Bundeswehr als Ausbilder und Arbeitgeber
Die Bundeswehr ist maßgeblich für Sicherheits- und Verteidigungsaufgaben der Bundesrepublik Deutschland verantwortlich. Dazu gehört der Schutz der Bevölkerung, aber auch die Unterstützung von Bündnispartnern. Die Bundeswehr unterliegt den Entscheidungen des Deutschen Bundestages und wird in ihrem Handeln durch das deutsche Grundgesetz und das Völkerrecht bestimmt.
Als Mitglied der Europäischen Union (EU) und Bündnispartner vieler Länder zählen auch Auslandseinsätze zu den Aufgaben der Bundeswehr. Neben militärischen Aufgaben beinhaltet es auch die humanitäre Hilfe im Ausland, Geiselbefreiung oder Unterstützung bei Naturkatastrophen. Unterteilt ist die Bundeswehr in zwei Bereiche:
- Militärischer Bereich
Dazu zählen die Streitkräfte mit Heer, Luftwaffe, Marine, Sanitätsdienst, Streitkräftebasis und und der Cyber- und Informationsraum. - Ziviler Bereich
Hierzu gehören Verwaltung, Personalbereich, Militärseelsorge, Entwicklung von Wehrmaterial, Infrastrukturbereich und Rechtspflege.
Die Bundeswehr ist einer der größten Arbeitgeber in Deutschland und bietet nicht nur militärische, sondern mehr als 50 zivile Ausbildungsberufe. So starten Sie Ihre Karriere bei der Bundeswehr – nicht als Soldat, sondern in einer klassischen dualen Ausbildung.
Zivile Ausbildung bei der Bundeswehr
An mehr als 400 Ausbildungsstätten in Deutschland bietet die Bundeswehr eine duale Ausbildung in mehr als 50 Berufen an. Sie lernen die praktischen Fähigkeiten an einem Arbeitsplatz innerhalb der Bundeswehr und besuchen eine zivile Berufsschule. Für einige Jobs brauchen Sie mindestens einen guten Hauptschulabschluss, teilweise sind die Anforderungen auch höher.
Für eine zivile Ausbildung müssen Sie keine militärische Grundausbildung machen. Auch eine Verpflichtung als Soldat auf Zeit ist nicht vorgesehen – als ziviler Azubi tragen Sie keine Uniform. Nach abgeschlossener Ausbildung haben Sie zudem eine gute Chance auf eine Übernahme in eine zivile (oder militärische) Laufbahn. Unsere Übersicht zeigt zivile Ausbildungen bei der Bundeswehr:
- Elektroniker
- Fachinformatiker
- Fluggerätemechaniker
- Industriemechaniker
- Kfz-Mechatroniker
- Mechatroniker
- Anlagenmechaniker
- Feinwerkmechaniker
- Maler und Lackierer
- Metallbauer
- Schiffsmechaniker
- Tischler
- Kaufmann für Büromanagement
- Kaufmann im Gesundheitswesen
- Verwaltungsfachangestellte
- Medizinischer Fachangestellter
- Tiermedizinischer Fachangestellter
- Zahnmedizinischer Fachangestellter
- Zahntechniker
- Chemielaborant
- Fachkraft für Lagerlogistik
- Fotograf
- Gärtner
- Koch
- Tierpfleger
Technische Berufe (m/w/d)
Handwerkliche Berufe (m/w/d)
Kaufmännische Berufe (m/w/d)
Medizinische Berufe (m/w/d)
Weitere Berufe (m/w/d)
Militärische Ausbildung bei der Bundeswehr
Bei der Bundeswehr können Sie eine militärische Karriere machen und sich als Soldat ausbilden lassen. Sie werden Teil der Streitkräfte und gehören zum Heer, der Marine oder der Luftwaffe.
Neben allgemein-militärischen Kenntnissen erhalten Sie eine laufbahn- und fachrichtungsspezifische Ausbildung. Je nach Voraussetzungen und persönlichen Zielen stehen Ihnen verschiedene Laufbahnen bei der Bundeswehr offen:
-
Freiwilliger Wehrdienst
Sie erhalten eine Grundausbildung und lernen den Soldatenberuf für einen Zeitraum zwischen 7 und 23 Monaten kennen.
-
Soldat auf Zeit
Als Soldat auf Zeit verpflichten Sie sich für einen Dienst von 2 bis maximal 25 Jahren. Mit passenden Voraussetzungen und Schulabschluss ist eine Offizierslaufbahn möglich.
-
Berufssoldat
Berufssoldaten sind unbefristet und bleiben bis zum Renteneintritt bei der Bundeswehr. Nach der Karriere erhalten sie Pensionen nach dem Beamtenrecht.
-
Unteroffizier und Feldwebel
Unteroffiziere und Feldwebel spezialisieren sich auf einzelne militärische Fachrichtungen. Sie übernehmen erste Verantwortung für die Führung von anderen Soldaten.
-
Offizier
Die Offizierslaufbahn kombiniert ein Bundeswehrstudium mit einer militärischer Führungsausbildung. Es ist der höchste Dienstgrad mit Personal- und Verwaltungsverantwortung.
Zur militärischen Ausbildung gehört der Dienst an der Waffe und die Bereitschaft zu Auslandseinsätzen. Zudem besteht die Möglichkeit, dass Sie innerhalb Deutschlands versetzt werden. Nach dem Ende der Verpflichtung erhalten Sie durch Förderungen und Weiterbildung Unterstützung bei der Rückkehr ins zivile Berufsleben.
Bundeswehr Karriere
In ganz Deutschland gibt es Beratungsstellen zur Karriere und Ausbildung bei der Bundeswehr. Die zuständige und nächstgelegene Beratungsstelle finden Sie auf der Karriereseite der Bundeswehr. Hier vereinbaren Sie auch persönliche oder telefonische Beratungsgespräche und nutzen den Live-Chat für Fragen.
Voraussetzungen für die Ausbildung bei der Bundeswehr
Wollen Sie eine Ausbildung bei der Bundeswehr machen, müssen Sie einige Voraussetzungen erfüllen. Die genauen Anforderungen variieren je nach Beruf und Laufbahn, es gibt aber auch allgemeine Voraussetzungen, die für alle Kandidaten gelten:
-
Staatsangehörigkeit
Für die Bundeswehr brauchen Sie die deutsche Staatsangehörigkeit. Während in anderen EU-Ländern auch Ausländer für die Streitkräfte rekrutiert werden, wird die Möglichkeit in Deutschland bisher nur diskutiert, aber noch nicht umgesetzt.
-
Alter
Sie müssen mindestens 18 Jahre alt sein, wenn Sie zur Bundeswehr gehen wollen. Mit der Zustimmung Ihrer Eltern ist ein früherer Einstieg ab 17 Jahren möglich. Manche Berufe und Laufbahnen haben zudem eine Obergrenze für das Alter – für eine Offizierslaufbahn liegt sie bei 29 Jahren.
-
Körperliche und geistige Fitness
Zum Auswahlverfahren für die Bundeswehr gehört ein Eignungstest. Sie müssen körperlich und geistig fit sein, um aufgenommen zu werden. Zudem liegt die Mindestgröße bei 1,55 Metern.
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Schulabschluss
Die Voraussetzungen variieren abhängig vom Ausbildungsberuf. Für viele Tätigkeiten reicht ein Hauptschulabschluss, andere Jobs setzen mindestens einen Realschulabschluss voraus. Als Faustregel gilt: Je höher der angestrebte Dienstgrad, desto höher muss Ihr Abschluss sein.
-
Persönlichkeit
Bei der Bundeswehr Ausbildung wird nicht nur Wert auf fachliche, sondern auf persönliche und charakterliche Eignung gelegt. Bewerber müssen Lernbereitschaft und Engagement, Teamgeist, Zuverlässigkeit und Verantwortungsbewusstsein demonstrieren.
-
Führungszeugnis
Wollen Sie zur Bundeswehr, dürfen Sie keine Vorstrafen haben und brauchen ein gutes Führungszeugnis. Zudem dürfen Sie keine großen Schulden haben.
Bewerbungsfristen für die Bundeswehr Ausbildung
Für die Laufbahnen gelten verschiedene Bewerbungsfristen. Ausbildungsbeginn für zivile Berufe ist der 1. August oder 1. September jeden Jahres. Jährlicher Bewerbungsschluss ist der 30. September – dieser gilt für eine Einstellung im darauffolgenden Jahr.
Für militärische Laufbahnen in der Mannschaft, als Unteroffizier oder Feldwebel können Sie sich ganzjährig bewerben. Dienstantritt ist meist am 1. eines Quartals (Januar, April, Juli oder Oktober). Sonderregelungen gelten für Offiziere. Die Bewerbungsfrist ist der 1. März, Einstellungstermin ist der 1. Juli desselben Jahres.
Ausbildung Bundeswehr: Gehalt
Das Gehalt bei der Bundeswehr nennt sich Besoldung. Sie setzt sich aus dem Grundgehalt (nach Dienstgrad und Besoldungsgruppe), dem Familienzuschlag und weiteren Zulagen oder Vergütungen zusammen. Das Besondere: Die Besoldung ist frei von Sozial- und Rentenversicherungsbeiträgen und wird im Voraus gezahlt.
Unsere Übersicht zeigt durchschnittliche Gehälter bei der Bundeswehr – die Werte sind Einstiegsgehälter. Mit Berufserfahrung steigen sie teils deutlich an.
Dienstgrad |
Gehalt |
Soldat auf Zeit | 1.500 bis 1.800 Euro |
Soldat (einfacher Dienst) | 1.800 bis 2.000 Euro |
Obergefreiter / Hauptgefreiter | 2.100 bis 2.300 Euro |
Unteroffizier | 2.500 bis 2.800 Euro |
Stabsunteroffizier | 2.800 bis 3.100 Euro |
Feldwebel | 3.100 bis 3.400 Euro |
Leutnant | 3.300 bis 3.500 Euro |
Hauptmann | 3.800 bis 4.200 Euro |
Major | 4.500 bis 5.500 Euro |
Gehalt zivile Ausbildung
Während der zivilen Ausbildung bei der Bundeswehr erhalten Sie ein nach Ausbildungsjahren gestaffeltes Ausbildungsentgelt gemäß des öffentlichen Dienstes. Zusätzlich kommen noch eine Jahressonderzahlung und vermögenswirksame Leistungen hinzu. Auch Studierende der Bundeswehr erhalten bereits während des Studiums das volle Gehalt.
Bewerbung für eine Bundeswehr Ausbildung
Für eine vollständige Bewerbung bei der Bundeswehr benötigen Sie:
- Bewerbungsschreiben
- Lebenslauf
- Schulabschlusszeugnisse (in Kopie)
- Praktikumszeugnisse (sofern vorhanden, in Kopie)
- Einverständniserklärung der Eltern (bei Minderjährigen)
- Nachweis über Schwerbehinderung (in Kopie)
Die Bundeswehr nutzt E-Recruiting, Sie reichen Ihre Online-Bewerbung über die Bewerbungsplattform ein. Teilweise sind auch schriftliche Bewerbungen möglich.
Kostenlose Bewerbungsvorlagen: 120 Muster in Word
Moderne Bewerbung schreiben – ganz einfach mit unseren kostenlosen Bewerbungsdesigns und Bewerbungsmustern in Word. 120 Muster im Set, inklusive Anschreiben, Deckblatt und Lebenslauf. Hier gratis herunterladen:
Auswahlverfahren für Bundeswehr Ausbildung
Im Auswahlverfahren müssen Sie schriftliche, mündliche und praktische Tests, sowie einen Sport- und Computertest absolvieren. Beim schriftlichen Text kommen Fragen aus dem Wirtschafts- und Sozialbereich, zum technischen Verständnis oder ein Konzentrationstest auf Sie zu. Abgefragt werden:
- Rechtschreibung
- Wortanalogien
- Allgemeinwissen
- Fragen zur persönlichen Einstellung
- Matrizen
- Mathematik
Außerdem gehören zum Auswahlverfahren eine ärztliche Untersuchung, ein Kurzvortrag und ein Auswahlgespräch.
Nach den erfolgreichen Tests steht ein weiteres Vorstellungsgespräch. Hier überzeugen Sie mit Motivation, persönlicher Eignung und Wissen über den anvisierten Job und die Bundeswehr.
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