Missverständnisse: Beispiele im Job – einfach vermeiden

Was Sie sagen und meinen, ist nicht immer das, was Ihr Gesprächspartner versteht. Missverständnisse im Job gibt es zwischen Kollegen, oft aber auch mit dem Chef. Scheinbar unmissverständliche Ansagen kommen ganz anders an. Die Folge sind Unsicherheit, Frust, sinkende Motivation und Produktivität. Wir zeigen Ursachen für Missverständnisse im Job, viele Beispiele und wie Sie diese vermeiden…

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Was sind Missverständnisse im Job?

Ein Missverständnis im Job ist ein Problem in der Kommunikation, bei dem es einen (teils deutlichen) Unterschied zwischen der vom Sprecher gemeinten Aussage und dem vom Empfänger verstandenen Inhalt gibt.

Einfach erklärt: Der Zuhörer interpretiert eine Botschaft völlig anders, als Sie es beabsichtigt haben. Das ist meist keine böse Absicht, führt aber trotzdem zu Problemen, wenn Kollegen oder Chefs missverständlich kommunizieren.

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Ursachen: Wie entstehen Missverständnisse im Job?

Leider sind Missverständnisse am Arbeitsplatz keine Seltenheit. Ständig verstehen Kollegen sich falsch oder wissen nicht genau, was der Chef mit einer Mail oder Ansprache meint. Für solche Missverständnisse im Job gibt verschiedene Ursachen:

  • Unklare Kommunikation

    Vage Formulierungen und unspezifische Aussagen führen zu Missverständnissen. Je größer der Interpretationsspielraum ist, desto häufiger deutet der Zuhörer etwas Falsches.

  • Keine Rückfragen

    Gerade im Job werden zu selten Rückfragen gestellt. Niemand möchte zugeben, etwas nicht richtig verstanden zu haben – gerade gegenüber dem Chef.

  • Unterschiedliche Erwartungen

    Kollegen untereinander und auch Vorgesetzte haben nicht immer dieselben Erwartungen oder Ziele. Situationen und Aussagen werden entsprechend unterschiedlich bewertet.

  • Ungleiche Informationen

    Durch ungleiche Informationen ist die Ausgangslage der Gesprächspartner nicht gleich. Wissen Sie bereits mehr als ein Kollege, versteht dieser nicht unbedingt, wovon Sie sprechen.

  • Digitale Kommunikation

    Kommunikation im Job läuft oft digital per Mail ab. Hier fehlt es der Nachricht aber an wichtigen nonverbalen Signalen und emotionalen Hinweisen. Das erhöht das Risiko für Missverständnisse.

  • Großer Druck

    Stress und Zeitdruck im Job begünstigen Missverständnisse. Bei Hektik wird schnell und unachtsam kommuniziert. Wichtige Informationen werden nicht klar ausgedrückt, gleichzeitig hört niemand richtig zu.

Missverständnisse entstehen nicht nur durch Worte

Bei Missverständnissen geht es nicht nur um verbale Kommunikation. Nonverbale Kommunikation spielt für Irrtümer eine entscheidende Rolle. Körpersprache und Mimik werden dauerhaft interpretiert und sorgen dafür, dass Botschaften anders aufgenommen werden, als vielleicht beabsichtigt.

Schon kleine, unbeabsichtigte Gesten haben große Auswirkungen. Eine hochgezogene Augenbraue reicht aus, um das Gesagte völlig neu zu deuten. Für den Effekt ist es egal, ob es einen Zusammenhang gibt. Jedes nonverbale Signal verändert die Wahrnehmung und die Interpretation einer Aussage.

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Folgen von Missverständnissen im Job

Die schlechteste Option: Sich einfach mit den Missverständnissen im Job abfinden. Solch eine fehlerhafte Kommunikation raubt nicht nur den letzten Nerv – sie führt auch zu ernsthaften Problemen innerhalb des Teams.

  • Missverständnisse führen zu Streit

    Auch eine harmlos gemeinte Aussage führt plötzlich zu Streit, wenn ein Kollege diese in den falschen Hals bekommt. Ein Konflikt war nicht beabsichtigt, das Betriebsklima ist trotzdem ruiniert. Einmal missverstanden bringen oft auch Erklärungen keine wirkliche Verbesserung.

  • Missverständnisse verschlechtern die Leistung

    Nicht nur die Streitigkeiten sorgen für schlechtere Ergebnisse. Missverständnisse wirken sich direkt auf die Leistung aus. Fehlerhafte Absprachen, unklare Aufteilungen und schlechte Kommunikation sorgen für Fehler, die eine bessere Verständigung verhindern könnte.

  • Missverständnisse senken die Motivation

    Sie hängen sich rein, liefern Ideen, arbeiten im Team und suchen Lösungen – doch werden von Missverständnissen ausgebremst. So gehen Motivation und Engagement immer weiter verloren.

Grundsätzlich ist es die Verantwortung der Führungskraft, Missverständnisse durch effektive und unmissverständliche Kommunikation zu vermeiden. Schließlich geht ein Großteil der Informationen, Zuteilungen und damit der Kommunikation im Job vom Chef aus.

Leider ist es jedoch oft der Chef selbst, der für Missverständnisse sorgt und sich unklar ausdrückt. Um wirklich etwas gegen Missverständnisse im Job zu tun, muss deshalb jeder einzelne daran mitarbeiten – und sich bewusst sein, dass er vielleicht selbst gar nicht so unschuldig ist, wie er vielleicht glaubt.

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Missverständnisse vermeiden: 5 Tipps

Missverständnisse im Job entstehen an einem von zwei Punkten: Durch eine missverständliche Aussage oder Handlung, die zu Verwirrung, Verunsicherung oder auch Verärgerung führt. Oder durch eine missverständliche Aufnahme und Interpretation, wobei etwas (absichtlich oder unabsichtlich) falsch verstanden wird.

Oft verstehen wir etwas, weil wir glauben, dass der andere es sagen wollte – nicht, weil er es tatsächlich gesagt hat.

Missverständnisse im Job vermeiden Sender Empfänger Modell

Die gute Nachricht: Viele Missverständnisse lassen sich vermeiden. Die folgenden fünf Tipps helfen dabei:

  • Achten Sie auf direkte Kommunikation

    Je direkter der Austausch, desto leichter vermeiden Sie Missverständnisse. Setzen Sie auf persönliche Kommunikation, statt E-Mails zu schreiben. So machen Sie deutlich, worum es geht und sehen gleich, ob der andere alles verstanden hat. Auch Nachrichten über drei Stationen weiterzugeben, sorgt für Missverständnisse, weil die Botschaft verändert wird.

  • Fragen Sie bei Unklarheiten sofort nach

    Viele Missverständnisse lassen sich durch simples Nachfragen vermeiden – wenn Sie selbst etwas mitteilen und auch, wenn Sie zuhören. Fragen Sie ganz gezielt nach, ob deutlich wurde, was Sie sagen wollten. Auf der anderen Seite sind Rückfragen immer legitim, wenn noch etwas unklar ist. Das ist weder unhöflich noch unprofessionell. Sie zeigen, dass Sie Wert auf gute Kommunikation legen.

  • Hören Sie wirklich zu

    Schuld ist oft nicht das, was gesagt wurde. Viel häufiger wird gar nicht richtig zugehört, wenn der Gesprächspartner redet. Die meisten warten nur, um endlich wieder selbst zu sprechen. Besser: Hören Sie aktiv zu. Was sagt der andere wirklich? Je mehr Informationen Sie aufnehmen, desto geringer der Spielraum für (falsche) Interpretationen.

  • Nehmen Sie nicht alles persönlich

    Viele Missverständnisse gehen auf Eitelkeit und gekränkten Stolz zurück. Sie fühlen sich beleidigt und angegriffen von dem, was ein Kollege (vermeintlich) gesagt hat. Beziehen Sie nicht alles auf sich und sehen Sie nicht jede Äußerung als persönlichen Angriff. Dann verstehen Sie die Dinge so, wie sie wirklich gemeint waren.

  • Sorgen Sie für regelmäßigen Austausch

    Regelmäßige und häufige Kommunikation macht Missverständnisse unwahrscheinlicher. Nach einem einmaligen Austausch bleiben Unklarheiten – wiederholter Austausch klärt viele Details und Fragen. Eine gute Methode sind Follow-up-Meetings oder tägliche Besprechung. Hier wird noch einmal geklärt, ob alles verstanden wurde oder in der Zwischenzeit Fragen aufgetaucht sind.


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