Make-up-Studie: Macht Schminke schlauer?

Schönsein lohnt sich. So oberflächlich das auch klingt, Studien belegen: Attraktive Menschen haben zahlreiche Vorteile. Mehr noch: Gutes Aussehen wirkt nicht nur auf andere, sondern auch auf uns selbst. Eine Make-up-Studie zeigt sogar, dass Schminke bis zu einem gewissen Grad schlauer machen und die Leistungen verbessern kann…

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Make-Up steigert das Selbstvertrauen

„Dress to impress“ – Kleider machen Leute. Tatsächlich können wir mit der richtigen Kleidung andere Menschen beeindrucken und damit den ersten Eindruck positiv prägen.

Unsere Kleidung ist Teil der nonverbalen Kommunikation – so wie unsere Körpersprache, Gestik, Mimik, Körperhaltung und das Aussehen insgesamt. Doch so wie wir von dem äußeren Erscheinungsbild Rückschlüsse auf die Person ziehen, so wirkt dieses auch auf uns selbst.

Durch Make-Up schlauer werden?

Studien zeigen immer wieder, wie das Outfit unser Auftreten und unsere Ausstrahlung verändert. Das passiert aber genauso mit Schminke und Make-up. Untersuchungen um Rocco Palumbo von der Harvard Medical School belegen, dass Make-up und Lippenstift das Selbstwertgefühl der Probandinnen steigerte und anschließend zu einem selbstbewussteren Auftreten und größerem Durchsetzungsvermögen führte.

Mehr noch: In diversen kognitiven Leistungstests schnitten die geschminkten Frauen besser ab. Natürlich machte das Make-Up die Teilnehmerinnen nicht wirklich schlauer. Aber es sorgte für gute Laune und sie trauten sich insgesamt mehr zu. Das „geschminkte“ Selbstvertrauen reichte, um das Abschneiden in Tests signifikant zu verbessern (siehe: Rosenthal-Effekt).

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Welchen Einfluss hat Make-up auf die Karriere?

Make-up wirkt – und zwar genauso vielschichtig, wie es aufgetragen wird. Es erhöht nicht nur die Attraktivität für Männer. Auch im Job hat es einen positiven Einfluss. So kommen Studien zum Ergebnis, dass Frauen mit Make-up dominanter und beruflich erfolgreicher wirken. Das könne sogar Rivalinnen in Schach halten.

Zu viel davon ist allerdings auch nicht gut, warnt der Psychologe Christopher Watkins von der schottischen Abertay Universität. Bei seinen Forschungen zeigte sich: Trugen Frauen zu viel Make-up auf, wurden sie als schlechtere Führungskräfte eingestuft. Das ist natürlich keine echte Korrelation, zeigt aber wie mächtig Vorurteile wirken – auch bei Make-up und Schminke.

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Was bedeuten die Make-up-Studien für mich?

Die Studien bedeuten freilich nicht, ab sofort mehr Schminke zu tragen und automatisch Karriere zu machen. Die Wirkung des Make-Up-Effekts lässt sich aber durchaus gezielt einsetzen – zum Beispiel bei mündlichen Prüfungen, bei einer Präsentation oder im Vorstellungsgespräch. Immer dann, wenn der Selbstvertrauen-Kick die Erfolgschancen verbessert.

Männer, die in der Regel kein Make-up tragen, können derweil weiter auf den Kleider-machen-Leute-Effekt setzen. Kleidung wirkt genauso und selbst ein bewusstes Lächeln kann das eigene Selbstbewusstsein stärken (siehe: Facial-Feedback-Hypothese).

Make-up im Vorstellungsgespräch: Ja oder nein?

Beim Make-up bei der Bewerbung gilt: Die Dosis macht das Gift. Dezent eingesetzt, stärkt es nicht nur das Selbstvertrauen, sondern wirkt auf Personaler professionell und sorgt für bessere Bewertungen. Zu dem Ergebnis kommen Studien um Viktoria Mileva von der Stirling Universität. Wer es aber übertreibt, fällt durch. Zu viel Sexappeal weckt das Stereotyp: Je sexy, desto dumm.



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