Was ist ein 556-Euro-Job oder Minijob?
Ein 556-Euro-Job (auch: Minijob) ist eine geringfügige Beschäftigung, bei der Arbeitnehmer im Monat nicht mehr als 556 Euro verdienen. Bis zu dieser Grenze zahlen Sie keine Steuern oder Sozialabgaben (nur Beiträge zur Rentenversicherung).
556-Euro-Jobs sind als Nebenverdienst beliebt. Auch Schüler, Studenten und Rentner arbeiten als Minijobber. Beliebte Jobs bis zu 556 Euro im Monat sind: Animateur, Babysitter, Barkeeper, Call-Center-Agent, Haushaltshilfe, Kassierer, Kellner, Kurier, Lagerarbeiter, Lieferdienst/Fahrer, Promotor, Reinigungskraft, Tankstellen-Aushilfe, Verkäufer, Zeitungszusteller.
Wie bewerbe ich mich für einen 556-Euro-Job?
Auch wenn es sich um eine Aushilfsstelle handelt, sollten Sie sich Zeit für die Bewerbung nehmen und diese sorgfältig verfassen. Wer schlampig schreibt, macht den Eindruck, auch so zu arbeiten. Damit reduzieren Sie Ihre Bewerbungschancen dramatisch.
Was brauche ich für die 556-Euro-Job-Bewerbung?
Folgende Unterlagen sollte Ihre Minijob Bewerbung enthalten:
- Bewerbungsanschreiben
- Lebenslauf
- Bewerbungsfoto (freiwillig)
- Arbeitszeugnisse (falls verlangt)
Für die meisten 556-Euro-Stellen müssen Sie keine weiteren Anlagen einreichen.
Verzichtbar bei der 556-Euro-Job-Bewerbung sind:
Wichtiger ist, dass Sie auswählen: Schicken Sie nur Zertifikate oder Bescheinigungen besonderer Qualifikationen mit, die für die Stelle relevant sind und für den Arbeitgeber einen Mehrwert bieten. Ansonsten blähen Sie Ihre Unterlagen unnötig auf.
Ausnahme: Falls „vollständige Bewerbungsunterlagen“ verlangt sind, werden diese so aufgebaut:
Bei der Bewerbung für einen 556-Euro-Job kommt es teilweise vor, dass man von Ihnen eine Probearbeit beziehungsweise einen Probearbeitstag verlangt.
Wie wird das Anschreiben aufgebaut?
Ein typisches Anschreiben sollte die Länge von einer DIN A4-Seite nicht überschreiten und wird stets nach diesem Muster aufgebaut:
Briefkopf
- Absender: Vorname, Name, Anschrift, Telefon, E-Mail, (Link zur Homepage)
- Datum: TT.MM.JJJJ, rechtsbündig
- Empfänger: Firmenname (Rechtsform), Ansprechpartner, Adresse
- Betreff: z.B. „Bewerbung als Aushilfe“ (nie „Betreff“ schreiben!)
- Anrede: Immer persönlich, nie: „Sehr geehrte Damen und Herren“
Anschreiben
- Einstieg: Interesse wecken, Motivation für den Job
- Hauptteil: Schlüsselkompetenzen, Erfahrungen, Soft Skills
- Unternehmensbezug: Mehrwert für den Arbeitgeber, bisherige Erfolge
- Schluss: Freude auf Vorstellungsgespräch, kein Konjunktiv
Briefende
- Grußformel: z.B. „Mit freundlichen Grüßen“
- Unterschrift: eigenhändig, möglichst kein Scan
Was schreibe ich in das Anschreiben?
Der Inhalt des Anschreibens für einen 556-Euro-Job besteht im Wesentlichen aus vier Teilen:
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Einleitung
Die Einleitung beginnt idealerweise mit einem originellen ersten Satz und Ihrer Motivation für die Stelle. Schreiben Sie bitte niemals: „hiermit bewerbe ich mich auf Ihre Stelle als…“ Das schreiben alle – und ist abgedroschen.
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Hauptteil
Der Hauptteil wiederum besteht im Wesentlichen aus der Selbstdarstellung. Hier machen Bewerber klar, welche Stärken und Erfahrungen Sie mitbringen. Ganz wichtig: Behaupten Sie etwaige Soft Skills (teamfähig, zuverlässig, belastbar, …) nicht nur, sondern belegen Sie diese möglichst mit Beispielen.
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Bezug
Im dritten Teil wird ein Unternehmensbezug hergestellt: Warum bewerben Sie sich ausgerechnet hier? Es geht also darum, einen Bezug zwischen Ihnen und dem Unternehmen herzustellen. Diesen Teil können Sie auch mit dem zweiten verweben oder gar zum Einstieg machen. Die Reihenfolge dieser Inhalte ist nicht fix.
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Schluss
Im Schlusssatz bedanken Sie sich für das Interesse, stellen heraus, dass Sie sich über einen Vorstellungstermin freuen und garnieren das Ganze „mit freundlichen Grüßen„.
Entscheidend ist, dass Sie im Bewerbungsanschreiben 4 zentrale Fragen beantworten, die sich beim Lesen jeder Personaler stellt. Welche Fragen das sind, erklären wir in DIESEM Video-Tipp.
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Was gehört in den Lebenslauf?
Ein tabellarischer Lebenslauf ist heute der Standard. Bedeutet: In der linken Spalte stehen die Zeitangaben (Format: MM/JJJJ – MM/JJJJ), rechts stehen reine Fakten: Jobs, Kenntnisse, Erfahrungen, Interessen.
Der Lebenslauf wird in Abschnitte gegliedert. So entsteht eine klare Struktur. Der Lebenslauf für einen Minijob sollte übersichtlich und wahr sein. Folgende Angaben gehören zum Inhalt:
Professioneller Aufbau eines Lebenslaufs
- Titel
„Lebenslauf“ oder die Form „Lebenslauf Max Muster“ reichen. - Persönliche Angaben
Vorname, Nachname, Geburtstag und Geburtsort, vollständige Anschrift, Telefonnummer, E-Mail-Adresse, (Bewerbungsfoto) - Bildungsweg
Schule, Leistungskurse oder Schwerpunkte, relevante Note - Besondere Kenntnisse
Praktika, Fremdsprachen, IT-Kenntnisse, Sportauszeichnungen, etc. - Interessen und Hobbys
Privates Engagement, Ehrenämter, eigene Projekte, relevante Hobbys - Ort, Datum, Unterschrift
Immer aktuelles Datum, Unterschrift eigenhändig mit Füller
Was nicht in den Minijob-Lebenslauf gehört
- Angaben zu Eltern oder Angehörigen
- Beruf der Eltern
Auf Rechtschreib- und Grammatikfehler achten
Achten Sie immer darauf, dass Anschreiben und Lebenslauf keine Rechtschreibfehler oder Grammatikfehler enthalten und speziell auf das Wunschunternehmen zugeschnitten sind. Massenschreiben erkennen Personaler sofort – und mögen sie nicht. Sie sind ein Signal dafür, dass sich der oder die Bewerberin keine Mühe macht und vermutlich auch so arbeitet.
556-Euro-Job: Wie stelle ich eine unverbindliche Anfrage?
Einen 556-Euro-Job suchen Sie, indem Sie in den Betrieben vor Ort unverbindlich fragen, ob aktuell Mitarbeiter oder Aushilfen gesucht werden. So werden Sie auf Stellen aufmerksam, die noch gar nicht ausgeschrieben sind.
Wenn Sie sich persönlich vorstellen, sollten Sie daran denken, Ihre Bewerbungsunterlagen mitzubringen. Für diesen Zweck eignet sich vor allem die sogenannte Kurzbewerbung. Sie besteht nur aus Lebenslauf und Anschreiben. Der Personaler bekommt einen ersten Eindruck von Ihnen, Ihrer Motivation und Eignung. Besteht Interesse, kann er Sie sofort einstellen oder weitere Unterlagen anfordern.
Wo finde ich einen Minijob?
556-Euro-Jobs finden Sie in zahlreichen Branchen: Einzelhandel, Gastronomie, Hotellerie, Privathaushalte (Haushaltshilfe, Putzkraft), Veranstaltungen (Messen, Märkte, Konzerte) oder in sozialen und medizinischen Einrichtungen (Krankenhäuser, Pflegeheime).
In Deutschland gibt es mehr als 7 Millionen Minijobber. Manche Branchen würden ohne „geringfügig Beschäftigte“ gar nicht funktionieren. Neben der Jobsuche in Online-Jobbörsen finden Sie gute Minijobs auch in unserer Jobbörse: Den Traumjob in über 100.000 aktuellen Stellenangeboten finden – ganz einfach:
Minijobs finden: Weitere Quellen
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Aushänge
Minijobs in der Nähe finden Sie vor allem an den sog. „Schwarzen Brettern“ im Supermarkt oder direkt im Schaufenster der Ladenlokale – meist unter der Überschrift: „Aushilfe gesucht!“
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Lokalzeitung
Auch in lokalen Zeitungen oder Wochenblättchen stehen im Kleinanzeigen-Teil regelmäßig aktuelle Angebote für Jobs im Verkauf oder Einzelhandel.
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Initiativbewerbung
Die Initiativbewerbung ist eine der erfolgreichsten Bewerbungsstrategien: Finden Sie Ihren Wunscharbeitgeber und bewerben Sie sich auf gut Glück. Die Chancen stehen besser als viele denken!
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Unternehmenswebseiten
Weil heute praktisch jedes Unternehmen eine eigene Homepage hat, können Interessierte sich auch dort umsehen, ob es aktuelle Stellenangebote gibt. Meist stehen diese im „Karriere“-Teil der Webseite.
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Netzwerke
Beziehungen schaden nur dem, der keine hat! Fragen Sie Freunde, Bekannte, Nachbarn, ob die von Minijobs wissen oder Sie empfehlen können. Alternativ lohnt sich oft noch die Suche in Social Media.
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Jobcenter
Auch die Arbeitsagentur und die Jobcenter haben aktuelle Kleinstjobs im Angebot. Vorteil: Diese stammen meist aus der Region und aus der Nähe. Außerdem unterstützen die Mitarbeiter oft noch bei der Bewerbung.
Wir wünschen: Viel Erfolg bei der Bewerbung für einen Minijob!
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