Definition: Was ist Empowerment?

Empowerment (synonym: Selbstbefähigung, Selbstkompetenz) bedeutet auf Deutsch soviel wie Ermächtigung oder Befähigung und beschreibt im Berufsleben die Übertragung von Verantwortung an Mitarbeiter.

Unter dem Konzept werden ebenso Strategien und Maßnahmen verstanden, die Menschen helfen, ein selbstbestimmtes und unabhängiges Leben zu führen. Es geht maßgeblich auf den Sozialwissenschaftler Julian Rappaport (1985) zurück.

Das Gegenteil von Empowerment sind Machtlosigkeit, Kontrollverlust sowie erlernte Hilflosigkeit – genauso Misstrauen und Mikromanagement.

Was bedeutet Female Empowerment?

Female Empowerment (auch: Women Empowerment) ist ein Begriff aus dem Feminismus und beschreibt die Stärkung der Selbstbestimmung und Unabhängigkeit von Frauen. Dazu gehören zum Beispiel Chancengerechtigkeit sowie die Förderung des Selbstvertrauens.

Was sind wichtige Empowerment Bereiche?

Empowerment in der sozialen Arbeit

Hierbei werden Menschen darin bestärkt, autonomer zu leben. Zum Beispiel in der sozialen Arbeit als Hilfe zur Selbsthilfe oder um alte oder behinderte Menschen in der Lebensgestaltung zu unterstützen.
Empowerment in Unternehmen

Im Personalwesen bedeutet Empowerment, Verantwortung von Vorgesetzten an die Mitarbeiter zu übertragen. Hierarchien werden flacher, Entscheidungsprozesse demokratisiert und die Mitarbeitermotivation gefördert.

Einfach erklärt gibt Empowerment den Betroffenen mehr Gestaltungsfreiheit, Mitbestimmungsrechte und Autonomie. Es begünstigt so die Karriereentwicklung und Selbstverwirklichung.

Welche Bedeutung hat Empowerment?

Wesentlich für Empowerment sind Methoden und Prozesse, die zu mehr Handlungsfähigkeit führen und Betroffene dabei ermutigen und unterstützen, ihre eigenen Stärken, Fähigkeiten und Ressourcen besser zu nutzen.

Wichtige Voraussetzungen dafür sind zum Beispiel innerhalb einer Organisation eine bestehende Kultur des Vertrauens sowie die Bereitschaft Verantwortung oder Macht zu delegieren. Idealerweise gibt es dafür eine entsprechende Qualifizierung sowie partizipative Kommunikationssysteme.

Welche Vorteile hat Empowerment?

Bereits in den 1920er Jahren zeigte das sog. Hawthorne-Experiment bei General Electric, dass die Produktivität von Mitarbeitern steigt, wenn diese stärker einbezogen werden.

Weitere Vorteile auf beruflicher Ebene sind:

Förderung der Eigenverantwortung
Bessere Entscheidungen
Mehr Flexibilität bei der Arbeit
Wachsende Zufriedenheit der Mitarbeiter
Höhere Identifikation mit Arbeit und Arbeitgeber
Steigende Mitarbeiterbindung
Attraktives Arbeitgeberimage (Employer Branding)

Schon in den 1980er Jahren veränderten sich die Hierarchien und Führungsstile in den Unternehmen. Statt autoritäre Führung gab es einen zunehmenden partizipativen Führungsstil – es gab mehr und regelmäßige Mitarbeitergespräche inklusive gemeinsame Zielvereinbarungen. Ebenso gezielte Personalentwicklung und geförderte Fort- und Weiterbildungen von Mitarbeitern.

All das sind Bestandteile von Empowerment mit entsprechenden Vorteilen. Heute sind vor allem flexible Arbeitszeitmodelle sowie hybride Arbeitsformen (Remote Work) ein zentraler Aspekt von Empowerment am Arbeitsplatz.

Unterschied zwischen Empowerment & Partizipation?

Partizipation ist ein wichtiges Gestaltungsprinzip in Wirtschaft und Gesellschaft. Es bedeutet Menschen aktiv und maßgeblich an Entscheidungen zu beteiligen, die ihr Leben beeinflussen. Partizipation ist daher Teil des Empowerments. Letzteres geht aber darüber hinaus, indem es die Menschen stark macht und befähigt, autonomer zu leben. Im Mittelpunkt steht die Stärkung der vorhandenen Potenziale.

Wie kann man Menschen empowern?

Damit Empowerment in Unternehmen funktioniert, muss es wesentlicher Bestandteil der Unternehmenskultur sein. Dazu gehören zum Beispiel Wertschätzung und konstruktives Feedback genauso wie Angebote zur internen Weiterentwicklung und Weiterbildung, um Mitarbeiter zu empowern.

Ebenso braucht es Strukturen, regelmäßigen Informationsaustausch und instrumentellen Hilfen (Räume, Budget), die entsprechende Handlungsspielräume schaffen und Menschen dazu befähigen, sich besser und vor allem selbst zu organisieren (siehe: Holokratie).

Die Führungskräfte wiederum müssen lernen, loszulassen und Macht abzugeben. Anfangs sicher auch ein paar Ansprüche herunterschrauben und eine Fehlerkultur etablieren, die eine angstfreie Arbeitsatmosphäre ermöglich und dadurch mehr Autonomie und Kreativität fördert. Die US-Hotelkette Ritz-Carlton empowert alle Hotelangestellten – vom Zimmermädchen bis zum Concierge – dadurch, dass diese bis zu einer Summe von 2.000 Eure eigenmächtige Entscheidungen treffen können, um zum Beispiel Gästen ein positives Kundenerlebnis zu geben.

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