Einfach erklärt: Was ist die TRIZ Methode?
Die TRIZ-Methode ist ein systematischer Ansatz zur Problemlösungen. Mithilfe von der sehr einfachen TRIZ-Methode lassen sich kreative und innovative Lösungen für komplexe Probleme entwickeln.
Die Methode wurde in den 1940er Jahren vom russischen Ingenieur Genrich Altschuller in Zusammenarbeit mit seinem Freund Rafael Shapiro entwickelt, nachdem er rund 200.000 von Patenten analysiert hatte. Dabei stellte er fest, dass erfolgreiche Erfindungen oft auf denselben Prinzipien beruhen.
Was bedeutet TRIZ?
Die Abkürzung TRIZ stammt von der russischen Bezeichnung „Theorija Reshenija Izobretatelkih Zadach“ – auf Deutsch bedeutet das: „Theorie des erfinderischen Problemlösens“. Im englischsprachigen Raum wird dabei auch von der „Theory of Inventive Problem Solving“ gesprochen.
Was macht TRIZ besonders?
- Mithilfe der TRIZ-Methode systematisieren Sie Kreativität und verlassen sich nicht nur auf spontane Einfälle.
- Sie greifen auf bewährte Prinzipien zurück, die schon in vielen erfolgreichen Erfindungen genutzt wurden.
- Sie lernen, Widersprüche im Problem zu erkennen und gezielt aufzulösen – oft sind es gerade diese scheinbaren Gegensätze, die zu innovativen Lösungen führen.
Wie funktioniert die TRIZ Methode?
Um ein Problem mithilfe der TRIZ Technik zu lösen, gehen Sie in vier Schritten vor:
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Spezifisches Problem identifizieren
Ausgangspunkt ist das spezifische Problem. Dieses müssen Sie zunächst möglichst genau beschreiben und definieren.
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Allgemeines Problem abstrahieren
Im zweiten Schritt verallgemeinern Sie das Problem, um die dahinterliegenden Prinzipien zu erkennen. Indem Sie ein scheinbar unlösbares Problem abstrahieren, erkennen Sie die vielen kleinen, aber lösbaren Möglichkeiten dahinter.
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Allgemeine Lösungsprinzipien anwenden
Nun nutzen Sie die in TRIZ gesammelten Prinzipien (insgesamt 40), um innovative Lösungsansätze sowie passende Idee zu entwickeln. Dabei helfen Ihnen die verschiedenen TRIZ Werkzeuge.
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Spezifische Lösung konkretisieren
Im letzten Schritt passen die gefundene Lösung auf Ihr spezifisches Problem an und konkretisieren die nun entscheidenden Maßnahmen, um das Problem zu lösen.
Das klingt einfach – und ist es auch. Die TRIZ-Methode nutzt jedoch vor allem die kreative Systematik der anfänglichen Verallgemeinerung und späteren Konkretisierung, um auf die spezifische Problemlösung zu kommen.
Was sind die Werkzeuge der TRIZ-Methode?
Mit TRIZ lernen Sie, Probleme strukturiert zu analysieren und auf bewährte Prinzipien zurückzugreifen, um schneller und effizienter zu innovativen Lösungen zu gelangen. Dabei nutzt TRIZ insgesamt 40 sogenannte Innovationsprinzipien – standardisierte Problemlöser für viele technische und organisatorische Probleme.
Zu den Werkzeugen gehören zum Beispiel:
- Widerspruchsmatrix
Sie hilft, Zielkonflikte zu analysieren und passende Prinzipien auszuwählen. - ARIZ
Ein Algorithmus, der Sie Schritt für Schritt durch komplexe Problemlösungen führt. - Stoff-Feld-Analyse
Ein Werkzeug, um Wechselwirkungen in Systemen zu verstehen und zu verbessern. - 9-Fenster-Modell
Auch „9-fenster-Denken“. Das Schema besteht aus neun Feldern, die durch zwei Achsen definiert sind: Zeitachse (Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft) und Systemebene (Subsystem, System, Supersystem). - S-Kurve-Analysen
Ein Instrument, um den Lebenszyklus von Innovationen zu visualisieren, zukünftige Trends zu verstehen und Strategien entsprechend anzupassen.
Eine Übersicht der 40 TRIZ Prinzipien finden Sie hier.
Anwendung der TRIZ Werkzeuge
Ein Weg, die unterschiedlichen Werkzeuge der TRIZ Methode anzuwenden, ist die Technik der vier Säulen: Systematik, Wissen, Analogie und Vision…
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Systematik
Die Werkzeuge dieser Säule beschäftigen sich mit der Analyse und Strukturierung des Problems. Hierdurch wird das Fundament für die weitere Problemlösung gelegt. Hierfür genutzte Werkzeuge und Prinzipien sind z.B. die Innovationscheckliste, das 9-Fenster-Modell, die Problemformulierung oder die Funktionsanalyse.
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Wissen
Die zweite Säule beinhaltet Werkzeuge, die sich mit dem Wissensaufbau auseinandersetzen. Es geht darum, möglichst viele Informationen zu sammeln und dabei auch das Wissen aus anderen Bereichen mit einzubeziehen. Dazu zählen beispielsweise die klassische Recherche oder Suche in Datenbanken.
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Analogie
In der Säule der Analogie wird nach Ähnlichkeiten oder vergleichbaren Erfahrungen und Erfindungen gesucht, die es bereits gibt und die sich übertragen lassen. Zu den Methoden hierfür zählen die Widerspruchsanalyse, die Stoff-Feld-Analyse oder technische und physikalische Widersprüche.
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Vision
Instrumente der letzten Kategorie wagen einen Ausblick in die Zukunft: Sie sollen mögliche und wahrscheinliche Entwicklungen erkennen und prognostizieren. Dabei werden bisherige Verläufe und Erkenntnisse betrachtet, um daraus auf den weiteren Verlauf zu schließen. Klassische Werkzeuge der Vision sind S-Kurve-Analysen, Directed Evolution oder auch Evolutionsgesetze und -prinzipien.
Für wen eignet sich TRIZ?
Die TRIZ Methode reiht sich ein in zahlreiche bewährte Kreativitätstechniken. Sie können TRIZ in technischen, wirtschaftlichen und organisatorischen Bereichen einsetzen. Die Methode eignet sich sowohl für Einzelpersonen als auch für Teams, die innovative Lösungen suchen und ihre Problemlösungskompetenz systematisch verbessern wollen.
Ziele der TRIZ Methode
Die TRIZ Methode kann nicht nur genutzt werden, um neue Produkte zu entwickeln. Mit dem Konzept lassen sich auch andere Ziele verfolgen. Um das volle Potenzial zu nutzen, sollte die Methode als Möglichkeit gesehen werden, Denkblockaden zu überwinden.
Sie hilft vor allem dabei, bisherige Vorgehensweisen zu hinterfragen, zu reflektieren und zu analysieren. Gleichzeitig macht sich die Methode dabei vorhandenes Wissen zunutze und adaptiert dieses. Bei TRIZ geht es nicht – wie z.B. beim Brainstorming – darum, möglichst viele Ideen und Alternativen zu finden. Vielmehr konzentriert sich die Theorie des erfinderischen Problemlösens auf eine sehr genaue Problembeschreibung und damit auf konkrete Vorgaben für die Lösung – also Qualität vor Quantität.
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