Was ist der Dominoeffekt? Einfach erklärt
Der Dominoeffekt (auch: „Domino-Effekt“ oder „Ansteckungseffekt“) beschreibt eine Kettenreaktion von Ereignissen. Einmal in Gang gesetzt, führt ein Ereignis automatisch zum nächsten. Oft mit unabsehbaren Folgen – positiven wie negativen.
Namensgeber des Effekts ist das Dominospiel. Deren – meist schwarze – Spielsteine lassen sich in einer Reihe hintereinander aufstellen. Stößt man dann den ersten Stein um, bringt der den zweiten zu Fall, der den dritten und so weiter. Die anschließende Kettenreaktion lässt schließlich alle Domino-Steine der Reihe nach umfallen.
Dominoeffekt Definition
Als Dominoeffekt wird eine Kausalkette von Ereignissen bezeichnet, bei der jedes Ereignis zugleich Ursache für den folgenden Effekt ist und sich alle Effekte zusammen auf einen Ursprung zurückführen lassen. Der Begriff Domino stammt vom Lateinischen „dominus“ (= Herr) und bezeichnete ursprünglich den langen schwarzen Kapuzenmantel von Geistlichen im Winter.
Dominoeffekt Beispiel
In der Wirtschaft gibt es den Dominoeffekt zum Beispiel beim einem Konkurs beziehungsweise der Insolvenz eines wichtigen und systemrelevanten Unternehmens. Stellt das Unternehmen den Betrieb ein, zieht es weitere Zulieferer und Marktbegleiter der Branche mit in den Abgrund.
Gut beobachten ließ sich das während der Corona-Pandemie ab Mitte 2020. Durch Covid19 kamen zahlreiche globale Lieferketten fast zum Erliegen. Geschäftsmodelle funktionierten nicht mehr, die Liquidität sank, und es kam zu einem Insolvenz-Dominoeffekt zum Beispiel im Hotel- und Gastgewerbe.
Dominoeffekt im Management
Führungskräfte haben nicht nur eine Vorbildfunktion – sie tragen mit ihrem Führungsstil entscheidend zum Betriebsklima und Employer Branding bei. Etablieren Sie ein offenes, kooperatives und wertschätzendes Klima, steigen Leistung und Loyalität nachweislich. Und umgekehrt! Es heißt: „Mitarbeiter kommen wegen des Jobs und kündigen wegen des Chefs.“ Dann sogar reihenweise.
Der Psychologe Cornelius König von der Universität des Saarlandes spricht hierbei von einem „Dominoeffekt der Kündigungen“ (Fachbegriff: Turnover Contagion). Kündigen Mitarbeiter mit Schlüsselfunktionen im Team könne das einen Schneeballeffekt auslösen, der die Fluktuation insgesamt erhöht.
Ebenso orientieren sich viele Arbeitnehmer am moralischen Verhalten oder den Werten ihrer Führungskraft und lassen sich davon „anstecken“.
Dominoeffekt in der Natur
Auch die aktuellen Klimaveränderungen können eine Kettenreaktion und damit einen Dominoeffekt auslösen. Sterben zum Beispiel bestimmte Pflanzen aufgrund der Klimaerwärmung aus, auf die aber spezielle Insekten angewiesen sind, kommt es der Reihe nach zum Artensterben. Bienen haben hierbei eine zentrale Funktion bei der Bestäubung wichtiger Nahrungspflanzen. Kommt es zum großen Bienensterben, kann sogar der Mensch in seiner Existenz bedroht sein.
Was ist der Schmetterlingseffekt?
Der Schmetterlingseffekt (engl. butterfly effect) beschreibt ebenfalls eine Kettenreaktion, stammt aber aus der Chaos-Theorie. Das populärste Beispiel ist die Theorie, wonach der Flügelschlag eines Schmetterlings in Kalifornien einen Orkan in Missouri auslösen kann. Die Metapher stammt von dem Meteorologen Edward Lorenz, der die Chaosforschung 1972 damit populär machte.
Domino-Effekt Psychologie
In der Psychologie tritt der Dominoeffekt vor allem auf, wenn Sie unliebsame Gewohnheiten ändern wollen. Beispiel Rauchen: Wer mit dem Rauchen aufhört, sucht meist eine (orale) Ersatzbefriedigung. Viele lutschen dann Bonbons oder essen mehr. Effekt: Sie nehmen zu.
Das Ganze funktioniert aber auch positiv: Indem Sie beispielsweise eine negative Verhaltenskette unterbrechen und den bisherigen Dominoeffekt stoppen (z.B. Frust ➠ Essen ➠ Alkohol ➠ Übergewicht ➠ noch mehr Frust), können Sie ein echte Lebensveränderung bewirken. Die Psychologin Bonnie Spring von der Northwestern Universität sagt: „Nur zwei kleine Änderungen des Lebensstils können schon eine große Gesamtwirkung haben.“
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