OKR-Methode: So funktioniert das einfache Erfolgsrezept

Alle kennen das gemeinsame Ziel und packen motiviert mit an, um es zu erreichen. Das verspricht die agile OKR-Methode. Wir erklären, wie das Management Framework funktioniert und wie Sie Objectives und Key Results festlegen – mit Beispiel und Vorlage…

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Definition: Was ist die OKR-Methode?

Die OKR-Methode (Objectives and Key Results) ist ein Management-Framework, mit dem Vorgesetzte und Teams gemeinsam festgelegte Ziele erreichen und zum Unternehmenserfolg beitragen. Alle Beteiligten sehen klar, worauf es dafür ankommt und wo die Prioritäten liegen.

Für die OKR-Methode werden in einem Zeitraum (typischerweise ein Quartal) 3-5 qualitative Ziele (Objectives) festgelegt und durch jeweils 3-4 konkrete, messbare Schlüsselergebnisse (Key Results) ergänzt.

  1. Objectives
    Übergeordnete Ziele. Abgeleitet von der Unternehmensvision und aufgeteilt auf verschiedene Teams.
  2. Key Results
    Schlüsselergebnisse und Ergebniskennzahlen, mit denen das Ziel Schritt für Schritt in der täglichen Arbeit erreicht wird.

Die Methode sorgt für Klarheit, Transparenz und einheitliche Ausrichtung aller Beteiligten in der Organisation.

Ziele der OKR-Methode

Die OKR-Methode hilft bei der Zielsetzung in Unternehmen und macht diese für alle sichtbar. Das gesamte Team wird auf gemeinsame Ziele eingeschworen – das steigert die Motivation, das Engagement jedes Einzelnen und die Loyalität zum Arbeitgeber.

Durch bessere Abstimmung zwischen Teams und Abteilungen wird der Fortschritt optimiert, messbare Ziele helfen bei der Erfolgskontrolle. Ziel der OKR-Methode ist zudem ein agiles Framework. Ziele werden regelmäßig angepasst, um auf Veränderungen und neue Marktanforderungen zu reagieren.

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OKR-Methode: Beispiel

Wie die OKR-Methode funktioniert, zeigt sich am besten an einem konkreten Beispiel. Ein fiktives E-Commerce-Unternehmen nutzt das Framework und leitet für das nächste Quartal Objectives und Key Results ab, um den Umsatz im ganzen Unternehmen zu steigern:

Unternehmens-OKR (Quartal)

Objective: Umsatzwachstum durch bessere Kundenerfahrung erreichen.

Key Results

  1. Steigerung der Conversion-Rate von 3 Prozent auf 4,5 Prozent
  2. Erhöhung der durchschnittlichen Warenkorbgröße um 10 Prozent
  3. Einführung eines Loyalitätsprogramms mit 5.000 Registrierungen

Team-OKR: Marketing

Objective: Markenbekanntheit deutlich steigern.

Key Results

  1. 50.000 neue Follower auf Social Media gewinnen
  2. Virale Kampagne mit 100.000 Menschen Reichweite starten
  3. Erwähnung in mindestens 10 Fachmedien sichern

Team-OKR: IT

Objective: Website-Performance optimieren.

Key Results

  1. Ladezeit von 2 Sekunden auf 1,2 Sekunden senken
  2. Serverausfälle auf maximal 1 pro Quartal reduzieren
  3. Mobile-Optimierung mit 95/100 Punkten im Google-Speed-Test erreichen
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OKR-Methode: Vorlage

Sie wollen die OKR-Methode selbst ausprobieren? Dann nutzen Sie unsere kostenlose Vorlage, um die Objectives und Key Results schriftlich festzuhalten.

Okr Methode Vorlage Download Beispiel Grafik
Download: OKR-Methode Vorlage (Word)

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Voraussetzungen für Objectives und Key Results

Die OKR-Methode ist nur erfolgreich, wenn Sie die richtigen Objectives und Key Results festlegen. Diese werden in Meetings und Workshops in enger Abstimmung mit der Teamleitung und Unternehmensführung erarbeitet. Wichtig sind diese Voraussetzungen und Aspekte:

Das zeichnet ein Objective aus

Für die OKR-Methode müssen Sie gute Ziele auswählen. Entscheidend sind diese Merkmale:

  • Objectives sind qualitativ.
  • Objectives sind für Mitarbeiter inspirierend und motivierend.
  • Objectives sind ambitioniert, aber erreichbar.
  • Objectives orientieren sich an Strategie und Vision des Unternehmens.
  • Ausschlaggebend sind das Ergebnis und der Nutzen.
  • Objectives sind klar formuliert und für jeden verständlich.
  • Sie sind zeitlich eingegrenzt: am Ende des OKR-Zyklus sind sie erreicht.

Das zeichnet Key Results aus

Key Results sind Schlüsselergebnisse und Zwischenergebnisse auf dem Weg zum Objective. Sie zeigen, ob ein Team die Ziele erreicht. Achten Sie bei Auswahl und Formulierung auf diese Punkte:

  • Key Results sind quantitativ messbar.
  • Key Results beschreiben nicht das ToDo, sondern den Outcome.
  • Key Results sind präzise.
  • Sie führen zu einem messbaren Ergebnis am Ende des OKR-Zyklus.
  • Sie sind (idealerweise) ohne fremde Hilfe umsetzbar.
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Ablauf des OKR-Zyklus

Der OKR-Zyklus ist nicht in Stein gemeißelt und kann je nach Unternehmen variieren. Bewährt hat sich aber ein dreimonatiger Zyklus, also ein Quartal, das aus folgenden Phasen besteht:

  1. Planungsphase

    Aus dem Unternehmensleitbild sowie Vision und Mission entwickeln sich zunächst sogenannte Moals (Midterm Goals), die aus kurzfristigen Zielen bestehen. Im OKR Planning werden die Moals und Objectives für die nächsten drei Monate festgelegt. Das kann einen halben oder ganzen Tag dauern.

  2. Ausführungsphase

    Wöchentliche Besprechungen finden während des gesamten Zyklus statt. In den sogenannten „Weekly OKRs“ gleichen die Teilnehmer ihre Ergebnisse ab und klären aufgekommene Fragen. Hinzu kommen Daily Huddles von maximal 15 Minuten. Meist finden sie als Stehkonferenz (auch: Stand-up-Meeting) statt, da sich diese als effizient erwiesen hat. Diese Kurzmeetings eignen sich für drängende Fragen.

  3. Abschlussphase

    Am Ende des Quartals tragen das Team und die Unternehmensführung sämtliche Ergebnisse zusammen und präsentieren diese. Im Fokus des sogenannten OKR Review stehen die Analyse und der Grad der Zielerreichung. In der OKR Retrospektive kommen Schwierigkeiten und Potenziale zur Sprache, um im darauffolgenden nächsten OKR-Zyklus durchstarten zu können.

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Vor- und Nachteile der OKR-Methode

Die OKR-Methode ist beliebt und wird auch bei Unternehmen wie Google, Facebook, Linkedin oder Zalando eingesetzt. Neben den zahlreichen Vorteilen gibt es aber auch einige Nachteile. Wir stellen beide Seiten vor:

Vorteile der OKR-Methode

  • Klare Fokussierung auf wenige, aber wichtige Ziele
  • Hohe Transparenz im Unternehmen
  • Fördert Motivation und Eigenverantwortung
  • Agiles Arbeiten durch regelmäßige Überprüfung
  • Einfache Skalierbarkeit (Unternehmen, Abteilungen, Teams, Einzelpersonen)

Nachteile

  • Erfordert Disziplin und regelmäßige Abstimmungen
  • Kann zu Mikromanagement führen
  • Zu viele OKRs verwässern den Fokus
  • Nicht alle Ziele sind leicht messbar
  • Möglicherweise Kulturwandel im Unternehmen notwendig

OKR-Methode Kritik

Die OKR-Methode erhält viel Zuspruch, es gibt aber auch Kritik. Ein Argument: OKR funktioniert nur, wenn alle mitziehen und sich voll einbringen. In der Praxis bei großen Unternehmen und Teams schwer umsetzbar. Zudem führen große Objectives und verschiedene Key Results zu Überforderung und demotivieren – das genaue Gegenteil des geplanten Effekts.

Kritik gibt es auch für den enormen Zeit- und Organisationsaufwand. Die OKR-Methode ist in der Theorie einfach, die Umsetzung ist es aber nicht. Erstellung von Zielen und Schlüsselergebnissen und die ständige Abstimmung brauchen viele Ressourcen.

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OKR-Methode: Erfolgsfaktoren für die Umsetzung

Damit die OKR-Methode sich umsetzen lässt, sind bestimmte Werte und Faktoren wesentlich:

  • Offenheit

    Management und Mitarbeiter müssen sich auf die OKR-Methode einlassen. Arbeiten die Mitarbeiter lediglich ihre Aufgaben ab und fehlt Interesse an den Zielen und Visionen des Unternehmens, lassen werden Key Results nicht erreicht.

  • Motivation

    Mitarbeiter müssen aus intrinsischer Motivation handeln. Das Management muss es schaffen, die Begeisterung im Team zu wecken und diese für die gemeinsamen Ziele anzuspornen.

  • Transparenz

    Jeder Mitarbeiter, jedes Team und jede Abteilung muss die Objectives und Key Results kennen und verstehen. Die OKR-Methode funktioniert über gemeinsame Ziele und direkte Zusammenarbeit, um diese zu erreichen.

  • Führungskraft

    Die Rolle der Führungskraft ist entscheidend für die OKR-Methode. Vorgesetzte müssen leiten, kommunizieren und unterstützen. Ziele werden aber nicht einfach vorgegeben. Mehrheitlich sollten diese aus dem Team selbst stammen – zur OKR-Methode gehört auch ein Bottom-up Ansatz.

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Tipps für die OKR-Methode

Die OKR-Methode erfordert Planung, gute Vorbereitung und disziplinierte Umsetzung. Damit die Methode in der Praxis funktioniert, helfen zudem diese Tipps:

  • Weniger festlegen
    Maximal 3–5 Objectives mit je 2–4 Key Results
  • SMART formulieren
    Key Results sind spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminiert
  • Check-ins planen
    Regelmäßige Events (wöchentlich, monatlich…) für Absprache und Fortschrittskontrolle
  • Fehlerkultur etablieren
    Nicht erreichte OKRs sind Lernchancen, keine Niederlagen.
  • Top-down und Bottom-up kombinieren
    Unternehmensziele von oben, Team-OKRs gemeinsam entwickeln
  • Digitale Tools nutzen
    Software wie Perdoo oder Excel-/Word-Vorlagen helfen bei der Umsetzung

Zudem braucht es fortlaufende Optimierung. Prüfen Sie jedes Quartal, was gut funktioniert und welche Probleme auftreten. So wird die OKR-Methode mit jedem Durchlauf besser – und die Ziele werden wirklich erreicht.


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