Definition: Was ist der Ketchup-Effekt?
Der Ketchup-Effekt (auch: Ketchup-Prinzip) beschreibt ein Alltagsphänomen bei dem – trotz diverser Anstrengungen und Versuche – erst gar nichts passiert und dann alles auf einmal kommt. Wie bei einer Ketchup-Flasche.
Vergleichbar ist das Phänomen mit einem „Gordischen Knoten“, der irgendwann platzt. Oder einem späten Erfolg und plötzlichen beruflichen Durchbruch.
Der Ketchup-Effekt im Alltag
Das Ketchup-Effekt begegnet uns nicht nur beim Essen. Der Grundgedanke lässt sich auf viele Bereiche des Jobs übertragen – auf die Bewerbung, die Karriere oder auf die Selbstständigkeit, das Marketing oder die Kundenakquise: Oft passiert anfangs gar nichts. Das kann enorm frustrierend sein, wenn alle Bemühungen ergebnislos bleiben.
Wir strengen uns an, strampeln, engagieren uns, geben unser Bestes – ohne nennenswerten Erfolg. Doch dann brechen die Dämme: Die Bewerbungen bekommen alle Zusagen, die Kundenanfragen und Aufträge kommen im Stundentakt… Die Durststrecke ist überwunden, auf die wochenlange Ebbe folgt jetzt eine Flut. Wir schwimmen geradezu auf einer Erfolgswelle…
Was bedeutet das Ketchup-Prinzip für mich?
Beim Essen mag das Ketchup-Effekt eher nervig sein und für peinliche Flecken sorgen (siehe: Murphys Gesetz). Im Beruf und Alltag kann das Ketchup-Prinzip Mut machen und zum Durchhalten motivieren.
Entsprechend lassen sich aus dem Ketchup-Effekt vier Lektionen ableiten:
- Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.
- Der Erfolg kommt nicht immer sofort.
- Wer zu früh aufgibt, hat schon verloren.
- Nicht nur Rückschläge kommen gebündelt, sondern auch Erfolge.
Das klingt zwar ein bisschen nach Binsenweisheit. Aber Durchhaltevermögen und Willenskraft (Fachbegriff: Volition) sind für den Erfolg wichtiger als Intelligenz. Das zeigen gleich mehrere Studien. Oft sind es die Ausdauer und Geduld, die den Karrieredurchbruch bringen.
Ketchup-Effekt 2: Alles auf den letzten Drücker
Der Ketchup-Effekt lässt sich überdies auf die eigene Arbeitsorganisation anwenden. So mancher Arbeitnehmer schiebt unangenehme Aufgaben solange vor sich her, bis die Deadline kein weiteres Prokrastinieren mehr zulässt. Dann muss alles auf den letzten Drücker erledigt werden. Die ganze Soße – auf einmal!
Wer so arbeitet, tut sich keinen Gefallen. Hier sorgt der Ketchup-Effekt für unnötigen Stress und Zeitdruck, schlimmstenfalls sogar für Fehler und Versagen. Um das zu überwinden, hilft es, Aufgaben in Teilschritte zu zerlegen und loszulegen. Zusätzlich sollten Sie von Beginn an klare Prioritäten setzen und diese konsequent abarbeiten.
Wenn es erst mal läuft, dann läuft’s
Auch das ist eine wichtige Lektion des Ketchup-Effekts: Es gibt so etwas wie eine Erfolgsserie! Oder wie das Sprichwort sagt: „Erfolg ist ein Rindvieh – er gesellt sich gern zu seinesgleichen.“ Auch auf einen möglichen Erfolgslauf sollten wir vorbereitet sein!
Die Kehrseite des Ketchup-Effekts: Eine solche Erfolgsserie lässt sich nicht erzwingen: Mehr schütteln, quetschen, pressen, löst die Tomatensoße nicht aus der Flasche! So ist es auch bei der Karriere: Wenn Sie merken, dass es nicht vorangeht, ist es nicht zielführend, noch härter zu arbeiten. Arbeiten Sie stattdessen smarter.
Womöglich sind Ihre Leistungen und Erfolge an den wichtigen und richtigen Stellen im Unternehmen unsichtbar. Dagegen hilft dann beispielsweise nicht Mehrarbeit, sondern besseres Selbstmarketing.
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