Definition: Was bedeutet Loben?
Jemanden zu loben, bedeutet, erbrachte Leistungen oder ein vorbildliches Verhalten verbal zu würdigen. Lob ist häufig ein spontaner Ausdruck von Anerkennung und Wertschätzung und bezieht sich direkt auf einen Anlasse.
Im Job geben Vorgesetzte mit dem Lob Mitarbeitern zu verstehen, dass sie mit der Arbeit zufrieden sind oder das Ergebnis sogar bewundern. Richtig formuliert und dosiert führt Lob zu einem Motivationskick bei den Gelobten und steigert deren Selbstwertgefühl.
Was ist der Unterschied zu Anerkennung oder Ermutigung?
Die Begriffe „Anerkennung“ und „Ermutigung“ werden häufig synonym verwendet. Doch es gibt Unterschiede:
-
Anerkennung
Anerkennung bezeichnet mehr eine Haltung als einen Ausdruck. Sie muss nicht ausgesprochen werden. Betroffene spüren, ob sie anerkannt und respektiert werden oder nicht.
-
Ermutigung
Ermutigung (englisch: Empowerment) findet meist zu einem Zeitpunkt statt, zu dem noch keine Ergebnisse vorliegen. Sie soll eher anspornen und ist ein wichtiges Instrument der Mitarbeitermotivation.
Wie kann ich richtig loben? 11 goldene Regeln
Richtiges Loben ist intelligenter Applaus. Es drückt einerseits Bewunderung aus und vermittelt gleichzeitig eigene Werte und Ziele. Dadurch kann es ein gewünschtes Verhalten sowie die Loyalität und Leistungsbereitschaft von Mitarbeitern verstärken.
Wollen Sie Ihre Mitarbeiter oder Menschen in Ihrem Umfeld richtig loben? Dann sollten Sie die folgenden Tipps beachten:
-
Persönlich loben
Wertschätzung kann man nicht delegieren. Soll es aufrichtig und authentisch klingen, müssen Sie Lob stets persönlich aussprechen – von Angesicht zu Angesicht. Loben per Mail oder Whatsapp ist zwar besser als gar nichts. Aber im 4-Augen-Gespräch wirkt es stets stärker.
-
Angemessen loben
Ein schlichtes „Hey, super!“ ist nicht unbedingt angemessen, wenn sich ein Mitarbeiter über Monate in ein Projekt hineingekniet und zig Überstunden gemacht hat. Es kommt immer darauf an, die richtigen und gewichtigen Worte zu finden, um Anerkennung angemessen auszudrücken.
-
Konkret loben
Lob muss immer konkret sein. Nennen Sie Details und heben Sie besondere Leistungen namentlich hervor. Eine allgemeine oder pauschale Formulierung („Ich bin mit Ihrer Arbeit zufrieden“) ist viel zu austauschbar und wirkt auch wieder unpersönlich.
-
Ehrlich loben
Natürlich lässt sich mit Lob auch manipulieren. Wird das aber erkannt, verkehrt sich die Wirkung ins Gegenteil. Nutzen Sie Komplimente daher nie als Mittel zum Zweck – es muss unbedingt ehrlich bleiben und Ihnen aus dem Herzen sprechen.
-
Individuell loben
Keine Vergleiche mit anderen Mitarbeitern! Das relativiert jeden Beifall und entwertet den Zuspruch, weil darin zugleich Kritik an den anderen Kollegen steckt – ein vergiftetes Lob.
-
Wohldosiert loben
Soll ein Lob nicht wie eine Floskel klingen, sollten Sie mit den Ihren Worten nicht übertreiben. Wortgeklingel, Superlative und viele Adjektive sind tabu. Ebenso sollten Sie wirklich nur außergewöhnliche Leistungen loben und nicht jede Kleinigkeit. Sonst wird Lob inflationär.
-
Rechtzeitig loben
Ein Lob sollte zeitnah ausgesprochen werden – nicht erst 3 Monate später. Wird zu spät gelobt, wirkt es häufig unaufrichtig, wie ein schlechtes Gewissen oder kalkuliert.
-
Diskret loben
Grundsätzlich können Sie Mitarbeiter vor dem gesamten Team loben. Das öffentliche Lob kann die Wirkung verstärken – es kann Betroffenen aber auch peinlich sein oder zu Neid und Missgunst führen. Mit dem Lob unter vier Augen machen Sie nichts verkehrt.
-
Uneingeschränkt loben
Manche Führungskräfte machen den Fehler, ihre lobenden Worte sofort wieder einzuschränken, Motto: „Gut gemacht, warum nicht gleich so?!“ Das ist ein Motivationskiller – ebenso wie Lob mit Kritik zu vermischen (siehe: Sandwich-Kritik). Das entwertet jede positive Aussage.
-
Nonverbal loben
Die meisten Menschen loben mit wohltuenden Worten und konkreten Komplimenten. Es geht aber auch nonverbal – durch ein Schulterklopfen oder Belohnungen. Zum Beispiel ein finanzieller Bonus oder ein Extra-Urlaubstag. Solche Gesten wirken manchmal noch stärker als Worte, die billig sein können.
-
Indirekt loben
Manchmal gibt es im Job auch Lob von außen: von Kunden oder Geschäftspartnern. Diese externe Anerkennung für gute Arbeit sollten Sie stets an die beteiligen Mitarbeiter weitergeben. Teilen Sie das Feedback – es beweist schließlich, dass auch andere die Leistungen zu würdigen wissen.
Richtig loben wirkt! Bei Studien um Albert Bandura, Psychologie-Professor an der Stanford-Universität, zeigte sich: Gelobte sind motivierter, stecken sich höhere Ziele, fühlen sich diesen stärker verpflichtet und unterstellen sich sogar bessere Fähigkeiten, was wiederum ihre Leistungskraft verbessert (siehe: Rosenthal-Effekt).
Ich habe immer daran geglaubt, dass die Art wie man seine Mitarbeiter behandelt auch die Art ist, wie diese später Kunden behandeln und dass die Menschen aufblühen, wenn man sie lobt. (Richard Branson)
Richtig Loben – Beispiele und Formulierungen
Das Klopfen auf die Schulter liegt zwar nur ein paar Rückenwirbel über dem Tritt in den Steiß – in Sachen Effizienz ist es diesem aber deutlich überlegen. Hier ein paar Beispiele für gute Formulierungen:
- „Damit Sie es wissen: Ich habe durchaus bemerkt, wie gut Ihre Leistungen in den vergangenen Monaten sind und wie wichtig Sie für unsere Projekte sind. Danke!“
- „Mir ist bewusst, wie hart Sie für das Projekt gearbeitet haben. Auch wenn wir den Auftrag nicht bekommen haben: Ich danke Ihnen für dieses vorbildliche Engagement.“
- „Dass Ihnen der Fehler frühzeitig aufgefallen ist, hat uns vor enormen Kosten bewahrt. Ich bin froh, Sie im Team zu haben und dass ich mich auf Sie verlassen kann. Sie sind mir wichtig!“
- „Ihre Leistungsbereitschaft und Kompetenz ist bewundernswert und sollte ein Vorbild für viele andere Mitarbeiter sein.“
- „Offiziell vergeben wir zwar keinen Titel „Mitarbeiter des Monats“ – aber Sie hätten ihn wirklich verdient. Ein wirklich klasse Job, den Sie hier machen!“
- „Ohne Ihr großes Engagement und den unermüdlichen Einsatz hätten wir es nicht geschafft. Danke dafür. Nehmen Sie sich dafür morgen bitte einen Tag frei!“
- „Ich bin echt stolz, dich in unserem Team zu haben.“
- „Ganz ehrlich: Anfangs war ich mir nicht sicher, was dabei heraus kommt. Aber du hast alle Erwartungen weit, weit übertroffen.“
- „Deine Arbeit setzt in dieser Firma neue Maßstäbe. Großartig! Danke.“
- „Was ich sehe, ist perfekt, akurat, komplett durchdacht, pünktlich in der Zeit – mit einem Wort: fertig. Danke!“
- „Wie immer: phantastische Arbeit!“
- „Ein Meisterstück – vor allem in der Kürze der Zeit!“
Was andere dazu gelesen haben