Bedeutung: Was ist ein Sparringspartner?
Der Sparringspartner ist eine Person, mit der man sich auf Augenhöhe austauscht, um Ideen, Strategien oder Entscheidungen kritisch zu hinterfragen oder weiterzuentwickeln.
Der Begriff stammt ursprünglich aus dem Boxen: Dort dient der „Sparring“ als Trainingspartner, um die Fähigkeiten des Boxers zu verbessern, ohne dass es dabei zu einem echten Wettkampf kommt.
Sparringspartner im Job
Im Job bezeichnet „Sparringspartner“ einen erfahrenen, meist externen Gesprächspartner oder Mentor, der…
- … kritisches Feedback zur Selbstreflexion gibt.
- … Ideen und Pläne hinterfragt und zum Nachdenken anregt.
- … in schwierigen Phasen begleitet und motiviert.
- … neue Perspektiven einbringt und Risiken einordnen hilft.
- … gemeinsam Lösungen entwickelt und bei der Entscheidungsfindung unterstützt.
Sparringspartner können grundsätzlich Kollegen, Freunde, ein Coach oder Berater sein. Wichtig ist nur, dass diese über ausreichend Erfahrung und Expertise verfügen und dabei ebenso fordernd wie fair sind. Sie sollen voranbringen, ohne zu überfordern.
Sparring vs. Coaching, Training oder Beratung
Sparrings, Coaching und Beratung werden häufig als Synonyme genutzt. Zwar gibt es einige Überschneidungen, aber auch wichtige Unterschiede:
- Was ist Sparring?
Bei Sparrings werden gemeinsam Herausforderungen und Szenarien durchgespielt und Strategien erarbeitet. Entscheidend ist der Austausch auf Augenhöhe. Ein Sparringspartner bringt sich aktiv ein – mit Erfahrung und Know-how. - Was ist Coaching?
Coaching bietet in erster Linie Hilfe zur Selbsthilfe. Der Coach stellt meist systemische Fragen, hilft bei Reflexion, bringt jedoch keine eigenen Ideen oder Vorschläge ein. Coaches unterstützen dabei, eine eigene Lösung zu finden. - Was ist Training?
Bei einem Training geht es um konkrete Fähigkeiten, die gezielt geübt werden. Also zum Beispiel eine Stegreifrede halten oder Konflikte im Team lösen. Trainings nutzen spezifische Übungen für ein vorher festgelegtes Ziel. - Was ist Beratung?
Ein Berater gibt klare Empfehlungen und Anweisungen. Sein Rat gibt genau vor, was zu tun ist und setzt dabei auf eigene Erfahrungen und Kompetenzen. Die Interaktion ist dabei weniger wichtig als die externe Expertise.
Was sind wichtige Aufgaben eines Sparringspartners?
Sparringspartner übernehmen unterschiedliche Aufgaben. Dazu gehören zum Beispiel:
- Kritisches Hinterfragen
Sparrings simulieren Herausforderungen, Prozesse und Szenarien und konfrontieren ihre Klienten damit, um deren Ideen und Pläne zu reflektieren und um blinde Flecken aufzuspüren (siehe: Advocatus Diaboli). - Feedback geben
Sie geben ehrliches und konstruktives Feedback zu Plänen, Strategien und Entscheidungen und tragen so dazu bei, diese weiterzuentwickeln und zu optimieren. - Lösungsfindung unterstützen
Durch ihren unvoreingenommenen Blick von außen können Sparringspartner Potenziale und Risiken sachlich bewerten und die Vor- und Nachteile unterschiedlicher Handlungsoptionen analysieren. - Umsetzung begleiten
Nicht zuletzt unterstützen die Sparrings auch während der Umsetzung und helfen mit ihrer Erfahrung, dem Fachwissen und dem Methoden-Know-how aus. In schwierigen Phasen motivieren sie zusätzlich und sorgen dafür, dass die Zielerreichung nicht aus den Augen gerät.
Sparringspartner sind vielseitige und erfahrene Gesprächspartner, der Sie auf Augenhöhe begleiten, fordern und fördern. Sie sind nicht immer bequem, beschleunigen aber Lernkurve und Entwicklung nachweislich.
Ablauf: Wie funktioniert Sparring im Job?
Der genaue Ablauf eines Sparrings mit einem Sparringspartner kann sich je nach Situation völlig anders aussehen. Typisch bei Sparrings sind jedoch folgende Phasen:
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Kennenlernen
Am Anfang steht immer das gegenseitige Kennenlernen und ein erstes Gespräch über gegenseitige Ziele und Erwartungen. Der Klient schildert, woran er oder sie arbeiten möchte – der Sparringspartner erklärt, was er oder sie dazu beitragen kann und erklärt das weitere Vorgehen.
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Grundlagen
In der zweiten Phase benötigt der Sparringspartner umfassende Informationen über die anstehenden Herausforderungen, vor der sein Klient (oft eine Führungskraft) steht. So kann er das Szenario bestmöglich verstehen und dazu passende Ratschläge und Übungen entwickeln.
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Methoden
Sparringspartner nutzen zu den Sparrings heute verschiedene Methoden. Dazu gehören zum Beispiel Fragetechniken und aktives Zuhören, Rollenspiele und Fallstudien, Beratungs- oder Feedbackgespräche – je nach Situation und Problemstellung.
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Entwicklung
In regelmäßigen Abständen finden dann die Sparrings statt. In den Gesprächen, Simulationen oder Übungen werden die Herausforderungen gemeinsam gelöst, Strategien entwickelt und die Ziele bewertet und konkretisiert. Oft werden dabei auch das eigene Verhalten oder eigene Ideen kritisch hinterfragt und Entscheidungen gründlich diskutiert.
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Umsetzung
Sparrings dienen dazu, den Ernstfall durchzuspielen und optimal auf die Umsetzung im Arbeitsalltag vorzubereiten. Für die Umsetzung dieses Plans steht der Sparringspartner seinem Klienten immer wieder unterstützend und beratend zur Seite – bis das Ziel erreicht ist. Entsprechend können Sparrings unterschiedlich lange dauern.
Sparringspartner finden: Worauf muss ich achten?
Wenn Sie gerade einen Sparringspartner suchen, sollten Sie auf folgende Kriterien bei der Suche achten:
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Fachliche Kompetenz
Ihr Sparringspartner sollte unbedingt über fundiertes Wissen und relevante Erfahrungen in dem Bereich verfügen, in dem Sie sich weiterentwickeln wollen. Nur so erhalten Sie qualifiziertes Feedback und wertvolle Impulse.
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Erfahrung als Sparringspartner
Idealerweise bringt Ihr Sparringspartner bereits Erfahrungen in dieser Rolle mit und versteht, wie ein produktiver Dialog auf Augenhöhe funktioniert.
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Neutralität
Achten Sie für einen offenen Austausch auf Augenhöhe darauf, dass Ihr Sparringspartner keine eigenen Interessen verfolgt und Ihnen ehrlich und unvoreingenommen begegnet.
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Konfliktfähigkeit
Ein guter Sparringspartner stellt Ihre Ansichten und Pläne konstruktiv (!) in Frage. Er sollte daher in der Lage sein, auch unbequeme Themen offen, aber respektvoll anzusprechen.
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Kommunikationsfähigkeit
Ihr Gegenüber sollte klar, verständlich und wertschätzend kommunizieren können – und zwar so, dass Sie es verstehen. Erst dadurch können Sie gemeinsam Lösungen erarbeiten und Missverständnisse vermeiden.
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Vertraulichkeit
Eigentlich selbstverständlich, trotzdem nicht immer gegeben: Wählen Sie jemanden, dem Sie 100 Prozent vertrauen und der Ihre Offenheit mit völliger Diskretion behandelt – gerade bei sensiblen Themen!
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Persönliche Chemie
Bei einem so engen Gespann und einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit funktioniert das nur, wenn die sprichwörtliche „Chemie“ stimmt und Sie sich gegenseitig respektieren. Das ist die Basis für einen erfolgreichen Austausch.
Wo finde ich einen Sparringspartner?
Zugegeben, es ist nicht immer einfach, einen geeigneten Sparringspartner zu finden – vor allem einen neutralen Partner, der aber über spezifische Branchenkenntnisse und die nötige Neutralität verfügt. Teilweise können Sie solche Sparrings auf Online-Plattformen und in spezialisierten Vermittlungsdiensten finden (z.B. Sparring24 oder . Am besten gelingt das Führungskräften bei strategischen Fragen.
Ein weiterer Weg ist, Bekannte oder Kollegen nach Referenzen und Erfahrungen zu fragen. Es gibt mehr Menschen, die Erfahrungen mit Sparringspartnern hatten, als man meint. Und der letzte Weg ist, ganz offen danach in sozialen Netzwerken wie Linkedin zu fragen. Allerdings variiert die Qualität der Tipps und Empfehlungen dort erheblich. Umso wichtiger ist dann, dass Sie die potenziellen Sparringspartner wieder nach obigen Kriterien filtern.
Wann sollte ich mir einen Sparringspartner suchen?
Grundsätzlich gilt: Je früher Sie einen Sparringspartner einbinden, desto besser! So profitieren Sie kontinuierlich von der Reflexion, dem Feedback und den Impulsen, bevor Chancen ungenutzt bleiben.
Sparrings lohnen sich grundsätzlich…
- … vor neuen Herausforderungen oder komplexen Veränderungen.
- … bei schwierigen Entscheidungen – etwas einer beruflichen Neuorientierung.
- … bei strategische Weichenstellungen oder Umstrukturierungen.
- … bei Karrierestillstand.
- … wenn Sie Ihre Rolle als Führungskraft verbessern möchten.
- … für einen konstruktiven Austausch auf Augenhöhe als Selbstständiger oder Unternehmer.
Durch die Zusammenarbeit mit einem Sparringspartner können vor allem Führungskräfte und Selbstständige (jeder andere aber auch) in ihrer Rolle und Position relevante Fähigkeiten ausbauen, Klarheit bei wichtigen Steuerungs- und Strategiefragen gewinnen sowie von einem praxisnahen Erfahrungsschatz profitieren.
Unsere klare Empfehlung: Arbeiten Sie regelmäßig mit einem Sparring – schon im Interesse der eigenen Karriereentwicklung!
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