Exklusiv-Effekt: Ausgrenzung macht kreativ

„Du bist immer dann am Besten, wenn’s dir eigentlich egal ist.“ – Das sagen nicht nur „Die Ärzte“ in einem Lied. Es könnte sogar mehr dran sein, als die Musiker ahnten. Forscher der Johns Hopkins Universität entdeckten: Unabhängigen Geistern gibt das Gefühl von sozialer Ausgrenzung oder gar Ablehnung einen kreativen Kick. Der Exklusiv-Effekt hat noch mehr Vorteile…

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Exklusiv-Effekt: Ausgrenzung gibt erst den Kick

Es klingt ein bisschen nach selbsterfüllender Prophezeiung. Vielleicht ist auch Selbstschutz dabei, wenn Individualisten ihr Selbstwertgefühl und ihren Stolz vor allem aus dem Grad ihrer sozialen Isolation ableiten. „Gerade jenen, die sich sowieso eher ausgegrenzt fühlen, gibt der Ausschluss eine Art Bestätigung“, sagt Studienleiterin Sharon Kim. So haben sie erst recht das Gefühl, unabhängig und einzigartig zu sein – und das führt bei ihnen zu größerer Kreativität.

So bemerkenswert der Effekt ist, er hat auch seine Schattenseiten. Wie Sharon Kim und ihre Kollegen ebenfalls feststellten, beeinträchtigt die Ausgrenzung zugleich andere kognitive Fähigkeiten. Zum Beispiel das Einfühlungsvermögen oder Perspektivenwechsel.

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Exklusiv-Effekt im Management: Eigenbrötler statt Teamgeist

Aus Sicht der Wissenschaftler hat die Studie dennoch ein paar Implikationen für Manager: Die setzen in der Regel auf Teamgeist und versuchen, möglichst alle in ihre jeweiligen Projektgruppen zu integrieren. Muss aber gar nicht sein und ist vielleicht für manche Kollegen auch nicht zielführend. Womöglich lässt sich die kreative Leistung der Eigenbrötler eher gegenteilig maximieren.

Verkürzt: Lass die Nerds allein und in Ruhe am Schreibtisch brödeln – schon kreieren sie mehr. Oder anders formuliert: Jeder Mensch hat das Recht, individuell geführt zu werden…


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