Definition: Was ist ein professioneller Lebenslauf?
Der Lebenslauf gilt als erste Visitenkarte und zentrales Dokument der Bewerbung. Ein „professioneller Lebenslauf“ zeichnet sich wesentlich durch fünf Merkmale aus: Er ist…
- vollständig und lückenlos.
- tabellarisch und antichronologisch aufgebaut.
- gut lesbar und übersichtlich strukturiert.
- stets individuell auf Stelle und Unternehmen zugeschnitten.
- nicht länger als 2-3 DIN A4 Seiten.
Zur Professionalität gehört ebenfalls, dass der Lebenslauf sachlich geschrieben (nur Fakten) sowie fehlerfrei (keine Rechtschreib- oder Grammatikfehler) ist. Ein professioneller Lebenslauf stellt vor allem die relevanten Qualifikationen, Kompetenzen, Kenntnisse und Soft Skills von Bewerbern fokussiert dar und ist damit ein zentraler Beleg für deren Eignung für den Job.
Typischer Aufbau
Der Aufbau eines professionellen Lebenslaufs ist in Deutschland meist standardisiert. Dabei werden die Inhalte nach Zwischenüberschriften gegliedert und die Abschnitte in dieser heute üblichen Reihenfolge sortiert:
- Persönliche Daten
- Kurzprofil (optional)
- Beruflicher Werdegang
- Bildungsweg
- Besondere Kenntnisse
- Interessen und Hobbys
- Ort, Datum und Unterschrift
Der „antichronologische“ Aufbau ergibt sich schließlich daraus, dass die Tätigkeiten innerhalb der einzelnen Abschnitte stets mit der aktuellsten Position zuerst beginnen. Professionell wird der Lebenslauf auch dadurch, dass einzelne Tätigkeiten und Stationen nicht bloß aufgelistet, sondern die Aufgaben durch konkrete Leistungen, Erfolge und Zahlen greifbar gemacht werden.
Professioneller Lebenslauf – Vorlagen kostenlos
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Übernehmen Sie die Vorlagen für einen professionellen Lebenslauf aber möglichst nicht 1:1, sondern passen Sie diese immer nochmal individuell an – etwa die Schriftarten oder Farben. Dafür sind unsere Muster bereits für computergestützte Auswahlverfahren und ATS optimiert:
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Professioneller Lebenslauf Inhalt: Worauf muss ich achten?
Je nach den Jahren der Berufserfahrung wird der Platz im Lebenslauf knapp. Trotzdem sollten Sie die Seitenzahl von drei Seiten nie überschreiten. Bedeutet: Sie müssen bei jeder Bewerbung auswählen, welche relevanten Angaben Sie ausführlicher beschreiben und was Sie kürzen, weil es für die neue Stelle unwichtig ist.
In der folgenden Anleitung gehen wir die einzelnen Abschnitte Schritt für Schritt durch und erklären, worauf Sie hierbei in einem professionellen Lebenslauf achten müssen und was nicht fehlen darf:
1. Titel und persönliche Daten
In die „Kopfzeile“ des Lebenslaufs gehören immer der Titel („Lebenslauf“ oder „Lebenslauf + Name“) und Ihre persönlichen Kontaktdaten. Diese müssen unbedingt aktuell und fehlerfrei sein, da man Sie bei Interesse sonst nicht erreichen kann.
Zu den persönlichen Daten gehören:
- Vor- und Nachname (falls noch nicht im Titel)
- Anschrift (Straße, PLZ, Ort)
- Telefonnummer (Form: 0123 4567890)
- E-Mail-Adresse (unbedingt seriös!)
- Geburtsdatum und -ort
- Link zum Online-Profil (z.B. Linkedin)
- Link zur eigenen Homepage (z.B. Bewerbungshomepage)
- Link zu einem Bewerbungsvideo
- Familienstand (wird meist weggelassen)
- Konfessionszugehörigkeit (nur bei kirchlichen Arbeitgebern)
Pflichtangaben
Optionale Angaben
Komplett weglassen, sollten Sie Angaben zu Eltern oder Geschwistern. Das ist heute nicht mehr zeitgemäß und interessiert auch niemanden. Ob Kinder im Lebenslauf erwähnt werden sollten, ist strittig. Wir empfehlen, das Thema – wenn überhaupt – erst im Bewerbungsgespräch anzusprechen.
2. Kurzprofil
In einem modernen Lebenslauf finden Sie heute häufig ein sogenanntes Kurzprofil oder „Personal Statement“. Der noch junge Trend stammt ursprünglich aus dem Amerikanischen. An dieser Stelle fassen Sie Ihre wichtigsten Kompetenzen, Berufserfahrungen und Qualifikationen in 2-4 knackigen Sätzen zusammen. Der Abschnitt lohnt sich vor allem für Berufseinsteiger, Führungskräfte und Quereinsteiger. Ein Beispiel:
Über mich
Kreative BWL-Studentin mit Schwerpunkt Marketing. Begeistert von digitalem Marketing und Conversion-Rates bringt analytisches Denken, Kommunikationsstärke und eine hohe Affinität zu Social Media mit. Mein Ziel: praktische Erfahrung im dynamischen Umfeld Ihres Unternehmens sammeln.
3. Bewerbungsfoto
Das Bewerbungsfoto im Lebenslauf ist schon lange keine Pflicht mehr. Laut unseren Umfragen wird es aber von mehr als 90 Prozent der Personaler noch immer gerne gesehen. Für manche Positionen ist es sogar wichtig zu wissen, wie der oder die künftige Mitarbeiterin aussieht (z.B. Verkäufer, Berater mit Kundenkontakt).
Wenn Sie sich für ein Bewerbungsfoto entscheiden, muss dies unbedingt ein professionelles Foto von einem Fotografen sein – kein Passbild, keine Selfies oder Ganzkörperaufnahmen! Auch hierfür gibt es zwar inzwischen KI-Tools, die aus selbstgemachten Bilder binnen Sekunden kleine Wunderwerke zaubern. Doch Vorsicht: In der Bewerbung geht es um Authentizität, nicht um den nächsten Modeljob! Sobald erkennbar ist, dass das Foto mittels KI manipuliert wurde, verliert es seine Wirkung und die Bewerbung wirkt wie Fake.
4. Beruflicher Werdegang
Der Abschnitt zu einschlägigen Berufserfahrungen muss zwingend lückenlos sein. Hierin nennen Sie bisherige Jobs, Positionen, relevante Tätigkeiten, Erfahrungen und Erfolge – möglichst mit Zahlen – in „antichronologischer“ Reihenfolge: Beginnen Sie stets mit der jüngsten Tätigkeit, und gehen Sie dann zeitlich zurück.
Bei einem tabellarischen Lebenslauf schreiben Sie links (2-spaltig) oder darüber (einspaltig) die Zeitangaben. Üblich hierfür ist das Format „MM/JJJJ – MM/JJJJ“ für den Zeitraum (MM = Monat, JJJJ = Jahr). In die rechte Spalte kommen die Informationen zur jeweiligen Station. Dazu gehören:
- Jobtitel und Position
- Arbeitgeber und Firmensitz
- Relevante Tätigkeiten (Stichpunkte)
- Wichtige Fähigkeiten (optional)
- Leistungen und Erfolge (mit Zahlen)
Projekte oder Kompetenzen, die für die neue Stelle von Bedeutung sind, können Sie ausführlicher und detaillierter beschreiben. Teils ist es sinnvoll, wichtige Zahlen und Ergebnisse zusätzlich mit Fettschrift visuell hervorheben.
Beispiel für die Berufspraxis
Tipp: Beschreiben Sie bisherige Tätigkeiten und Erfolge immer mit positiv besetzten und aktiven Verben, wie „umsetzen“, „implementieren“, „realisieren“, „erzielen“. Auch Lücken im Lebenslauf oder eine längere Arbeitslosigkeit können Sie besser mit „arbeitssuchend“ oder „berufliche Orientierungsphase“ umschreiben.
5. Bildungsweg
In diesen Abschnitt gehören Angaben zur Schulbildung, Ausbildung und Studium. Er wird allerdings immer unwichtiger, je mehr Berufserfahrungen Sie vorweisen können. Nach 5 Jahren im Job und einer „Senior“-Position reicht meist nur noch der höchste Bildungsabschluss.
Auch die Bildungshistorie wird – wenn sie ausführlich ist – tabellarisch aufgebaut und mit Zeitangaben nach obigem Muster angegeben. Wichtig sind:
- Berufsausbildung oder Studiengang
- Namen der Bildungseinrichtung, Stadt
- Schwerpunkte und Abschlussnoten
6. Besondere Kenntnisse
Besondere Kenntnisse sind im professionellen Lebenslauf nochmal ein zentraler Abschnitt, um die bisherigen Praxiserfahrungen mit relevanten Zusatzqualifikationen zu erweitern und die eigene Eignung noch mehr zu betonen.
Besonders gern gesehene Kenntnisse sind:
- Sprachkenntnisse
- IT-Kenntnisse
- Aktuelle Fortbildungen
- Spezialisierungen (mit offiziellem Abschluss)
- Eigene Projekte (mit Bezug zur Stelle)
- Ehrenämter und soziales Engagement
- Stipendien und Auszeichnungen
Nennen Sie die Kenntnisse aber nicht nur, sondern bewerten Sie diese auch! Bei Sprachkenntnissen geben Sie z.B. immer das jeweilige Sprachlevel mit an (Grundkenntnisse, gute Kenntnisse, verhandlungssicher).
Beispiel für besondere Kenntnisse im Lebenslauf:
Bei besonders wichtigen Kompetenzen sollten Sie entsprechende Nachweise als Kopie in den Anlagen zur Bewerbung anfügen.
7. Interessen und Hobbys
Ihre Interessen und Hobbys im professionellen Lebenslauf geben der Bewerbung eine persönliche Note. Oft stecken darin wichtige Soft Skills. Leiten Sie beispielsweise seit Jahren ein Sportteam, zeigen Sie damit indirekt Ehrgeiz und Teamgeist.
Nennen Sie an dieser Stelle aber nicht wahllos irgendwelche Interessen, sondern wählen Sie maximal 2-3 Hobbys oder Freizeitaktivitäten aus, die wieder einen Unternehmensbezug haben. Auch diese Angaben sollten Sie durch ein paar Details qualifizieren. Das wirkt authentischer. Beispiele:
- Tanzen (Ballett, seit 5 Jahren)
- Fußball (FC Musterstadt, Kreismeister)
- Vloggen (Youtube, 26.000 Follower)
Gefährliche Hobbys und Interessen, die Arbeitgeber abschrecken könnten (etwa: Motorcross oder Freeclimbing) sollten Sie hingegen weglassen. Hier befürchten Arbeitgeber Ausfälle wegen Unfällen in der Freizeit.
8. Ort, Datum und Unterschrift
Den Abschluss des professionellen Lebenslaufs bilden Ort, aktuelles Datum sowie eine eigenhändige oder eingescannte Unterschrift. Indem Sie den Lebenslauf unterschreiben, bestätigen Sie, dass alle Angaben darin wahr sind. Üblich ist, auf der Seite links zu unterschreiben.
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Professioneller Lebenslauf – Layout und Gestaltung
Mit einem professionellen Lebenslauf Layout können Sie sich zusätzlich von der Masse der Bewerbungen abheben. Wer sich hierbei erkennbar Mühe gibt, beweist nicht nur gestalterische Kompetenzen, sondern auch „Klasse statt Masse“.
Achten Sie bei Ihrem Bewerbungsdesign jedoch immer darauf, dass der Stil zur Branche passt und der angestrebten Position angemessen ist. Die Grundregeln für die Gestaltung eines professionellen Lebenslaufs lauten:
-
Schriftarten
Verwenden Sie nur maximal zwei Schriftarten. Zum Beispiel „Georgia“ für den Fließtext und „Helvetica“ für Überschriften.
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Schriftgrößen
Ideal ist eine Größe von 11-12 Punkt für den Text und 14-16 Punkt für Überschriften.
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Zeilenabstand
Damit der Lebenslauf gut lesbar bleibt, richten Sie einen ein- bis 1,5-zeiligen Zeilenabstand ein.
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Seitenränder
Orientieren Sie sich beim Einrichten der Seite in Word an der DIN 5008 (Beispiel). Dabei gilt für die Seitenränder: links 2,5 cm, rechts 2 cm, oben 2,5 cm, unten 2 cm.
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Farben
Seien Sie sparsam mit Farben im Lebenslauf. Nutzen Sie nur eine Schmuckfarbe. Ein cleverer Trick ist, die Logofarbe des Wunscharbeitgebers einzubauen.
Lebenslauf Design – Checkliste
Nichts vergessen? Hier noch einmal eine Checkliste…
- Länge: 1-3 DIN A4 Seiten
- Aufbau: tabellarisch; links Zeitangaben, rechts Details
- Zeitangaben: MM/JJJJ – MM/JJJJ
- Reihenfolge: umgekehrt chronologisch
- Inhalt: keine Sätze, nur Stichpunkte
- Schriftarten: max. 2 (Überschrift + Fließtext)
- Bewerbungsfoto: freiwillig + professionell
- Korrektur: Keine Rechtschreibfehler, keine Lügen!
Häufige Fragen zum Lebenslauf
Jeder Lebenslauf sollte individuell für die jeweilige Stelle geschrieben werden. Idealerweise passen Sie den CV jedes Mal so an, indem Sie wichtige Erfahrungen und Kenntnisse ausführlicher schreiben und hervorheben – weniger Wichtiges kürzen. So wird die perfekte Eignung für den Job sofort und auf einen Blick erkennbar.
Ein moderner Lebenslauf wird heute tabellarisch aufgebaut und hat eine Länge von 1-3 DIN A4 Seiten. Darin aufgelistet werden Berufspraxis, Bildungsweg, besondere Kenntnisse, Interessen & Hobbys. Die jeweiligen Inhalte listen Sie in antichronologischer Reihenfolge auf – mit der jeweils aktuellen Position zuerst.
Grundsätzlich muss der Lebenslauf vollständig und lückenlos sein. Das betrifft vor allem den beruflichen Werdegang. Beim Bildungsweg reicht oft der höchste Bildungsabschluss (mit Noten). Wer studiert hat, kann die Grundschule weglassen. Ab 10 Jahren Berufserfahrung spielen Schulbildung und Ausbildung kaum noch eine Rolle. Auch hier wird nur der höchste Abschluss angegeben.
Bei „vollständigen“ Bewerbungsunterlagen liegt das Anschreiben immer lose oben auf. Der Lebenslauf ist dann das zweite Dokument. Falls Sie ein Deckblatt verwenden, steht das noch vor dem Lebenslauf. Nach dem CV folgen die Anlagen: Motivationsschreiben, Zeugnisse, Zertifikate oder Arbeitsproben.
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