Aussagekräftige Bewerbung: 10 Tipps – was beachten

Wird eine „aussagekräftige Bewerbung“ verlangt, müssen Sie hellhörig werden. Zwar muss jede Bewerbung „aussagekräftig“ sein. Wird dies in der Stellenanzeige aber ausdrücklich erwähnt, sind damit besondere Inhalte gemeint. Wer jetzt eine normale Bewerbung versendet, senkt seine Jobchancen dramatisch. Wir erklären, was in eine aussagekräftige Bewerbung gehört und was Sie dabei beachten müssen…

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Definition: Was ist eine aussagekräftige Bewerbung?

Eine aussagekräftige Bewerbung ist eine individuell auf die ausgeschriebene Stelle zugeschnittene Bewerbung, die dem Arbeitgeber vollständige und relevante Informationen über eine Bewerberin oder einen Bewerber liefert. Synonym für eine aussagekräftige Bewerbung sind „vollständige Bewerbungsunterlagen„, die ebenfalls einen individuelleren Charakter haben, als eine gewöhnliche Bewerbung.

Wesentliche Inhalte einer aussagekräftigen Bewerbung

Aussagekräftige Bewerbungsunterlagen enthalten bis zu 10 DIN A4 Seiten. Dazu gehören in der Regel folgende Dokumente – standardmäßig sortiert in dieser Reihenfolge:

  1. Bewerbungsschreiben (max. 1 Seite)
  2. Deckblatt (optional)
  3. Lebenslauf (1-3 Seiten)
  4. Motivationsschreiben (optional)
  5. Zeugnisse (Arbeitszeugnisse, höchster Bildungsabschluss)
  6. Referenzen (oder Empfehlungsschreiben, 2-3)
  7. Zertifikate (von relevanten Weiterbildungen, bis zu 3)
  8. Gesundheits- oder Führungszeugnis (falls verlangt)
  9. Arbeitsproben (falls verlangt)

Hinzu kommen stets alle Bewerbungsdokumente, die in der Stellenanzeige explizit erwähnt und verlangt werden. Diese dürfen Sie nie vergessen! Eine aussagekräftige Bewerbung geht immer individuell und gezielt auf die jeweiligen Anforderungen der Stellenausschreibung ein.

Wann wird eine aussagekräftige Bewerbung verlangt?

Verlangt wird eine aussagekräftige Bewerbung oftmals bei der Bewerbung für eine Ausbildung, für einen Job als Erzieherin oder bei der Wohnungssuche. Erkennen können Sie das an folgenden Sätzen in der Stellenausschreibung:

  • „Wir freuen uns auf Ihre aussagekräftige Bewerbung.“
  • „Bitte reichen Sie Ihre aussagekräftige Bewerbung bis zum TT.MM.JJJJ. ein.“
  • „Bitte senden Sie uns Ihre aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen.“
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Aussagekräftige Bewerbung schreiben: Was muss ich beachten?

„Aussagekräftig“ bedeutet für Personaler in der Regel, dass die Bewerbung passgenau auf das Unternehmen und die ausgeschriebene Stelle zugeschnitten ist. Genau genommen gilt das immer und für alle Unterlagen. In diesem Fall ist es aber ein Code für weitere Besonderheiten in Anschreiben und Lebenslauf, auf die wir jetzt im Detail eingehen…

Aussagekräftige Bewerbung erstellen – Anschreiben

Formal schreiben Sie für die aussagekräftige Bewerbung ein typisches Anschreiben – bestehend aus Briefkopf, Einleitung, Hauptteil, Schluss, Grußformel und Unterschrift.

Besonders beachten müssen Sie bei der aussagekräftigen Bewerbung aber drei Elemente:

  1. Betreffzeile
  2. Unternehmensbezug
  3. Schlussteil

1. Betreffzeile

Eine aussagekräftige Betreffzeile enthält unbedingt das Wort „Bewerbung“, die genaue Jobbezeichnung aus der Stellenanzeige sowie – falls genannt – die Referenznummer dazu. Das dient der Zuordnung der Bewerbungsunterlagen und deutet meist schon darauf hin, dass der Arbeitgeber viele Bewerbungen erwartet.

Mehr dazu im Ratgeber Betreffzeile

2. Unternehmensbezug

Im aussagekräftigen Anschreiben kommt es zwingend darauf an, dass Sie entweder schon in der Einleitung, spätestens aber im Hauptteil einen deutlichen Bezug zwischen Ihren relevanten Stärken, Erfahrungen und Qualifikationen und dem Anforderungsprofil der Stelle herstellen. Machen Sie unbedingt in Ihrer Motivation deutlich: Warum dieses Unternehmen? Warum diese Stelle?

Typische Formulierungen für den Bezugsteil sind etwa:

  • „Ich habe Ihr Unternehmen bereits als Kunde kennengelernt und war von der Servicequalität begeistert. Diese konsequente Kundenorientierung möchte ich in meiner Arbeit künftig selber aktiv unterstützen, indem ich…“
  • „Ihr Engagement für nachhaltige Produktion hat mich beeindruckt. Diese Werte möchte ich aktiv unterstützen, indem ich meine berufliche Erfahrung in Ihrem Unternehmen einbringe. Vor allem…“
  • „Ihr Engagement für Diversität und Chancengleichheit spricht mich enorm an. Ich habe selbst einen Migrationshintergrund und bin überzeugt, dass vielfältige Teams zu kreativeren und nachhaltigeren Lösungen finden – daran möchte ich aktiv mitwirken!“

Mehr dazu im Ratgeber Unternehmensbezug

3. Schlussteil

Im Schlussteil des Anschreibens werden bei der aussagekräftigen Bewerbung praktisch immer Angaben zu Gehaltswunsch und dem frühestmöglichen Eintrittstermin erwartet. Bei der Initiativbewerbung ist das noch freiwillig, hier ist es ein Muss. Die Formulierung „aussagekräftige Bewerbung“ ist der allgemeine Code dafür.

Gehaltsvorstellungen richtig angeben

Gehaltsvorstellungen werden in einer Bewerbung immer als Brutto-Jahresgehalt angegeben und mit einer möglichst konkreten Zahl. Bei einem externen Jobwechsel können Sie in der Regel 10-20 Prozent zum aktuellen Gehalt aufschlagen.

Typische Sätze und Formulierungen zum Gehaltswunsch sind:

  • „Meine Gehaltsvorstellungen liegen bei 46.530 Euro brutto im Jahr.“
  • „Aufgrund meiner Qualifikationen halte ich ein Jahresgehalt von 46.580 Euro im Jahr für angemessen.“
  • „Ein jährliches Bruttogehalt von 46.720 Euro entspricht meinen Vorstellungen.“

Eintrittstermin richtig nennen

Wird ein frühestmöglicher Eintrittstermin erwartet, ist das meist ein Indiz dafür, dass die Stelle so schnell wie möglich besetzt werden soll. Der Arbeitgeber hat Druck – und je früher Sie anfangen können, desto mehr Pluspunkte bringt das. Generell sollten Sie aber nie „sofort“ anfangen können – das klingt verzweifelt. Besser ist immer der Termin den nächsten Ersten eines Monats.

Typische Sätze und Formulierungen für den Eintrittstermin sind:

  • „Ich stehe Ihnen aufgrund meiner Kündigungsfrist gerne ab dem TT.MM.JJJJ zur Verfügung.“
  • „Mein Studium werde ich voraussichtlich am TT.MM.JJJJ erfolgreich beenden. Im Anschluss würde ich sehr gerne bei Ihnen anfangen.“
  • „Ich würde gerne am TT.MM.JJJJ bei Ihnen anfangen. Ein früherer Eintritt wäre möglich.“
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Aussagekräftige Bewerbung – Lebenslauf & Anlagen

Zunächst einmal unterscheidet sich der Lebenslauf einer aussagekräftigen Bewerbung nicht von dem klassischen, tabellarischen Lebenslauf: Er ist maximal drei Seiten lang, „antichronologisch“ aufgebaut (also mit der jeweils aktuellsten Station zuerst) und ebenso lückenlos wie vollständig.

Die Besonderheit liegt hier wieder in den Details:

  • Bewerbungsfoto

    Der Lebenslauf einer aussagekräftigen Bewerbung sollte unbedingt ein professionelles Bewerbungsfoto enthalten. Das ist zwar heute in Deutschland freiwillig, Personaler dürfen es nicht explizit verlangen. „Aussagekräftig“ ist aber auch hier wieder der Code dafür, dass es erwartet bzw. „gern gesehen“ wird.

  • Besondere Kenntnisse

    Der Abschnitt „Besondere Kenntnisse“ wird bei der aussagekräftigen Bewerbung besonders intensiv gelesen. Hierbei geht es um aktuelle und relevante Fortbildungen sowie Zusatzqualifikationen. Punkten Sie derzeit vor allem mit KI- und IT-Kenntnissen, Fremdsprachen und Projektmanagement-Erfahrungen.

Insgesamt sollten Sie immer darauf achten, dass alle selbst erstellten Unterlagen – also Anschreiben, Lebenslauf und gegebenenfalls Deckblatt oder Motivationsschreiben einheitlich gestaltet sind und „wie aus einem Guss“ aussehen. Bedeutet: Einheitliche Schriftgrößen und Schriftarten (maximal 2), überall gleiche Zeilenabstände, Seitenränder und Farben.

Erst so entsteht ein stimmiger Gesamteindruck, der die Bewerbung gleichzeitig zu einer sorgfältigen und aussagekräftigen Arbeitsprobe macht.

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Profi-Tipps zur aussagekräftigen Bewerbung

Bei einer aussagekräftigen Bewerbung sollten Sie keine halben Sachen machen. Alles muss stimmen und durchweg professionell wirken. Deshalb finden Sie aus unserer 20-jährigen Erfahrung hier noch ein paar bewährte Empfehlungen und Profi-Tipps, wie Sie eine perfekte Bewerbung schreiben:

1. Keine Floskeln nutzen

Nutzen Sie im Bewerbungsanschreiben möglichst eigene und originelle Formulierungen. Typische Floskeln („hiermit bewerbe ich mich…“) sowie KI-Texte erkennen Personaler oder deren KI-Software sofort. Die aussagekräftige Bewerbung muss authentisch und persönlich nach Ihnen klingen!

2. Viele Kriterien erfüllen

Lesen Sie sich die Stellenanzeige aufmerksam durch und analysieren Sie, welche Hard Skills bzw. Soft Skills explizit verlangt werden und welche gewünscht werden. Profis unterscheiden hierbei zwischen Muss- und Kann-Anforderungen:

  1. Muss-Anforderungen

    sind von hoher Bedeutung und dürfen in der Bewerbung nicht fehlen. Sie stehen in der Stellenanzeige meist an erster Stelle und erkennbar an Formulierungen, wie: „setzen wir voraus.“, „Wir erwarten…“ Oder: „Unbedingt notwendig sind Erfahrungen in…“

  2. Kann-Anforderungen

    sind weicher formuliert. Zum Beispiel: „Von Vorteil sind Kenntnisse in…“ Oder: „Idealerweise bringen Sie mit: …“ Bewerber, die auch diese Fähigkeiten nennen, haben einen Wettbewerbsvorteil. Ihr Fehlen ist aber kein K.O.-Kriterium.

3. Keine formalen Fehler

Auch formal muss die aussagekräftige Bewerbung vollständig und korrekt sein. Achten Sie auf Rechtschreibung und Grammatik genauso wie auf die Regeln einer modernen Bewerbung, die zum Beispiel heute auch „maschinenlesbar“ sein sollte. Einer der größten Bewerbungskiller ist mangelnde Sorgfalt. In unseren Umfragen sagen rund 90 Prozent der Personaler, dass sie Kandidaten bei mehr als 3 Rechtschreibfehlern schon aussortieren. Besonders negativ wirken Tippfehler bei Firmennamen oder Ansprechpartnern.

4. Auf Stelle fokussieren

Drei starke Argumente werden nicht stärker, indem Sie diese mit fünf schwachen verwässern. Deshalb gilt für Anschreiben und professionellen Lebenslauf: Weniger ist mehr! Wählen Sie nur Relevantes aus, fokussieren Sie Ihren Werdegang und Ihre Alleinstellungsmerkmale perfekt auf die ausgeschriebene Stelle. Personaler wollen keine Romane lesen.

5. Mit Moderne punkten

Gerade bei einer Quereinsteiger Bewerbung oder der Bewerbung ab 50plus gilt: Zeigen Sie bereits im Design, dass Ihr Know-how auf dem neuesten Stand ist. Gestalten Sie einen modernen Lebenslauf mit Kurzprofil oder Farben, die dem Corporate Design des Unternehmens entsprechen.

6. Gewünschten Bewerbungsweg einhalten

Standard in Deutschland ist heute die E-Mail-Bewerbung oder Online-Bewerbung über ein Webformular. Wünscht das Unternehmen eine andere Bewerbungsform – zum Beispiel eine klassische Bewerbungsmappe auf Papier und per Post –, halten Sie sich unbedingt daran! Wer solche Aufforderungen ignoriert, kassiert zu 99 Prozent eine Absage.

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Checkliste für die aussagekräftige Bewerbung

Damit Sie beim Schreiben und Erstellen einer aussagekräftigen Bewerbung nichts vergessen, haben wir abschließend noch eine Checkliste, die auch gleich online im Browser abhaken können:

    1. Allgemeiner Eindruck

  • Einheitliches, professionelles Layout (Schrift, Abstände, Farben)
  • Fehlerfreie Rechtschreibung und Grammatik
  • Klare Struktur und gute Lesbarkeit
  • Alle Dokumente im PDF-Format, sinnvoll benannt (z.B. Bewerbung-Max-Muster.pdf)
  • 2. Anschreiben

  • Persönliche Anrede (z.B. „Sehr geehrte Frau Personaler,“)
  • Eindeutige Betreffzeile mit Referenznummen (falls vorhanden)
  • Individuell auf Unternehmen und Stelle zugeschnitten
  • Klare Motivation: Warum dieses Unternehmen, diese Stelle?
  • Prägnanter Einstieg (z.B. Motivation, Bezug zur Stelle)
  • Klare Darstellung besonderer Stärken – passend zur Position
  • Konkrete Beispiele statt Allgemeinplätze
  • Positive, aktive Formulierungen (z.B. „Ich biete Ihnen…“)
  • Schlusssatz mit Gehaltswunsch und Eintrittstermin
  • Aktuelles (!) Datum
  • Unterschrift (eigenhändig oder eingescannt)
  • 3. Lebenslauf

  • Hohe Übersichtlichkeit, maximal 3 Seiten
  • Inklusive professionellem Bewerbungsfoto
  • Aktuell, vollständig und lückenlos
  • Antichronologische Reihenfolge (neueste Station zuerst)
  • Standard Gliederung: Persönliche Daten, Berufserfahrung, Ausbildung, Kenntnisse, Interessen)
  • Relevante Aufgaben mit Erfolgen beschrieben
  • 4. Anlagen

  • Wichtige Zeugnisse (Bis zu 3 Arbeitszeugnisse, 1 Abschlusszeugnis)
  • Relevante Zertifikate und Nachweise (bis zu 3)
  • Arbeitsproben oder Portfolio (bis zu 3)
  • 5. E-Mail-Bewerbung bzw. Online-Bewerbung

  • Aussagekräftiger Betreff (z.B. „Bewerbung als [Position]“)
  • Kurzer, freundlicher E-Mail-Text (+ Hinweis auf Anhänge)
  • Alle Dateien in genannter Reihenfolge in einem PDF
  • Dateigröße: Maximal 5 MB

Generell sollte Ihre aussagekräftige Bewerbung immer authentisch, ehrlich und selbstbewusst wirken sowie gleichzeitig zukunftsorientiert sein. Schreiben Sie darin, was Sie im neuen Job erreichen und beitragen möchten. Schließlich suchen Unternehmen Mitarbeiter, die Herausforderungen meistern…

Wir wünschen: Viel Erfolg mit der aussagekräftigen Bewerbung!


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2 Kommentare
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  • Teresa , 1. September 2025

    Im Jahr 2006 trat hier in Deutschland das Antidiskriminierungsgesetz in Kraft, welches unter anderem besagt, dass ein Bewerbungsfoto keine Pflicht mehr ist. Was auf jeden Fall seinen Sinn hat.
    Selbst bewerbe ich mich aus einem konkreten Vorfall seit ungefähr sieben Jahren ohne Foto mehr und habe trotzdem Einladungen zu Vorstellungsgesprächen bekommen und eine Arbeitsstelle.

    • Karrierebibel Team , 1. September 2025

      Hallo Teresa, danke für dein Feedback und deine Erfahrungen. Das Foto ist zwar heute freiwillig. Unter der Hand sagen aber alle Personaler, dass sie es gerne sehen, weil es das Profil abrundet. Und machen wir uns nichts vor: Die finalen Kandidaten, die zum Vorstellungsgespräch eingeladen werden, kann man heute ganz easy googeln. Die Filter-Daten dazu stehen alle im Lebenslauf. Und spätestens online sieht man dann in 99% der Fälle ein Foto – etwa auf Linkedin.