Jobangebot ablehnen: Professionell, Tipps + Muster

Ein Jobangebot ablehnen? Dafür kann es durchaus gute Gründe geben! Gleichzeitig sollte die Absage höflich und professionell formuliert werden, um der Karriere nicht zu schaden. Wir zeigen gute Gründe sowie professionelle Musterschreiben und Vorlagen für die Jobabsage

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Wann ein Jobangebot ablehnen? – Gute Gründe

Sie haben sich auf eine freie Stelle beworben, der Bewerbungsprozess war sogar erfolgreich. Trotzdem kommen Ihnen inzwischen Zweifel. Es kann durchaus gute Gründe geben, warum Sie ein Jobangebot nach Zusage ablehnen und einen Rückzieher machen. Zu den häufigsten und legitimen Gründen gehören:

  • Besseres Angebot

    Bei der Jobsuche haben Sie sich mehrfach beworben und können nun zwischen verschiedenen Jobangeboten wählen. Das bedeutet, dass Sie andere Jobs ablehnen müssen.

  • Private Veränderungen

    Zwischenzeitlich hat sich Ihre private Situation verändert: Der Partner muss umziehen; Sie werden schwanger; ein Familienmitglied muss gepflegt werden… Vielleicht möchten Sie sich sogar beruflich umorientieren? So oder so: Das Jobangebot passt nicht mehr.

  • Zu wenig Gehalt

    Voller Euphorie haben Sie sich beworben – dann kommt der Arbeitsvertrag. Leider liegt das Gehalt unter Ihren Erwartungen und Versprechen werden nicht eingelöst. Prüfen Sie, wo Ihre Grenzen liegen und wann Sie die Reißleine ziehen!

  • Keine Entwicklungschancen

    Leider stellen Sie erst im Vorstellungsgespräch fest, dass der Job nicht auf zu Ihren beruflichen Zielen passt. Dann ist es besser, die Stelle abzulehnen, statt faule Kompromisse zu schließen.

  • Warnzeichen im Arbeitsvertrag

    Manche Personaler reden, ohne etwas zu sagen. Falls Sie nach dem Bewerbungsgespräch immer noch nicht die genauen Aufgaben kennen und wichtige Details fehlen, kann das ein Warnzeichen sein. Wollen Sie das Risiko eingehen?

  • Unprofessioneller Bewerbungsprozess

    Der Auswahlprozess wirkt dilettantisch: Auf Antworten müssen Sie ewig warten; Termine werden verschoben; das Jobinterview wirkt unorganisiert. Auch das kann ein guter Grund sein, das Jobangebot abzusagen und die Bewerbung zurückziehen.

  • Fehlende Chemie

    Im Interview will der Funke einfach nicht zünden, die Chemie zwischen Ihnen und den Anwesenden oder dem zukünftigen Chef und Team stimmt nicht.

Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl – das täuscht selten! Wenn sich ein Job nicht richtig anfühlt, können Sie ein Angebot jederzeit ablehnen! Auch ohne Begründung. Zur Not können Sie immer persönliche Gründe vorschieben, Motto: „Leider muss ich Ihr Stellenangebot ablehnen, weil sich meine persönlichen Umstände geändert haben.“ Reicht.

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Wie das Jobangebot professionell ablehnen? – 5 Regeln

Egal, aus welchen Gründen Sie am Ende das Jobangebot ablehnen: Dies sollte unbedingt höflich und professionell passieren! Warum?

  • Sie bleiben auch bei einem „Nein“ ganz Profi.
  • Sie hinterlassen einen respektvollen Eindruck.
  • Sie halten sich Türen offen, durch die Sie vielleicht nochmal gehen.

Sie wissen nie, ob Sie künftig mit dem Unternehmen nochmal zu tun haben. Ein schlechter Eindruck kann sich in der Branche herumsprechen und Ihrem Ruf nachhaltig schaden.

Job höflich ablehnen: 5 Regeln

Wenn Sie dem Arbeitgeber und Unternehmen eine Abfuhr geben wollen, sollten Sie unbedingt die folgenden Grundregeln beachten:

  1. Zeitnah absagen

    Sagen Sie den Job stets zeitnah ab, mehr als 2-3 Tage nach der Zusage sollten nicht vergehen. Damit geben Sie anderen Kandidaten die Chance auf den Job. Es ist also nur fair, wenn Sie den Job kurzfristig ablehnen.

  2. Wertschätzung beweisen

    Für einen professionellen Eindruck ist es essenziell, dass Sie sich zunächst für das Jobangebot bedanken. Schreiben Sie kurz, was Sie am Unternehmen schätzen und zeigen Sie, dass Ihnen die Ablehnung nicht leicht fällt.

  3. Kurz fassen

    Jobabsagen benötigen nicht viele Worte. Kommen Sie auf den Punkt. Lange Elogen verraten immer ein schlechtes Gewissen.

  4. Gründe verschweigen

    Nicht jeden Grund für die Absage sollten Sie nennen. Ein deutlich besseres Jobangebot ist wenig schmeichelhaft. In dem Fall nennen Sie – wenn überhaupt – immer nur „persönliche Gründe“ als Absagegrund. Sie wollen niemanden vor den Kopf stoßen, nur absagen!

  5. Kontakt vernetzen

    Der letzte Tipp ist optional: Manche Arbeitgeber reagieren beleidigt auf eine Jobabsage, andere interessieren sich weiterhin für Sie und bieten an, in Kontakt zu bleiben. In dem Fall kann es Vorteile haben, sich über Linkedin zu vernetzen. Man begegnet sich immer zweimal im Leben!

Das Schlechteste, was Sie tun können, ist: sich gar nicht melden. Sogenanntes „Ghosting“ – ob nun auf Seiten der Bewerber oder Arbeitgeber ist grob unhöflich und unfair dazu.

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Jobangebot ablehnen Muster: 3 professionelle Optionen

Für eine höfliche und professionelle Jobabsage bleiben Ihnen stets drei Optionen: E-Mail, Telefon und ein schriftlicher Brief. Alle drei Absage-Optionen erklären wir hier im Detail – inklusive Muster und Vorlagen:

1. Wie das Jobangebot am Telefon ablehnen?

Die telefonische Absage ist etwas für Selbstbewusste. Die Steigerung davon ist nur noch die persönliche Absage vor Ort. Der Vorteil: Es geht schnell und direkt. Nachteil: Nicht jeder möchte die Reaktion darauf erleben. Die telefonische Absage kostet daher einige Überwindung, ist aber der schnellste und fairste Weg. Der Arbeitgeber kann danach direkt anderen Kandidaten eine Jobchance geben.

Tipps für die telefonische Absage

  • Zeitpunkt wählen
    Rufen Sie möglichst zu optimalen Bürozeiten an – etwa vormittags zwischen 10-12 Uhr oder nachmittags zwischen 14-16 Uhr.
  • Anruf vorbereiten
    Halten Sie alle wichtigen Informationen zur Stelle (Jobbezeichnung, Referenznummer) parat, damit der Personaler sofort alles zuordnen kann.
  • Begründung überlegen
    Eine knappe Begründung müssen Sie zwar nicht nennen, sie macht es Personalern aber leichter, Verständnis zu zeigen.
  • Wertschätzung zeigen
    Formulieren Sie Ihre Absage sachlich, wertschätzend und ohne Ausflüchte: Sagen Sie kurz und knapp ab – ohne lange Rechtfertigungen!

Ansonsten gilt: Bleiben Sie bei allen Reaktionen ruhig, gelassen und stets freundlich. Das gilt für Rückfragen genauso wie für Beschimpfungen. Sie behalten Stil und Niveau!

Beispiel und Muster

Hallo Frau Personalerin. Mein Name ist Max Muster – ich rufe wegen des Jobangebots für die Stelle als Verkäufer an. Vielen Dank für Ihr Angebot, leider muss ich trotzdem absagen. Ich habe mich sehr darüber gefreut, doch kann ich aufgrund persönlicher Umstände die Stelle nicht mehr antreten. Ich bedanke mich dennoch herzlich und bitte die Umstände zu entschuldigen. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei der weiteren Mitarbeitersuche.

Auch bei einer telefonischen Absage empfehlen wir, im Anschluss trotzdem noch eine kurze E-Mail zu schreiben und um eine formale Bestätigung zu bitten oder darum, die Unterlagen zu löschen bzw. zurückzuschicken. So ist alles sauber dokumentiert, und es gibt keine Missverständnisse.

2. Wie das Jobangebot per E-Mail ablehnen?

Die häufigste Form, wie Kandidaten ein Stellenangebot absagen, ist per E-Mail. Die Variante ist perfekt, wenn Sie den richtigen Ansprechpartner nicht kennen oder erreichen. In diesem Fall sollte die Jobabsage per Mail unbedingt folgende Elemente enthalten:

  • Betreff

    Nennen Sie in der Betreffzeile kurz das Thema („Jobabsage“), die Stellenbezeichnung und ggf. die Referenznummer.

  • Anrede

    Ideal ist die persönliche Anrede mit Namen. Ist der unbekannt geht zur Not auch „Sehr geehrte Damen und Herren„.

  • Dank

    Bedanken Sie sich zunächst für das Jobangebot. Es ist ja auch eine Art Kompliment: Sie waren der Top-Kandidat und Favorit für das Unternehmen!

  • Absage (Begründung optional)

    Nun folgt die eigentliche Absage – kurz, höflich, sachlich und mit dem Ausdruck des Bedauerns („Leider…“). Die Begründung dazu ist optional. „Persönliche Gründe“ sind immer richtig.

  • Wünsche

    Bitten Sie um Verständnis und entschuldigen Sie sich, für die gemachten Umstände. Wünschen Sie dem Unternehmen ruhig noch Erfolg für die weitere Stellenbesetzung. Das wirkt empathisch.

  • Abschiedsformel

    Eine klassische Abschieds- und Grußformel („Mit freundlichen Grüßen“) ist ein Muss, um Respekt und Höflichkeit zu beweisen.

Ein Beispiel und Muster:

Betreff: Jobabsage / Ihre Stelle als Verkäufer / Ref-Nr. 0815

Sehr geehrte Frau Muster,

zunächst möchte ich mich ganz herzlich für Ihr Jobangebot bedanken. Ich habe mich sehr darüber gefreut und danke auch für den Ihre Professionalität im Bewerbungsprozess.

Leider muss ich Ihnen heute mitteilen, dass ich das Jobangebot ablehnen werde. Persönliche Gründe haben mir die Entscheidung nicht leicht gemacht. Ich bitte dennoch um Verständnis und bitte die gemachten Umstände zu entschuldigen.

Ich danke Ihnen für das entgegengebrachte Vertrauen und wünsche Ihnen, dass Sie zeitnah einen passenden Mitarbeiter finden und einstellen können.

Mit freundlichen Grüßen
Bea Beispiel

PS: Ich bitte Sie noch meine Bewerberdaten aus Ihrer Bewerberdatenbank zu löschen. Vielen Dank.

3. Wie das Jobangebot per Brief ablehnen?

Die postalische Absage per Brief ist heute eine seltene Ausnahme und kaum noch üblich. Einige mittelständische Traditionsunternehmen bevorzugen allerdings noch Bewerbungsunterlagen per Post. In dem Fall können Sie dieselbe Form wählen, wenn Sie das Jobangebot ablehnen. Hierbei orientieren Sie sich bitte ebenso am Muster für die E-Mail-Absage oben.

Ein professioneller und seriöser Absagebrief enthält zusätzlich:

  • Einen Briefkopf mit Ihren Kontaktdaten
  • Die Anschrift des Unternehmens (inkl. Ansprechpartner)
  • Ort und Datum (rechtsbündig)
  • Ihre Unterschrift am Ende des Briefs

Sonderfall: Jobangebot vom Arbeitsamt ablehnen

Falls Ihnen das Jobcenter beziehungsweise die Bundesagentur für Arbeit eine offene Stelle zuweist, auf die Sie sich bewerben sollen, können Sie auch das ablehnen. Sie müssen nicht jeden Vermittlungsvorschlag annehmen. Das gilt nur, wenn dieser „zumutbar“ ist. Bedeutet: Sie müssen laut Arbeitsamt dazu „körperlich, geistig und seelisch“ in der Lage sein, die Arbeit auszuführen.

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Geht auch eine Jobabsage nach Vertragsunterzeichnung?

Wenn Sie noch keinen Arbeitsvertrag unterschrieben haben, können Sie ohne rechtliche Konsequenzen jederzeit wieder absagen. Nach der Unterschrift wird das jedoch deutlich schwieriger. In dem Fall sollten Sie schnell handeln und die Situation persönlich und transparent besprechen. Ein offenes Gespräch ist hierbei besser als eine kurzfristige Absage vor Arbeitsbeginn.

Solange das Arbeitsverhältnis nicht begonnen hat, sollten Sie unmittelbar reagieren und entweder persönlich anrufen oder sogar vor Ort vorsprechen: Erklären Sie ehrlich, nachvollziehbar und diplomatisch, warum Sie das Jobangebot ablehnen müssen – und dass die Absage alles andere als leichtfertig ist!

Vorlage und Beispiel für eine Formulierung:

Mir ist bewusst, dass meine Entscheidung spät kommt. Dennoch habe ich nach intensiver Abwägung festgestellt, dass der Schritt einfach nicht der richtige für mich ist und ich die Stelle nicht antreten will. Ich muss Ihnen daher absagen. Die Entscheidung ist mir alles andere als leicht gefallen. Dennoch hoffe ich auf Ihr Verständnis und eine gütliche Lösung. Ich möchte mich ausdrücklich für Ihr Vertrauen bedanken und mich zugleich für die Unannehmlichkeiten entschuldigen.

Ein solches Gespräch kann unangenehm sein, ja. Es ist aber die professionellste Lösung.

Internes Jobangebot ablehnen: Unbedingt sensibel kommunizieren!

Wenn Sie sich innerhalb Ihres Unternehmens auf eine Stelle beworben haben (siehe: interne Bewerbung), erfordert eine Absage besonderes Feingefühl! Sie arbeiten schließlich weiterhin mit denselben Kollegen zusammen. Deshalb ist hier besonders viel Fingerspitzengefühl und Transparenz entscheidend.

So gehen Sie bei internen Jobabsagen vor:

  1. Sprechen Sie zuerst mit Ihrer Führungskraft.
    Erklären Sie Ihre Entscheidung offen, aber respektvoll.
  2. Danken Sie für das Vertrauen.
    Eine interne Bewerbung zeigt Engagement – eine Absage sollte das nicht zerstören.
  3. Bestätigen Sie Ihre Entscheidung schriftlich.
    Eine kurze E-Mail an HR genügt, um Missverständnisse zu vermeiden.
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Job ablehnen: Risiken und Chancen für Bewerber

Es ist Ihr gutes Recht, ein Jobangebot abzulehnen oder sich für ein anderes Angebot zu entscheiden. Niemand kann Sie dazu zwingen, einen Job anzutreten, den Sie nicht mehr wollen! Allerdings hat die Art und Weise, wie Sie die Absage formulieren, großen Einfluss darauf, wie professionell Sie wahrgenommen werden und wie Sie in Erinnerung bleiben.

Eine frech-flapsige Ablehnung wird den Arbeitgeber sicher verärgern und Ihrer Reputation schaden – schlimmstenfalls künftige Bewerbungschancen senken. Können Sie den Job dagegen höflich und diplomatisch ablehnen, eröffnen sich dadurch neue Chancen.

Jobabsage zur Reflexion nutzen

Bevor Sie ein Jobangebot ablehnen stellen Sie sich bitte immer folgende Fragen:

  • Warum finde ich ein anderes Angebot attraktiver?
  • Welche Faktoren beeinflussen meine Wahl?
  • Was fehlt mir bei dem Job, den ich ablehnen will?
  • Liegt es am Unternehmen oder an der Position?

Indem Sie diese Fragen vorab klären, schaffen Sie die Grundlage für eine überzeugende und positive Ablehnung. Überdies finden Sie dabei gleich eine höfliche Erklärung. Rechtfertigen müssen Sie sich für Ihre Entscheidung aber nie!


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