Arbeitsstil: Wodurch ist er geprägt? Wie beschreiben?

Sie sollen im Vorstellungsgespräch Ihren Arbeitsstil beschreiben und erzählen, wovon dieser geprägt ist? Wir zeigen Ihnen, welche persönlichen Arbeitsstile es gibt und wie Sie diese bei der Bewerbung überzeugend darstellen – inklusive Beispiele und Formulierungen…

Arbeitsstil Beschreiben Gepraegt Von Einflussfaktoren Beispiele

Definition: Was ist ein persönlicher Arbeitsstil?

Der persönliche Arbeitsstil bezeichnet die Art und Weise, wie Arbeiten und Aufgaben erledigt werden. Geprägt wird der Arbeitsstil von der eigenen Persönlichkeit, durch persönliche Werte und die umgebende Kultur sowie durch Erfahrungen, die sich als besonders effektiv und effizient erwiesen haben.

Einen weiteren Einfluss auf den Arbeitsstil haben die Art der Tätigkeit und die Unternehmenskultur: Bei stark geregelten Arbeitsabläufen (z.B. Fließbandarbeit) und Routinetätigkeiten bleibt für einen individuellen Arbeitsstil weniger Spielraum als zum Beispiel in kreativen Berufen.

Arbeitsstil Synonyme

Häufige Synonyme sind: Arbeitsweise, Handhabung, Methode, Praktik, Strategie, System, Taktik, Technik, Verfahrensweise oder Vorgehen.

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Was gehört alles zum Arbeitsstil?

Zum eigenen Arbeitsstil gehören unterschiedliche Faktoren und Eigenarten. Zum Beispiel:

  • Methoden

    Manche Menschen bevorzugen feste und klar strukturierte Arbeitsabläufe. Andere brauchen Freiheit und lieben das kreative Chaos, um beste Ergebnisse zu erzielen.

  • Kommunikation

    Während einige Kollegen eher einfühlsam und indirekt kommunizieren, kommen andere direkt zum Punkt – präzise und ohne viel Umschweife.

  • Problemlösung

    Auf der einen Seite gibt es Mitarbeiter, die alles erst einmal reflektieren und analysieren. Auf der anderen Seite sind die Macher: Sie legen sofort los und präferieren das Learning by doing.

  • Teamarbeit

    Einige Kollegen arbeiten am besten alleine und für sich – Eigenbrötler, die das Homeoffice lieben. Andere blühen erst auf, wenn Sie mit anderen Menschen zusammenarbeiten können.

  • Arbeitsumgebung

    Wie sieht Ihr perfekter Arbeitsplatz aus? Ruhig und aufgeräumt – oder eher ein bisschen chaotisch mit vielen verspielten Elementen, die Sie inspirieren?

  • Zeitmanagement

    Es gibt sogenannte Erregungsaufschieber, die erst auf den letzten Drücker zur Höchstform auflaufen, während der Arbeitsstil anderer stets davon geprägt ist, alles penibel zu planen und einzuhalten.

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Bewerbung: Wie würden Sie Ihren Arbeitsstil beschreiben?

Es ist ein Klassiker in der Bewerbung und im Vorstellungsgespräch: Personaler fragen nach Ihrer Arbeitsweise und stellen zum Beispiel diese Fragen:

  • „Wie würden Sie Ihren Arbeitsstil beschreiben?“
  • „Was zeichnet Ihre Vorgehensweise aus?“
  • „Welche Techniken nutzen Sie, um Ihre Arbeit zu erledigen?“
  • „Wie organisieren Sie sich im Berufsleben?“

Warum stellen Personaler die Frage nach dem Arbeitsstil?

Bei der Frage nach dem persönlichen Arbeitsstil geht es vor allem um die methodische Kompetenz (auch: Methodenkompetenz) von Bewerbern. Also wie Kandidaten Probleme lösen, Herausforderungen überwinden, Aufgaben erledigen oder Projekte meistern.

Die Methodenkompetenz gilt als Schlüsselkompetenz und Fundament der Fachkompetenz. Sie hilft maßgeblich bei der Aneignung von neuem Wissen und bei der Problemlösung.

Wie antworten auf die Frage nach dem Arbeitsstil?

Betrachten Sie die Frage nach dem persönlichen Arbeitsstil stets als Chance, um wichtige Qualifikationen und Kompetenzen für die angestrebte Stelle nochmal zu nennen und sich positiv von der Masse abzuheben.

Gute Antworten auf die Frage nach der Arbeitsweise sind zum Beispiel:

  • „Mein Arbeitsstil ist geprägt durch hohe Sorgfalt, Selbstständigkeit und Zuverlässigkeit.“
  • „Zu meinem Arbeitsstil gehört die solide Analyse des Problems und selbstständige Organisation der Lösung.“
  • „Mein Arbeitsstil war stets geprägt von sorgfältiger Planung und Systematik beim Erledigen aller Aufgaben.“
  • „Mit meiner offenen und freundlichen Arbeitsweise finde ich schnell Kontakt zu Kunden und Kollegen und schaffe so wichtige Voraussetzungen für optimale Ergebnisse und einen guten Teamgeist.“

In der Regel sollten Bewerber und Bewerberinnen bei der Frage zum Arbeitsstil vor allem den Umgang mit Vorgesetzten, Kollegen und Kunden erwähnen und dabei auf wichtige Soft Skills eingehen.

Arbeitsstil beschreiben – Beispiele

Die folgende Liste beinhaltet positive Adjektive, die Arbeitsstile beschreiben, die in allen Unternehmen und Teams gern gesehen werden:

analytisch
dynamisch
effizient
flexibel
engagiert
gewissenhaft
kommunikativ
konsequent
konzentriert
kooperativ
kreativ
pragmatisch
professionell
nachhaltig
reflektiert
selbstständig
sorgfältig
strukturiert
systematisch
überlegt
vorausschauend
zielorientiert
zupackend
zuverlässig
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Welche Arbeitsstile kann ich nennen?

Wenn Sie Ihren persönlichen Arbeitsstil beschreiben, dann bitte nicht nur mit einem kurzen Satz oder 1-3 Adjektiven, Motto: „Ich bin ebenso dynamisch wie effizient.“ Versuchen Sie dazu immer auch Beispiele zu nennen, die den Arbeitsstil authentisch beschreiben und plastisch werden lassen.

Im Folgenden erklären wir Ihnen, welche Arbeitsstile gut ankommen und wie Sie diese nennen und beschreiben können. Zusätzlich zeigen wir negative Aspekte der einzelnen Arbeitsstile. Das sind mögliche Schwächen, an denen Sie noch arbeiten und sich verbessern können.

    1. Reflexiver Arbeitsstil

    Ein reflexiver Arbeitsstil ist gekennzeichnet von einem überlegten, planvollen und systematischen Vorgehen. Statt impulsiv oder überstürzt zu handeln, analysieren Sie erst einmal die Ursachen und Zusammenhänge und leiten daraus die beste Lösungsstrategie ab.

    Beispiel – wie beschreiben: „Mein Arbeitsstil ist geprägt von einer soliden Analyse des Problems, gefolgt von einer systematischen und selbstständigen Lösung. Das tue ich, indem ich zum Beispiel…“

    Welche Nachteile hat dieser Arbeitsstil?

  • Langsame Prozesse
  • Kaum Spontanität
  • Wenig Teamorientierung
  • 2. Dynamischer Arbeitsstil

    Ein dynamischer Arbeitsstil beschreibt eine Kombination aus Kopfarbeit und Bewegung. Es kann aber genauso bedeuten, dass Sie proaktiv Probleme lösen – bevor sie entstehen. Oder sich aktiv ins Team einbringen, sich als Mitarbeiter stetig verbessern wollen und Ihre Leistungen steigern.

    Beispiel – wie beschreiben: „Ich bezeichne mich selbst als enorm neugierig und wissbegierig. Ich lerne gerne Neues dazu und versuche meine Arbeitsweise immer wieder zu optimieren. Etwa indem ich…“

    Welche Nachteile hat dieser Arbeitsstil?

  • Oberflächliche Bearbeitung
  • Erhöhtes Fehlerpotenzial
  • Fehlende Konsequenz
  • 3. Kooperativer Arbeitsstil

    Bei einem kooperativen Arbeitsstil steht die Teamarbeit im Vordergrund. Bedeutet: Sie besitzen ausgeprägte soziale Kompetenzen, können Konflikte lösen und Kompromisse finden.

    Beispiel – wie beschreiben: „Eine teamorientierte Zusammenarbeit ist mir sehr wichtig. Erfolg ist niemals eine Einzelleistung. Deshalb achte ich zum Beispiel darauf, dass…“

    Welche Nachteile hat dieser Arbeitsstil?

  • Wenig Selbstständigkeit
  • Lange Absprachen
  • Geringes Durchsetzungsvermögen
  • 4. Effizienter Arbeitsstil

    Ein effizienter Arbeitsstil (auch: ergebnisorientierter Arbeitsstil) achtet vor allem darauf, dass alle Ziele innerhalb der Zeitvorgaben erreicht werden und die Produktivität stetig hoch bleibt. Das kann zum Beispiel bedeuten, dass Sie ein ausgezeichnetes Selbstmanagement besitzen.

    Beispiel – wie beschreiben: „Mein Arbeitsstil war stets geprägt durch eine effiziente Vorgehensweise. Deadlines habe ich immer eingehalten, indem ich zum Beispiel meine Aufgaben durch Batching bündele…“

    Welche Nachteile hat dieser Arbeitsstil?

  • Wenig Flexibilität
  • Fehlende Sorgfalt
  • Interne Konflikte
  • 5. Ideenreicher Arbeitsstil

    Der ideenreiche Arbeitsstil setzt auf Kreativität, innovative Ansätze und originelle Gedanken, die wichtige und positive Veränderungen ermöglichen. Sie machen nicht nur Ihre Aufgaben, sondern denken weiter, sehen Potenziale und finden Wege, diese zu realisieren.

    Beispiel – wie beschreiben: „Bei meiner Arbeit bin ich immer auf der Suche nach neuen Lösungen, Abkürzungen oder Chancen zur Optimierung. Dabei frage ich mich stets: Gibt es dafür nicht einen noch besseren Weg?“

    Welche Nachteile hat dieser Arbeitsstil?

  • Drohender Perfektionismus
  • Sprunghafte Vorgehensweise
  • Ungeordnete Prioritäten
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Tipps: Wie kann ich im Bewerbungsgespräch überzeugen?

Jetzt kennen Sie häufige Arbeitsstile. Zusätzlich haben wir bewährte Empfehlungen und Tipps, wie Sie Ihre Arbeitsweise mit einer überzeugenden Antwort im Vorstellungsgespräch darstellen und Sie sich auf Fragen danach vorbereiten:

  • Eigene Arbeitsweise identifizieren

    Der erste Schritt ist immer Selbstreflexion und den eigenen Arbeitsstil zu kennen: Wie arbeiten Sie am liebsten und am besten? Letztlich sollten Sie einen Arbeitgeber auswählen, der Ihnen genau das ermöglicht.

  • Bevorzugte Abläufe analysieren

    Recherchieren Sie im Vorfeld Informationen über das Unternehmen und mögliche Abläufe und Prozesse: Wie wird dort gearbeitet? Oft stecken solche Informationen zwischen den Zeilen in der Stellenanzeige oder in der Selbstbeschreibung auf der Firmen-Webseite. Passt das zu Ihnen?

  • Passende Stärken betonen

    Gleichzeitig sollten Sie herausfinden, worauf es in dem angestrebten Job ankommt und welche Arbeitsweise gefragt ist bzw. zu den besten Ergebnissen führt. Passt das zu Ihrem eigenen Vorgehen? Dann betonen Sie vor allem diesen Arbeitsstil!

  • Ehrlich und kurz antworten

    Erfinden Sie im Vorstellungsgespräch nichts, sondern bleiben Sie stets ehrlich. Im Zweifel können Sie im Gespräch auch nachfragen, wie im Team gearbeitet wird oder in welcher Arbeitsumgebung. Das ist legitim! Anschließend beschreiben Sie Ihre Arbeitsweise mit Beispielen so kurz und prägnant wir möglich.

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Wie finde ich meinen Arbeitsstil?

Sie können Ihren eigenen Arbeitsstil nicht zuordnen oder beschreiben? Eine solche Selbsteinschätzung fällt vielen Menschen schwer. Diese Tipps helfen:

  1. Beobachten Sie Ihre Arbeit

    Wie gehen Sie an eine Aufgabe ran? Ihr typisches Vorgehen verrät viel Über Ihren Arbeitsstil.

  2. Fragen Sie Kollegen

    Kollegen, mit denen Sie viel zusammenarbeiten, kennen Ihren Arbeitsstil. Bitten Sie um eine Einschätzung.

  3. Analysieren Sie Ihre Kommunikation

    Stellen Sie Fragen, liefern Sie Ideen, übernehmen Sie die Führung oder ziehen Sie sich zur Analyse zurück? Wie Sie kommunizieren, zeigt auch, wie Sie arbeiten.

Wichtig ist eine möglichst ehrliche Einschätzung. Schreiben Sie sich keinen Arbeitsstil zu, den Sie gar nicht besitzen – weil Sie zum Beispiel glauben, das Unternehmen möchte eine bestimmte Antwort hören. Erfolgreicher sind Sie mit einer authentischen Antwort.


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