Selbstreflexion – aber richtig
Warum macht die Fragestellung – „Wer will ich sein?“ UND: „Wer will ich werden?“ – so einen Unterschied? Unsere Erklärung:
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Wer will ich sein?
Die Frage „Wer will ich sein?“ impliziert, dass wir jemand anderes sein könnten, als er oder sie gerade ist. Von jetzt auf gleich. Wie bei einem Schauspieler verleitet sie dazu, in eine andere Rolle zu schlüpfen. Oder Erwartungen zu entsprechen, wie andere uns gerne sehen würden. Wohlgemerkt, die Frage lautet nicht: „Wer bin ich?“ – Diese Frage ist gut, denn sie regt zur Selbstreflexion an. „Wer will ich sein?“ führt dagegen zu einem oberflächlichen Leben: Sie tut so, als seien Persönlichkeit und Charakter eine Projektionsfläche, auf die wir mal eben ein anderes Bild werfen könnten: Mehr Schein als Sein…
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Wer will ich werden?
Die zweite Frage „Wer will ich werden?“ ist eine Evolutionsstufe weiter. Sie setzt voraus, dass wir wissen, wer wir sind; dass wir uns unserer Stärken und Schwächen bewusst sind. Nur wer weiß, wer er oder sie ist und woher er kommt, kann einen Kurs bestimmen. Die Frage führt zugleich dazu, das Leben als Prozess zu betrachten, als Weg, auf dem man sich – selbstbestimmt – entwickeln kann. Selbstbestimmt! Wer sich diese Frage stellt, treibt nicht einfach durchs Leben, entwickelt sich nicht zufällig, sondern auf ein gewähltes Ziel hin. Und es ist gut, Ziele zu haben. Langfristige wie kurzfristige.
Weil das alles nicht von jetzt auf gleich geht, offenbart die zweite Frage zudem eine demütige Haltung: „Ich bin noch nicht so weit. Aber ich bin auf dem Weg dorthin!“
Ziele erreichen: Nutzen Sie die SMART-Methode
Sie wollen bessere Lebensziele für sich formulieren? Dann empfehlen wir die sogenannte SMART-Methode aus dem Zeitmanagament. SMART ist ein Akronym und steht für die fünf Merkmale, die gute Ziele besitzen, die uns motivieren und auch erreicht werden:
- Spezifisch
Ziele sollen so spezifisch wie möglich beschrieben werden. - Messbar
Orientieren Sie sich dabei an messbaren Fakten. - Attraktiv
Planen Sie so, dass Sie auch Lust haben, das umzusetzen. - Realistisch
Was Sie sich vornehmen muss natürlich auch machbar sein. - Termingerecht
Das bedeutet, die Aufgaben zeitlich bindend zu planen. Also etwa: „Bis Ende des Jahres will ich zehn Prozent mehr verdienen.“
Wer will ich werden? – Der Weg zum Ziel
Die Frage, wer man werden will, ist ebenso eine Riesenchance! Sie sagt: „Du kannst entscheiden, wer du werden willst. Du musst nicht so bleiben, wie du bist oder wie dich andere sehen.“ Obwohl das natürlich völlig ausreichend sein kann. Trotzdem kann wohl keiner behaupten, dass wir uns nicht doch im Laufe der Jahre weiterentwickeln. Wir entwickeln uns weiter – so oder so.
Aber: wer fragt, der führt – und in diesem Fall sich selbst und sein Leben. Es mag nur eine semantische Nuance sein, die beide Fragen unterscheidet. Oberflächlich. Und doch unterscheiden sie sich gewaltig im Ergebnis: Willst du etwas sein, um zu scheinen – oder etwas werden, um zu sein?
Ganz oft ist schon der Weg das Ziel…
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