Lasorda Methode: Mehr aus Menschen herausholen

Es gibt Geschichten von Menschen, die nachhaltig beeindrucken. Eine davon handelt von dem inzwischen legendären Baseball-Trainer der Los Angeles Dodgers: Tommy Lasorda. Er fand eine geniale Lösung, mehr aus Menschen herauszuholen – und zugleich den perfekten Mittelweg zwischen führen und fordern – die Lasorda Methode…

Lasorda Methode Motivation Management

Bedeutung: Was ist die Lasorda Methode?

Die Lasorda Methode beschreibt einen Management-Ansatz, bei dem eine Führungskraft die schwierige Balance finden muss – zwischen energischem Fordern und einem zu laxen Fördern. Eben nicht zu viel oder zu wenig Führung.

Der Baseball Coach Tommy Lasorda entwickelte hierfür eine ganz eigene Methode. Er selbst sagte: „Management muss man sich so vorstellen, dass man eine Taube in der Hand hält. Wenn man sie zu fest hält, bringt man sie um, aber wenn man sie zu locker hält, verliert man sie.“ Oder anders formuliert: Manchmal muss man die Leute lieber machen lassen – und manchmal brauchen sie einen Tritt in den Hintern, ohne sich gegängelt zu fühlen…

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Beispiel für die Lasorda Methode

Die perfekte Balance zwischen Fordern und Fördern illustriert am besten die Geschichte von Orel Hershiser, einem bis dato noch jungen, dürren Werfer in der B-Mannschaft der Dodgers. Hershiser ist ein Talent, das erkennt Lasorda sofort. Der junge Spieler verfügt über einen außergewöhnlich kraftvollen und präzisen Wurf.

Aber er hat ein Problem: Er ist zu schüchtern – ihm fehlt der nötige Biss, um sich in der Konkurrenz mit den anderen Werfern durchzusetzen.

Was macht Lasorda?

Um das zu ändern verpasst Tommy Lasorda seinem Nachwuchstalent einen Spitznamen, mit dem er ihn fortan immer anspricht. Der Name ist allerdings das genaue Gegenteil dessen, was das Wesen des Spielers beschreibt. Lasorda nennt ihn: „Bulldogge“.

Der Spitzname ließe sich leicht als Hohn missverstehen. Doch Lasorda macht klar: Er meint es ernst, er sieht in dem Spieler diesen Kampfgeist. Und genau das spornt Orel Hershiser an. Mit den Jahren wird er tatsächlich einer der zähesten und gefürchtetsten Gegner auf dem Spielfeld der ersten Liga. Es war der Spitzname, der ihn ständig daran erinnerte und mahnte, das zu sein, was in ihm steckte.

Natürlich können Sie in Ihrem Team nicht jedem Mitarbeiter einfach einen Spitznamen geben. Aber darum geht es bei Lasordas Methode auch gar nicht. Vielmehr bedeutet es, dass Sie Ihren Mitarbeitern klarmachen, was SIE in ihnen sehen – die Talente, das Potenzial, die nächsten Schritte. Und das immer wieder. Beharrlich und mit sanfter Führung – bis die Menschen selber daran glauben.

Und dann lassen Sie die Taube fliegen – ohne sie vorher zerquetscht zu haben.


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