Geschick, Organisationstalent und Belastbarkeit.
Je nach Einsatzschule, Fach und Dauer der Vertretung ist der Aufgabenbereich sehr unterschiedlich. Aushilfslehrer springen entweder kurzfristig ein oder übernehmen über mehrere Monate hinweg Klassenverantwortung – inklusive Korrekturen, Elterngesprächen und Zeugniserstellung.
Die 5 wichtigsten Aufgaben als Aushilfslehrkraft
- Unterricht durchführen – auf Basis vorhandener Materialien oder selbst vorbereiteter Stunden
- Fachinhalte vermitteln – altersgerecht, verständlich und didaktisch fundiert
- Lernstand der Schüler erfassen – ggf. mündliche oder schriftliche Leistungen bewerten
- Schüler betreuen und begleiten – auch bei Konflikten, Gruppenarbeiten oder Projekten
- Kollegium unterstützen – z.B. bei Aufsichten, Vertretungsplänen oder Schulaktionen
Arbeitszeiten für Aushilfslehrerinnen und Aushilfslehrer
Die Arbeitszeiten richten sich nach dem jeweiligen Deputat und der Schulform. In der Regel unterrichten Aushilfslehrer zwischen 10 und 28 Stunden pro Woche.
Hinzu kommen die Vor- und Nachbereitung des Unterrichts, Korrekturen oder Gespräche mit Eltern und Kollegen. Besonders bei längeren Einsätzen entspricht der Aufwand dem regulärer Lehrkräfte – jedoch ohne langfristige Planbarkeit oder Verbeamtung.
Aushilfslehrer Ausbildung
Examinierte Lehrer verfügen über ein Hochschulstudium, das mit dem 1. Staatsexamen abschließt. Darauf folgt ein Referendariat, an dessen Ende das 2. Staatsexamen steht. Nach einer Übergangszeit haben Lehrer Aussicht auf die endgültige Verbeamtung.
Idealerweise verfügen auch Aushilfslehrer über diese Ausbildung. Die Realität zeigt jedoch ein anderes Bild, da seit Jahren wachsender Fachkräftemangel an Schulen herrscht. Immer häufiger bringen Aushilfslehrer andere Ausbildungen und Voraussetzungen mit. Hinzu kommt, dass Schulpolitik in Deutschland Ländersache ist.
Voraussetzungen für Aushilfslehrer
Bundesweit einheitlich geregelt sind die Zugangsvoraussetzungen nicht. Aber sie ähneln sich. In Berlin kommen als Vertretungslehrer nach offiziellen Angaben diese Gruppen in Betracht:
- Lehrkräfte mit 1. und 2. Staatsprüfung für ein Lehramt
- Lehrkräfte mit 1. Staatsprüfung für ein Lehramt
- Lehrkräfte im Ruhestand oder in Rente
- Hochschul- und Fachhochschulabsolventen
- Studierende
Aber: Die Entscheidung liegt letztlich bei den einzelnen Schulleitungen. Sie führen die Auswahlverfahren durch und wählen Kandidaten aus. Vorstellbar ist auch, dass Quereinsteiger ohne jedes Studium genommen werden.
Voraussetzungen in NRW
Hier ist die Liste der potenziellen Kandidaten noch etwas länger. Bevorzugt werden laut nordrhein-westfälischem Bildungsministerium…
- Lehrkräfte ohne Dauerbeschäftigung im Schuldienst
- Lehrkräfte in der Beurlaubung
- Pensionäre nach dem Ausscheiden aus dem Schuldienst
Jedoch haben auch Kandidaten ohne Lehramtsausbildung oder komplett ohne Studium Chancen, wenn der Markt diese Wunschkandidaten nicht hergibt. Laut Bildungsministerium kommen auch folgende Bewerber als Aushilfslehrer infrage:
- Hochschulabsolventen mit lehramtsbezogenem Abschluss
- Studenten (insbesondere für ein Lehramtsstudium)
- Hochschulabsolventen ohne lehramtsbezogenen Abschluss
- Personen mit abgeschlossener Berufsausbildung ohne Lehramtsbefähigung
- Nebenberuflich tätige Personen ohne Lehramtsbefähigung
Vor allem die letzten beiden Punkte zeigen: Quereinsteiger benötigen in Nordrhein-Westfalen kein Studium, um Aushilfslehrer zu werden. Aber alle diese Gruppen müssen „für den Schuldienst geeignet“ sein. Das ist Auslegungssache und wird von Schulleitungen und Schulaufsichtsbehörden entschieden.
Voraussetzungen in anderen Bundesländern
Auch in Baden-Württemberg können „Personen ohne Lehramtsausbildung nachrangig für entsprechende Tätigkeiten berücksichtigt werden, wenn keine Bewerberinnen und Bewerber mit Lehramtsausbildung zur Verfügung stehen.“ In Sachsen kommen laut Kultusstaatsministerium diese Gruppen als Vertretungslehrer in Betracht:
- Arbeitssuchende Lehrkräfte
- Absolventen der Lehramtsstudiengänge, die den Zeitraum zwischen ihrem Universitätsabschluss und dem Beginn des Vorbereitungsdienstes überbrücken möchten
- Altersbedingt aus dem aktiven Schuldienst ausgeschiedene Lehrkräfte
- Beurlaubte Lehrkräfte
- Bewerber ohne Lehrbefähigung mit einem anderen geeigneten Hochschulabschluss für eine lehrende Tätigkeit an der Schule (zum Beispiel Diplommathematiker, Informatiker, Musiker und andere)
Für alle interessierten Quereinsteiger gilt: Machen Sie sich zunächst ein Bild über die speziellen Anforderungen in Ihrem (Wunsch-)Bundesland.
Aushilfslehrer: Anforderungen + Voraussetzungen
Der Weg zum Aushilfslehrer ist nicht bundeseinheitlich geregelt – und genau das macht das Berufsbild so vielfältig. Während klassische Lehrkräfte ein Lehramtsstudium samt Referendariat vorweisen müssen, reicht für Aushilfslehrer oft ein anderer Werdegang. Je nach Bundesland und Schulform kommen auch Akademiker ohne pädagogische Ausbildung oder Studierende zum Einsatz.
Wichtiger als das formale Studium sind häufig persönliche Eignung, Verantwortungsbewusstsein und pädagogisches Geschick. Wer gut erklären kann, Freude am Umgang mit jungen Menschen hat und sich im Schulalltag durchsetzt, bringt gute Voraussetzungen mit. Allgemein gilt:
Anforderungen |
Details |
| Schulabschluss | Abitur oder Studium (pädagogisch oder fachlich) |
| Soft Skills | Empathie, Kommunikationsfähigkeit, Geduld, Verantwortungsbewusstsein, Selbstreflexion, Begeisterungsfähigkeit |
| Pluspunkte | Praktika an Schulen, Erfahrung mit Kindern / Jugendlichen, Nachhilfe, erweitertes Führungszeugnis |
| Quereinstieg? | Ja |
Wer als Aushilfslehrer arbeitet, sollte flexibel sein, sich schnell auf neue Klassen einstellen und keine Scheu vor unbekannten Situationen haben. Der Schulalltag verlangt Fingerspitzengefühl, klare Kommunikation und oft auch starke Nerven – besonders bei kurzfristigen Einsätzen oder heterogenen Lerngruppen.
Aushilfslehrerin / Aushilfslehrer Gehalt
Allgemeine Aussagen zum Gehalt eines Aushilfslehrers sind schwierig. Der Verdienst hängt von verschiedenen Faktoren ab:
- Bundesland
- Schulform
- Qualifikation
- Anzahl der Stunden
Meist liegt das Gehalt für Aushilfslehrer aber unter dem Niveau von Dauerbeschäftigten. Typisch sind die Entgeltgruppen 11 bis 13. Entgeltgruppe 11 gilt für Grund-, Haupt-, Real-, Sekundar- und Gesamtschulen, 13 an Gymnasien und Berufskollegs.
Die Gehälter von Ausbildungslehrern steigen mit der Berufserfahrung von Stufe 1 (ohne) bis Stufe 3 (mehrjährige Erfahrung).
Gehaltstabelle: Wie viel verdient man?
Die Angaben zum Gehalt zeigen das mögliche Brutto-Monatsgehalt:
| Perspektiven | Gehalt |
| Einstiegsgehalt | 3.650 Euro |
| Durchschnittsgehalt | 4.508 Euro |
| Spitzengehalt | 5.158 Euro |
Tipp für alle Aushilfslehrer: Lassen Sie sich das Weihnachtsgeld nicht entgehen! Einen Anspruch haben Sie unter Umständen, wenn Sie zum 1. Dezember beschäftigt sind.
Ob und wie viel Weihnachtsgeld Sie erhalten, ist je nach Bundesland und Tarifvertrag unterschiedlich. Informieren Sie sich, wenn Ihr Vertrag als Vertretungslehrer den 1. Dezember mit einschließt.
Karriere als Aushilfslehrer / Aushilfslehrerin
Aushilfslehrer haben sehr gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt – vor allem durch den akuten Lehrermangel. In nahezu allen Bundesländern fehlt pädagogisches Personal, sodass auch Quereinsteiger und Personen ohne klassische Lehramtsausbildung zum Einsatz kommen. Besonders in Grund- und Förderschulen sowie in ländlichen Regionen sind Vertretungskräfte gefragt.
Viele Aushilfslehrer starten über befristete Verträge, springen bei Krankheitsfällen ein oder überbrücken Personalengpässe. Wer sich bewährt, kann oftmals dauerhaft als Vertretungslehrer tätig werden – oder mit Zusatzqualifikationen langfristig den Weg in den regulären Schuldienst einschlagen.
Wo gibt es Jobs für Aushilfslehrer?
Aushilfslehrkräfte werden vorrangig von öffentlichen Schulen angestellt. Weitere Einsatzorte sind:
- Grundschulen, Hauptschulen, Realschulen, Gymnasien
- Berufskollegs, Förderschulen, Gesamtschulen
- Privatschulen und Internate
- Volkshochschulen und Bildungseinrichtungen
- Nachhilfeinstitute oder Online-Plattformen
Auch Tätigkeiten außerhalb des regulären Unterrichts sind denkbar – etwa in Schulprojekten, Hausaufgabenbetreuung, Sprachförderung oder Ferienprogrammen.
Vorteile als Aushilfslehrer
Studenten oder Absolventen überbrücken die Zeit zwischen Uni-Abschluss und Beginn des Referendariats, sammeln Erfahrungen und verdienen Geld. Quereinsteiger schnuppern als Vertretung in den Lehrer-Alltag hinein und empfehlen sich bestenfalls für eine feste Stelle.
Nachteile als Aushilfslehrer?
Aushilfslehrer sind zunächst Notlösungen – und werden mitunter auch so behandelt. Ihr Standing ist vergleichbar mit dem eines Zeitarbeiters. Er macht die gleiche Arbeit, verdient aber weniger Geld und gilt als Arbeitskraft zweiter Klasse.
Nächster Nachteil: die zeitliche Befristung. Es handelt sich um Vertretungsstellen, nicht um Planstellen. Mit Ablauf der Vertragszeit ist die Stelle meist wieder weg. Viele Vertretungsstellen sind nur auf wenige Monate ausgelegt. Was Aushilfslehrer nicht unterschätzen sollten: Von ihnen wird der gleiche Einsatz erwartet, wenn nicht sogar noch ein bisschen mehr.
Der Beruf eignet sich für Sie, wenn Sie…
- flexibel sind und schnell Verantwortung übernehmen möchten.
- Freude daran haben, mit Kindern oder Jugendlichen zu arbeiten.
- offen für neue pädagogische Erfahrungen sind.
Der Beruf eignet sich NICHT, wenn Sie…
- eine dauerhafte Festanstellung mit klaren Karrierewegen suchen.
- keine Geduld im Umgang mit unterschiedlichen Lernniveaus mitbringen.
- wenig Motivation haben, sich auch kurzfristig auf neue Situationen einzustellen.
Weiterbildungen für Aushilfslehrer
Wer als Aushilfslehrer einsteigt, kann seine pädagogischen Kompetenzen gezielt ausbauen. Das ist umso wichtiger, wenn Sie langfristig im Schuldienst bleiben wollen.
Diese Weiterbildungen sind empfehlenswert:
- Didaktik- und Methodentrainings für den schulischen Alltag
- Pädagogische Zusatzqualifikationen, z.B. Classroom Management, Inklusion oder Lernförderung
- Zertifikatskurse für Quereinsteiger an Pädagogischen Hochschulen oder Landesinstituten
- Erweiterungsprüfungen oder berufsbegleitendes Lehramtsstudium, um die volle Lehrbefähigung zu erwerben
- Medienpädagogik und digitale Tools für modernen Unterricht
Solche Weiterbildungen erhöhen nicht nur die Unterrichtsqualität, sondern auch die Chancen auf eine unbefristete Anstellung oder spätere Verbeamtung.
Bewerbung als Aushilfslehrer / Aushilfslehrerin
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- Bewerbungsvorlagen
- Bewerbungsschreiben
- Lebenslauf
- Motivationsschreiben
- Bewerbungsunterlagen
- Bewerbung Anlagen
Vorlagen & Anleitungen
- Briefkopf
- Betreffzeile
- Einleitungssatz
- Stärken angeben
- Schlusssatz
- Initiativbewerbung
Tipps zum Inhalt
3 Tipps für die Bewerbung
- Pädagogisches Interesse: Auch ohne klassische Lehramtsausbildung sollten Sie Freude an der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen zeigen, z.B. durch Nachhilfe, Jugendgruppen oder Betreuungserfahrung.
- Flexibilität & Einsatzbereitschaft: Aushilfslehrer werden oft kurzfristig gebraucht. Schulen suchen verlässliche Personen, die schnell Verantwortung übernehmen und sich auf wechselnde Fächer oder Klassen einstellen können.
- Vorkenntnisse: Haben Sie ein Fach studiert oder bringen besondere Kenntnisse mit (z.B. in Mathe, Deutsch, Musik oder Technik)? Dann unbedingt erwähnen – gerade in Mangelfächern sind fachliche Stärken ein echter Pluspunkt.
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