Definition: Was ist eine Jobzusage und wann gilt sie?
Die Jobzusage (auch: Einstellungszusage) ist eine positive Willenserklärung des Arbeitgebers, einen Bewerber tatsächlich einstellen zu wollen. Sie erfolgt meist schriftlich per Mail oder mündlich nach einem Vorstellungsgespräch und kann – je nach Form und Inhalt – bereits den Charakter eines Arbeitsvertrages mit wichtigen Infos und Konditionen zum Job haben.
Wie rechtlich bindend ist die Jobzusage?
Grundsätzlich sind Einstellungszusagen rechtlich bindend – sowohl die mündliche wie schriftliche Jobzusage. Dabei entsteht bereits eine Art Vorvertrag. Der ist aber noch kein Arbeitsvertrag! Das Kernproblem daran ist die Beweislast, die meist bei Bewerbern liegt und die genaue Formulierung.
Formulierungen, wie: „Wir können uns eventuell vorstellen, dass Sie ab nächstem Monat für uns arbeiten“ sind zu vage. Hier ist ein Widerruf und Rücktritt jederzeit möglich. Haben Sie dagegen eine verbindliche, schriftliche Zusage, können für Arbeitgeber daraus bei Widerruf Schadensersatzansprüche entstehen (z.B. 1-2 Monatsgehälter).
Einstellungszusage Beispiel
Sehr geehrte Frau Muster,
vielen Dank für das angenehme Bewerbungsgespräch. Ihre fachlichen Qualifikationen und Ihr professionelles Auftreten haben uns überzeugt. Wir wollen sehr gerne mit Ihnen zusammenarbeiten: Herzlich willkommen im Team!
Wenn Sie weiterhin Interesse an der Stelle haben, schicke ich Ihnen in den kommenden Tagen unseren Personalfragebogen sowie den vorläufigen Arbeitsvertrag zu.
Haben Sie noch Fragen? Dann sollten wir diese Details zeitnah besprechen und klären. Meine Kontaktdaten finden Sie in der Signatur. Bitte geben Sie mir bis zum TT.MM.JJJJ Bescheid, ob Sie die Stelle annehmen.
Mit freundlichen Grüßen
SIGNATUR
Wie richtig auf eine Jobzusage antworten?
Wenn Sie eine Jobzusage erhalten, ist das zunächst ein Erfolg. Die Bewerbung hat überzeugt, die Chancen auf den Job stehen bestens – 100 Prozent sicher ist er aber noch nicht! Deshalb sollten Sie – wenn Sie den Job noch immer wollen – möglichst zeitnah darauf reagieren (innerhalb von 1-3 Tagen) und per E-Mail antworten.
Was muss ich bei meiner Antwort beachten?
-
Rückmeldefrist beachten
Wird in der Einstellungszusage wie im obigen Beispiel eine Frist für Ihre Rückmeldung gesetzt, sollten Sie diese unbedingt einhalten. Ist Ihnen das zu kurzfristig, können Sie – höflich – auch um eine Verlängerung der Frist und mehr Bedenkzeit bitten. Aber bitte nicht länger als 3 Tage, sonst wirkt das kaum noch interessiert.
-
Danken & Job zusagen
Bedanken Sie sich zunächst für die Jobzusage und schreiben Sie, dass Sie sich auf die Zusammenarbeit freuen (oder die Bewerbung zurückziehen). Danach sagen Sie ebenfalls den Job zu. Beispiel: „Vielen Dank für Ihre E-Mail und das Jobangebot. Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit und sage hiermit zu, dass ich das Jobangebot annehme.“
-
Fragen klären
Haben Sie noch offene Fragen – zum Beispiel zum Onboarding-Prozess oder Eintrittstermin? Dann ist jetzt die beste Gelegenheit, diese zu klären.
-
Konditionen aushandeln
Sind noch wichtige Bedingungen offen geblieben, müssen Sie diese spätestens jetzt verhandeln – mit einem Personalverantwortlichen oder dem künftigen Vorgesetzten. Dazu gehören unbedingt das genaue Gehalt, der jährliche Urlaubsanspruch, die genauen Arbeitszeiten, die Dauer der Probezeit und Beschäftigungsdauer!
-
Arbeitsvertrag unterschreiben
Sobald alles geklärt ist, sollten Sie den Arbeitsvertrag anfordern und unterschreiben. Erst wenn beide Parteien – Arbeitgeber und Arbeitnehmer – den Vertrag unterschrieben haben, gilt dieser und der Job ist zunächst einmal sicher. Vergessen Sie aber nicht, dass beide Seiten während der Probezeit binnen 2 Wochen ohne Angabe von Gründen wieder kündigen können!
Lesen Sie dazu auch: Kündigung vor Arbeitsantritt – wann möglich?
Jobzusage Antwort – Muster & Formulierungen
Liebe Frau Personalerin,
vielen Dank für Ihre Zusage und das entgegengebrachte Vertrauen! Ich freue mich sehr, die angebotene Position als [Jobtitel] in Ihrem Unternehmen anzunehmen. Wie besprochen, kann ich die Stelle am TT.MM.JJJJ antreten.
Nur zur Sicherheit: Wir hatten ein Jahresgehalt von 53.480 Euro sowie einen Jahresurlaub von 30 Tagen vereinbart. Sollten Sie noch Unterlagen von mir benötigen, lasse ich Ihnen diese gerne zukommen. Ansonsten bitte ich um die zeitnahe Zusendung des Arbeitsvertrages.
Ich freue mich darauf, künftig Teil Ihres Teams zu sein und auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit!
Mit herzlichen Grüßen
UNTERSCHRIFT
Jobzusage: Positive Indizien für den Job
Die meisten Personaler sind während des Vorstellungsgesprächs zurückhaltend. Klar, sie wollen sich noch alle Optionen offen halten und keine falschen Erwartungen wecken. Es gibt aber schon während der Bewerbung ein paar Anzeichen, dass Sie den Job bekommen bzw. eine Zusage erhalten:
-
Sie werden nach den Gehaltsvorstellungen gefragt
Läuft das Vorstellungsgespräch gut, wird man Sie nach Ihren Gehaltsvorstellungen fragen. Ein positives Zeichen! Wären Sie nicht in der engeren Auswahl, müssten man nicht über Geld sprechen.
-
Man fragt Sie nach dem Einstiegsdatum
Gleiches gilt für die Frage nach dem frühest möglichen Eintrittstermin. Fragen Personaler danach, wie schnell Sie anfangen können, plant man bereits fest mit Ihnen.
-
Sie werden zu weiteren Gesprächen eingeladen
Nach dem ersten Interview folgt eine Einladung zum zweiten Vorstellungsgespräch? Auch das ist ein gutes Indiz für eine Jobzusage: Sie haben sich ganz offensichtlich gegenüber Mitbewerbern durchgesetzt. Im Recall geht es dann darum, den positiven ersten Eindruck zu bestätigen.
-
Man fragt, wie Sie am besten zu erreichen sind
Indirekt bedeutet das, dass man sich zeitnah melden will. Die Kontaktdaten stehen ja aber schon in den Bewerbungsunterlagen! Die Frage deutet daher auf eine baldige Zusage, Absagen hätten mehr Zeit.
-
Das Gespräch dauert länger als erwartet
Oft finden im Bewerbungsprozess mehrere Vorstellungsgespräche am gleichen Tag statt. Ein starkes Indiz für beste Jobchancen ist, wenn Ihr Gespräch länger dauert als geplant. Viele Personaler treffen eine negative Entscheidung schon früh. Je länger das Gespräch dauert, desto großer das Interesse.
-
Sie lernen das Team kennen
In vielen Vorstellungsgesprächen beschränkt sich der Kontakt auf Personaler oder Recruiter. Manchmal ist auch der spätere Chef anwesend oder ein Betriebsratsmitglied. Stellt man Ihnen jedoch bereits die künftigen Kollegen vor und führt Sie im Betrieb herum, spricht viel dafür, dass Sie gute Karten bei der Jobvergabe haben.
-
Der Konjunktiv fällt weg
Achten Sie auf kleine sprachliche Veränderungen! „Sie werden dann das Team in der täglichen Projektarbeit unterstützen“ klingt positiver als „Sie würden…“ Ein fehlender Konjunktiv ist ein gutes Indiz dafür, dass die Entscheidung bereits zu Ihren Gunsten gefallen ist und man sich Sie in der Position gut vorstellen kann.
-
Sie haben ein gutes Bauchgefühl
Das ist zwar ein sehr subjektives Anzeichen. Doch das Bauchgefühl nimmt oft subtile Schwingungen im Gespräch besser wahr: Wie war die Atmosphäre? Wie interessiert wirkte der Personaler? Was wurde gefragt? Aus vielen Details ergibt sich so ein Gesamtbild und wieder starkes Indiz für eine Einstellungszusage.
Woran erkenne ich, dass ich den Job NICHT bekomme?
Umgekehrt gibt es auch negative Anzeichen, dass Sie den Job vermutlich nicht bekommen und statt einer Zusage eine Bewerbungsabsage erhalten – zum Beispiel diese:
-
Der Personaler hört nur halbherzig zu
Das ist zwar weder höflich, noch professionell. Es ist aber zugleich ein negativer Indikator. Lässt sich der Personaler leicht ablenken, begeistern sie nicht.
-
Es werden kaum persönliche Fragen gestellt
Werden kaum Fragen zu Ihnen, Ihrer Persönlichkeit, Motivation oder Arbeitsweise gestellt, ist das oft ein schlechtes Zeichen. In solchen Fällen sollten Sie sofort mehr Gemeinsamkeiten finden.
-
Die Stimmung ist merkwürdig
Haben Sie im Interview ein mulmiges Gefühl? Die Intuition (siehe oben) ist oft ein guter Indikator, dass sich beide Seiten unwohl fühlen.
-
Sie erhalten Tipps für die Zukunft
Nette Geste, aber leider ein ganz schlechtes Zeichen! Gibt man Ihnen freundliche Hinweise, worauf Sie zukünftig achten sollten, sagt das im Klartext: „Machen Sie es beim nächsten Mal besser, denn hier sind Sie leider raus!“
Was andere dazu gelesen haben
- Jobangebot: So versauen Sie es sich noch
- Job ablehnen: Gründe, Chancen, Tipps
- Arbeitgeber hinhalten? Wie um Bedenkzeit bitten?
- Gehalt nachverhandeln: Wann geht das noch?