24-Stunden-Regel: Trübsal-Limit nach der Jobabsage

Kennen Sie die 24-Stunden-Regel? Genau genommen ist sie keine wirkliche Regel im Sinne eines Gesetzes. Eher eine Art Erinnerung daran, dass das Leben auch nach Niederlagen, Jobverlust oder Bewerbungsabsagen weitergeht. Was die 24-Stunden-Regel genau bedeutet und wie Sie diese nutzen…

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Definition: Was ist die 24-Stunden-Regel?

Die „24-Stunden-Regel“ ist keine einheitlich definierte Regel, sondern existiert in unterschiedlichen Zusammenhängen, in denen sie jeweils unterschiedliche Bedeutungen hat:

  1. 24-Stunden-Regel in der Psychologie

    Im Bereich von Bewerbung oder Job sagt die 24-Stunden-Regel, dass Sie nach einer Absage oder Niederlage maximal 24 Stunden darüber trauern und Trübsal blasen dürfen. Danach ist Schluss mit der Trauer, und Sie blicken bitte wieder zuversichtlich und positiv in die Zukunft. Nur so haben Sie beim nächsten Vorstellungsgespräch wieder die richtige (Gewinner-)Haltung.

  2. 24-Stunden-Regel im Arbeitsrecht und Schichtdienst

    Im deutschen Arbeitsrecht bezeichnet die 24-Stunden-Regel das Modell einer 24-Stunden-Schicht: Mitarbeiter, z.B. in Pflege, Rettungsdienst oder Feuerwehr dürfen nur für einen Zeitraum von 24 Stunden im Dienst sein, wenn ein großer Teil der Zeit aus Bereitschaftsdienst besteht. In dieser Zeit dürfen nur maximal 10 Stunden aktive Vollarbeit geleistet werden, daneben entsprechende Ruhezeiten sowie Pausen eingehalten werden.

  3. 24-Stunden-Regel in der Medizin

    Im medizinischen Bereich, etwa der Physiotherapie, bezeichnet die 24-Stunden-Regel, wie lange eine bestimmte Reaktion (z.B. Schmerzen nach einer Behandlung) maximal anhalten darf, bevor sie abklingt. Gibt es nach 24 Stunden keine Besserung, gilt dies als negatives Zeichen.

Dieser Artikel behandelt die erste, psychologische Bedeutung der 24-Stunden-Regel…

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Bewerbungsabsage: 4 typische Trauerphasen

Es ist nie schön, einen Korb zu bekommen. Bewerbungsabsagen sind deshalb immer ein Angriff auf unser Selbstwertgefühl.

Sie haben sich alle Mühe gegeben, viele Stunden und Muße in die Bewerbungsunterlagen – und kassieren nun ein standardisiertes Absageschreiben, wenn überhaupt eine Antwort kommt?! Viele Bewerber machen danach 4 typische Phasen der Trauer durch:

Trauerphasen Grafik 24 Stunden Regel

  1. Phase: Verneinung

    Die erste Phase, wie wir auf Rückschläge reagieren, dauert in der Regel nicht lange, kann aber unterschiedlich heftig ausfallen: Wir wollen es einfach nicht wahrhaben: „Kann nicht sein, die müssen einen Fehler gemacht haben! Bestimmt eine Verwechslung. Das Vorstellungsgespräch lief doch so gut…“ Manche ignorieren die Absage-Mail oder den Absage-Brief auch nur. Bei Nachfragen der Freunde oder Familie weichen sie aus: „Nö, noch nichts gehört!“ Solange, bis Verneinen nicht mehr wirkt oder glaubwürdig ist.

  2. Phase: Trauer und Wut

    Auf die Verneinung folgt meist Trauer. Nicht wenige reagieren auf schlechte Nachrichten auch mit Wut. Die Emotionen kochen hoch, es werden Schuldige gesucht: „Mieser Laden, ganz schlechter Arbeitgeber, unprofessionell!“ Einige kontern die Absage gar mit einer Art Hexenjagd, machen ihrem Zorn in den sozialen Netzwerken Luft oder schreiben schlechte Kommentare in Arbeitgeberbewertungsportale. Die Wut und Enttäuschung fällt umso größer aus, je mehr wir uns den Job gewünscht haben oder brauchen. Statt einer sachlichen Selbstanalyse ist es leichter, wenn sich der Zorn nach außen richtet oder durch Verschwörungstheorien kanalisiert wird. Darin liegt aber auch eine Gefahr: Was falsch gelaufen ist, wird so nicht erkannt. Und: So manche(r) verfällt danach in Selbstmitleid.

  3. Phase: Akzeptanz

    Irgendwann erkennen wir (hoffentlich), dass Verleugnung, Selbstmitleid und wütende Kommentare nichts ändern. Die Jobabsage bleibt. Gut, wer diese Phase schnell erreicht. Denn jetzt beginnen wir mit der Niederlage konstruktiv umzugehen: Was ist schief gelaufen? Wo habe ich selbst Fehler gemacht? Was lerne ich daraus, was kann ich ändern? Hat der Job vielleicht gar nicht gepasst? Suche ich mir regelmäßig die falschen Stellen heraus? Sind meine Vorstellungen unrealistisch? – All diese Fragen können helfen, den Rückschlag in einen späteren Sieg zu verwandeln.

  4. Phase: Loslassen und Neustart

    Der Schritt in die richtige Richtung ist gemacht. Jetzt gilt es, loszulassen und den Blick von der Vergangenheit weg und wieder nach vorne in die Zukunft zu richten. Wir machen uns klar, dass wir auf jeden Fall einen neuen Job finden werden. Womöglich einen besseren, den Traumjob! Spätestens jetzt sollten Sie Ihre Bewerbungsstrategie anpassen und optimieren. Eventuell ist ein Bewerbungscoaching nötig.

Um vor allem die ersten beiden Phasen abzumildern und zu verkürzen, ist die 24-Stunden-Regel so wichtig. Trauern ist zwar völlig okay. Das Leben geht aber weiter! Je eher Sie damit weitermachen, desto besser.

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24-Stunden-Regel: Bewerbungsabsagen zum Vorteil nutzen

Bewerbungsabsagen zum Vorteil nutzen? Zugegeben, das klingt latent esoterisch. Nach dem typischem Du-Musst-Nur-Positiv-Denken-Blabla. Die 24-Stunden-Regel ist aber trotzdem eine exzellente und eingängige Ermahnung an uns selbst. „Versinke bei Rückschlägen (aller Art) nicht allzu lange in Selbstmitleid!“ 24 Stunden Frust sind menschlich okay. Danach aber sollten Sie die temporäre Niederlage und Bewerbungsabsage zu Ihrem Vorteil nutzen. Das funktioniert zum Beispiel so:

  1. Nehmen Sie es nie persönlich!

    Absagen, erst recht wiederholte, tun weh. Sie nagen am Selbstwertgefühl. Sollten sie aber nicht. Personaler sind nur Menschen. Die Absage ist kein Gottesurteil. Motto: Du kannst nichts, bist nichts. Vielleicht war die Entscheidung gegen Sie sogar falsch. Vielleicht waren Sie überqualifiziert oder für diesen Job einfach der oder die Falsche. Gut so! Sie wollen schließlich den Job finden, der wirklich zu Ihnen passt.

  2. Lernen Sie daraus!

    Versinken Sie nicht in der Opferrolle. Nutzen Sie die Gelegenheit vielmehr, um nach Gründen für die Absage zu fragen: Was hat Ihnen gefehlt? Was können Sie verbessern? Fragen Sie nach Feedbacktelefonisch vor allem! Nicht alle Personaler werden ehrlich darauf antworten, um sich nicht angreifbar zu machen. Versuchen Sie es trotzdem. Und lesen Sie zwischen den Zeilen. Um zu lernen, können Sie sogar Testbewerbungen initiieren.

  3. Verbessern Sie Ihre Bewerbung!

    Kritik, selbst konstruktive, muss man erst einmal verdauen (24 Stunden!). Danach aber können Sie jede Niederlage in steigende Bewerbungschancen verwandeln, indem Sie sich stetig verbessern. Ihre Bewerbung wird von Mal zu Mal perfekter – während Ihre Mitbewerber immer noch lernen.

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