Chefsache: Was wird zur Chefsache gemacht?

Wenn etwas zur „Chefsache“ wird, dann hat es höchste Bedeutung für das Unternehmen – der Boss kümmert sich persönlich darum oder gibt der Angelegenheit maximale Priorität. Wann wird etwas zur Chefsache und warum? Wir erklären die Bedeutung der Rückdelegation…

Chefsache Definition Bedeutung Beispiele Tipps

Definition: Was bedeutet Chefsache?

Wenn etwas zur Chefsache wird, bedeutet das, dass es höchste Priorität hat und von größter Wichtigkeit ist. Gemeint sind damit Aufgaben von hoher Bedeutung, die der Chef selbst nimmt. Teilweise handelt es sich dabei auch um einen Notfall, der den Sachverhalt zur Chefsache macht.

Chefs, Vorgesetzte und Führungskräfte haben von Haus aus einige Aufgaben, die diese zur Chefsache machen:

  • Mitarbeiter einstellen und entlassen
  • Leistungen überwachen und beurteilen
  • Mitarbeiter fördern und entwickeln
  • Mitarbeitergespräche führen
  • Ziele ud Strategien definieren
  • Aufgaben im Team delegieren und verteilen
  • Firma nach außen repräsentieren

Wer entscheidet, was Chefsache ist?

Chefsache ist das, was der Chef dazu macht. Er trägt nicht nur die Verantwortung, sondern hat auch die Befugnis, Aufgaben von hoher Bedeutung selbst zu übernehmen und damit zur Chefsache zu erklären.

Es gibt aber auch Fälle, in denen sich zum Beispiel Kunden zur Chefsache machen. Dann etwa, wenn sie verlangen, direkt und nur vom Chef selbst betreut zu werden.

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Warum handelt es sich um eine Rückdelegation?

Zu den wichtigsten Aufgaben eines Chefs gehört, das Verteilen und Delegieren von Aufgaben. Durch diese Führungskompetenz und Aufgabendelegation werden Verantwortung und Kompetenzen an die Mitarbeiter übertragen.

Wird eine Angelegenheit jedoch zur Chefsache erklärt, kommt es zu einer Art Rückdelegation: Der Vorgesetzt verlangt etwaige Hoheiten und die Kontrolle über Planung, Organisation und Kontrolle von den Mitarbeitern zurück.

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Welche negativen Folgen hat die Chefsache?

Auch wenn es das gute Recht von Vorgesetzten ist, Aufgaben selbst in die Hand zu nehmen, bleibt das nicht ohne Wirkung. Im Subtext schwingt stets Kritik am Mitarbeiter mit. Die implizierte Botschaft: „Du kannst das nicht oder machst das nicht gut genug.“

Nicht wenige Mitarbeiter empfinden das als Demütigung und fehlende Wertschätzung. Die Folgen sind sinkende Einsatzbereitschaft, Loyalität und Leistung sowie zunehmende Demotivation.

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Initiative Chefsache: Eine Frage des Führungsstils

Was Unternehmen zur Chefsache erklären, ist auch eine Frage der Unternehmenskultur und des Führungsstils: Wie sehr vertraut der Arbeitgeber der Kompetenz seiner Mitarbeitenden? Wie viel Verantwortung soll übertragen werden? Und gibt es eine positive Fehlerkultur?

Natürlich gibt es Notsituationen, in denen schnell gehandelt werden muss – ohne lange Diskussionen und Entscheidungswege. In diesen Fällen ist es sinnvoll, wenn der Chef das Ruder übernimmt, klare Anweisungen gibt und so zu einem schnellen Ergebnis kommt. In vielen Fällen aber erinnert die „Chefsache“ an einen autoritären Führungsstil und die genannten Nachteile.


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