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Potenzialanalyse: Tests, Beispiele, Ablauf + Vorteile

Die Potenzialanalyse wird sowohl in der Schule (8. Klasse) als auch im Personalwesen eingesetzt. Sie eignet sich dazu, die eigenen Stärken sowie verborgene Potenziale und Entwicklungsmöglichkeiten einzuschätzen. Das hat bei der Berufswahl oder Personalentwicklung zahlreiche Vorteile. Tests und Beispiele wie eine Potenzialanalyse abläuft und für wen sie sinnvoll ist…



Potenzialanalyse: Tests, Beispiele, Ablauf + Vorteile

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Definition: Was ist eine Potenzialanalyse?

Die Potenzialanalyse (PA) ist ein strukturierter und systematischer Test, um aktuelle Stärken und Schwächen zu ermitteln und daraus Prognosen für eine mögliche Entwicklung (Potenziale) abzuleiten – zum Beispiel für die Persönlichkeitsentwicklung oder gezielte berufliche Weiterbildung.

Eingesetzt wird die Potenzialanalyse in Schulen sowie in Unternehmen zur Personalentwicklung. Durch die Untersuchung werden relevante Charaktereigenschaften, Fähigkeiten sowie Verhaltensmuster festgestellt.

Welche Kompetenzen werden bei der PA untersucht?

Die meisten Potenzialanalysen erfassen fünf wichtige Kompetenzen und Potenziale eines Menschen:

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  1. Reflexionskompetenz
    Hierbei geht es um die Denkweise, Einstellung und Werte einer Person: Kann er oder sie sich gut reflektieren und motivieren? Wie groß ist die Belastbarkeit bei Stress?
  2. Methodenkompetenz
    Die Methodenkompetenz entscheidet darüber, ob sich jemand mithilfe von Tools und Techniken selber Fähigkeiten beibringen und Probleme lösen kann.
  3. Sozialkompetenz
    Die Sozialkompetenz zeigt an, wie empathisch ein Mensch ist und auch angemessen auf Gefühle reagieren kann – auch die eigenen.
  4. Fachkompetenz
    Bei der Fachkompetenz geht es um das fachliche Know-how und Verständnis für Zusammenhänge auf dem jeweiligen Fachgebiet.
  5. Veränderungskompetenz
    Diese Kompetenz ist relevant zur Weiterentwicklung und beschreibt, wie offen ein Mensch für Veränderungen ist bzw. wie anpassungsfähig – oder ob er oder sie im stärkeren Maß Routinen braucht.

Beurteilt werden bei der PA sowohl Einzelpersonen als auch Gruppen. Gängige Instrumente dafür sind zum Beispiel strukturierte Interviews und Fragebögen, Intelligenztests, Selbst- und Fremdeinschätzungen, Rollenspiele oder Case-Studys.

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Für wen eignet sich die Potenzialanalyse?

Interessant und nützlich ist das eignungsdiagnostische Verfahren für folgende Zielgruppen und Arbeitnehmer:

  • Berufsanfänger
    Gerade Berufseinsteigern hilft die Potenzialanalyse zum Beispiel im Vorfeld zur Bewerbung ihre spezifischen Stärken besser herausarbeiten und überzeugender zu präsentieren.
  • Umschüler
    Wer sich aktuell mit einer beruflichen Neuorientierung beschäftigt, kann mithilfe der PA herausfinden, welche Berufsbilder optimal zur eigenen Persönlichkeit passen.
  • Rückkehrer
    Vergleichbares gilt für Arbeitnehmer, die zum Beispiel aus der Elternzeit oder nach längerer Krankheit ins Arbeitsleben zurückkehren. Die Analyse zeigt mögliche neue Einsatzfelder.

Faustregel: Eine Potenzialanalyse lohnt sich immer dann, wenn Sie sich persönlich weiterentwickeln wollen, unzufrieden mit dem aktuellen Job und auf Jobsuche sind oder generell einen Beruf suchen, der zu Ihnen passt.

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Wo wird die Potenzialanalyse eingesetzt?

Potenzialanalysen kommen an unterschiedlichen Stellen zum Einsatz und können unterschiedliche Schwerpunkte haben. Zwei Bereiche bilden dabei besondere Schwerpunkte:

Potenzialanalyse in der Schule

Potenzialanalysen werden bereits in der Schule ab Klasse 8 eingesetzt. Hier startet die erste Phase im Übergang von der Schule zum Beruf. Ziel ist, den Schülerinnen und Schülern Hinweise auf ihre Interessen, Neigungen und Möglichkeiten mit den verbundenen Kompetenzen zu geben. Entsprechend kann die Potenzialanalyse bei der Berufswahl, Ausbildungs- oder Studienorientierung helfen.

Potenzialanalyse in Unternehmen

In Unternehmen ist die Potenzialanalyse vor allem ein Instrument zur Personalauswahl. Per PA sollen die bestmöglichen Mitarbeiter für eine Stelle gefunden oder besonders talentierte Mitarbeiter gezielt gefördert und entwickelt werden – zum Beispiel als künftige Führungskraft (sog. Entwicklungsplan). Einerseits sollen durch die Potenzialanalyse und spezielle Eignungstests Fehlbesetzungen vermieden werden. Gleichzeitig können die Analyseergebnisse verborgene Potenziale sichtbar machen.

Überdies lässt sich mithilfe der Potenzialanalyse die Mitarbeiterbindung erhöhen, weil die Arbeitnehmer dort einsetzt werden, wo sie optimal passen. Das wirkt einer Demotivation entgegen.

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Wie läuft die Potenzialanalyse ab?

Potenzialanalysen können aus einem einfachen Fragebogen bestehen oder eingebettet sein in klassische Auswahl- und Beurteilungsverfahren wie zum Beispiel das Assessment Center oder 360-Grad-Feedback.

Weil sich nicht alle Kompetenzen und Potenziale eindeutig testen und bestimmen lassen, enthalten die Tests dazu häufig auch praktische Übungen, bei denen die Teilnehmer von geschulten Profis beobachtet werden. Generell gliedert sich der Ablauf einer PA in sechs Teile:

  1. Definition der Ziele
    Idealerweise beginnt die Analyse der Potenziale damit, dass klare Ziele definiert werden: Was soll untersucht werden? Was soll die PA ermitteln? Geht es um bestimmte, z.B. Führungskompetenzen oder eine allgemeine Talentanalyse?
  2. Auswahl der Methoden
    Das Ziel bestimmt zugleich die Methoden und Tools der Analyse. Je nachdem kommen dafür Kompetenzinterviews, Leistungsbeurteilungen oder psychometrische Tests (siehe: Eignungstest) infrage.
  3. Analyse der Ist-Situation
    Was haben Sie bisher gemacht? Was machen Sie heute? Was können Sie besonders gut? Was wollen Sie ändern oder erreichen? Womit sind Sie glücklich?
  4. Analyse der Persönlichkeit
    Was ist Ihnen wichtig? Welche Eigenschaften zeichnen Sie aus? Welche Soft Skills sind besonders ausgeprägt? Worauf achten Sie bei sich und anderen?
  5. Analyse der Jobmöglichkeiten
    Welche Qualifikationen bringen Sie mit? Was sind Ihre Schlüsselqualifikationen und Stärken? Welche Arbeitsweise liegt Ihnen? Sind Sie eher Teamplayer oder Einzelkämpfer?
  6. Analyse der Ergebnisse
    Was kam bei der PA heraus und welche (neuen) Erkenntnisse haben Sie dabei gewonnen? Wie lassen sich diese im Job umsetzen? Welche Branchen und Berufe passen zu Ihnen? Besteht noch Fortbildungsbedarf?

Wichtig ist, dass Sie die Ergebnisse einer Potenzialanalyse nicht einfach übernehmen, sondern selbst noch einmal analysieren und interpretieren. Vergleichen Sie das Ergebnis mit Ihrem Selbstbild und Ihrer Selbstwahrnehmung: Passt das? Wo haben Sie Potenziale für sich erkannt? Und wie lassen sich diese mit Berufswünschen kombinieren?

Welche Vorteile haben Potenzialanalysen?

Mithilfe von Potenzialanalysen lassen sich nicht nur persönliche Talente oder Kompetenzen identifizieren. Die Vorteile auf Seiten der Unternehmen und Arbeitgeber sind oft strategischer Natur und sind inzwischen ein wichtiges Instrument gegen den Fachkräftemangel.

Die Vorteile im Überblick

  • Wertschätzung von Arbeitnehmern
  • Förderung der Mitarbeiterpotenziale
  • Optimierung von Personaleinsatz und Ressourcen
  • Verbesserung der Nachfolgeplanung
  • Steigerung von Leistung und Produktivität
  • Erhöhung der Mitarbeiterbindung
  • Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit

Teilweise werden Potenzialanalysen auch im Coaching oder Selbstcoaching genutzt, um Potenziale zu testen. Nutzen Sie dazu gerne auch unsere Übersicht kostenloser Psychotests. Holen Sie sich dazu aber stets noch Feedback von Freunden oder Mentoren, um die Ergebnisse zu interpretieren.


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