Was ist ein Pitch im Lebenslauf – einfach erklärt?!
Der Pitch im Lebenslauf (synonym: Kurzprofil) ist ein kurzer, prägnanter Abschnitt am Anfang des Dokuments. Er steht in der Regel direkt unter den persönlichen Daten und fasst in 2-4 Sätzen zusammen, warum Sie für die jeweilige Stelle perfekt geeignet sind.
Der Begriff leitet sich von dem sogenannten „Elevator Pitch“ ab, bei dem Sie in rund 60 Sekunden überzeugen und Ihren besonderen Mehrwert auf den Punkt bringen müssen. Dazu gehören etwa wichtige Fähigkeiten, relevante Erfahrungen und Erfolge. Der Pitch im Lebenslauf dient dazu, die Aufmerksamkeit des Lesers sofort zu gewinnen und sich von der Masse anderer Bewerbung positiv abzuheben.
Pitch im Lebenslauf – wichtige Merkmale:
- Position: Direkt unter den Kontaktdaten
- Umfang: 2-4 Sätze (rund 50-80 Wörter)
- Überschrift: „Kurzprofil“, „Über mich“, „Persönliches Profil“
- Inhalt: Kernkompetenzen, Berufserfahrungen, Erfolge
- Form: Immer in Ich-Form geschrieben
Sinnvoll ist der Pitch im Lebenslauf vor allem bei einer Bewerbung ohne Anschreiben sowie für Berufseinsteiger und Quereinsteiger, deren Lebenslauf noch zu „dünn“ ist bzw. per Definition nicht zur angestrebten Position passt.
Auch bei einer Initiativbewerbung kann sich der Extra-Abschnitt lohnen, um besondere Stärken oder Alleinstellungsmerkmale hervorzuheben.
Richtig pitchen: Was steht im „Über Mich“-Abschnitt?
Was schreibe ich über mich im Lebenslauf? – Die Frage quält so manche Bewerberin oder Bewerber. Dabei ist der Abschnitt „Über mich“ kein Hexenwerk: Idealerweise formulieren Sie den Pitch wie eine konkrete Antwort auf die Stellenausschreibung, auf die Sie sich bewerben. Bedeutet: Gehen Sie auf relevante Anforderungen oder genannte Aufgaben explizit ein und schreiben Sie indirekt, dass Sie den Job können.
Prüfen Sie die Stellenanzeige nochmal genau und markieren Sie sich darin:
- Was sind die wichtigsten Muss-Qualifikationen?
- Welche Hauptaufgaben soll ich später bewältigen?
- Was ist dem Unternehmen wichtig?
Anschließend vergleichen Sie diese Punkte mit Ihrem Werdegang, Ihrem Profil und Ihren Soft Skills. Suchen Sie die Schnittmengen und formulieren Sie diese anschließend in kurzen, knackigen Sätzen als Pitch im Lebenslauf. Je größer die Übereinstimmungen, desto höher die Bewerbungschancen.
Beispiele für den Pitch im Lebenslauf
Ein persönliches Kurzprofil kann Ihnen enorm dabei helfen, sich von der Masse positiv abzuheben und eine Einladung zum Vorstellungsgespräch zu bekommen – vorausgesetzt, Sie wecken mit dem „Über mich“-Abschnitt die Neugier des Personalers und formulieren ein aussagekräftiges Profil.
Faustregel: Der Lebenslauf-Pitch sollte nicht länger als sieben Zeilen sein – bei einer typischen Schriftgröße von 12pt entspricht das maximal 100 Wörtern. Den CV selbst müssen Sie darin nicht zusammenfassen – der folgt ja noch. Es geht vielmehr um die Essenz Ihrer Passung – und die prägnant auf den Punkt gebracht.
Beispiele und Formulierungen für den Pitch
- „Kreative BWL-Studentin mit Schwerpunkt Marketing. Begeistert von digitalem Marketing und Conversion-Rates bringt analytisches Denken, Kommunikationsstärke und eine hohe Affinität zu Social Media mit. Mein Ziel: praktische Erfahrung im dynamischen Umfeld Ihres Unternehmens sammeln.“
- „Versierte Modedesignerin mit 5-jähriger Erfahrung im Entwerfen und Zuschneiden von Strickwaren und komplizierter Dessins. Inspiriert durch Ihre neueste Vintage-Kollektion, kann ich Ihre Musterpalette um Designs im Look der 90er Jahre und komplexe Oberflächen erweitern.“
- „Flexibler Projektmanager mit einschlägigen Erfahrungen im E-Commerce und Online-Marketing kann Ihre Social Media Sichtbarkeit und Interaktionsraten steigern und Sie dabei unterstützen, mehr Produkte im Internet zu verkaufen. Dank eigenem Online-Shop und TikTok-Account mit 300K-Followern ist das Praxis-Know-how sofort umsetzbar.“
- „Strategische Einkäuferin, spezialisiert auf die Beschaffung von frischem Obst, Gemüse und Nüssen in Südeuropa, kann Ihren Lieferantenstamm neu organisieren und aufbauen. Dank mehr als sieben Jahren im Food-Einkauf bringe ich zudem einschlägige Kontakte mit.“
- „Ambitionierter Vertriebler mit 3-jähriger Erfahrung im Umgang mit Keyaccounts und Salesforce-Software. Jüngster Erfolg: 23% Umsatzsteigerung in einem Jahr. Dank Weiterbildung und Abschluss in International Business will ich das Ziel auch bei Ihren internationalen Kunden realisieren.“
Wichtig ist bei den genannten Beispielen, dass Sie in der Bewerbung beziehungsweise im Lebenslauf so konkret wir möglich formulieren. „5-jährige Erfahrung“ ist präziser als „langjährige Erfahrung“. Nennen Sie möglichst immer ein paar Zahlen und Fachbegriffe oder greifen Sie Schlüsselwörter aus der Stellenanzeige auf. Damit schärfen Sie Ihr Profil und signalisieren dem Personaler subtil: „Ich passe perfekt zum Job!“
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Fehler beim Pitch im Lebenslauf
Da der „Über mich“-Abschnitt in der Regel direkt unter dem CV-Titel und den Kontaktdaten folgt, fällt er natürlich besonders ins Auge und wird in den meisten Fällen auch zuerst gelesen. Damit fallen allerdings auch mögliche Fehler umso stärker ins Gewicht und können den entscheidenden ersten Eindruck Ihrer Bewerbung negativ prägen (siehe: Horn-Effekt).
Folgende Fehler sollten Sie beim Lebenslauf-Pitch vermeiden:
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Rechtschreibfehler
Tipp- oder Flüchtigkeitsfehler im Lebenslauf sind nie gut. Im ersten Absatz wirken sie besonders schlampig. Prüfen Sie den Lebenslauf daher immer auf Rechtschreib- oder Grammatikfehler und lassen Sie das Dokument von einer zweiten Person Korrekturlesen.
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Phrasen
Floskeln und austauschbare Plattitüden überzeugen niemanden. Die Selbstbeschreibung sollte unbedingt spezifisch und originell formuliert werden. Stichpunkte allein reichen nicht. Schreiben Sie besser 2-4 kompakte Sätze.
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Lügen
Lügen haben kurze Beine – und falsche Angaben im Lebenslauf sind ein echter Jobkiller – auch noch Jahre nach der Einstellung. Bleiben Sie also stets bei der Wahrheit!
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Bezug
Einmal den Pitch im Lebenslauf formulieren – und dann in jedem CV nutzen? Klingt verführerisch einfach, ist aber falsch. Ohne erkennbaren Unternehmensbezug, ohne verlangte Qualifikationen oder geforderte Erfahrungen zu nennen, wird der „Über mich“-Teil austauschbar und nicht funktionieren. Also leider: immer wieder individuell schreiben!
Tipp: Beschreiben Sie bisherige Tätigkeiten und Erfolge immer mit positiv besetzten und aktiven Verben, wie „umsetzen“, „implementieren“, „realisieren“, „erzielen“. Das klingt gleich nach einem Macher-Typ.Auch eine längere Arbeitslosigkeit im Lebenslauf sollten Sie besser mit „arbeitssuchend“ oder „berufliche Orientierungsphase“ umschreiben.
Wir wünschen viel Erfolg bei Ihrer Bewerbung!
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