Was ist Erfolg?
Wenn wir von Erfolg sprechen, dann kann das für jeden Menschen etwas anderes bedeuten. Das übliche Erfolgsverständis ist das vom Arbeitnehmer, der die Karriereleiter erklimmt. Das kann die klassische Kaminkarriere sein, etwa vom Tellerwäscher zum Millionär oder vom Lehrling zur Führungskraft.
Andere wiederum verbinden mit Erfolg das richtige Verhältnis von Arbeitsleben zu Privatleben, auch Work-Life-Balance genannt. Ein Dritter sieht seine Selbstständigkeit als sichtbares Zeichen für Erfolg.
Unabhängig von der konkreten Vorstellung ist ein solides Netzwerk entscheidend. Während manche auf der Stelle treten, starten andere durch. Das liegt nicht nur in den eigenen Fähigkeiten und Kenntnissen begründet. Manchmal umgeben wir uns schlichtweg mit den falschen Leuten. Denn bestimmte Menschen bringen Sie weiter, sind ein echter Karrierebooster. Toxische Menschen hingegen bremsen aus.
Diese 5 Menschen bringen Sie weiter
Eigentlich eine Selbstverständlichkeit: Von Freunden, unserem Partner und unserer Familie erwarten wir, dass sie uns unterstützen. Aber nicht immer können sie das leisten, was für den eigenen Erfolg zielführend ist. Gleiches gilt für Kollegen. Was Erfolgshungrige aber in jedem Fall brauchen, sind andere Menschen, die sie pushen. Die sie dazu bringen, die eigene Komfortzone zu verlassen. Oder aus deren Fehlern sie lernen können.
Zu diesem Ergebnis kommen Jenny Fernandez und Luis Velasquez, zwei renommierte Journalisten der Harvard Business Review. Daher ist es wichtig, dass Sie sich in jedem Fall entsprechende Beziehungen aufbauen. Folgende fünf Menschen bringen Sie weiter:
1. Mentor
Ein Mentor ist ein Vorbild in beruflichen Fragen. Das kann eine Business-Größe wie Richard Branson sein oder – deutlich greifbarer – Ihr Chef. Im für Sie relevanten Bereich besitzt er große Erfahrung und kann Ihnen wertvolle Tipps geben. Durch seine konstruktive Kritik können Sie vieles lernen.
Idealerweise verfügt er außerdem über wertvolle Kontakte, durch die Sie in anderen Bereichen weiterkommen. Nur wenige Mentoren vereinen jedoch alle Kriterien gleichermaßen ausgeprägt in einer Person. Daher kann es sinnvoll sein, sich mit verschiedenen Mentoren-Typen zusammenzutun.
2. Sponsor
Mit Sponsor meinen die beiden Erfolgsexperten Fernandez und Velasquez weniger finanzielle Unterstützung, sondern mehr einen „Paten“. Aber während ein Mentor Ihnen Rede und Antwort steht, ist ein Sponsor aktiver Support in Ihrer Sache. Auch ohne Ihre direkte Anwesenheit rührt er die Werbetrommel für Sie, macht sich für Sie stark. Er ist das wichtige Vitamin B, ohne das es im Berufsleben schwerlich aufwärts geht.
Beziehungen in diesem Bereich bringen Sie sogar weiter als die Beziehung zu einem Mentor. Das haben zumindest Studien herausgefunden. Demnach hat ein Junior Manager mit „Paten“ eine um 21 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit aufzusteigen als ein Kollege in vergleichbarer Position ohne Sponsor.
3. Mitstreiter
Es ist wie bei einer Mastermind-Gruppe: Wenn man andere an seiner Seite weiß, die sich mit ähnlichen Herausforderungen herumschlagen, dann motiviert das. Wer hingegen als Einzelkämpfer unterwegs ist, verliert zwischenzeitlich womöglich das Ziel aus den Augen.
Mit einem Partner an der Seite kann das schwerlich passieren. Außerdem verbindet Sie beide nicht nur das gemeinsame Interesse an einer Sache: Sobald Ihnen etwas auffällt, werden Sie es mit einem Partner besprechen – und umgekehrt. Gemeinsam sind Sie stark. So kommen Sie zusammen auf Lösungsvorschläge, die Ihnen allein nie in den Sinn gekommen wären.
4. Konkurrent
Konkurrenz belebt das Geschäft – das gilt auch im Kleinen. Auch Wettbewerber haben interessante Ideen, die einen zweiten Blick wert sind. Man denke an Business-Größen wie Steve Jobs und Bill Gates oder Jeff Bezos und Elon Musk. Ideal daher, wenn Sie es schaffen, einen Mitkonkurrenten ins Boot zu holen und zum Partner zu machen. In so einem Fall ist es eine Win-win-Situation, bei der zwei Visionäre großartige Ideen umsetzen und effektive Lösungen erarbeiten. Leider überwiegt bei vielen das Konkurrenzdenken.
Ein Tipp des amerikanischen Erfolgsautors Stephen Covey lautet daher: Wenn Sie so einen Konkurrenten bei sich auf der Arbeit entdecken, sollten Sie sich mit ihm zusammenschließen. Legen Sie in einem Gespräch die Vorteile einer gemeinsamen Zusammenarbeit dar und führen Sie aus, welche Eigenschaften und Fähigkeiten Sie an ihm bewundern. Wer potenzielle Konkurrenten jedoch gegen sich aufbringt, vergeudet wertvolle Energie in den Kampf statt in neue Ideen für eigene Projekte.
5. Lehrling
Wer einen Lehrling hat, praktiziert gewissermaßen Reverse Mentoring: Statt selbst Mentee zu sein, schlüpfen Sie nun für jemand anderen in die Rolle des Mentors. Und trotzdem profitieren Sie gerade dadurch, dass Ihr Zögling nicht alles weiß. Denn nun müssen Sie Ihr Fachwissen einer anderen Person nahebringen.
Dadurch kann sich Wissen nicht nur verfestigen, sondern im Austausch mit dem Neuzugang erweitern: Meist bringen Hochschulabsolventen neue Erkenntnisse frisch von der Hochschule mit. Das erweitert den Horizont und begünstigt den Perspektivwechsel.
Netzwerk-Tipps: Wie Sie potenzielle Mitstreiter finden
Wer im eigenen Freundeskreis oder Kollegium nur wenige solcher Beziehungen hat, muss sich ein entsprechendes Netzwerk aufbauen. Dafür gehen Sie wie folgt vor:
Kennen Sie Ihr Ziel
Definieren Sie vorab, welcher Typus in Ihrem Netzwerk noch fehlt. Suchen Sie einen Mitstreiter oder einen Mentor? Planen Sie ein eigenes Business auf die Beine zu stellen? Sobald Sie diese Fragen geklärt haben, fällt es leichter, entsprechende Personen zu identifizieren.
Besuchen Sie Netzwerk-Events
Passend für jeden Bedarf und jedes Interesse finden Veranstaltungen statt. Diese sollten Sie besuchen und dort persönliche Kontakte knüpfen. Das ist insofern ideal, weil Sie bereits ein gemeinsames Gesprächsthema haben.
Vernetzen Sie Ihre Kontakte untereinander
Zu einem richtigen Netzwerk werden Ihre verschiedenen Beziehungen erst, wenn Sie die Personen miteinander bekannt machen. Dazu eignen sich Empfehlungen per Mail oder auch eigene Veranstaltungen.
Bieten Sie Hilfe an
Ein guter Networker bittet neue Kontakte nicht sofort um Hilfe, sondern geht in Vorleistung. Bieten Sie Ihrerseits Hilfe an. Zeigen Sie, dass es nützlich ist, mit Ihnen befreundet zu sein und unterstützen Sie, wann immer es möglich ist.
Vertiefen Sie den Kontakt
Wichtig ist, Worte Taten folgen zu lassen und Hilfsangebote auch umzusetzen. Außerdem sollten Sie am Ball bleiben: Treffen in regelmäßigen Abständen – virtuell oder in natura – tragen dazu bei, Beziehungen zu festigen.
Gute Beziehungen zahlen sich aus
Ob nun beruflich oder privat: Gute Beziehungen zu anderen Menschen zahlen sich in jedem Fall für Sie aus. Und gut ist eine Beziehung dann, wenn diese Sie weiterbringt. Neue Impulse gibt und manchmal auch herausfordert. In Harvard läuft seit 1938 eine Langzeitstudie über die Entwicklung erwachsener Menschen. Gute Beziehungen wirken sich in mehrerlei Hinsicht positiv aus:
Sie fördern beispielsweise die Gesundheit. Entscheidend ist hier die Qualität der Beziehung, nicht die Masse an Bekanntschaften. Heißt: Wenn Sie es schaffen, die obigen fünf Beziehungstypen in Ihr Netzwerk zu integrieren, steigt Ihr Wohlbefinden automatisch. Und nicht nur das: Ihr Immunsystem und Ihre Gedächtnisleistung werden stärker. Es lohnt sich also in mehrerlei Hinsicht, Zeit in gute Kontakte zu investieren.
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