Betriebssport: Beispiele + rechtliche Voraussetzungen

Betriebssport ist ein guter Ausgleich für gestresste Sitzarbeiter. Das Angebot ermöglicht mehr Bewegung, hilft der Gesundheit und bringt Spaß für Mitarbeiter. Aber was genau ist Betriebssport und welche Sportarten eignen sich? Alles, was Sie wissen müssen – mit rechtlichen Voraussetzungen und Beispielen für den Betriebssport…

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Definition: Was ist Betriebssport?

Betriebssport bezeichnet organisierte Sportaktivitäten von Mitarbeitern eines Unternehmens in freien Gemeinschaften oder Betriebssportvereinen (Betriebssportgruppen). Die sportliche Aktivität im Team bringt nicht nur Spaß, sondern ist eine Gegenbewegung zu meist sitzenden und bewegungsarmen Tätigkeiten.

Der Ausgleichsport erhält die Leistungsfähigkeit von Mitarbeiten, senkt den Krankenstand und beugt gesundheitlichen Problemen vor. Betriebssport erfüllt eine Reihe von Funktionen, die von den Unternehmen gefördert werden:

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Betriebssport Beispiele: 9 Sportarten im Überblick

Beispiele für den Betriebssport gibt es viele: Klassiker sind Fußball, Volleyball, Tischtennis oder auch ein eigenes Fitnessstudio, in dem die Mitarbeiter Kraft- oder Ausdauersport machen. Neben diesen Sportarten gibt es zahlreiche Alternativen, die spannende Alternativen zum typischen Betriebssport bilden:

1. Schach

Hier geht es nicht um körperliche Fitness, sondern kognitive Fähigkeiten und Strategie. Es existieren große Schach-Betriebssport-Turniere – für den Anfang reicht aber auch erstmal die Einrichtung einer Schachspielgruppe im Betrieb.

Vorteile

  • Gehirnjogging und IQ-Training
  • Für jedes Alter geeignet
  • Keine Verletzungsgefahr
  • Geringer Organisationsaufwand

Nachteile

  • Kein Teambuilding-Effekt
  • Fördert eventuell ungesunden Wettbewerb
  • Kein körperliches Training

2. Segeln

Das Unternehmen muss nicht in Küstennähe liegen. Segeln mit entsprechender Vermietung von Booten wird auch an größeren Seen angeboten. Die Umsetzung ist dennoch schwieriger als bei anderen Beispielen zu Betriebssportarten.

Vorteile

  • Tolles, natürliches Ambiente
  • Starker Teambuilding-Effekt
  • Gute Kombination aus Anstrengung und Entspannung

Nachteile

  • Hoher Material- und Zeitaufwand
  • Hoher Organisationsaufwand
  • Geeignetes Gewässer ist notwendig
  • Nicht für Nichtschwimmer geeignet

3. Lauftreff

Statt im Fitnessstudio aufs Laufband zu gehen, bringt dieser Betriebssport die Kollegen gemeinsam an die frische Luft. Im Park, an einem See oder anderen schönen Laufwegen wird ein regelmäßiges Lauftreff organisiert. Die Geschwindigkeit ist zweitrangig. Wichtiger ist die gemeinsame Bewegung.

Vorteile

  • Ausdauer- und Fitnesssport
  • Kaum Kosten
  • Wenig Organisationsaufwand

Nachteile

  • Beansprucht die Gelenke
  • Mag nicht jeder
  • Teilweise wetterabhängig

4. Drachenboot

Die hippe Variante zum Rudern: Drachenboote sind lange und offene Paddelboote. In vielen Städten werden regelmäßige Drachenboot-Regatten durchgeführt, an denen Sie auch als Team von Kollegen teilnehmen können. Das bringt Spaß und zusätzliche Motivation.

Vorteile

  • Perfekt fürs Teambuilding
  • Steigert die körperliche Fitness
  • Frische Luft und Spaß

Nachteile

  • Hoher Organisationsaufwand
  • Hoher Material- und Zeitaufwand
  • Geeignetes Gewässer notwendig

5. Bogenschießen

Erst anspannen, dann entspannen – Bogenschießen macht Spaß, fördert die Konzentration und liefert schöne Erfolgsmomente.

Vorteile

Nachteile

  • Kaum Bewegung
  • Wenig körperlicher Trainingseffekt
  • Einzelkämpfersport

6. Headis

Eine Mischung aus Fußball und Tischtennis. Der Ball wird mit dem Kopf über das Netz auf die andere Seite der Tischtennisplatte gespielt. Der junge Trendsport ist gerade in Startups beliebt.

Vorteile

  • Geringer Organisationsaufwand
  • Wird direkt im Betrieb gespielt
  • Sport mit hohem Spaßfaktor

Nachteile

  • Eher für jüngere Mitarbeiter geeignet
  • Mag nicht jeder
  • Passt weniger in Großunternehmen

7. Rückengymnastik

Alles andere als ein moderner Sport, doch hilft die Sportart bei Problemen, die zahlreiche Arbeitnehmer betreffen: Rückenschmerzen. Rückengymnastik beugt vor und unterstützt den Muskelaufbau, der durch stundenlanges Sitzen zu kurz kommt.

Vorteile

  • Sinnvolle Gesundheitsförderung
  • Ideal für Sitzarbeiter und Ältere
  • Wenig Organisationsaufwand

Nachteile

  • Geringer Spaßfaktor
  • Weniger geeignet für jüngere Mitarbeiter
  • Kein Teambuilding

8. Crossgolf

Die urbane Form des Golfs, die auf nahezu jeder freien Fläche gespielt werden kann. Statt am Wochenende auf den Golfplatz zu gehen, reicht hier eine große Wiese oder verlassenen Industriegebieten.

Vorteile

  • Viele Spielvarianten möglich
  • Keine teure Ausrüstung
  • Hoher Spaßfaktor

Nachteile

  • Benötigt große Fläche
  • Erfordert Versicherungsschutz

9. Klettern

Ein weiteres Beispiel für Trendsportarten, die auch für Unternehmen interessant sind. Kletterhallen finden sich fast überall. So steht gemeinsamen Klettertouren nichts im Weg…

Vorteile

  • Steigert Kraft- und Koordination
  • Senkt Ängste
  • Große Beliebtheit

Nachteile

  • Erfordert eine Kletterhalle
  • Benötigt körperliche Grundfitness
  • Nicht für ältere Mitarbeiter geeignet
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Betriebssport: Rechtliche Voraussetzungen

Für den Betriebssport gibt es keine grundsätzlichen gesetzlichen Regelungen – auch einen allgemeinen Anspruch auf das Angebot vom Unternehmen gibt es nicht. Dennoch spielen die Rahmenbedingungen für den Versicherungsschutz und für die Arbeitszeit eine wichtige Rolle.

Betriebssport und Versicherungsschutz

Betriebssport ist von der gesetzlichen Unfallversicherung und den Krankenkassen gedeckt, wenn er einige Voraussetzungen und Grundsätze erfüllt:

  • Ausgleich
    Der Sport ist Ausgleich für körperliche, geistige oder nervliche Belastungen. Nicht versichert sind Wettkämpfe, wenn Mannschaften verschiedener Unternehmen gegeneinander antreten oder wenn auf Spitzensportniveau trainiert wird.
  • Regelmäßigkeit
    Der Betriebssport muss regelmäßig mindestens einmal monatlich stattfinden, und der Mitarbeiter muss ebenfalls regelmäßig daran teilnehmen.
  • Teilnehmerkreis
    Der Teilnehmerkreis besteht hauptsächlich aus den Mitarbeitern eines Unternehmens. Es ist aber möglich, dass mehrere Arbeitgeber zusammen Betriebssport anbieten.
  • Unternehmensorganisation
    Damit die gesetzliche Unfallversicherung greift, müssen die Aktivitäten vom Unternehmen organisiert werden.
  • Zeitrahmen
    Betriebssport muss im Zusammenhang mit der versicherten Arbeitstätigkeit stehen. Er muss direkt vor oder nach der Arbeitszeit, während der Arbeitszeit oder Arbeitspausen stattfinden. Ein Termin am Samstag ist erlaubt, nicht jedoch mehrtägige Ausflugsveranstaltungen. Mannschaftssport ist versichert, wenn er im Rahmen der geplanten Übungsstunden stattfindet.

Betriebssport und Arbeitszeit

Betriebssport ist keine Arbeitszeit. Auch wenn er während der Arbeitszeit stattfindet. In diesem Fall muss die versäumte Arbeitszeit vom Arbeitnehmer nachgeholt werden. Die Teilnahme am Betriebssport ist immer freiwillig, ein Arbeitgeber darf diesen nicht anordnen. Verboten ist auch die Ausgrenzung einzelner Arbeitnehmer vom Angebot.

Entgeltfortzahlung bei einem Sportunfall

Nach § 3 des Entgeltfortzahlungsgesetzes (EFZG) haben Beschäftigte, die infolge eines Unfalls oder einer Krankheit arbeitsunfähig sind, für höchstens 6 Wochen Anspruch auf ihr Bruttomonatsgehalt vom Arbeitgeber. Der Grund für die Arbeitsunfähigkeit geht den Arbeitgeber in der Regel nichts an. Bei einem Sportunfall spielt es keine Rolle, ob er beim Betriebssport passiert ist oder in der Freizeit.

Hat ein Arbeitnehmer die Arbeitsunfähigkeit selbst verschuldet, gelten andere Regeln. Die Entgeltfortzahlung darf zum Beispiel verwehrt werden, wenn ein Sportunfall unter Drogen- oder Alkoholeinfluss stattgefunden hat.

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Betriebssport Förderung

Um den Betriebssport in einem Unternehmen zu fördern, sollten Betriebe diesen in das betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) integrieren. Sowohl der Gesetzgeber als auch die Krankenkassen unterstützen eine Vielzahl von Maßnahmen, die der Gesundheitsförderung in Betrieben dienen.

Gesetzliche Krankenkassen bieten finanzielle Unterstützung für Betriebssport. Diese wird jedoch nur gewährt, wenn ein Teil der Beschäftigten bei der entsprechenden Kasse versichert ist. Die Krankenkassen gehen damit ihrem Auftrag zur Prävention nach. Zur Bewilligung der Förderung müssen die Maßnahmen den Vorgaben zu Qualität, Zweckbindung, Zielrichtung und Zertifizierung entsprechen (Paragraphen 20 und 20b SGB V).

Einkommensteuergesetz: Ist Betriebssport steuerlich absetzbar?

Der Arbeitgeber darf nach § 8 Abs. 2 Satz 11 Einkommenssteuergesetz (EStG) steuerfreie Sachleistungen für das Wohl und die Gesundheit der Mitarbeiter erbringen. Monatlich bis zu einer Sachbezugsfreigrenze von 50 Euro brutto darf er pro Mitarbeiter ausgeben. Diese Leistung ist für Arbeitgeber und Arbeitnehmer steuerfrei. Ein Beispiel ist der Zuschuss zum Fitnessstudio.

Zusätzlich dürfen Arbeitgeber im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung nochmals 600 Euro pro Jahr und Mitarbeiter in die Gesundheit der Arbeitnehmer investieren. Diese Kosten sind ebenfalls von der Steuer absetzbar. Dieser steuerfreie Zuschuss muss für Maßnahmen eingesetzt werden, die den zertifizierten Gesundheitsmaßnahmen und den spezifischen Bestimmungen für die betriebliche Gesundheitsförderung entsprechen.

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Betriebssport organisieren: 3 Tipps für Arbeitgeber

Sie wollen in Ihrem Unternehmen Betriebssport organisieren und einführen? Dann helfen diese drei Tipps, die Sie schon im Vorfeld berücksichtigen sollten:

  • Angebot planen

    Bieten Sie einen Sport an, der zu Wünschen und Bedürfnissen der Belegschaft passt. Sprechen Sie im Vorfeld mit den Kollegen, um die Erwartungen zu klären. Das steigert die spätere Teilnahme am Angebot und sorgt dafür, dass der Betriebssport das Betriebsklima und die Mitarbeiterbindung positiv beeinflusst.

  • Betriebssportmanager einsetzen

    Benennen Sie frühzeitig einen Verantwortlichen, der das Sportangebot koordiniert, mitorganisiert und weiterentwickelt. Dieser Mitarbeiter ist Ansprechpartner für die Kollegen, beantwortet Fragen und motiviert zur Teilnahme.

  • Kommunikation ankurbeln

    Damit das Angebot angenommen wird, müssen alle Mitarbeiter davon erfahren. Kommunizieren Sie per E-Mail, Aushänge oder separater Informationsveranstaltung. Wichtig ist, die Führungskräfte frühzeitig für den Betriebssport zu begeistern – sie haben Vorbild-Wirkung und können Mitarbeiter von den sportlichen Aktivitäten überzeugen.

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Fit im Job ohne Betriebssport

Falls es in Ihrem Betrieb keinen Betriebssport gibt, können Sie trotzdem fit bleiben und dem ständigen Sitzen entkommen. Mit diesen Tipps bringen Sie mehr Bewegung in Ihren Arbeitsalltag:

  1. Schaffen Sie einen Schrittzähler an

    Ein Schrittzähler allein macht noch nicht sportlich, doch den Effekt sollten Sie nicht unterschätzen: Es ist motivierend, am Ende des Tages zu sehen, wie viele Schritte den Tag über zusammen gekommen sind. Besonders groß wird der Ansporn, wenn Sie sich mit einem Freund vergleichen.

  2. Laufen Sie bei jeder Gelegenheit

    Sie müssen nicht stundenlang Joggen, um Gesundheit und Fitness zu fördern. Nutzen Sie die Gelegenheiten, die der Alltag bietet: Nehmen Sie die Treppe, parken Sie nicht direkt vor dem Büro, laufen Sie in der Pause, statt nur rumzusitzen. Es sind kleine Änderungen, die in der Summe einen Unterschied machen.

  3. Machen Sie ausreichend Pausen

    Pausen sind nicht nur für Konzentration und Produktivität wichtig. Gehen Sie in der Auszeit spazieren, strecken Sie sich oder machen Sie einfache Dehnübungen.

  4. Arbeiten Sie am höhenverstellbaren Schreibtisch

    Eine einfache Methode, um die Folgen von langem Sitzen zu umgehen: Nutzen Sie höhenverstellbare Arbeitsplätze, an denen Sie bequem im Stehen arbeiten können. Ihr Rücken wird es Ihnen danken.

  5. Sorgen Sie für notwendige Verbindlichkeit

    Alleine fällt regelmäßige Bewegung besonders schwer. Suchen Sie sich einen Partner, mit dem Sie gemeinsam an Ihrer Fitness arbeiten. Ob mit Kollegen, Freunden oder innerhalb der Familie: Motivieren Sie sich gegenseitig und schaffen Sie Verbindlichkeit.


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