Studienorganisation: Grundlegende Tipps fürs Studium

Studienorganisation: Lehrveranstaltungen + Besonderheiten

Sofort ab dem Studienstart müssen Sie die Struktur Ihres Studiengangs verstehen. Module, Credit Points, verschiedene Veranstaltungen – Studienanfänger müssen vieles lernen.

Erster Schritt zur Studienorganisation ist das Verständnis universitärer Veranstaltungen. Wir stellen die verschiedenen Arten genauer vor:

• Vorlesung

  Bei einer Vorlesung hält der Dozent im Hörsaal für 90 Minuten einen Vortrag über Inhalte Ihres Studiengangs. Wie im typischen Frontalunterricht hören Sie vor allem zu. Gerade bei Einführungsveranstaltungen im Grundstudium sitzen Sie mit hunderten Studierenden in einem Raum.

• Seminar

  In einem Seminar erarbeiten Sie in einer kleinen Gruppe von Studierenden gemeinsam mit dem Dozenten ein Thema. Hier wird aktive Mitarbeit durch Diskussionen, Referate und gemeinsame Analysen vorausgesetzt und erwartet.

• Übung

  Die Übung ist eine verpflichtende und ergänzende Lehrveranstaltung zur Vorlesung. Sie können das Wissen und die Inhalte vertiefen und durch praktische Übungen anwenden. Wissenschaftliche Mitarbeiter des Lehrstuhls leiten die Übung und sind Ansprechpartner bei Fragen zu Vorlesungsinhalten.

• Tutorium

  Das Tutorium ähnelt der Übung, ist aber oft eine freiwillige Veranstaltung. Fortgeschrittene Studierende (Tutoren) helfen beim Verständnis von Inhalten und bieten Unterstützung bei der Wiederholung und dem Lernen.

Studienorganisation-Tipp: Cornell-Methode für Notizen

In der Vorlesung nur zuhören? Dann haben Sie schnell alles vergessen. Sie müssen sich Notizen machen, um Lerninhalte zu behalten und aufzubereiten.

Gegen Chaos und unstrukturierte Zettelberge hilft die Cornell-Methode:

1. Teilen Sie Ihr Blatt Papier in drei Bereiche

   Unterteilen Sie das Blatt in drei Abschnitte: Zwei Drittel der Seite sind für Notizen, in die linke Spalte schreiben Sie Schlüsselbegriffen oder offenen Fragen. Unten bleibt ein schmaler Abschnitt für die Zusammenfassung der Inhalte.

2. Schreiben Sie das Blatt nicht lückenlos voll

   Lassen Sie ausreichend Platz für Ergänzungen, Anmerkungen oder Hinweise, die Sie später noch hinzufügen wollen.

3. Paraphrasieren Sie das Gesagte

   Zitieren Sie die Vorlesung nicht wörtlich, sondern notieren Sie Inhalte in Ihren eigenen Worten. So sehen Sie gleich, ob Sie es wirklich verstanden haben, wiedergeben und auch anderen erklären können. Ausnahme: feststehende Definitionen.

Studienorganisation: Tipps für jeden Bereich

Für die perfekte Studienorganisation brauchen Sie keine klare Struktur – die Sie am besten von Anfang an in allen Bereichen des Studiums einführen.

Das erfordert Arbeit und Zeit sorgt aber dafür, dass Ihr gesamter Studiengang reibungsloser und erfolgreicher verläuft. In unseren übersichtlichen Listen finden Sie Tipps und Tricks zur besseren Studienorganisation in allen Bereichen:

1. Tipps für Vorlesungen

Wichtigste Grundregel: Hören Sie aufmerksam zu und machen Sie sich wie oben gezeigt Notizen. Das hilft beim Verständnis und spart Zeit beim Lernen und der Prüfungsvorbereitung. Weitere Tipps:

• Nutzen Sie Vorlesungsskripte und ergänzen Sie eigene Notizen.
• Notieren Sie nicht jedes Wort, besser: Stichwörter machen.
• Arbeiten Sie Ihre Mitschriften zur Wiederholung nach.
• Bewahren Sie Unterlagen sortiert mit Datum auf.
• Nutzen Sie Sprechstunden der Dozenten für Rückfragen.
• Tragen Sie sich wichtige Termine und Fristen im Kalender ein.
• Bilden Sie eine Lerngruppe zur Vorlesung.

2. Tipps zur Lernumgebung

Zur Beginn des Studiums müssen Sie Ihren eigenen Arbeits- und Lernstil entwickeln. Besonders wichtig ist die richtige Lernumgebung. Darauf sollten Sie achten:

• Suchen Sie sich einen Ort, an dem Sie sich wohl fühlen.
• Achten Sie auf eine ruhige Umgebung für die nötige Konzentration.
• Alternativ: Gehen Sie in die Bibliothek für mehr Ruhe.
• Schalten Sie zum Lernen Smartphone und E-Mail aus.
• Sorgen Sie für ausreichend Wasser und gesunde Snacks.
• Achten Sie aus viel Tageslicht und frische Luft.
• Probieren Sie ruhige Hintergrundmusik aus.
• Wechseln Sie zwischen mehreren Lernorten für neue Impulse.

3. Tipps zu Lernmethoden

Erfolgreiches Lernen ist auch eine Frage des „Wie?“. Zur Studienorganisation gehören deshalb auch funktionierende Methoden und Lerntechniken:

• Fassen Sie Regeln und Erkenntnisse auf Karteikarten zusammen.
• Organisieren Sie Inhalte in Mindmaps oder Flussdiagrammen.
• Bringen Sie durch Listen Struktur in Ihre Notizen und Stichwörter.
• Besprechen Sie Lerninhalte und Fragen in einer Lerngruppe.
• Machen Sie praktische Übungen zur Anwendung der Theorie.
• Lassen Sie Ihren Wissensstand von Lernpartnern abfragen.
• Ergänzen Sie auditives Lernen durch Audio-Dateien oder Podcasts.

4. Tipps für die Prüfungsphase

Die Prüfungsphase ist die anstrengendste Zeit im Studium. Umso wichtiger, dass Ihre Studienorganisation dabei hilft und Prüfungsangst verhindert. Wir empfehlen diese Tipps:

• Erstellen Sie einen langfristigen Lernplan.
• Unterteilen Sie den Plan in Tages- und Wochenpensum.
• Besorgen Sie sich rechtzeitig die notwendige Literatur.
• Finden Sie Ihre besten Tageszeiten für Lerneinheiten.
• Halten Sie in der Prüfungsphasen Ihre Routinen bei.
• Bearbeiten Sie Alt-Klausuren mit Lösungen.
• Wenden Sie die PQ4R-Methode für Textarbeiten an.
  
  
  
• Lernen Sie wichtige Begriffe mit Karteikarten zur einfachen Wiederholung.
• Gehen Sie häufige Prüfungsfragen durch und bearbeiten Sie diese.
• Machen Sie Pausen und erholen Sie sich.
• Nutzen Sie häufige Wiederholungen in unterschiedlicher Reihenfolge.
• Wiederholen Sie den Stoff in Ihrer Lerngruppe.

PS: Vergessen Sie nicht den Studierenden- und Personalausweis für die Prüfung. Am besten schon am Vortag in die Tasche stecken.

5. Tipps für Hausarbeiten

Wissenschaftliches Arbeiten und Hausarbeiten sind wichtiger Teil des Studiums. Diese Tipps helfen bei der Studienorganisation und vermeiden Fehler bei Seminararbeiten:

• Erstellen Sie einen Schreib- und Zeitplan.
• Planen Sie für einen früheren Abgabetermin – das schafft einen Puffer.
• Suchen Sie frühzeitig nach relevanter Literatur.
• Bedenken Sie die Beschaffungsdauer bei Fernleihe.
• Schreiben Sie wichtige Erkenntnisse mit Quellen auf.
• Konzentrieren Sie sich auf die zentrale Fragestellung.
• Machen Sie zuerst die Gliederung für einen roten Faden.
• Besprechen Sie die Gliederung mit dem Betreuer der Arbeit.
• Schreiben Sie zu festen und regelmäßigen Zeiten.
• Lassen Sie die Hausarbeit Korrektur lesen.
• Geben Sie die fertige Arbeit einige Tage vor der Frist ab.

6. Tipps zum Auslandssemester

Das Studium ist ein beliebter Zeitpunkt für einen Auslandsaufenthalt. Sie sammeln wertvolle Erfahrungen und verbessern Ihre interkulturelle Kompetenz. Ein Auslandssemester braucht aber auch Vorbereitung und Studienorganisation. Die wichtigsten Tipps dazu:

• Legen Sie den gewünschten Zeitpunkt fest.
• Beginnen Sie ein Jahr vorher mit der Organisation.
• Prüfen Sie Programme wie Erasmus.
• Achten Sie auf benötigte Sprachkenntnisse.
• Arbeiten Sie eng mit dem Auslandsamt zusammen.
• Klären Sie die Kosten und Finanzierung des Auslandssemesters.
• Bewerben Sie sich auf Stipendien zur Finanzierung.
• Prüfen Sie die Anrechnung von Studienleistungen im Ausland.
• Informieren Sie sich über Bestimmungen zum Visum.
• Kümmern Sie sich um die Unterkunft (z.B. Wohnheim)
• Informieren Sie sich über eine mögliche Verlängerung des Aufenthalts.

Überlassen Sie Ihre Studienorganisation nicht dem Zufall. Kümmern Sie sich von Anfang an um eine klare Struktur und sinnvolle Nutzung Ihrer Zeit.

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